Hochwald übernimmt Tuffi

 

Das Bundeskartellamt hat grundsätzlich die Übernahme von Tuffi durch die Molkerei Hochwald Foods GmbH genehmigt. Damit steht dem Kauf der Marke durch Hochwald nichts mehr im Wege. Das Unternehmen mit rund 3.000 Milcherzeugern wird die Marke von der Unternehmensgruppe Theo Müller erwerben und so sein Regionalmarkenkonzept ergänzen. Außerdem erwirbt Hochwald im Zuge der Übernahme die Lizenz, Milchreis unter der Marke Landliebe herzustellen und zu vertreiben, und erweitert damit sein Dessertportfolio.Damit wird nun in seinem Milcheinzugsgebiet neben Rheinland-Pfalz und Saarland mit der gleichnamigen Marke Hochwald auch Nordrhein-Westfalen mit der Marke Tuffi abgedeckt. Die Milch, die in den Hochwald-Standorten verarbeitet wird, stammt von den genossenschaftlichen Mitgliedern. In NRW betreiben insgesamt 700 Mitgliedslieferanten des Unternehmens ihre Höfe zum Beispiel in den Regionen Niederrhein, Rheinland, im Bergischen Land, in der Eifel sowie im Sauerland.
Die Marke Tuffi hat in Nordrhein-Westfalen eine lange Tradition: Durch den Wuppersprung inspiriert, entstand Tuffi als Markenname für die Molkereiprodukte der damaligen Milchwerke Köln-Wuppertal ab Ende der 50er Jahre. Die Marke passt gut in die Markenstrategie von Hochwald. Thilo Pomykala, CSO bei Hochwald, zufolge, soll die Marke Tuffi in Nordrhein-Westfalen kraftvoll weiterentwickelt und machen sie wieder zur Heimatmilch-Marke aus NRW für NRW gemacht werden.

Fonterra: Hoch erfolgreich in der Saison 2022/23

 

Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat in der ersten Hälfte des noch bis zum 31. Juli laufenden Geschäftsjahres 2022/23 sehr gute Ergebnisse erzielt. Die Verkaufsmenge stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 3,8 % auf 1,99 Mio. Tonnen, der Umsatz entwickelte sich wegen höherer Preise um 22,7 % auf umgerechnet 7,69 Mrd. Euro. Der Gewinn nach Steuern hat sich trotz höherer Betriebskosten um 50 % auf 317 Mio. Euro erhöht.
Laut Fonterras Geschäftsführer Miles Hurrell zeigen die Ergebnisse, dass sich die Molkereigenossenschaft trotz Marktvolatilitäten gut entwickelte bzw. die Strategie richtig einschlägt. Weil die Preise für Vollmilchpulver gesunken sind, wurden mehr Magermilchpulver und Sahneprodukte hergestellt, was die Milchauszahlungspreise stützte. Zudem wurden durch Produktionsumschichtungen die besseren Margen bei Käse- und Proteinerzeugnissen genutzt.
Die Aussichten beurteilte Hurrell als „weiterhin positiv“. Der Milchauszahlungspreis von Fonterra wird 2022/23 allerdings nicht an das Rekordniveau aus der Vorsaison heranreichen. Hurrell bestätigte die aktuelle Milchpreisprognose, die im Spannenmittel bei 8,50 NZ$ (4,94 Euro) je Kilogramm Milchfeststoff liegt. Das wäre aber noch das zweithöchste Milchgeld in der Geschichte der Genossenschaft, die im vergangenen Wirtschaftsjahr 9,30 NZ$ (5,40 Euro) zahlte.
Beim Rohstoffangebot muss Neuseelands Milchgigant aber auch in dieser Saison mit geringeren Mengen rechnen. Von Anfang Juni 2022 bis Ende Januar 2023 konnten im Vorjahresvergleich 1,6 % weniger Milchinhaltsstoffe verarbeitet werden. Ungünstige Witterungsbedingungen und ein gesunkener Milchkuhbestand waren die Gründe. (Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,5806 Euro) (AgE)

 

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 22. März

 

In Deutschland hat die Milchanlieferung Anfang März stagniert und der saisonale Anstieg wurde unterbrochen. Die Molkereien erfassten in der 10. Woche laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,1 % weniger Milch als in der Vorwoche, wozu vermutlich die winterliche Witterung beigetragen hat. Die Steigerung gegenüber der Vorjahreswoche ist auf 2,5 % geschrumpft. In Frankreich hat sich der Rückstand zur Vorjahreslinie zuletzt auf 2,5 % verringert. Die Nachfrage nach flüssigem Rohstoff hat sich Mitte März belebt und die Preise haben sich wieder befestigt. Für Magermilchkonzentrat und Industrierahm werden wieder festere Preise erzielt. Der Markt für Magermilchpulver bewegt sich aktuell in einem ruhigeren Fahrwasser. Nach vermehrten Abschlüssen in den vergangenen Wochen ist das Kaufinteresse aktuell wieder zurückhaltender geworden. Die Industrie im Binnenmarkt hat ihre Mengen für das zweite Quartal zunächst gedeckt, wobei sich im weiteren Verkauf durchaus noch weitere Bedarfe ergeben können. Für das dritte Quartal sind die Aktivitäten bislang noch zurückhaltend.
Die Exportnachfrage ist ebenfalls ruhiger geworden. Dazu dürfte der Beginn des Ramadans beitragen. Auch die Impulse aus Asien sind zuletzt weniger geworden. Zusätzlich haben sich die Wechselkurse zuletzt ungünstiger für die europäischen Exporteure entwickelt. Die bestehenden Kontrakte werden aber gut abgerufen. Die Verfügbarkeit ist je nach Anbieter nach wie vor unterschiedlich. Zuletzt ist teilweise wieder etwas mehr Angebot in den Markt gekommen.
Die Preise für Lebensmittelware sind uneinheitlicher geworden, zumal das Angebot am unteren Ende der Preisspanne zugenommen hat. Bei Futtermittelware wird von leicht schwächeren Preisen bei einem ruhigen Marktverlauf berichtet.
Bei Vollmilchpulver sind die Geschäfte am Binnenmarkt für die vorderen Termine weitestgehend zum Abschluss gebracht und für spätere Termine ist die Haltung noch abwartend. Am Weltmarkt bieten sich aktuell nur recht begrenzte Möglichkeiten. Die Preise bewegen sich weiter in der Bandbreite der Vorwoche, sind aber uneinheitlich.
Am Markt für Molkenpulver ist bei ausreichendem Angebot eine Seitwärtsbewegung zu beobachten. Die Preise für Futtermittelware sind aktuell stabil mit leichten Aufschlägen für spätere Lieferungen. Lebensmittelware ist bei etwas ruhigerem Kaufinteresse ebenfalls stabil. Molkenkonzentrat wird unverändert schwach gehandelt. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu))

GDT: Preisabschläge um 3 % bei Butter und Magermilchpulver

 

Am gestrigen 21. März wurde an der internationalen Handelsbörse für Milchprodukte, der Global Dairy Trade in Neuseeland, das dritte Mal in Folge ein Verlust am Durchschnittspreis verzeichnet. Der über alle gehandelten Produkte und Termine gemittelte Preis verringerte sich um 2,6 % auf 3.361 $/t.
Zurückzuführen ist der Preisrückgang insbesondere durch die hohen Preisabschläge bei den mengenmäßig zweit- und drittstärksten Produkten Magermilchpulver (-3,5 % auf 2.648 $/t) und Butter (-3,0 % auf 4.748 $/t). Und auch für das Leitprodukt Vollmilchpulver wurde ein Preisrückgang verzeichnet (-1,5 % auf 3.228 $/t). Diese jüngsten Ergebnisse setzen den zu verzeichnenden Abwärtstrend für Milchproduktpreise am Weltmarkt fort. Ursache: Die Nachfrage des Haupteinkäufers an der GDT – China – bleibt auch nach dem Ende der Null-Covid-Politik kleiner als erhofft. So festigen sich die Erwartungen, dass die Importnachfrage Chinas aufgrund reichlicher Lagerbestände bis zum 3. Quartal 2023 schleppend bleiben dürfte. (agrarheute)

 

Schwarzwaldmilch verliert 28 Mio. kg Milch

 

24 Milchkuhbetriebe mit rund ca. 28 Mio. kg Anlieferungsmenge kehren der Schwarzwaldmilch in Freiburg zum 31.12.2024 den Rücken. Der Grund für die Kündigung war offenbar die Auszahlungsleistung der Markenmolkerei im letzten Jahr, die deutlich hinter anderen Unternehmen zurückblieb.
„Die von uns realisierten, massiven schrittweisen Steigerungen der Milchauszahlungspreise (Dezember 2021 zu Dezember 2022) von 39,77 auf 60,17 ct/kg bei konventioneller Milch (brutto bei 7 % MwSt., 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, inkl. aller Zuschläge) sowie von 59,87 auf 73,27 ct/kg bei Biomilch (brutto bei 7 % MwSt. inkl. aller Zuschläge) waren nicht ausreichend, um diese Betriebe zu halten“, bedauert Geschäftsführer Andreas Schneider auf Anfrage von Elite.
Die Genossenschaftsmolkerei hatte es – wie viele andere Markenhersteller auch – im letzten Jahr angesichts hoher Produktionskosten und steigender Inflation schwerer als andere, ihre Produkte mit hoher Wertschöpfung an den Mann zu bringen: „Wir als markengeprägte Molkerei mussten Preiserhöhungen für unsere Markenprodukte hinsichtlich Zeitpunkt und Höhe gegen einen stark abwehrenden deutschen Lebensmittelhandel erkämpfen und konnten dadurch die gestiegenen Preise nicht so schnell realisieren, wie Molkereien mit geringerer Wertschöpfungstiefe“, begründet Schneider. Nichtsdestotrotz werde man an der konzeptionellen Ausrichtung der Schwarzwaldmilch uneingeschränkt auch in Zukunft festhalten und den Wertschöpfungsansatz künftig noch konsequenter forcieren.
Der nun angekündigte Verlust von rund 10 % der Gesamtmilchmenge ist schmerzlich, stelle aber keine Bedrohung für das Unternehmen dar. Man werde die gekündigte Milchmenge im Geschäftsmodell berücksichtigen. Und da man sich dementsprechend von weniger lukrativen Geschäftsfeldern trenne, reduziere sich die darin enthaltene Milchmenge ohnehin. Inzwischen sei der Milchpreis der Molkerei im „nationalen Kontext absolut wettbewerbskonform.“ Im Februar erhielten die Erzeuger 56,96 ct/kg für konventionelle Milch und 69,99 ct/kg für Biomilch. (Elite magazin)

Raiffeisengenossenschaften: Energiekrise sorgt für kräftigen Umsatzzuwachs

Vor allem die kräftigen Preisaufschläge für Energieträger haben den insgesamt 1 693 Genossenschaften und genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft im Jahr 2022 ein kräftiges Umsatzplus beschert. Laut Angaben des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) erhöhte sich der Gesamterlös der Unternehmen gegenüber 2021 um 19,6 Mrd Euro oder fast 29 % auf 87,6 Mrd Euro. Der Umsatzzuwachs dürfe aber darüber hinwegtäuschen, dass „die Perspektiven für unsere Unternehmen durch politische Entwicklungen immer unsicherer werden“, stellte DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers bei der Pressekonferenz am 23. März in Berlin fest. Laut DRV verzeichneten die Unternehmen der genossenschaftlichen Warenwirtschaft ein Umsatzwachstum von 37 % auf 56,0 Mrd Euro. Bei Düngemitteln verdoppelte sich der Jahresdurchschnittspreis, und für Energie stieg er um gut 50 %. Futtermittel, Agrarprodukte und Baustoffe wurden dem Verband zufolge im Mittel um etwa 30 % teurer. Zeitgleich hätten aber auch die Kosten für Logistik und Warenbeschaffung kräftig zugelegt, da Frachtraum auf Binnenschiffen und auf der Schiene durch Kohletransporte zu den Kraftwerken besetzt gewesen sei. Profitiert hat die aufnehmende Hand davon, dass die deutsche Getreideernte 2022 mit rund 43 Mio t deutlich besser ausfiel als aufgrund der Trockenheit erwartet worden war. Infolge des Exportstopps aus der Ukraine sind die Notierungen für Weizen nach Angaben des DRV zwischenzeitlich binnen weniger Tage von rund 270 Euro/t auf mehr als 400 Euro/t gestiegen.
Der Umsatz der genossenschaftlichen Molkereiunternehmen erhöhte sich 2022 laut DRV um rund 25 % auf 17,6 Mrd Euro. Die Erzeugerpreise erreichten dabei nie zuvor gesehene Höhen und lagen im Bundes- und Jahresmittel bei 53,18 Cent/kg. Die Unternehmen der Vieh- und Fleischwirtschaft setzten insgesamt rund 7,1 Mrd Euro um, was ein Plus von 16 % bedeutete. Der Zuwachs erkläre sich durch höhere Fleisch-, Schlacht-, und Nutztierpreise, berichtete der Raiffeisenverband. Die Grundlage dafür habe jedoch die ruinöse Preisbasis aus 2021 gebildet. Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine sank gegenüber dem Vorjahr dem DRV zufolge um 10 % auf 21 Millionen Tiere, und die Schweineschlachtungen gingen um 9 % auf 47 Millionen zurück. Die Anzahl geschlachteter Rinder reduzierte sich um 8 % auf 3 Millionen, das produzierte Rindfleisch um 8 % auf 1 Mio t. (AgE)

 

Deutsche Ernährungsindustrie mahnt einfachere Berechnung an

Die Berechnung des Umwelt-Fußabdrucks von Produkten muss nach Ansicht der Lebensmittelhersteller vereinfacht werden. Dies betrifft laut der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen. Diese benötigten einen besseren Zugang zu den notwendigen Sekundärdaten und einfachere Methoden, um den Umwelt-Fußabdruck ihrer Produkte berechnen zu können, erklärte BVE-Geschäftsführerin Stefanie Sabet am 22. März in Brüssel. Anlass war die Vorstellung des neuen Richtlinienentwurfs der EU-Kommission für die Verwendung von Umweltaussagen zu Produkten, den „Green Claims“. Die Datenerhebung zum gesamten Produktlebenszyklus im Unternehmen und in der Wertschöpfungskette sei kostenintensiv. Auf einfache wissenschaftliche Berechnungsmethoden müsse je nach Produkt noch lange gewartet werden, stellte Sabet fest. Deshalb müssten die Anforderungen des Gesetzgebers „maßvoll und verhältnismäßig sein“. Während die Verwendung von Umweltfußabdruck-Angaben und -Bewertungssystemen richtigerweise freiwillig bleiben solle, müsste den Unternehmen dennoch Zugang zu einer Datenbank gegeben werden, die für die Berechnungen des Umwelt-Fußabdrucks kostenlos zur Verfügung stehe, forderte die BVE-Geschäftsführerin.
Die Bundesvereinigung verlangt zudem, dass der Richtlinienentwurf klarer zwischen den Anforderungen an den Aussagen und an die Bewertungssysteme auf Basis des Umwelt-Fußabdrucks differenzieren sollte. Darüber hinaus wird eine Angleichung der EU-Methoden und Anforderungen für Angaben auf Unternehmensebene, insbesondere für die der Klimaneutralität, mit internationalen, wissenschaftlich anerkannten Standards angemahnt. Bis dahin bleibt der BVE zufolge die Zulassung mehrerer Methoden zur Berechnung des Umwelt-Fußabdrucks zum Nachweis von Aussagen auf Basis desselben aus Branchensicht notwendig. Da die Vergleichbarkeit eine Herausforderung bleibe, sollte die Wirtschaft eng in die Entwicklung von Methodik und Kategorieregeln des Umwelt-Fußabdrucks einbezogen werden, um Vergleiche innerhalb und zwischen Produktgruppen zu ermöglichen. Alternative Kommunikationskanäle zur Bereitstellung von Umweltinformationen für die Verbraucher, wie zum Beispiel die digitale Etikettierung, sind laut BVE „unerlässlich“. So werde die Bereitstellung anderer wichtiger Verbraucherinformationen, die auf der auf der Verpackung verbleiben müssten, nicht konterkariert. Die Digitalisierung sollte daher gefördert werden, wenn es um die Datenerfassung und -überprüfung gehe.
Aus Sicht von Greenpeace bleibt der Kommissionsvorschlag zu vage. Die Wirtschaftsreferentin von Greenpeace Österreich, Ursula Bittner, kritisierte, dass viele Regelungen nicht ausreichend seien, und Detailfragen würden erst ausgearbeitet. Es brauche dringend eine Nachbesserung des Entwurfs, sonst bleibe dieser wirkungslos. Positiv wertete Bittner aber, dass sich die Unternehmen mit ihren Behauptungen dem Vorschlag zufolge auf allgemein anerkannte wissenschaftliche Erkenntnisse stützen, genaue Informationen verwenden und einschlägige internationale Normen berücksichtigen müssten. Auch Gütezeichen müssten künftig nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern einen zusätzlichen ökologischen Mehrwert bringen. Wesentliche Punkte blieben aber ungeklärt. So könnten Unternehmen weiterhin ihre eigenen Labels kreieren, ohne dass diese von Kontrollstellen überprüft werden müssten. Soziale Aspekte fänden gar keine Beachtung. Ein Produkt oder eine Dienstleistung könnte also auch zukünftig als “grün” bezeichnet werden, obwohl es Kinderarbeit oder Zwangsarbeit beinhalte. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 15. März

 

Der saisonale Anstieg der Milchanlieferung war in Deutschland zuletzt unterbrochen. In der 9. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,2 % weniger Milch als in der Vorwoche. Vermutlich wirkt sich hier die winterliche Witterung aus. Gegenüber der Vorjahreswoche ist der Vorsprung damit leicht auf 2,6 % gesunken. In Frankreich ist die Milchanlieferung zuletzt zur Vorwoche um 0,9 % gesunken, womit sich der Rückstand zur Vorjahreslinie auf 2,9 % vergrößert hat.
Flüssiger Rohstoff hat sich in der vergangenen Woche weiter abgeschwächt. Die Preise für Industrierahm und vor allem für Magerkonzentrat haben nochmals nachgegeben. Der Handel ist in der laufenden Woche ruhig gestartet.
Am Markt für Magermilchpulver ist eine Beruhigung eingetreten. Die Käufer agieren wieder abwartender als in den vergangenen Wochen. Am Binnenmarkt scheint der Bedarf für das zweite Quartal weitgehend gedeckt zu sein. Weitere Abschlüsse kommen inzwischen in geringerem Umfang zu Stande als in den Vorwochen. An den Exportmärkten ist die Lage ebenfalls ruhiger geworden. Der Beginn des Ramadans steht unmittelbar bevor, was die Aktivitäten in den islamischen Ländern üblicherweise dämpft. Die Anfragen aus Asien werden aktuell ebenfalls als etwas ruhiger eingeschätzt. Die Verfügbarkeit bei den Herstellern ist nach wie vor uneinheitlich. Aus Händlerkreisen wird über eine teilweise zunehmende Verkaufsbereitschaft der Anbieter berichtet. Vermutlich leisten die Zukaufsmöglichkeiten für vergleichsweise preisgünstiges Konzentrat dabei einen Beitrag.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität sind uneinheitlicher geworden mit etwas schwächerer Tendenz. Teilweise werden unveränderte Preise gefordert, während auch günstigere Offerten zu finden sind. Die Preise für Futtermittelware haben sich etwas schwächer entwickelt.
Die Lage am Markt für Vollmilchpulver stellt sich sehr ruhig dar. Die Einkäufer sind aktuell zurückhaltend. Für den Export auf den Weltmarkt gehen vereinzelt Anfragen ein. Die Preise bewegen sich weiter in der Bandbreite der Vorwochen.
Bei Molkenpulver ist ein ausreichendes Angebot vorhanden. Die Preise für Futtermittelware bewegen sich derzeit seitwärts. Lebensmittelware ist weiter uneinheitlich, wobei über insgesamt etwas schwächere Tendenzen berichtet wird. Molkenkonzentrat ist weiterhin reichlich zu schwachen Preisen verfügbar. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)

 

Uneinigkeit über Herkunftskennzeichnung

Eine national verpflichtende Herkunftskennzeichnung findet im Bereich Schweinefleisch große Unterstützung; bei der Milch gehen die Meinungen hierzu jedoch auseinander. Wie der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV); Karten Schmal, beim 13. Berliner Milchforum berichtete, hat sich der Verband nicht einstimmig, aber mehrheitlich für solch eine Kennzeichnung ausgesprochen. „Mein Eindruck ist, dass der Verbraucher wissen will, wo das Produkt herkommt“. Der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes (MIV), Peter Stahl, hält davon allerdings wenig. „Dies wird definitiv die Kosten der Molkereien erhöhen“, warnte der MIV-Vorsitzende. Bei Fleisch sei das Stück einfach einem Tier und seiner Herkunft zuzuordnen, bei der Rohmilch sei dies anders. Diese werde in den Molkereien oft „zerlegt“, beispielsweise um den Fettgehalt einzustellen. Milchinhaltsstoffe und Konzentrate würden zwischen den Molkereien, auch aus dem Ausland, gehandelt und dann wieder zu neuen Produkten vermischt. „Die Nämlichkeit ist bei Milch viel schwerer zu leisten als bei Fleisch“, erläuterte Stahl. Die national obligatorische Herkunftskennzeichnung sei zudem eine „protektionistische Maßnahme“, die von Frankreich eingeführt worden sei. Ziel sei, den Absatz der heimischen Milch auf Kosten ausländischer Angebote zu stärken. Dies stehe jedoch dem freien Handel im Binnenmarkt entgegen und sei nicht im Sinn eines exportorientierten Landes wie Deutschland, betonte Stahl. Er empfiehlt stattdessen eine freiwillige regionale Auslobung, wie Milch aus der Alpenregion oder von der Nordseeküste. Auch dies könne Verbraucher überzeugen und einen Mehrwert schaffen. Schmal entgegnete, dass hierzulande die Auflagen für Tierwohl und anderes hochgefahren würden, wodurch die Erzeugungskosten stiegen. Das schaffe ohne Kennzeichnungspflicht Anreize, auf günstigere Auslandsmilch zurückzugreifen. (AgE)

Fonterra meldet Gewinnsprung

Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat in der ersten Hälfte des bis zum 31. Juli laufenden Geschäftsjahres 2022/23 gute Ergebnisse erzielt. Wie die Genossenschaft am 16. März mitteilte, legte die Verkaufsmenge gegenüber der Vorjahresperiode um 3,8 % auf 1,99 Mio t zu. Der Umsatz stieg wegen höherer Preise um 22,7 % auf 13,25 Mrd NZ$ oder umgerechnet 7,69 Mrd Euro. Noch besser sah es beim Gewinn nach Steuern aus, der trotz höherer Betriebskosten kräftig, nämlich um 50 % auf 317 Mio Euro zulegte. Die Bruttoprofitmarge der Geschäftstätigkeit wuchs von 14,9 % auf 17,3 %. Laut Fonterras Geschäftsführer Miles Hurrell zeigen die Ergebnisse, dass sich die Molkereigenossenschaft trotz Marktvolatilitäten gut entwickelt hat. „Die Größe und Diversifizierung unserer Genossenschaft hat es uns ermöglicht, Störungen zu umgehen und günstige Marktbedingungen zu nutzen“, so der Manager. Weil die Preise für Vollmilchpulver gesunken sind, wurden mehr Magermilchpulver und Sahneprodukte hergestellt, was die Milchauszahlungspreise stützte. Zudem wurden durch Produktionsumschichtungen die besseren Margen bei Käse- und Proteinerzeugnissen genutzt. Die Aussichten beurteilte Hurrell als „weiterhin positiv“. Die Genossenschaft habe eine klare Strategie. Der Milchauszahlungspreis von Fonterra wird 2022/23 allerdings nicht an das Rekordniveau aus der Vorsaison heranreichen. Hurrell bestätigte die aktuelle Milchpreisprognose, die im Spannenmittel bei 8,50 NZ$ (4,94 Euro) je Kilogramm Milchfeststoff liegt. Das wäre aber noch das zweithöchste Milchgeld in der Geschichte der Genossenschaft, die im vergangenen Wirtschaftsjahr 9,30 NZ$ (5,40 Euro) zahlte. Hinzu kommen die Dividende und eine Vergütung von Anteilsscheinen, die 2022/23 auch wegen Verkäufen ausländischer Milchwerke höher als im Vorjahr ausfallen werden. Rund 465 Mio Euro sollen an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Beim Rohstoffangebot muss Neuseelands Milchgigant aber auch in dieser Saison mit geringeren Mengen rechnen. Von Anfang Juni 2022 bis Ende Januar 2023 konnten im Vorjahresvergleich 1,6 % weniger Milchinhaltsstoffe verarbeitet werden. Ungünstige Witterungsbedingungen und ein gesunkener Milchkuhbestand waren die Gründe. Zuletzt wurde die Vorjahreslinie aber wieder leicht übertroffen. Für die gesamte Saison wird aktuell ein Rückgang der Verarbeitung von Milchfett und -eiweiß gegenüber 2021/22 um 0,9 % auf knapp 1,47 Mio kg Milchfeststoff erwartet. (Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,5806 Euro) (AgE)

Großer Nachfrageimpuls im Ostergeschäft fehlt noch

Der Handel mit Standardmilchprodukten verlief in der vergangenen Woche stetig. Eine besondere Nachfragedynamik im Vorfeld des Ostergeschäftes war laut Analysten noch nicht festzustellen. Zudem ist das Marktangebot gut ausreichend, denn auf den Höfen wird weiter mehr Milch erzeugt als im Vorjahr. Auf einem recht ausgeglichen Markt tendierten die Preise meist unverändert. Die amtlichen Notierungen für Schnitt- und Hartkäse blieben stabil. Bei Päckchenbutter wurde an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten am 15. März der obere Spannenwert um 16 Cent auf 5,16 Euro/kg herabgesetzt, während die untere Grenze unverändert blieb. Die Nachfrage nach Blockbutter hat sich der Börse zufolge belebt und die Abgabepreise der Hersteller legten etwas zu. Die Notierung für den 25-kg-Block wurde im Spannenmittel um 10 Cent auf 4,65 Euro/kg bis 4,85 Euro/kg angehoben. Ruhiger als in den Vorwochen verliefen die Geschäfte mit Magermilchpulver. Laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMP) verhielten sich die Käufer abwartender; das gelte für den EU-Binnenmarkt und die Kunden in Drittländern. Der bevorstehende Ramadan scheine die Kaufaktivitäten in den islamischen Ländern zu dämpfen, und auch in Asien sei die Nachfrage eher ruhig, berichtete die ZMB. Nach Angaben der Kemptener Börse gaben die Verkaufspreise für lebensmitteltaugliches Magermilchpulver vergangene Woche im Schnitt um 2 Cent auf 2,53 Euro/kg bis 2,73 Euro/kg nach. Die Futtermittelware wurde bei einem größeren Abschlag von gut 6 Cent in den Grenzen von 2,25 Euro/kg bis 2,30 Euro/kg gehandelt; das waren rund 43 % weniger als vor zwölf Monaten. Wenig Dynamik wies Mitte März bei zurückhaltender Nachfrage auch der Vollmilchpulvermarkt auf. Die Hersteller mussten laut Börse im Verkauf ihren Preis im Mittel um 3 Cent auf 3,47 Euro/kg bis 3,55 Euro/kg senken. Bei Molkenpulver war laut Analysten ein ausreichendes Angebot vorhanden; die Preise blieben im Vorwochenvergleich jedoch stabil. Bei der Lebensmittelware tendierten sie laut ZMB uneinheitlicher als bei den Futtermittelqualitäten. (AgE)

GlobalDairyTrade: Preisrückgang um 0,7 %

Bei der Auktion am 07.03.2023 an der internationalen Handelsplattform für Milchprodukte ist der Durchschnittspreis über alle gehandelten Produkte und Termine um 0,7 % gesunken. Auf 3.403 $ pro Tonne Produkt.
Die Preise zeichneten sich für die meisten Produkte rückläufig – Magermilchpulver (-1,1 %), Butter (- 0,3%), wasserfreies Milchfett (- 1,8%) und Cheddar (- 10,2 %). Lediglich für das volumenmäßige Leitprodukt Vollmilchpulver (+ 0,2%) sowie auch für Laktose (+ 0,3%) wurden leicht festere Preise erzielt. (globaldairytrade.info)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 8. März

In Deutschland ist die Milchanlieferung kontinuierlich saisonal steigend. In der 8. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,5 % mehr Milch als in der Vorwoche. Der Vorsprung zur Vorjahreswoche belief sich damit auf 2,9 %. In Frankreich hat sich der Rückstand der Milchanlieferung zur Vorjahreslinie zuletzt auf 1,0 % verringert. Flüssiger Rohstoff steht gut ausreichend zur Verfügung. Die Preise für Industrierahm tendieren etwas schwächer. Bei Magermilchkonzentrat hat sich ein größerer Druck aufgebaut und die Preise geben nach. Der Markt für Magermilchpulver präsentiert sich aktuell stabil. Die Werke berichten über eine gute Nachfrage für das zweite Quartal. Die Käufer scheinen noch nicht vollständig gedeckt zu sein. Es gehen immer wieder Anfragen ein und weitere Abschlüsse kommen zu Stande. Auch für das zweite Halbjahr liegen weiterhin Anfragen vor. Die Produzenten sind für spätere Termine aber weiterhin abwartend und vorsichtig. Zum einen ist die weitere Entwicklung der Milchanlieferung unsicher und zum anderen differieren die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern weiterhin deutlich. Die Verfügbarkeit ist weiterhin bei den Herstellern uneinheitlich. Allerdings sind die niedrigsten Offerten der letzten Woche erneut nicht mehr im Markt. Insgesamt wird Lebensmittelware zu leicht festeren Preisen gehandelt. Der Markt für Futtermittelqualitäten ist derzeit ruhig und die Preise tendieren leicht schwächer. Vollmilchpulver wird kontinuierlich nachgefragt -sowohl aus dem europäischen Raum wie auch vom Weltmarkt. Die Preise tendieren stabil bis leicht fester. Der Markt für Molkenpulver bewegt sich in bisherigen Bahnen. Lebensmittelware wird kontinuierlich nachgefragt, wobei die Preise sich uneinheitlich entwickeln, insgesamt jedoch stabil tendieren. Futtermittelware wird zu etwas schwächeren Preisen gehandelt. Das Angebot an Molkenkonzentrat ist weiterhin umfangreich, bei anhaltend niedrigen Preisen. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu))

Özdemir: Werbeverbote für Milch, Käse und Butter

Das von Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) geplante Werbeverbot für zuckerhaltige Produkte ist offensichtlich viel weitreichender als bisher angenommen. Das berichtet „Bild“ unter Berufung auf den Referentenentwurf. Danach sind auch Werbeverbote u. a. für Milchprodukte vorgesehen. So dürften Milch und Milchgetränke, Getränke aus Soja, Nüssen oder Saaten weder Zucker noch Süßstoff enthalten, um beworben zu werden. Käse und Quark sollen nur noch 20 Gramm Gesamtfett und 1,3 Gramm Salz enthalten dürfen (pro 100 Gramm), zitiert „Bild“ aus dem Entwurf. Bei Butter und weiteren Fettaufstrichen dürften Produkte mit über 20 Gramm gesättigter Fettsäuren und 1,3 Gramm Salz (pro 100 Gramm) nicht beworben werden.
Bei Buttermilch, saurer Milch und saurem Rahm, Joghurt, Frischkäse, gesüßten Quarkzubereitungen etc. soll diese Höchstgrenze bei 2,5 Gramm Fett und 10 Gramm Zucker (pro 100 Gramm) gelten. Zudem ist Schokolade (auch weiße) und andere Kakaoprodukte, Müsliriegel und süße Aufstriche von einer an Kinder gerichteten Bewerbung ausgeschlossen, zudem Speiseeis und Energydrinks. Betroffen sind zwischen 6 und 23 Uhr alle Medienarten und Werbemöglichkeiten, darunter Werbung im Hörfunk, Internet, in Zeitungen, auf Videoplattformen. Auch Außenwerbung und Sponsoring wird verboten. Vorgesehen seien Geldbußen von bis zu 30.000 Euro, heißt es laut „Bild“ in dem Entwurf. (presse-augsburg.de)

Bergader: Neuer Geschäftsführer Marketing & Vertrieb

 

 

Der Nachfolger von Frank Forstmann, bisher Marketing- und Vertriebschef der Bergader Privatkäserei, das Unternehmen verlassen hat, steht nun r fest: Hans Burger wird ab dem 1. April 2023 neuer Geschäftsführer Marketing & Vertrieb bei der Bergader Privatkäserei in Waging am See. Bereits von 2006 bis 2016 war er als Geschäftsführer für das Unternehmen tätig. Zuletzt war er seit 2018 als Verantwortlicher für das Käsegeschäft bei der Molkerei Gropper tätig. Bei Campina war der Manager zu Beginn seiner Karriere über zwölf Jahre tätig, unter anderem als Vertriebsdirektor und Geschäftsführer. (markenartikel-magazin.de)

Frankreich: 43 Prozent der Biomilch wird konventionell vermarktet

Im laufenden Kalenderjahr 2023 werden in Frankreich voraussichtlich 43 % der im Land erzeugten Biomilch zu konventionellen Milchprodukten verarbeitet werden müssen. Das erwartet der Branchenverband Cniel. Er beziffert die Überschussmenge auf 530 Mio. Liter.
In Deutschland waren 2022 rund 100 Mio. kg Biomilch zu viel am Markt. Und der Absatz sank um 10 %.
Ursache dafür ist die sinkende Nachtfrage nach Biomilcherzeugnissen. Die Milchverarbeiter fahren entsprechende Verluste ein – für das vergangene Jahr 2022, mit einem Rückgang in der Nachfrage von 18 %, werden diese auf insgesamt 40 Mio. Euro geschätzt.
Der Verlust für die Biomilcherzeuger wird auf 20 Mio. Euro beziffert. Wären die Milchpreise für konventionelle Milch nicht derart auf Rekordhoch gewesen, wären die Verluste im Milchgeld für Biomilch noch weitaus höher ausgefallen. 3 % der Biomilcherzeuger haben ihre Produktion eingestellt.
Entsprechend der wieder merklich gesunkenen konventionellen Milchpreise werden die Verluste für die Erzeuger sowie die Verarbeiter von Biomilch in diesem Jahr deutlich höher ausfallen. Jetzt wird die Regierung um finanzielle Unterstützung in Höhe von 71 Mio. Euro für den in der Krise befindlichen französischen Biomilchsektor gebeten.

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 1. März

Der saisonale Anstieg der Milcherzeugung setzt sich in Deutschland fort. Die Molkereien erfassten laut Schnellberichterstattung der ZMB in der 7. Woche 0,4 % mehr Milch als in der Vorwoche. Der Zuwachs gegenüber der Vorjahreswoche belief sich damit erneut auf 2,7 %. In Frankreich ist der Rückstand der Milchanlieferung zur Vorjahreslinie zuletzt auf 1,6 % geschrumpft. Am Markt für flüssigen Rohstoff ist ein ausreichendes Angebot vorhanden. Die Preise für Industrierahm werden als fest eingeschätzt. Magermilchkonzentrat bewegt sich überwiegend seitwärts. Die Lage am Markt für Magermilchpulver hat sich weiter stabilisiert. In den vergangenen Wochen haben sich die Aktivitäten belebt und es sind mehr Verkaufsabschlüsse getätigt worden. Am Binnen- und am internationalen Markt hat die Kaufbereitschaft zugenommen. Im Rahmen mehrerer Exportausschreibungen wurden kürzlich größere Mengen an europäischer Ware umgeschlagen. Auch die zahlreichen Besucher der Messe Gulfood in der vergangenen Woche in Dubai schätzen den Markt dem Vernehmen nach zumeist als stabilisiert ein. Aktuell scheint der Markt weniger lebhaft zu sein als in den Vorwochen, wobei aber weiter über eine gute Nachfrage berichtet wird. Die Verfügbarkeit ist je nach Hersteller weiterhin unterschiedlich. Es dürfte zwar teilweise noch Ware aus älterer Produktion vorhanden sein, wobei aber die niedrigsten Offerten aus den Vorwochen inzwischen nicht mehr im Markt zu finden sind.
Vorrangig wird weiter über Lieferungen im zweiten Quartal verhandelt. Für längerfristige Termine gibt es Kaufinteresse in der Industrie, bei allerdings unterschiedlichen Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern. Die Hersteller sind mit längerfristigen Abschlüssen ohnehin aufgrund der zahlreichen Unsicherheiten zurückhaltend. Das weitere Milchaufkommen in Europa wird als unsicher eingeschätzt, zumal in Italien und Frankreich bereits eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Trockenheit herrscht. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität haben sich weiter stabilisiert. Für frische Ware werden etwas festere Preise gefordert und durchgesetzt. Futtermittelware wird stabil gehandelt. Am Markt für Vollmilchpulver zeigen sich ebenfalls festere Tendenzen. Das Kaufinteresse in Europa und teilweise auch vom Weltmarkt hat zugenommen. Das Angebot war zum Jahresbeginn zunächst gestiegen und ist inzwischen wieder rückläufig. Nach der Erholung des Fettmarktes entwickeln sich die Preisforderungen wieder fester. Molkenpulver hat sich zuletzt insgesamt stabil entwickelt. Lebensmittelware wird wie bereits in den Vorwochen unterschiedlich eingeschätzt, wobei überwiegend von festeren Preistendenzen berichtet wird. Futtermittelware wurde in der Vorwoche zu etwas festeren Preisen gehandelt. Weiterhin steht ein umfangreiches Angebot an Molkenkonzentrat zu schwachen Preisen zur Verfügung. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu))

Özdemir: Werbeverbote für Milch, Käse und Butter

Das von Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) geplante Werbeverbot für zuckerhaltige Produkte ist offensichtlich viel weitreichender als bisher angenommen. Das berichtet „Bild“ unter Berufung auf den Referentenentwurf. Danach sind auch Werbeverbote u. a. für Milchprodukte vorgesehen. So dürften Milch und Milchgetränke, Getränke aus Soja, Nüssen oder Saaten weder Zucker noch Süßstoff enthalten, um beworben zu werden. Käse und Quark sollen nur noch 20 Gramm Gesamtfett und 1,3 Gramm Salz enthalten dürfen (pro 100 Gramm), zitiert „Bild“ aus dem Entwurf. Bei Butter und weiteren Fettaufstrichen dürften Produkte mit über 20 Gramm gesättigter Fettsäuren und 1,3 Gramm Salz (pro 100 Gramm) nicht beworben werden.
Bei Buttermilch, saurer Milch und saurem Rahm, Joghurt, Frischkäse, gesüßten Quarkzubereitungen etc. soll diese Höchstgrenze bei 2,5 Gramm Fett und 10 Gramm Zucker (pro 100 Gramm) gelten. Zudem ist Schokolade (auch weiße) und andere Kakaoprodukte, Müsliriegel und süße Aufstriche von einer an Kinder gerichteten Bewerbung ausgeschlossen, zudem Speiseeis und Energydrinks. Betroffen sind zwischen 6 und 23 Uhr alle Medienarten und Werbemöglichkeiten, darunter Werbung im Hörfunk, Internet, in Zeitungen, auf Videoplattformen. Auch Außenwerbung und Sponsoring wird verboten. Vorgesehen seien Geldbußen von bis zu 30.000 Euro, heißt es laut „Bild“ in dem Entwurf. (presse-augsburg.de)

Nahrungsmittel um 22 Prozent teurer als im Vorjahr

Während die allgemeine Inflationsrate unverändert geblieben ist, setzte sich der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel in Deutschland im vergangenen Monat fort. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 1. März mitteilte, lagen die Verbraucherpreise für Lebensmittel nach vorläufigen Angaben im Mittel um 21,8 % über dem Niveau von Februar 2022. Damit hat die Teuerung in dieser Warengruppe wieder zugenommen, denn im Januar belief sich das Plus auf 20,2 %. Die allgemeine Teuerungsrate für alle Waren und Dienstleistungen lag im Februar nach den vorläufigen Berechnungen von Destatis wie im Vormonat bei 8,7 %. Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine waren dem Bundesamt zufolge vor allem die Energiepreise gestiegen. Diese schwächten sich im Berichtsmonat ab. Die Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe lagen im Februar um durchschnittlich 19,1 % über dem Vorjahresniveau. Im Januar hatte sich das Plus hier auf 23,1 % belaufen, im November 2022 noch auf 31,0 %. Die endgültigen Ergebnisse für Februar 2023 werden von Destatis am 10. März veröffentlicht. (AgE)

Frankreich: Regierung will die Agrar- und Ernährungsindustrie stärken

Die französische Regierung will der heimischen Agrar- und Ernährungsindustrie verstärkt unter die Arme greifen. Landwirtschaftsminister Marc Fesneau präsentierte am 3. März gemeinsam mit dem beigeordneten Minister im Wirtschaftsressort, Roland Lescure, einen Unterstützungsplan. Ziel ist es, die Anpassungen im Energie- und Umweltbereich zu beschleunigen sowie die Wettbewerbsfähigkeit und die Wertschöpfung auszubauen. Kernstück ist ein Investitionsfonds, der mittelfristig mit mehr als 500 Mio Euro ausgestattet werden soll. Gut 200 Mio Euro sollen aus dem Staatshaushalt kommen. Zu den weiteren Elementen des Unterstützungsplans gehören ein erleichterter Zugang zum Investitionsprogramm „France 2030“, Zahlungsaufschübe bei Steuern und Sozialabgaben sowie Maßnahmen zur Exportförderung. Mit weiterer staatlicher Hilfe können auch die Obst- und Gemüseerzeuger rechnen. Bereits am vergangenen Mittwoch kündigte das Landwirtschaftsministerium ein Programm zur Ausweitung der Inlandsproduktion an. Der „Souveränitätsplan“ soll dafür sorgen, dass die Importe von derzeit 50 % des Verbrauchs bis 2030 um 5 Prozentpunkte zurückgehen; bis 2035 soll der Einfuhranteil bei Obst- und Gemüse auf 40 % zurückgedrängt werden. Die Regierung will noch in diesem Jahr dafür 200 Mio Euro mobilisieren. Die Mittel sollen größtenteils aus dem staatlichen Investitionsprogramm stammen und zu gleichen Teilen für technische Investitionen und Forschung verwendet werden. Von den Branchenorganisationen wurde der Souveränitätsplan überwiegend begrüßt. Die großen Verbände und Interprofessionen reagierten erwartungsgemäß positiv. Differenzierter äußerten sich kleinere Verbände. Für die kleinbäuerlich orientierte Confédération Paysanne (Conf‘) hat die Regierung das Ziel verfehlt. Anstatt die unzureichenden Erzeugerpreise anzugehen, werde auf Wettbewerbsfähigkeit gesetzt. Notwendig ist aus Sicht der Conf‘ auch ein Mindestpreis für Obst- und Gemüse aus Drittstaaten. Ähnlich äußerte sich der Verband der Familienbetriebe (MODEF); er will unter anderem zusätzlich die Gewinnspannen der großen Einzelhandelsunternehmen deckeln. (AgE)