Käse-Rückruf bei Aldi, Lidl und Edeka

Vom Rückruf betroffenes Produkt Verschiedene Ziegenkäse-Produkte
Vertrieben durch Unter anderem Edeka, Lidl und Aldi Süd
Grund Metallische Fremdkörper
Käse-Rückruf bei Aldi Süd, Lidl und Edeka sollte dringend beachtet werden

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht den großen Rückruf des Unternehmens Lactalis Deutschland GmbH und streicht damit gleich mehrere Marken Käse vom Speiseplan. Denn die Lactalis Deutschland GmbH beheimatet viele verschiedene Marken.
Gleich siebenmal ist Ziegenkäse in unterschiedlichen Formen von dem Rückruf betroffen und sollte auf keinen Fall verzehrt werden. Alle Produkte haben gemeinsam, dass sie von der Société Fromagère de Riblaire in Frankreich produziert wurden. Und bei allen Produkten sei laut Mitteilung nicht auszuschließen, dass sich metallische Fremdkörper darin befinden könnten.

 

Folgende Produkte sollten daher auf keinen Fall verzehrt werden:

„Président Saint Maure Weichkäse Rolle“ (200 g), EAN Nr.: 3228020114225, Identitätskennzeichen: FR 79.299.001 CE, deutschlandweit im Verkauf, Mindesthaltbarkeitsdatum: Bis zum 19/10/2022
„Président Ziegenkäse“ (1 kg), EAN Nr.: 3228021975078, Identitätskennzeichen: FR 79.299.001 CE, deutschlandweit im Verkauf, Mindesthaltbarkeitsdatum: Bis zum 31/10/2022
„Milbona Ziegenweichkäse“ (200 g), EAN Nr.: 0000020490454, Identitätskennzeichen: FR 79.299.001 CE, vertrieben durch Lidl, Mindesthaltbarkeitsdatum: 01/10/2022, 03/10/2022, 04/10/2022, 05/10/2022, 06/10/2022, 09/10/2022, 11/10/2022, 15/10/2022
„Chêne d’Argent Ziegenkäserolle“ (200 g), EAN Nr.: 0000020490454, Identitätskennzeichen: FR 79.299.001 CE, vertrieben durch Lidl, Mindesthaltbarkeitsdatum: 01/10/2022, 03/10/2022, 04/10/2022, 05/10/2022, 06/10/2022, 09/10/2022, 11/10/2022, 15/10/2022
„Cabriolait Französischer Weichkäse aus pasteurisiert er Ziegenmilch“ (200 g), EAN Nr.: 3228022160169, Identitätskennzeichen: FR 79.299.001 CE, vertrieben durch Pierre Meyer, Mindesthaltbarkeitsdatum: 04/10/2022, 11/10/2022
„Gut & Günstig Französischer ZiegenWeichkäse“ (200 g), EAN Nr.: 4311596460120, Identitätskennzeichen: FR 79.299.001 CE, vertrieben durch Edeka, Mindesthaltbarkeitsdatum: Bis zum 15/10/2022
„Roi de Trèfle Saint Maure Ziegenrolle“ (200 g), EAN Nr.: 4061458043342, Identitätskennzeichen: FR 79.299.001 CE, vertrieben durch Aldi Süd, Mindesthaltbarkeitsdatum: Bis zum 27/09/2022
Laut Angaben des Unternehmens Lactalis Deutschland GmbH seien andere Mindesthaltbarkeitsdaten nicht von dem Käse-Rückruf betroffen. Die Produkte seien seit Ende August deutschlandweit im Verkauf gewesen.
Der Verkauf in den Supermärkten und Discountern – unter anderem Lidl, Edeka und Aldi Süd – sei umgehend gestoppt geworden.

Weniger Milch in EU-Molkereien verarbeitet

Die Kuhmilchanlieferungen an die Molkereien in der Europäischen Union sind im ersten Halbjahr 2022 unter dem vorjährigen Niveau geblieben. Nach Angaben der Brüsseler Kommission wurden in den 27 Mitgliedstaaten insgesamt 74,02 Mio t Rohmilch erfasst; das waren 503 000 t oder 0,7 % weniger als in den ersten sechs Monaten von 2021. Wesentlichen Anteil daran hatten Deutschland und Frankreich als die beiden Schwergewichte der EU-Milcherzeugung: Hierzulande gingen die Milchanlieferungen an die Molkereien um 1,5 % auf 16,15 Mio t zurück, in Frankreich um 1,4 % auf 12,52 Mio t. Ebenfalls um 1,5 % nahm die Erzeugung in den Niederlanden ab, und zwar auf 6,91 Mio t. Eine relativ noch viel stärkere Drosselung der Milchanlieferungen wurde aus den südosteuropäischen Ländern Rumänien, Ungarn und Bulgarien gemeldet, wo sich diese zwischen 4,6 % und 6,5 % verringerten. Beim viertgrößten Milchproduzenten in der Gemeinschaft, Italien, konnten die Molkereien dagegen unverändert 6,78 Mio t Rohmilch verarbeiten. Es gab aber auch einige Länder, in denen die Milchmenge im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2021 stieg. So legten die Milchanlieferungen in Dänemark, Lettland und Estland zwischen 0,5 % und 1,1 % zu. In Litauen und Österreich wurden mit 3,1 % beziehungsweise 3,5 % die größten Zunahmen verzeichnet. Das insgesamt geringere Rohstoffangebot führte aber dazu, dass die Molkereien in der EU gegenüber der Vorjahresperiode 2,6 % weniger Butter und 3,8 % weniger Magermilchpulver herstellten. Die Erzeugung von anderem Milchpulver, darunter Vollmilchpulver, ging um 3,2 %, diejenige von Käse aber nur unterdurchschnittlich um 1,0 % zurück. Laut Kommission war Sahne das einzige Produkt mit einem Produktionszuwachs, der sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 auf 1,7 % belief.
Das knappe Rohstoffangebot in Europa und auch in anderen Teilen der Welt hat die Preise für Milchprodukte nach oben getrieben; hierzulande wurden im Frühjahr bei Butter und Milchpulver sowie im Sommer bei Käse neue Rekordhöhen erreicht. Seitdem bröckeln bei einigen Erzeugnissen die Preise etwas ab. Am vorigen Mittwoch (14.9.) wurde an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse die amtliche Notierung für Blockbutter im Spannenmittel um 10 Cent auf 6,95 Euro/kg bis 7,05 Euro/kg zurückgenommen; sie lag damit aber immer noch 70 % über dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Die Päckchenbutter übertraf den Vorjahreswert sogar um 77 % und blieb in einer Spanne von 7,44 Euro/kg bis 7,62 Euro/kg unverändert. Auch die Notierungen des gut gefragten Schnitt- und Hartkäses blieben stabil. Bei Magermilchpulver war laut der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) die Nachfrage für die Jahreszeit verhaltener als normal. Anscheinend dämpften die Unsicherheiten über die zukünftige Rohstoffverfügbarkeit, die hohen Energiekosten und das Verbraucherverhalten die Geschäftstätigkeit, so die Experten aus Berlin. Die Handelspreise für Magermilchpulver blieben laut Kemptener Börse unverändert. Bei Vollmilchpulver mussten die Hersteller jedoch gewisse Zugeständnisse machen und im Verkauf einen Abschlag von 5 Cent auf 4,90 Euro/kg bis 5,15 Euro/kg akzeptieren. Molkenpulver in Lebensmittelqualität wurde der ZMB zufolge schwächer nachgefragt; die Preise dafür gaben im Vorwochenvergleich im Schnitt um 4 Cent auf 1,18 Euro/kg bis 1,36 Euro/kg nach. (AgE)

Höhere Nahrungsmittelinflation bestätigt

Einige Experten gehen davon aus, dass die Inflationsrate in Deutschland bis zum Dezember auf 10 % oder mehr steigen wird. Bei Lebensmitteln ist dies längst bei weitem Realität. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilte, haben sich laut den endgültigen Daten für August die Nahrungsmittel gegenüber dem Vorjahresmonat um durchschnittlich 16,6 % verteuert, womit die vorläufige Berechnung bestätigt wurde. Damit hat sich der Preisauftrieb den sechsten Monat in Folge verstärkt. Im Juli lag die Teuerung bei 14,8 %, im Juni bei 12,7 % und im Februar bei noch aus heutiger Sicht vergleichsweise moderaten 5,3 %. Die Zunahme der Verbraucherpreise für Lebensmittel war im Vorjahresvergleich damit außerdem erneut viel stärker ausgeprägt als die für alle Waren und Dienstleistungen; die allgemeine Inflationsrate für August wurde von Destatis mit 7,9 % ebenfalls bestätigt. Hierbei legten die Preise für Energieprodukte mit 35,6 % im Mittel kräftig zu. Besonders tief in die Tasche greifen müssen die Konsumenten weiterhin für Speisefette und -öle; diese haben sich laut den Statistikern aus Wiesbaden gegenüber August 2021 um 44,5 % verteuert. Überdurchschnittlich stark sind auch die Preise in den Läden für Molkereiprodukte und Eier angestiegen, nämlich im Schnitt um 26,8 %. Die Produktion von Molkereierzeugnissen ist sehr energieintensiv und damit teuer; zudem stand aufgrund der rückläufigen Milchanlieferungen weniger Rohstoff für die Verarbeitung zur Verfügung. Einen durchschnittlichen Preisaufschlag von 18,6 % meldete Destatis für Fleisch und Fleischwaren. Brot und Getreideerzeugnisse verteuerten sich binnen Jahresfrist um 17,1 %. Nicht ganz so deutlich fiel die Teuerung bei Gemüse und Obst mit 9,7 % beziehungsweise 4,3 % aus. (AgE)

Haltungsform-Kennzeichnung macht staatliches Label überflüssig

Die Haltungsform-Kennzeichnung im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ist hierzulande 68 % der Verbraucher bekannt. Von diesen finden 89 % diese Kennzeichnung gut oder sehr gut; 76 % sind der Auffassung, dass diese Information zu einem bewussteren Einkaufsverhalten der Konsumenten mit Blick auf das Tierwohl führt. Das sind laut Mitteilung der Initiative Tierwohl (ITW) die Ergebnisse einer repräsentativen forsa-Befragung, die im Juli und August 2022 in ihrem Auftrag durchgeführt wurde. „Das sind hervorragende Ergebnisse für die Haltungsform-Kennzeichnung. Die Deutschen kennen und vertrauen ihr eindeutig“, erklärte ITW-Geschäftsführer Robert Römer am 13.9. in Bonn. Für den LEH bedürfe es angesichts dieser Zahlen keines staatlichen Eingreifens in den Markt in Form einer weiteren Haltungskennzeichnung. „Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geplante staatliche Tierhaltungskennzeichnung gefährdet in dem aktuellen Entwurf die etablierten Systeme der Wirtschaft und ist in der geplanten Form für den LEH und für die Verbrauchertransparenz vollkommen überflüssig“ betonte Römer. Die ITW kennen laut der forsa-Befragung 70 % der Bundebürger. Davon finden 92 % deren Konzept gut oder sehr gut. Eine deutliche Mehrheit von 64 % ist überzeugt, dass Verbraucher durch ihr Kaufverhalten die Verantwortung für eine tiergerechtere Haltung tragen. „Die ITW wird immer bekannter, zugleich bleibt die Zustimmung der Verbraucher zum Konzept der ITW konstant hoch“, stellte Römer fest. Das werten wir als eindeutiges Signal, den eingeschlagenen Weg gemeinsam mit der Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und dem Lebensmitteleinzelhandel weiterzugehen. Am Ende würden die Verbraucher entscheiden und die Wirtschaft sei gemeinsam in der Verantwortung, das passende Angebot zu machen. (AgE)

Austria: AMA Marketing focuses on precondition of detached stables

In Austria, permanent keeping dairy cows tied is still permitted in exceptional cases until 2030 and concerns about 2500 dairy farms, or ten percent of all dairy farms. In order to meet society’s wishes and to motivate dairy farmers to switch sooner, the Austrian agricultural marketing service AMA Marketing is focusing on the further development of the quality mark for milk and dairy products, whereby detached stables are a precondition. The exceptions for the AMA quality mark dairy farms will no longer be recognized from 2024. According to conservative estimates, at least half of the 2,500 affected companies will switch by that date.

Germany: ife data July/June

In Germany in July compared to June 2022 the raw material or compound value of milk at farm decreased 2.0 eurocent to 63.8 eurocent per kilogram milk with 4.0 percent fat and 3.4 percent protein (exclusive VAT). This is 27.6 eurocent more than in the same month one year before. The highest future price of milk for the next 18 months on the Kieler Börsenmilchwert European Energy Exchange is the price for August 2022 at 61.8 eurocent. The lowest future price is the price for June 2023 at 54.1 eurocent.

Germany: trade company Stone X offers futures for four types of cheese

In Germany it was already possible to trade futures for butter and skimmed milk powder at the EEX in Leipzig. Now the future and derivatives trade company Stone X offers futures for four types of cheese: Cheddar Curt, Mild Cheddar, Young Gouda and Mozzarella. All contracts are settled at the EEX.

Germany: antibiotics monitoring to apply for dairy farms in 2023

In Germany the government has proposed a law that in 2023 antibiotics monitoring will apply for dairy farms also. Dairy farmers then have to record the use of antibiotics and report the days of treatment. If the measures are not successful after 24 months measures will have to be taken for reduction.

Germany: Umweltbundesamt UBA advocates reduction in number of animals

Germany’s main environmental protection agency Umweltbundesamt UBA advocates a reduction in the number of animals by 50 percent. In view of animal emissions, UBA believes that a carbon tax for cows is a logical idea, but after heavy criticism it withdrew the proposal. Nevertheless, the UBA is calling for a significant reduction in the effects of animal husbandry on the environment and ⁠climate⁠, because the production and consumption of animal food is currently not sustainable from an environmental and climate point of view, nor from a health and animal welfare perspective, according to the UBA.

Belgium: reduction of sugar content in dairy products

Belgian dairy processing companies reduced the content of added sugars in their products by 15 percent between 2012 and 2021. The members of BCZ, the Belgian Confederation of the Dairy Industry, more than achieved the objectives of the Balanced Nutrition Covenant (2012-2020), with a reduction of 12 percent instead of the proposed 8 percent. They continued their efforts in 2021, increasing the total reduction to 15 percent. More than half of the entire dairy range contains no added sugars at all.

The Netherlands: partnership of RFC, Rabobank and Lely to reduce emissions

In Holland the dairy cooperative Royal FrieslandCampina, Rabobank and the dairy farming equipment producer Lely are joining forces to reduce nitrogen emissions at dairy farms. They are entering into a partnership for the installation of 96 Lely Spheres, spread across all Dutch provinces. The Lely Sphere is an installation that can reduce nitrogen emissions up to 70 percent in the barn of a dairy farm. The three parties hope that after this pilot project the concept will be applied on a broader scale in the sector. The Lely Sphere is a circular barn system that separates solid manure and urine and converts nitrogen emissions into valuable fertilizer. These can be reused by the farmer for precision fertilisation on the land. In this way a more closed mineral cycle is achieved, the use of artificial fertilizer decreases and the climate in the barn improves. Recent scientific reports show that with the Lely Sphere, ammonia emissions are reduced by up to 70 percent in the barn. With this partnership RFC, Rabobank and Lely want to make the investment in a Lely Sphere accessible for farmers. RFC will provide a financial contribution to the farms, Lely gives a discount on the purchase of the system and Rabobank offers a loan with advantageous conditions. In addition, the parties trust that this initiative will also encourage regional and national authorities to take initiatives to stimulate sustainable agriculture through innovation, and to make the necessary financial resources available. In time between 450 dairy farms have applied to join the pilot.

Deutsches Milchkontor wertet die Initiative Milch als Erfolg

Beim Deutschen Milchkontor (DMK) wertet man die Initiative Milch (IM) rund anderthalb Jahre nach ihrem Start als Erfolg, plädiert aber für eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung der Kommunikationsplattform. „Aktuell haben wir ein Jahresbudget von nur 5 Mio Euro, um 80 Millionen Verbraucher von den Vorzügen des Rohstoffs Milch und den daraus hergestellten Produkten zu überzeugen“, berichtete der Leiter Unternehmensstrategie bei der DMK GmbH, Dr. Philipp Inderhees, beim Zukunftsforum des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), das am 9. September auf Gut Havichhorst bei Münster stattfand. „Es sollte uns allen zu denken geben, ob wir nicht ein ganz neues Miteinander, ganz neue Impulse brauchen“ so der Appell von Inderhees an die eigene Branche. An die jährlich 5 Mio Euro müsste eigentlich noch eine oder zwei Nullen gehängt werden, um im Wettbewerb um die Verbrauchergunst eine durchschlagende Wirkung zu erzielen. Was die finanzielle Ausstattung von Kommunikationsmaßnahmen angehe, könne das Agribusiness viel von anderen Branchen lernen, so der DMK-Manager. Zusätzliche Marketinganstrengungen seien allein deshalb notwendig, um zusätzliche Anforderungen an die Lieferkette zu einem möglichst großen Teil über den Produktpreis finanziert zu bekommen. Dies stoße angesichts einer hohen Inflation und teurer Energie mehr und mehr an Grenzen, was sich auch bei Milcherzeugnissen an Wanderungsbewegungen vom Supermarkt zum Discounter, vom Markenprodukt zur Handelsmarke und von Bio zu konventionell zeige.
Der Vorstandsvorsitzende der Agravis Raiffeisen AG, Dr. Dirk Köckler, sprach sich dafür aus, den Deutschen Raiffeisenverband (DRV) als politische Spitzenorganisation der Genossenschaften künftig verstärkt dazu zu nutzen, neue und andere Narrative über Lebens- und Futtermittel aufzubauen und zu bedienen. Gleichzeitig müsse der landwirtschaftliche Berufsstand über die Landesbauernverbände und den Deutschen Bauernverband (DBV) in Berlin und Brüssel aktiv werden und selbst Themen besetzen. Als Beispiele nannte Köckler die zuletzt aufgeflammte „Teller-Trog-Debatte“, in der sein Haus als großer Mischfutterhersteller für den Hunger in Teilen Afrikas verantwortlich gemacht worden sei – erwiesenermaßen völlig zu Unrecht. „Auch vor dem Hintergrund der Knappheit fällt es uns nicht schwer, mit den Wirklichkeiten zu argumentieren. Das ist Handwerk“, stellte Köckler klar. Im Rückblick bezeichnete es der heutige Agravis-Chef als Fehler, seinerzeit als junger Landwirt am liebsten „keine Mark“ an die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) bezahlt haben zu wollen. „Die Unternehmen der deutschen Agrarwirtschaft haben es nach dem Aus der CMA versäumt, sich selbst im Marketing zu positionieren“, räumte Köckler ein und verwies auf letztlich gescheiterte Bestrebungen, auf anderen Wegen Geld für ein gemeinschaftliches Marketing einzusammeln. „Da haben wir noch einen Fehler im System“, zeigte er sich auf Gut Havichhorst selbstkritisch. (AgE)

China: Molkereiverband will heimische Käseproduktion voranbringen

In China erfreut sich Käse bei den Verbrauchern einer immer größeren Beliebtheit. Davon sollen zukünftig auch die heimischen Hersteller stärker profitieren, weshalb der Molkereiverband (China Dairy Association) nun einen Aktionsplan für die kommenden drei Jahre ausgearbeitet hat. Ziel sei, so der Verband, die nationale Käseproduktion bis zum Jahr 2025 auf 500 000 t zu steigern und einem Umsatz im Einzelhandelsumsatz von mehr als 30 Mrd CNY (4,36 Mrd Euro) zu erzielen. Schwachpunkte seien bisher noch die vergleichsweise hohen Herstellungskosten für Käse sowie die schwache Produktionsbasis, weshalb die Importe ausländischer Ware gestiegen seien. Nach Angaben der Zollverwaltung wurden 2021 insgesamt 176 000 t Käse eingeführt, das war gut ein Drittel mehr als im Vorjahr. Andererseits seien aber, so der Verband, auch Erfolge erzielt worden. So habe der heimische Schmelzkäsemarkt mittlerweile ein Erlösvolumen von 10 Mrd CNY (1,45 Mrd Euro) erreicht, und die durchschnittliche Wachstumsrate der Einzelhandelsumsätze mit Käseprodukten lag in den vergangenen fünf Jahren bei 25 %. Im Aktionsplan wird konkret vorgeschlagen, eine qualitativ hochwertige Rohmilcherzeugung aufzubauen, die sich auf leistungsstarke Holstein-Kühe stützt. Zudem sollte die Entwicklung von speziellen Industriezweigen zur Verarbeitung von Büffel-, Yak- und Ziegenmilch gefördert sowie die technologische Innovationsfähigkeit verbessert werden. Auch sei es aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll, die Nutzung und Vermarktung von Käsenebenprodukten wie Molkenpulver, Laktose oder Molkenproteinkonzentrat voranzubringen. Letztlich wird im Aktionsplan von der Molkereiwirtschaft angestrebt, die Stabilität der Lieferketten zu verbessern, eine inländische Käse-Werbeplattform zu etablieren und die Zertifizierung von geografischen Angaben für lokale charakteristische Käseprodukte zu fördern, um deren Markenwert zu steigern. (Umrechnungskurs: 1 CNY = 0,1454 €) (AgE)

Anuga: Guter Anmeldestand im Rahmen der Frühbucheraktion – Frühbucherrabatt noch bis zum 30. September 2022

Die Lebensmittel- und Getränkebranche ist in Bewegung – und ebenso ihre Weltleitmesse Anuga. Aktuell wegbrechende Absatzmärkte sowie die Suche nach neuen Geschäftspotenzialen, stockende Lieferketten, klimatologische Entwicklungen und damit einhergehende Diskussionen um Energie und Rohstoffe fordern die Lebensmittel- und Getränkebranche mehr denn je heraus. Weltweit führende, exportorientierte Fachmessen wie die Anuga bieten dabei die Möglichkeit, neue Geschäftskontakte zu knüpfen und persönliche, vertrauensvolle Kundenbeziehungen aufzubauen. Noch bis zum 30. September 2022 können sich ausstellende Unternehmen ihren Stand zum Frühbucherpreis sichern und zum Start der Platzierungen dabei sein.
„Uns ist es wichtig, mit der Anuga in diesen herausfordernden Zeiten eine internationale Plattform zur Präsentation und vor allem zum Austausch zu bieten. Persönliche Begegnungen sind wichtiger denn je und dies wird uns auch aus unserer Ausstellerschaft gespiegelt. Rund um die zehn Fachmessen der Anuga herrscht Aufbruchstimmung. Und diese Signale erreichen uns auch aus der Politik, so dass wir uns freuen, zur Eröffnung der Anuga den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir begrüßen zu dürfen“, erklärt Stefanie Mauritz, DIrector Anuga.
Stimmen von Ausstellenden der Anuga Meat oder Anuga Chilled & Fresh Food wie „bei uns im Haus stehen die Zeichen auf Anuga“ oder „die Teilnahme an der Anuga ist gesetzt“ bestätigen das Vertrauen in die weltgrößte Fachmesse der Ernährungswirtschaft. Auch bei der Anuga Drinks und Anuga Hot Beverages laufen Gespräche mit Top-Marken, die nach vielen Jahren erstmalig wieder Interesse an der Anuga zeigen. Im Bio-Segment setzen die Anbieter im Rahmen der Anuga Organic darauf, über den Fachhandel hinaus eine breitere Zielgruppe an Einkäufern zu erreichen.
„In der Anuga Fine Food spüren wir zudem deutlich, dass Länder und Unternehmen die Anuga nutzen wollen, um neue Absatzmärkte zu erschließen, nachdem Märkte wie Russland und die Ukraine weggebrochen sind. Zur Anuga Dairy freuen wir uns neben innovativen Einsteigern der Branche 2023 wieder das vollumfängliche Angebot der nationalen und internationalen Molkereiindustrie präsentieren zu können. Die in 2021 erstmalig vorgestellte Dairy Alternatives Area wird 2023 ausgebaut. Und bei der Anuga Bread & Bakery sind bereits nahezu alle relevanten Player wieder an Bord“, resümiert Mauritz zum bisherigen Anmeldestand.
Die weiterentwickelte Anuga Out of Home (vormals “Anuga Culinary Concepts“) wird erstmals auch neue Ausstellergruppen, etwa aus Delivery bzw. To-Go-Segment, mit an Bord haben.

Länder stimmen GAP-Ausnahmen-Verordnung zu

Die geplanten Ausnahmeregelungen für die Vorgaben zur Flächenstilllegung sowie zum Fruchtwechsel bei der Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) im nächsten Jahr finden bei den Ländern breite Unterstützung. Der GAP-Ausnahmen-Verordnung haben im Umlaufverfahren der Umweltausschuss einstimmig und der Agrarausschuss nach Maßgabe einer Klarstellung im Verordnungstext mit großer Mehrheit zugestimmt. Der Bundesrat wird damit in seiner Sitzung am 16. September grünes Licht für die Verordnung geben. Der Agrarausschuss empfiehlt darüber hinaus der Länderkammer, eine Entschließung zu fassen. Darin weist der Ausschuss darauf hin, dass durch die Ausnahme der Stilllegungsflächen der Jahre 2021 und 2022 bei der Umsetzung der Ersten Säule erstmals jahresübergreifende Voraussetzungen verankert werden. Dies widerspreche dem System der Ersten Säule der GAP, das auf einjährigen Verpflichtungen und Maßnahmen aufbaue. Im Fördervollzug führe das zu erheblichen Abwicklungsproblemen, die letztlich sogar die termingerechte Auszahlung der Direktzahlungen der Ersten Säule gefährden könnten, so die Befürchtung. Die Bundesregierung solle daher bei der Gestaltung der Ersten Säule strikt den Grundsatz der Einjährigkeit wahren. Der Agrarausschuss kritisiert in der vorgeschlagenen Entschließung, dass die Umsetzung der Verordnung neben einem hohen bürokratischen Aufwand zu einer Ungleichbehandlung der Landwirte führe. „Aktive Beiträge zum Umwelt- und Artenschutz wie durch mehrjährige Stilllegungen sollten nicht zu Einschränkungen der weiteren Bewirtschaftung und damit zu einem Vertrauensbruch führen“, heißt es in der vorgeschlagenen Entschließung. Stattdessen müsse es darum gehen, Akzeptanz und Bereitschaft zu fördern. (AgE)

The Netherlands: Royal FrieslandCampina lost member farmers

The Holland headquartered dairy cooperative Royal FrieslandCampina lost between July 2021 and July 2022 a number of 284 member farmers that have withdrawn their membership. Together they produce 832 million kilogram milk a year. that have withdrawn their membership. Together they produce 832 million kilogram milk a year.

The Netherlands: soy from deforestation-free areasRoyal at FrieslandCampina

The Holland headquartered dairy cooperative Royal FrieslandCampina and the Holland headquartered feed cooperative Agrifirm announced at the end of 2021 to take steps towards more guarantees that the soy for feed comes from deforestation-free areas. End of July the first shiploads of guaranteed deforestation-free soy were delivered at a feed plant in the Netherlands.