Großbritannien fürchtet „Käseblockade“

Seit dem Brexit hat sich die Lebensmittelindustrie in Großbritannien verändert. Im Februar und März wurde das frische Gemüse in den Supermärkten knapp, weil die Ernten in Marokko und Spanien schlecht waren – und für Großhändler weniger Kosten entstehen, wenn sie auf das europäische Festland liefern, wie ein Sprecher der britischen Bauernverbandes BGA im Gespräch mit „Euronews“ erklärte. Ab dem 1. November 2023 soll es als Resultat des Brexits zusätzliche Grenzkontrollen in Großbritannien geben. Das könnte zu Problemen bei dem Import u. a. von Rohmilchkäse, fürchtet Shane Brennan, Vorstandsvorsitzender der Cold Chain Federation – einem Importverband für gekühlte Lebensmittel – im Gespräch mit dem „Telegraph“. Brennan zufolge würden ab dem 1. November viele Importeure aus der EU ihre Bestellungen aus Großbritannien zum Weihnachtsgeschäft nicht einhalten können, es könne zu einer Käseblockade kommen. Einige Produkte würden vermutlich nicht erhältlich sein – und wenn, dann zu deutlich erhöhten Preisen.
(t-online.de)

EU: Pflanzenmilch soll nicht ins EU-Schulprogramm

Mit großer Mehrheit ist Anfang Mai vom Europäischen Parlament der Initiativbericht zur künftigen Umsetzung des Schulprogramms für Obst, Gemüse und Milch angenommen worden. Laut der Berichterstatterin und Europaabgeordneten Carmen Avram wird darin gefordert, „zusätzliche Mittel für die Beschaffung alternativer, diversifizierter Produkte im Rahmen des Programms bereitzustellen“, um deren Verträglichkeit im Fall von Ernährungseinschränkungen bei Kindern zu gewährleisten. Das derzeitige Programm biete beispielsweise nur Milchprodukte an, weshalb Kinder mit Laktoseintoleranz keine angemessenen Produkte verzehren könnten, so Avram gegenüber dem Nachrichtenportal „Euractiv“. Die Aufnahme von pflanzenbasierten Milchersatzdrinks in das EU-Schulprogramm wurde von den Parlamentariern allerdings mehrheitlich abgelehnt, da laktosefreie Milch als Alternative zur Verfügung stehe. Einig war sich das EU-Parlament darin, nur weitgehend naturbelassene Lebensmittel zu fördern, darunter auch Bioprodukte. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) begrüßten die Annahme des Berichts. Sie forderten die Kommission auf, sich nun genau anzusehen, worauf sich die Abgeordneten geeinigt hätten und eine entsprechende Überarbeitung des Programms vorzubereiten. Diese soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen (LV Milch) wies darauf hin, dass auch Bildungsmaßnahmen, die das Wissen um die Produktion der Grundnahrungsmittel vertiefen sollen, wichtiger Bestandteil des EU-Schulprogrammes seien. Dazu gehörten unter anderem Bauernhofbesuche oder auch Unterrichtsangebote, wie sie die LV Milch im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen durchführe. (AgE)

Britische Freihandelsabkommen: Neuseeland Molkereiverband frohlockt

Neuseelands Molkereiverband (DCANZ) feierte das Inkrafttreten des Abkommens als Übergang zu einem vollständig zollfreien Zugang zum britischen Markt. „Nach dem 1. Januar 2028 werden die neuseeländischen Exporteure auf dem britischen Markt für alle Milchexporte die gleichen Bedingungen haben wie ihre europäischen Konkurrenten“, hob DCANZ-Geschäftsführerin Kimberly Crewther hervor. Dies sei wirklich ein hochwertiges Freihandelsabkommen, das diesen Namen verdiene. Großbritannien sei weltweit einer der größten Importmärke, auf dem Neuseeland bisher wegen der Zollnachteile nur einen Anteil von 0,1 % der wertmäßigen Molkereieinfuhren gehabt habe. „Die Abschaffung der Zölle wird den Kunden und Verbrauchern im Vereinigten Königreich die gleiche Möglichkeit geben, sich für hochwertige neuseeländische Milchprodukte zu entscheiden, wie für die europäischen Produkte, die derzeit den Handel dominieren“, so Crewther.

Lactalis Puleva verliert Großteil seiner Lieferanten

Wegen des Absenkens des Milchpreises hat der Molkereikonzern Lactalis Puleva in Südspanien jetzt einen Großteil seiner langjährigen Lieferanten an einen Konkurrenten verloren. Auslöser war, dass Lactalis Puleva den Milchpreis pro Liter laut Angaben des Bauernverbandes COAG um 9 Cent auf nun 51 Cent gesenkt hat. Kostendeckend könnten die Betriebe aber nur bei mindestens 58 Cent arbeiten, so COAG. Die Produktionskosten in der Milchviehhaltung seien massiv gestiegen und lägen in Spanien über dem EU-Durchschnitt. Besonders starker Widerstand kam von der Genossenschaft Alba Ganaderos, die in Andalusien gemäß eigenen Angaben pro Jahr etwa 130 Mio l Kuhmilch erzeugt und damit bisher 60 % der Rohstoffversorgung im Lactalis Puleva-Werk in Granada sicherstellte. Sie verwies auf das spanische Lebensmittelkettengesetz, demzufolge ein nicht kostendeckender Verkauf verboten ist, und unterstrich ihren Protest mit dem Entleeren von Milchtanks. Lactalis betonte, dass sein Auszahlungspreis im internationalen Vergleich weiterhin hoch sei. Außerdem habe man bei der Kalkulation die Kosten der Landwirte berücksichtigt. Eine Einigung zwischen den beiden Parteien kam nicht zustande. Wie die Genossenschaft nun mitteilte, haben ihre Mitglieder inzwischen in der andalusischen Genossenschaft Lácteos Covap nördlich von Córdoba einen neuen Abnehmer gefunden. Diese setzt bei der Werbung für ihre Produkte vor allem auf die Aspekte Regionalität und Qualität. Informationen dazu, welchen Erzeugerpreis Lácteos Covap für Kuhmilch zahlt, wurden nicht herausgegeben. Der Konsumentenpreis liegt im Internetshop der Genossenschaft bei etwas mehr als 1,40 Euro/l. Für 1 l Kuhmilch von Puleva muss der Kunde im Laden etwa 1,10 Euro bezahlen. Spaniens gesamte Milcherzeugung befindet sich infolge der gestiegenen Produktionskosten und der Dürre seit einigen Monaten in der Krise. Nachdem sich die Erzeugungsmenge laut Angaben des Milchindustrieverbandes Fenil in den neun Jahren bis 2021 von 6,31 Mio t auf 7,49 Mio t stetig erhöht hatte, brach sie 2022 ein und erreichte nur noch 7,32 Mio t. (AgE)

Ernährungsindustrie: Leichter Absatzrückgang und gemischte Stimmung

Die deutsche Ernährungsindustrie hatte im Februar 2023 leichte Absatzverluste zu verzeichnen. Laut dem am 8. Mai in Berlin veröffentlichten Konjunkturreport der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) nahm der Absatz der Lebensmittelhersteller ‑ verglichen mit dem Vorjahresmonat ‑ insgesamt preisbereinigt um 1,4 % ab. Mit einem Minus von 2,8 % war der Rückgang beim Auslandsgeschäft deutlicher als im Inland, wo der Absatz um 0,6 % sank. Demgegenüber steigerten die Unternehmen ihren Umsatz im Vergleich zu Februar 2022 um 17,2 % auf 18,3 Mrd Euro. Als Hauptgrund für diese Entwicklung nannte die BVE die gestiegenen Preise. Treiber ist vor allem das Inlandsgeschäft. Hier erwirtschaftete die Ernährungsbranche einen Umsatz von 11,7 Mrd Euro und baute damit das Vorjahresergebnis um nominal 20,3 % aus. Mit einem Plus von 12 % betrug der Umsatzgewinn im Ausland nominal 6,5 Mrd Euro. Nachdem sich in den letzten Monaten die Stimmung der Branche vom Rekordtief im Herbst 2022 stetig gebessert hatte, fallen die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex uneinheitlich aus. Während die aktuelle Geschäftslage nun überwiegend positiv bewertet wird, hat sich der BVE zufolge die Geschäftserwartung für die nächsten sechs Monate gegenüber dem Vormonat deutlich verschlechtert: 34,2 % der Befragten erwarten im Zeitraum schlechtere Geschäfte, wohingegen nur 10,3 % von einer Verbesserung ausgehen.  (AgE)

IVV und HSWT vertiefen Kooperation zur Stärkung der Ernährungswirtschaft

Das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) in Freising und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) wollen ihre langjährige Partnerschaft auf dem Gebiet der Agrar- und Ernährungswirtschaft weiter vertiefen. Das entsprechende Memorandum of Understanding haben die geschäftsführende IVV-Leiterin Prof. Andrea Büttner und HSWT-Präsident Dr. Eric Veulliet jetzt unterzeichnet. Themenschwerpunkte sollen demnach insbesondere in den Bereichen Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit sowie Circular Economy und nachhaltige Landwirtschaft liegen. Im Fokus der sogenannten „African-Bavarian Food Initiative“ stehe zudem die Zusammenarbeit mit afrikanischen Institutionen, die in gemeinsamen Projektaktivitäten münden solle. Wie Büttner erklärte, soll mit dem Ausbau der Kooperation die langjährige Zusammenarbeit, die beispielsweise in der Lehre oder in Netzwerkaktivitäten wie der Fraunhofer-Allianz Food bereits intensiv gelebt werde, weiter vorangebracht werden. Veulliet nannte als Ziele, nachhaltige Strukturen aufzubauen, neue Projekte und Partnerschaften zu initiieren sowie Ideen und Konzepte zu entwickeln. Laut HSWT-Vizepräsident Prof. Carsten Lorz wird sich die Kooperation vor allem auf den globalen Süden konzentrieren, der vor besonders zahlreichen Herausforderungen wie der Sicherung der Nahrungsversorgung stehe. (AgE)

Milchpulverpreise tendieren etwas fester

Am Milchpulvermarkt hat sich die Nachfrage Mitte Mai etwas belebt. Davon hat in der vergangenen Woche vor allem Vollmilchpulver profitiert. Erstmals seit Monaten konnten die Hersteller ihre Ware bei Neuabschlüssen – meist zur Lieferung im dritten Quartal – wieder mit Preisaufschlägen verkaufen. Laut der Süddeutschen Butter- und Käsebörse lagen diese im Schnitt bei 6 Cent. Das Kilogramm Sprühware mit 26 % Fett erlöste somit zwischen 3,40 Euro und 3,58 Euro. Auch bei Magermilchpulver hat laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) das Kaufinteresse zugenommen. Einige Kunden aus der Industrie hätten noch kurzfristigen Bedarf für Juni angemeldet, andere für das dritte Quartal bestellt. Im Drittlandsexport habe die Nachfrage aus Nordafrika zugenommen und teilweise auch aus dem Nahen Osten. Insgesamt sei das Angebot aber ausreichend, so die ZMB, doch seien Lagerbestände abgebaut worden. Dadurch seien die niedrigsten Preise am Markt verschwunden. Dies bestätigt auch die Erhebung der Kemptener Börse. Dieser zufolge legte der untere Spannenwert für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität im Vorwochenvergleich um 3 Cent auf 2,30 Euro/kg zu; bei der Futtermittelware gab es ein Plus von 2 Cent auf 2,21 Euro/kg. Die ermittelten Höchstpreise blieben dagegen unverändert. Beim Verkauf von Molkenpulver an die Lebensmittelindustrie befestigten sich die Preise am unteren Spannenende ebenfalls, und zwar um 2 Cent auf 0,77 Euro/kg. Bei Schnittkäse blieben spürbare Nachfrageimpulse hingegen Mitte Mai aus. Die Notierung Gouda und Edamer als Brotware wurde in Hannover am vergangenen Mittwoch (10.5.) um 10 Cent auf 3,70 Euro/kg bis 3,90 Euro/kg zurückgenommen. Die Blockware blieb hingegen auf einem ausgeglichenen Markt stabil. Die Päckchenbutter konnte bisher aufgrund des eher kühlen und wechselhaften Wetters noch nicht von der mäßig angelaufenen Spargel- und Erdbeersaison profitieren. Der Absatz sei zuletzt verhalten gewesen, berichtete der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB). In Kempten sank die amtliche Notierung für Päckchenbutter im Mittel um 5 Cent auf 4,84 Euro/kg bis 5,00 Euro/kg. Dagegen hat sich die Nachfrage für die meist von der Lebensmittelindustrie verwendete Blockbutter belebt. Die Notierung für die lose Ware wurde am unteren Spannenende um 5 Cent auf 4,45 Euro/kg heraufgesetzt, am oberen jedoch um 8 Cent auf 4,62 Euro/kg gesenkt. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 10. Mai

In Deutschland nähert sich die Milchanlieferung weiter ihrem saisonalen Höchststand, der nun kurz bevorstehen dürfte. Die Molkereien erfassten in der 17. Woche laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,3 % mehr Milch als in der Vorwoche. Der Zuwachs zur Vorjahreslinie ist damit weiter auf 2,1 % geschrumpft. Die Milchanlieferung war in Frankreich zuletzt um 2,9 % niedriger als vor einem Jahr.
Die Preise für flüssigen Rohstoff haben sich nach der feiertagsbedingten Schwächephase um den Monatswechsel etwas erholt. Rohmilch, Magermilchkonzentrat und Industrierahm werden wieder zu etwas höheren Preisen gehandelt, wenngleich umfangreiche Mengen verfügbar sind.
Am Markt für Magermilchpulver ist eine Stabilisierung zu beobachten. Das Kaufinteresse hat sich etwas belebt. Aus der Industrie werden noch einzelne Restmengen für Junilieferungen nachgefragt und für das dritte Quartal gehen nun mehr Anfragen bei den Werken ein. Allerdings wird auch über teilweise etwas zögerlichen Abrufe aus bestehenden Kontrakten berichtet.
Belebt haben sich die Aktivitäten im Exportgeschäft. Dies betrifft vor allem Nachfrage aus Nordafrika. Zum Teil wird auch über die Rückkehr von Käufern aus dem Mittleren Osten in den Markt berichtet. Das Angebot ist weiter ausreichend. Die Bestände scheinen sich aber verringert zu haben und die niedrigsten Preise sind inzwischen nicht mehr im Markt zu finden. Die Hersteller fordern etwas festere Preise als noch vor kurzem.
Die Preise für Magermilchpulver sind weiter uneinheitlich mit einer leicht festeren Tendenzen. Futtermittelware wird bei unveränderten Preisen weiter ruhig nachgefragt.
Auch für Vollmilchpulver bieten sich derzeit wieder etwas mehr Absatzmöglichkeiten. Es sind mehr neue Abschlüsse zu Stande gekommen. Inzwischen rückt das dritte Quartal stärker in den Fokus, für das sich auch Preisaufschläge realisieren lassen. Insgesamt sind die Preise weiter uneinheitlich.
Bei Molkenpulver verläuft die Nachfrage nach Futtermittelware für kurzfristige Lieferungen ruhig bei weiterhin niedrigen Preisen. Für spätere Termine lassen sich indessen gewisse Aufschläge durchsetzen. Die Lage am Markt für Lebensmittelware ist weiter uneinheitlich. Molkenkonzentrat ist weiter gut verfügbar bei leicht festeren Preisen. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)

Neue Auktion bei Troostwijk

Das Unternehmen Troostwijk, Europas größter B2B Auktionär, bringt Käufern und Verkäufern weltweit zusammen. Für Käufer präsentiert sich mit 3.300 Auktionen pro Jahr ein großes Angebot , das Bieten ist unkompliziert und der Verkauf sicher. Experten für jeden Bereich stehen zur Unterstützung zur Verfügung.
Am 11. Mai startet die Auktion betreffend die Auflösung der Herzgut Molkerei
Startdatum: Donnerstag 11.05.2023 16:00 GMT+2
Schlussdatum: Dienstag 30.05.2023 14:00 GMT+2
Versteigerungsdetails:
Anlagen von: Westfalia Seperator, APV, Egli, Stephan Machinery, GEA Slicing, Elopak, Trepko etc.)
Bitte beachten: Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen:
https://www.troostwijkauctions.com/de/food-and-beverage/01-46342/?utm_medium=referral&utm_source=die_milchwirtschaft&utm_campaign=46342&utm_content=website

Grüne Woche in neuem Gewand

Die Internationale Grüne Woche (IGW) hat ein neues Logo und einen neuen Claim. Das gab die Messe Berlin GmbH am 3. Mai bekannt. 88 Jahre lang zierten die traditionsreichen Ähren die besucherstärkste Verbrauchermesse. Noch sind die Ähren zu erkennen, aber sie wurden abstrakter. Das soll nach Angaben der Messe Berlin „mehr Raum für freie Assoziationen“ lassen. Vor allem aufgrund neuer Anforderungen im digitalen Kontext wurde das Original-Logo von 1935 angepasst. Der neue Claim – „The global hub for agribusiness“ – unterstreicht dabei den Veranstaltern zufolge die internationale Bedeutung der Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Die Grüne Woche biete ein modernes und multimediales Messeerlebnis, betonte IGW-Projektleiter Lars Jaeger. Gleichzeitig blicke die Messe auf eine fast 100-jährige Historie zurück. „Die Geschichte und die Modernität zu vereinen sowie visuell zu übersetzen – darin lag die gestalterische Aufgabe für das neue Corporate Design“, erläuterte Jaeger. Verantwortlich für den neuen Markenauftritt der Grünen Woche ist die Marken- und Designagentur kleiner & bold. Die nächste Internationale Grüne Woche findet vom 19. bis 28. Januar 2024 auf dem Berliner Messegelände statt. (AgE)

Anuga kooperiert langfristig mit EIT Food

EIT Food, die nach eigenen Angaben weltgrößte Initiative für Lebensmittelinnovationen, ist eine strategische Partnerschaft mit der Allgemeinen Nahrungs- und Genussmittel-Ausstellung (Anuga) eingegangen. Wie die Koelnmesse am 2. Mai mitteilte, geht es bei dieser Partnerschaft vor allem um den fachlichen Austausch und Wissenstransfer, die gemeinsame Entwicklung des Konferenz- und Veranstaltungsprogramms der Anuga mit Podiumsdiskussionen, Workshops und Referenten sowie um gemeinsame Presseveranstaltungen im Vorfeld und während der Messe. „In verschiedenen Eventformaten werden neue Wege zu einem verbesserten, globalen Ernährungssystem aufgezeigt und im Anschluss die Möglichkeit eröffnet, in den direkten Austausch mit einem internationalen Fachpublikum und der Fachpresse zu treten“, erklärte Bastian Mingers, Geschäftsbereichsleiter Ernährung bei der Koelnmesse. Laut Dr. Andy Zynga, CEO von EIT Food, wird ein widerstandsfähiges Lebensmittelsystem angestrebt, das einen wesentlichen Beitrag zu mehr Ernährungssicherheit und einem gesünderen Planeten leisten soll. „Dies erfordert neue Ideen, Lösungen und Zusammenarbeit innerhalb der Branche“, so Zynga. (AgE)

Universität Hohenheim entwickelt biobasiertes Beschichtungssystem

Ein Forscherteam der Hochschule Hohenheim hat ein biobasiertes Beschichtungssystem entwickelt, das sich sowohl für Nahrungsmittel als auch im Lebensmittelverpackungsbereich und für Convenience-Food-Verpackungen eignet. Zusätzlich ist der Einsatz im Bereich der Tiernahrung denkbar. Die „innovative und universell verwendbare“ Barriereschicht ist nach Angaben der Universität sowohl wasserundurchlässig als auch hitzebeständig, mechanisch belastbar und zudem noch zum Verzehr geeignet beziehungsweise kompostierbar. Das System sei ursprünglich für die Anwendung in Lebensmitteln als hitzebeständige Feuchtigkeitsbarriere entwickelt worden. Im weiteren Verlauf der Forschung hätten sich allerdings zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten herauskristallisiert, insbesondere im Bereich nachhaltiger, biobasierter Verpackungssysteme. Das Beschichtungssystem kann laut den Hohenheimer Wissenschaftlern entweder durch Glasieren, Laminieren, Überziehen oder Besprühen aufgebracht werden. Im Lebensmittelbereich könne es eingesetzt werden, um Komponenten mit unterschiedlichen Charakteristiken zu trennen. Viele verarbeitete Lebensmittel seien nämlich Mehrkomponentensysteme, die sich durch unterschiedliche Eigenschaften definierten. Bei deren Produktion und Lagerung müsse darauf geachtet werden, dass die Feuchtigkeit aus einem Bestandteil nicht in die trockenen Bereiche des Produkts einziehe. Auch im Bereich Tierfutter seien zahlreiche Einsatzmöglichkeiten denkbar, so das Forscherteam. Vorstellbar sei beispielsweise die Beschichtung der Verpackungen gegen Feuchtigkeit, aber auch das Trennen von einzelnen Komponenten des Futters. (AgE)

Milchmarkt: Weltmarktpreis für Vollmilchpulver im Aufwind

Am Weltmarkt für Milcherzeugnisse haben die Preise Anfang Mai fester tendiert. Bei der Auktion an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) ist 2. Maider zusammenfassende Preisindex der sechs gehandelten Standardmilchprodukte gegenüber der Versteigerung von Mitte April um 2,5 % gestiegen. Erstmals in diesem Jahr konnte der Index damit in zwei aufeinanderfolgenden Auktionen zulegen. Großen Anteil daran hatte das umsatzstärkste Handelsprodukt an der GDT, Vollmilchpulver. Hierfür mussten die Kunden im Mittel aller Kontraktlaufzeiten 3 230 $/t (2 946 Euro) zahlen; das waren 5,0 % mehr als zwei Wochen zuvor. Das Pulver entfernte sich damit weiter von seinem Jahrestief Anfang April, lag aber preislich noch um 17,5 % unter dem Vorjahresniveau. Nicht ganz so deutlich verteuerte sich Magermilchpulver bei der jüngsten GDT-Auktion; der Durchschnittspreis aller Kontrakte stieg im Vergleich zu Anfang April um 1,5 % auf 2 787 $/t (2 542 Euro). Auffällig war dabei, dass der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra sein Magermilchpulver für den Liefertermin im Juli mit 2 930 $/t (2 672 Euro) deutlich teurer als die europäische Arla mit 2 578 $/t (2 351 Euro) verkaufen konnte. Tiefer in die Tasche greifen mussten an der GDT auch die Käufer von Butter, die im Mittel aller Liefertermine einen um 2,4 % höheren Durchschnittspreis von 4 947 $/t (4 512 Euro) zahlen mussten. Noch deutlicher ging es bei Cheddarkäse mit einem Plus von 4,5 % auf 4 561 $/t (4 160 Euro) nach oben.
Nach Angaben der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten ist für die Exporteure von Milchprodukten in Deutschland und der Europäischen Union die Entwicklung in Neuseeland wegen des internationalen Wettbewerbs von Bedeutung. Hierzulande würden aktuell jedoch das hohe Milchaufkommen und die nur verhaltenen Absatzmöglichkeiten den Markt stärker beeinflussen. Das bis Anfang Mai oft wechselhafte und auch kühle Wetter habe den Verkauf von Milchfrischprodukten gebremst und zu einem schleppenden Start in die Spargelsaison geführt. Der Absatz von Päckchenbutter habe deshalb bisher noch nicht so stark wie üblich vom Spargel profitiert. Vielleicht auch deshalb hat der Discounter Aldi zuletzt seinen Verkaufspreis für das 250-g-Päckchen bei den Eigenmarken um 4 Cent auf 1,45 Euro gesenkt. Die amtliche Notierung für Päckchenbutter in Kempten blieb am 3. Mai jedoch unverändert. Bei Blockbutter wurde der untere Notierungswert hingegen um 12 Cent auf 4,40 Euro/kg herabgesetzt, was auf die zuvor nachgebenden Preise bei Sahne zurückgeführt wurde. Im Gegensatz zur GDT blieben die amtlichen Notierungen für Schnittkäse vergangene Woche in Deutschland stabil. Der Markt wurde als ausreichend versorgt und ausgeglichen beschrieben.
Wie an der GDT, so tendierten auch in Deutschland die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität zuletzt etwas fester. Laut Kemptener Börse konnten die Anbieter das Pulver mit Aufschlägen von 2 Cent bis 3 Cent verkaufen, welches in einer Spanne von 2,27 Euro/kg bis 2,48 Euro/kg gehandelt wurde. Laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) gab es wieder mehr Kaufanfragen aus dem Nahen Osten, und in Nordafrika stand eine größere Ausschreibung an. Insgesamt stehe der Nachfrage aber ein ausreichendes Angebot gegenüber, berichteten die Analysten. Bei Vollmilchpulver fehlte hingegen jegliche Marktdynamik. Die Geschäfte liefen in ruhigen Bahnen, und laut ZMB kamen kaum Neuabschlüsse zustande. Die Verkaufspreise blieben jedoch in den Grenzen von 3,36 Euro/kg bis 3,50 Euro/kg stabil und lagen oberhalb des Niveaus an der GDT. Zusammen mit dem gestiegenen Wert des Euro gegenüber dem US-Dollar erschwert das die Drittlandsexporte. Der Markt für Süßmolkenpulver tendierte laut der Kemptener Börse uneinheitlich. Für das dritte Quartal zeichneten sich jedoch höhere Preise für Lebensmittelqualitäten ab. Das aktuelle Niveau der Verkaufspreise neigte bei der Futtermittelware etwas zur Schwäche. Bei der Lebensmittelware konnten dagegen hier und da moderate Zuschläge beim Verkauf für spätere Liefertermine erzielt werden. (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,912 Euro) (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 3. Mai

 

 

 

 

 

 

 

In Deutschland nähert sich die Milchanlieferung mit geringen wöchentlichen Zuwächsen der Saisonspitze, die in wenigen Wochen überschritten werden dürfte. In der 16. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,1 % mehr Milch als in der Vorwoche. Der Zuwachs zur Vorjahreslinie hat sich damit weiter etwas auf 2,6 % verringert. In Frankreich hat sich der Rückstand zur Vorjahreswoche zuletzt auf 3,1 % vergrößert.
Die Preise für flüssigen Rohstoff haben in der letzten Aprilwoche im Hinblick auf das lange Wochenende mit dem Feiertag in vielen Ländern Europas spürbar nachgegeben. Sahne, Magermilchkonzentrat und Rohmilch wurden zu deutlich schwächeren Preisen gehandelt. Nach dem Maifeiertag war der Markt zunächst ruhig, wobei Sahne sich aber wieder befestigt hat.
Die Aktivitäten am Markt für Magermilchpulver waren in den letzten Tagen aufgrund der verschiedenen Feiertage in Europa eingeschränkt. Inzwischen hat sich der Markt wieder etwas belebt. Es wird teilweise über mehr Anfragen aus dem Mittleren Osten berichtet. Außerdem steht eine größere Ausschreibung aus Nordafrika an, die neue Impulse bringen dürfte. Aktuell werden vor allem die bestehenden Kontrakte bedient. Die Abrufe sind dem Vernehmen nach je nach Abnehmerstruktur etwas unterschiedlich. Der Nachfrage steht weiter ein gut ausreichendes Angebot gegenüber. Wenn die Milchanlieferung in wenigen Wochen die Saisonspitze überschritten hat, wird die Produktion aber erfahrungsgemäß zurückgehen.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität bewegen sich auf dem Niveau der vergangenen Woche seitwärts. Teilweise wird von etwas festeren Tendenzen berichtet. Futtermittelware wird zu stabilen Preisen weiter ruhig gehandelt.
Der Markt für Vollmilchpulver bewegt sich in ruhigen Bahnen. Zuletzt sind weniger neue Abschlüsse zu Stande gekommen. Die Preise sind innerhalb der EU weiter uneinheitlich.
Ruhig ist die Entwicklung auch am Markt für Molkenpulver. Bei Futtermittelware wird von stabilen bis etwas schwächeren Preisen berichtet. Lebensmittelware trifft bei weiterhin uneinheitlichen Preisen auf eine ruhige Nachfrage. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu))

 

 

 

 

 

 

In Deutschland nähert sich die Milchanlieferung mit geringen wöchentlichen Zuwächsen der Saisonspitze, die in wenigen Wochen überschritten werden dürfte. In der 16. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,1 % mehr Milch als in der Vorwoche. Der Zuwachs zur Vorjahreslinie hat sich damit weiter etwas auf 2,6 % verringert. In Frankreich hat sich der Rückstand zur Vorjahreswoche zuletzt auf 3,1 % vergrößert.
Die Preise für flüssigen Rohstoff haben in der letzten Aprilwoche im Hinblick auf das lange Wochenende mit dem Feiertag in vielen Ländern Europas spürbar nachgegeben. Sahne, Magermilchkonzentrat und Rohmilch wurden zu deutlich schwächeren Preisen gehandelt. Nach dem Maifeiertag war der Markt zunächst ruhig, wobei Sahne sich aber wieder befestigt hat.
Die Aktivitäten am Markt für Magermilchpulver waren in den letzten Tagen aufgrund der verschiedenen Feiertage in Europa eingeschränkt. Inzwischen hat sich der Markt wieder etwas belebt. Es wird teilweise über mehr Anfragen aus dem Mittleren Osten berichtet. Außerdem steht eine größere Ausschreibung aus Nordafrika an, die neue Impulse bringen dürfte. Aktuell werden vor allem die bestehenden Kontrakte bedient. Die Abrufe sind dem Vernehmen nach je nach Abnehmerstruktur etwas unterschiedlich. Der Nachfrage steht weiter ein gut ausreichendes Angebot gegenüber. Wenn die Milchanlieferung in wenigen Wochen die Saisonspitze überschritten hat, wird die Produktion aber erfahrungsgemäß zurückgehen.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität bewegen sich auf dem Niveau der vergangenen Woche seitwärts. Teilweise wird von etwas festeren Tendenzen berichtet. Futtermittelware wird zu stabilen Preisen weiter ruhig gehandelt.
Der Markt für Vollmilchpulver bewegt sich in ruhigen Bahnen. Zuletzt sind weniger neue Abschlüsse zu Stande gekommen. Die Preise sind innerhalb der EU weiter uneinheitlich.
Ruhig ist die Entwicklung auch am Markt für Molkenpulver. Bei Futtermittelware wird von stabilen bis etwas schwächeren Preisen berichtet. Lebensmittelware trifft bei weiterhin uneinheitlichen Preisen auf eine ruhige Nachfrage. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu))

 

 

Einstweilige Verfügung: Ehrmann darf „Foodie“ nicht mehr herstellen

Ähnliche Flaschen, ähnlicher Name, ähnlicher Inhalt und derselbe Lieferant – das waren die Argumente des aus „Die Höhle der Löwen“ bekannten Lifestyle-Lebensmittel-Herstellers Yfood. Geklagt wurde gegen Ehrmann. Die Molkerei ist mit einem ähnlichen Produkt namens „Foodie“ auf dem Markt. Sowohl Yfood als auch Ehrmann lassen ihre Produkte in der Kohrener Landmolkerei ich Sachsen produzieren. Yfood hat jedoch einen Exklusivvertrag.
Vor Gericht hat Yfood eine einstweilige Verfügung erwirkt, die besagt, dass die Kohrener Landmolkerei den Ehrmann-Drink Foodie nicht länger herstellen darf. Dies bestätigten sowohl Yfood als auch das Landgericht München. Yfood kündigte an, die sofortige Vollstreckung der Verfügung des Urteils zu beantragen. Damit hat die Molkerei nicht wie sonst üblich einen Monat Zeit, um Berufung beim Oberlandesgericht einzulegen. Noch ist die Verfügbarkeit mit Foodie-Drinks aber gesichert, denn das Gericht lehnte einen Rückruf ab. Ehrmann teilt der Lebensmittel Zeitung auf Anfrage mit, dass aktuell die Belieferung des Handels sichergestellt sei. Sollte die Kohrener Landmolkerei als Hersteller des Getränks keinen erfolgreichen Einspruch gegen die Verfügung einreichen, müsste das Produkt eingestellt werden, bis Ehrmann einen neuen Produzenten findet. (chip.de)

FrieslandCampina senkt Garantiepreis auf 43,25 Cent

FrieslandCampina senkt den Garantiepreis für ihre Genossenschaftsmitglieder im Mai 2023 auf 43,25 € pro 100 kg Standardmilch*. Das sind 1,5 € weniger im Vergleich zum April 2023 (44,75 €/100 kg Milch).
Der Abschlag beinhaltet eine kleine Negativkorrektur für den Vormonatsgarantiepreis und wird von der Molkerei mit dem unverändert hohen Milchaufkommen in Nordwesteuropa und der gleichzeitig schwachen Nachfragesituation begründet.
FrieslandCampina erwartet auch bei ihren Referenzunternehmen erneute Preisabschläge für die Milcherzeugerbetriebe.
(*Der FrieslandCampina Garantiepreis gilt für eine Basis von 100 kg Rohmilch ab Hof, mit 3,58 % Eiweiß, 4,45 % Fett und 4,54 % Laktose, ohne Mehrwertsteuer und einer Jahresanlieferungsmenge von durchschnittlich 925.000 Kilogramm Milch.)

Euregio Boys- und Girlsday bei der Molkerei Berchtesgadener Land

Nach dreijähriger Coronapause fand der Euregio Boys- und Girlsday wieder statt. Die Molkerei Berchtesgadener Land sich seit 13 Jahren an dieser Initiative begrüßte neun Mädchen und zwölf Jungen in Piding am Hockerfeld. Der Schnuppertag ermöglicht Schüler:innen technische Berufe wie den Molkereitechnologen und Mechatroniker oder Berufe im Labor, im Lager und der Logistik kennenzulernen. Dort lernten die Schüler die Prozesse kennen, die zur Butterherstellung nötig sind. Auch das moderne milchwirtschaftliche Labor mit seinen drei Hauptbereichen (das chemisch-physikalisches Labor, die Mikrobiologie und der Sensorikraum) standen auf dem Kennenlernprogramm, ebenso, wie die Produktvielfalt, die in Piding hergestellt wird. Neben der Quark-, Joghurt- und Butterabfüllung im Bereich der Produktion 1 durfte die Gruppe auch die im vergangenen Jahr neu aufgestellte moderne Mehrwegflaschenanlage besichtigen.
Darüberhinaus erfuhren sie Einzelheiten über das Arbeitsfeld in der Werkstatt , denn für so viele moderne Abfüllanlagen mit Touchscreens, Ventilknoten und sonstiger elektronischer Steuerung gibt es die umfangreiche Wartung und damit Mechatroniker, Elektroniker für Automatisierungstechnik und Fachinformatiker für Systemintegration.
Sowohl Rohstoffe, Verpackung und Milchprodukte müssen gelagert werden. Dazu stehen in der Molkerei Berchtesgadener Land 20.000 Palettenstellplätze in 3 Hochregallagern mit 90 automatischen Hängewagen für den internen Paletten-Transport zur Verfügung. Damit das System Tag und Nacht funktioniert ist Fachpersonal nötig. Deshalb bietet die Molkerei seit 2015 auch das Berufsbild Lagerlogistiker an. Die Schülergruppe machte einen Rundgang vom Versand in Parterre in die Kommissionierung im 1. Stock. Abschließend lernten sie, welche Technik hinter den modernen Milchsammelwagen steckt.

Absatz und Umsatz bei Speiseeis gestiegen

Die industriellen Hersteller von Speiseeis in Deutschland haben im vergangenen Jahr nach der Lockerung von Corona-Maßnahmen wieder bessere Geschäfte gemacht. Wie der Eis Info Service (E.I.S) des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am 27. April mitteilte, stieg der Absatz von Speiseeis gegenüber 2021 um 2,5 % auf 553,3 Mio l, der Umsatz wegen der höheren Produktionskosten und Preise sogar um 13,4 % auf 2,65 Mrd Euro. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch legte um rund 200 g auf 8,1 l zu, was rechnerisch 116 Kugeln Eis entspricht. Hierin enthalten ist neben dem industriell hergestellten Eis von 6,5 l auch eine Schätzung für Eisdielen-Eis sowie Soft-Eis von 1,6 l. Hauptursache für die Absatzbelebung waren laut E.I.S. die warmen und trockenen Sommermonate Juli und August 2022 sowie die sonnenreiche Hochdruckphase bis in den November hinein. Besonders stark gestiegen ist 2022 der Außer-Haus-Verkauf von Speiseeis. Hier wuchs die Menge der Markeneishersteller in der Gastronomie um 42,5 %, der Abverkauf von Klein-Eisen wie Eis am Stil an Tankstellen, Bahnhöfen oder Kiosken um 17,8 %. Laut dem Verband machte sich die Normalisierung des Verzehrverhaltens nach dem Wegfall der pandemiebedingten Einschränkungen besonders bemerkbar. Allerdings liegt der Außer-Haus-Verkauf von Speiseeis mit 51,6 Mio l noch immer erheblich unter dem Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019 von 67,8 Mio l. Den mit Abstand größten Teil des Speiseeises verzehrten die Deutschen aber mit 501,7 Mio l auch 2022 zu Hause. „Trotz hoher Inflation ist der Genuss von Speiseeis bei den Verbrauchern als kleine Auszeit vom Alltag unverändert beliebt“, stellte Geschäftsführer der Fachsparte Markeneis im BDSI, Ernst Kammerinke, fest. Die Kategorie Speiseeis sei auf Wachstumskurs, denn auch in Krisenzeiten schätzen die Verbraucher Genussmomente mit Eis. (AgE)

EMB beklagt fehlende Kostendeckung in der Milcherzeugung

Nach einer kurzen Phase kostendeckender Erzeugerpreise im Jahr 2022 drohen den Milchbauern nun wieder Verluste. Darauf hat das European Milk Board (EMB) vorigen Mittwoch in einer Presseverlautbarung aufmerksam gemacht. Aufgrund der gestiegenen Anlieferungen und einer inflationsbedingt schwächeren Nachfrage für Milchprodukte sei ein Marktungleichgewicht entstanden, heißt es in einer Presseverlautbarung des Dachverbandes. Dies sorge für einen starken Rückgang der Milchpreise, während die Produktionskosten noch immer hoch seien. Die Milchbauern rutschten so wieder in die Verlustzone. Dies lediglich als den Beginn einer Marktkorrektur zu bezeichnen, wie es EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski unlängst getan habe, blende komplett aus, dass ein chronisches Defizit zwischen Preisen und Kosten nicht Marktnormalität sein dürfe, betonte der EMB. Nach seinen Angaben liegen die Produktionskosten in vielen Ländern um oder auch über der Marke von 50 Cent/kg Milch. „Wenn Preise weit unter das Produktionskostenniveau sinken, ist das keine Marktkorrektur, sondern Raubbau an unseren Landwirten und unserem Ernährungssystem“, machte der EMB-Vorsitzende Kjartan Poulsen deutlich. Betroffen seien aktuell gerade Länder wie Litauen und Lettland, weitere würden demnächst folgen. Trotz der Information, dass zuletzt mehr als 10 % der litauischen Erzeuger die Milchproduktion verlassen mussten, wurde eine Unterstützungsanfrage der beiden baltischen Länder und Bulgariens von der EU-Kommission pauschal abgelehnt. „Da muss man sich tatsächlich fragen: Ist dem EU-Kommissar die Ernährungssicherheit der EU wirklich wichtig?“, so Poulsen. Leider signalisiere die EU-Kommission nicht, dass sie diese Entwicklung ernst nehme und auch sonst keine Veranlassung zum Verbessern der Sektorsituation sehe. Aus Sicht des EMB ist es höchste Zeit, den Markt genau zu analysieren und alle Hebel in Bewegung zu setzen, um das sich anbahnende starke Ungleichgewicht von Preisen und Kosten zu verhindern. Dazu gehöre kurzfristig ein europaweit freiwilliger Lieferverzicht. Auf mittlere Sicht müsse die EU-Landwirtschaft zu einem sozial nachhaltigen System transformiert werden, das für angemessene Erzeugerpreise und Einkommen für Milchbauern sorge. (AgE)

Für den Ernstfall Lebensmittelvergiftung gut gerüstet

Sind verunreinigte und gesundheitsgefährdende Lebensmittel in den Umlauf gekommen, ist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als Krisenkoordinator gefragt. Schnelle und zielgerichtete Maßnahmen sind dann nötig, um Schäden oder gar Todesfälle in der Bevölkerung zu verhindern. Genau dies ist jetzt in einer Übung am 25. und 26. April unter Leitung des BVL realitätsnah geübt worden. Simuliert wurde die Kontamination von Wurstwaren mit Hepatitis-E-Viren, die nach dem Verzehr bereits zu Krankheitsausbrüchen geführt haben. Beteiligt waren zudem das Bundeslandwirtschaftsministerium, die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE), das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie die Bundesländer Hessen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Ziel der letztlich erfolgreich abgeschlossenen Übung war es laut BVL, die Effizienz der Abläufe und Strukturen zur schnellen und zielgerichteten Ereignis- und Krisenbewältigung zu prüfen. Eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen Lagebewältigung kommt dabei dem zügigen und reibungslosen Austausch relevanter Daten und Informationen zu. Den Behörden des gesundheitlichen Verbraucherschutzes steht hierfür ein behördeninternes Dokumentenmanagementsystem zur Verfügung, dessen Nutzung sich im Test bewährt hat. Ein weiterer Fokus des Tests lag auf der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Hierfür wurden unter anderem Anfragen von Medien sowie der Bevölkerung simuliert. Auch die Krisenkommunikation über verschiedene Kanäle, einschließlich der sozialen Medien, wurde geprobt. Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung werden Krisensimulationen laut BVL bereits seit 2005 regelmäßig in unterschiedlicher Übungstiefe, Beteiligung und fachlicher Ausrichtung durchgeführt. Dabei wurden Strukturen, Abläufe und Kommunikationswege unter realitätsnahen Bedingungen immer weiter optimiert. (AgE)