In einem Brief an die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner fordert der BDM eine Neuausrichtung der Agrarpolitik.
Die wirtschaftliche Situation der Erzeuger auf landwirtschaftlichen Betrieben sei schlecht und die Zukunftssorgen würden wachsen. „Jeder schiebt die Verantwortung von sich weg, hin zu einem anderen. Wir drehen uns im Kreis“ heißt es in dem Brief. Manche Landwirte sehen laut BDM den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in der Verantwortung. Dieser verweise jedoch auf die Politik und von dort aus gehe es zurück zum LEH und den Verbrauchern.
Verarbeiter in der Pflicht
Die Verarbeitungsbranche falle bei den Streitigkeiten um die Verantwortung aus dem Blickfeld. Den Verarbeitern komme jedoch eine hohe Verantwortung zu. Der BDM verweist dafür auf eine Untersuchung des Bundeskartellamts: Es bestehe wenig bis kein Interesse der Molkereiunternehmen an höheren Milcherzeugerpreisen. Das gelte auch für genossenschaftlich strukturierte Molkereien.
„Die Marktstellung der Landwirtschaft braucht eine deutliche Verbesserung gegenüber ihren Marktpartnern, den Verarbeitungsunternehmen“, fordert der BDM. Da komme die Agrarpolitik ins Spiel.
Die Umsetzung der UTP-Richtlinie, der gemeinsame Verhaltenskodex, die nationale Herkunftskennzeichnung und das Preiswerbeverbot für Fleisch seien dazu dienlich. Aber es brauche eine Neuausrichtung der Agrarpolitik, die in erster Linie nicht das Ziel haben sollte, die Verarbeitungs- und Ernährungsindustrie mit günstigen Rohstoffen zu versorgen. Dazu würde auch die BDM-Sektorstrategie beitragen. (Topagrar.com)