Bioland: Milcherzeugerpreise nicht kostendeckend

Von den steigenden Verbraucherpreisen für Ökomilch kommt nach Ansicht von Bioland-Präsident Jan Plagge zu wenig bei den Landwirten an. Wie der Verband am 14. Juli in Mainz erklärte, bewegen sich die Vollkosten der Erzeugung je Kilogramm Rohmilch in Bioland-Qualität aktuell in einer Bandbreite von 68 Cent und 73 Cent (ECM, netto). Indes habe der durchschnittliche Auszahlungspreis im April 2022 nach Berechnungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bei nur 54,3 Cent je Kilogramm Ökorohmilch gelegen. Laut Plagge wollen Verbraucher Lebensmittel, die eine hohe Artenvielfalt sowie den Schutz von Gewässern, Klima und Nutztieren gewährleisten. „Dafür zahlen sie auch gerne einen höheren Preis, wenn sichergestellt ist, dass das Geld auch tatsächlich bei den Erzeugerinnen und Erzeugern ankommt“, stellte der Bioland-Präsident klar. Die aktuelle Vollkostenrechnung solle für mehr Transparenz in der gesamten Vermarktungskette bis zu den Verbrauchern sorgen. Um die Nachhaltigkeitsleistungen der Bioland-Milcherzeuger langfristig in Wert stellen zu können, prüfe der Verband derzeit alle Möglichkeiten, die der neue Artikel 210a der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) für verbandlich organisierte Wertschöpfungsketten biete. (AgE)

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