Auch 2021 soll die Milchproduktion steigen

Die Milchproduktion in der Europäischen Union ist in diesem Jahr deutlich gestiegen und soll auch 2021 weiter zulegen. Davon geht zumindest die EU-Kommission in ihrer aktuellen Marktprognose aus, die wegen der Corona-Pandemie jedoch unter großer Unsicherheit erstellt wurde. Für das laufende Jahr rechnen die Brüsseler Analysten mit einer Erzeugung von 154,0 Mio t Milch in der EU-27, von denen nach Abzug der Verfütterung und des Eigenverbrauchs rund 144,9 Mio t an die Molkereien geliefert werden dürften. Gegenüber 2019 würde sich eine Zunahme des verarbeiteten Rohstoffs um 1,4 % ergeben. Im kommenden Jahr soll sich der Anstieg der Molkereianlieferungen dann auf 0,8 % abschwächen und ein Gesamtvolumen von 146,1 Mio t erreichen. „Die hohe Wachstumsrate 2020 kann bei einer nur langsamen Nachfrageerholung kaum gehalten werden“, erläuterte die Brüsseler Behörde. Treiber des für 2021 erwarteten höheren Milchaufkommens sollen die Produktivitätssteigerungen des Milchviehs sein; vorausgesetzt werden dabei normale Witterungs- und Futterbedingungen. Laut Kommission wird in diesem Jahr die durchschnittliche Milchleistung je Kuh gegenüber 2019 um 1,6 % auf 7 411 kg zunehmen; 2021 soll der Wert gemäß der Prognose dann mit einem Plus von ebenfalls 1,6 % bei 7 529 kg liegen. Dem steht ein bereits über die Jahre hinweg schrumpfender Milchviehbestand gegenüber. Die Zahl an Milchkühen in der Gemeinschaft wird im laufenden Jahr um rund 0,4 % abnehmen und soll 2021 um 0,8 % auf einen neuen Tiefstand von 20,4 Millionen Tiere sinken. Nach Einschätzung der Brüsseler Marktexperten wird die voraussichtlich größere Rohstoffverfügbarkeit im kommenden Jahr zu einem moderaten Anstieg der Erzeugung von Butter um 1 %, von Magermilchpulver um 3 % und von Käse um 0,5 % führen. Bei diesen Produkten wird auch mit einer Zunahme der Exportmengen zwischen 3 % und 5 % gerechnet, da die Verbrauchszuwächse innerhalb der EU eher bescheiden ausfallen dürften. Bei Milchfrischprodukten rechnen die Analysten gegenüber 2020 mit einer leicht verringerten Herstellung und Nachfrage der EU-Bürger, da sich die teilweise übertriebenen Hamsterkäufe zu Beginn der Corona-Krise wohl nicht wiederholen dürften. Für Vollmilchpulver werden aufgrund der weltweit guten Verfügbarkeit ein Rückgang der EU-Exporte um 2 % und eine um 0,5 % geringere Produktion als 2020 erwartet. (AgE)

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