Nahrungsmittel um 17 Prozent teurer als im Vorjahr

Während sich die allgemeine Inflationsrate in Deutschland zuletzt weiter abgeschwächt hat, verringerte sich auch erstmals seit vielen Monaten die Preissteigerung für Nahrungsmittel. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 28. April mitteilte, lagen die Verbraucherpreise für Lebensmittel nach vorläufigen Berechnungen im Mittel um 17,2 % über dem Niveau von April 2022. Im März hatte sich das Plus noch auf 22,3 % belaufen. Damit bewegte sich die Teuerung in dieser Warengruppe aber immer noch auf einem weit überdurchschnittlichen Niveau. Die allgemeine Teuerungsrate für alle Waren und Dienstleistungen verringerte sich im April nach vorläufigen Berechnungen von Destatis gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 7,2 %. Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine hatten sich dem Bundesamt zufolge vor allem Nahrungsmittel deutlich verteuert, aber auch Energie. Die Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe lagen im April um durchschnittlich 6,8 % über dem Vorjahresniveau. Im März hatte sich das Plus allerdings auf lediglich 3,5 % belaufen, nachdem im Februar noch 19,1 % verzeichnet worden waren. Die endgültigen Ergebnisse für April 2023 veröffentlicht Destatis am 10. Mai. (AgE)

Schweiz: Bauernverband mahnt höhere Erzeugerpreise an

Aus dem landwirtschaftlichen Berufsstand in der Schweiz kommt ein Hilferuf. Die Mitglieder der Landwirtschaftskammer, dem Parlament des Schweizer Bauernverbandes (SBV), appellierten am 21. Februar an die nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette – vom Erstabnehmer bis zum Einzelhandel -, sich durch entsprechende Anhebungen der Erzeugerpreise als „faire Partner der Landwirtschaft“ zu erweisen. Trotz gestiegener Kosten sei von Seiten des Bundes keine Erhöhung der Direktzahlungen vorgesehen, beklagte der Bauernverband. Höhere Erlöse für die Landwirte seien deshalb mehr als gerechtfertigt. Viele Lebensmittel seien für den Endverbraucher bereits teurer geworden, ohne dass die Bauernfamilien angemessen vom Mehrpreis profitiert hätten. Der SBV verwies darauf, dass auch die Landwirtschaft von den steigenden Preisen für Produktionsmittel wie Energie, Diesel, Dünger, Futter sowie Maschinen und Investitionsgüter nicht verschont geblieben sei. Im vergangenen Jahr hätten sich diese um rund 10 % erhöht; das entspreche Mehrausgaben für die Bauernfamilien in einer Größenordnung von umgerechnet rund 1 Mrd Euro. Dank gewisser Anpassungen der Produzentenpreise sei es zwar gelungen, einen Teil dieser Mehrkosten abzufedern. Dennoch verbleibe den Schweizer Bauern ein gesamtlandwirtschaftliches Defizit von 200 Mio Euro bis 300 Mio Euro. Neben den gestiegenen Kosten für Vorleistungen komme im Pflanzenbau nun die Umsetzung der parlamentarischen Initiative „Absenkpfad“ hinzu, so der SBV. Diese umfasse ehrgeizige Zielvorgaben zur Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und der Nährstoffverluste. Dafür seien ab diesem Jahr für alle Betriebe im ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) die Vorgaben verschärft worden. Neben einer Abnahme der Erträge, einem zusätzlichen Arbeitsaufwand und höheren Produktionskosten bringe dies auch höhere Risiken im Pflanzenbau mit sich. Die Bauernfamilien brauchten deshalb für pflanzliche Produkte mindestens 10 % höhere Erlöse, um die Mehrkosten und Einbußen auszugleichen. (AgE)

Eingetrübte Aussichten bei Fonterra

Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat mit einer schwachen Nachfrage für Milchprodukte in China zu kämpfen und muss zudem mit geringeren Rohmilchanlieferungen rechnen.
Wie das Unternehmen am 24. Februar mitteilte, wurde die Prognose für den Milcherzeugerpreis in der noch bis Ende Mai 2023 laufenden Saison nach unten korrigiert. Ging die Fonterra-Führung bisher von einer Vergütung des Kilogramms Milchfeststoff zwischen 8,50 NZ$ (4,97 Euro) und 9,50 NZ$ (5,56 Euro) aus, sind es nun nur noch 8,20 NZ$ (4,80 Euro) bis 8,80 NZ$ (5,15 Euro). Das Spannenmittel wurde um 0,50 NZ$ (29,3 Eurocent) oder 5,5 % auf 8,50 NZ$ (4,97 Euro) gesenkt. Das entspräche einem Milchgeldabschlag von 8,6 % gegenüber dem Rekordauszahlungspreis von 2021/22. Laut Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell spiegelt die schwächere Prognose für den Erzeugermilchpreis die begrenzten Exportmöglichkeiten am Weltmarkt wider. „Die Nachfrage nach Vollmilchpulver, insbesondere aus dem Großraum China, war schwach und die Preise sind seit Anfang Dezember um etwa 5 % gefallen“, erläuterte der Manager. Zwar sei das zuletzt wieder lebhaftere Kaufverhalten Chinas ermutigend, doch sei es noch zu früh, um die Auswirkungen auf den Rest der Saison zu bestimmen. „Angesichts der schwachen wirtschaftlichen Wachstumsaussichten in vielen Regionen der Welt bleiben wir vorsichtig“, so Hurrell. Die Milchanlieferungen in Neuseeland waren in der Saison 2022/23 gegenüber dem Vorjahr lange Zeit rückläufig. Zuletzt lagen sie jedoch wieder über der Vorjahreslinie. „Der Zyklon Gabrielle und die Trockenheit auf der Südinsel haben die Erwartungen der Genossenschaft für die gesamte Saison jedoch beeinträchtigt“, stellte Hurrell fest. Der Molkereikonzern geht nun davon aus, mit 1,465 Mio. t Milchfeststoff gut 1 % weniger Rohstoff verarbeiten zu können als im Vorjahr. Weltweit sieht Hurrell das Milchangebot in den wichtigsten Exportregionen ausgeglichen. Einer zunehmenden Produktion in Europa und den USA stünden geringere Anlieferungen in Neuseeland, Australien und Lateinamerika gegenüber. Die mittel- bis langfristigen Aussichten für Milchprodukte, insbesondere für neuseeländische, beurteilt der Fonterra-CEO positiv. (AgE)

Belgium: Milcobel – supply arrangement with Arla

The Belgian dairy cooperative Milcobel and the Denmark headquartered dairy cooperative Arla have agreed a supply arrangement in which Milcobel will provide whey protein retentate sourced from its mozzarella production facility in the Belgian to Arla which will refine the raw material before using it to produce specialty ingredients for high-end protein markets. These include milk fat globule membrane (MFGM) for infant formulas and whey protein hydrolysates for medical nutrition.

The Netherlands: RFC is looking for dairy farmers to produce oat drink and soy drink

The Holland headquartered dairy cooperative Royal FrieslandCampina wants in 2023 to produce oat drink and soy drink from raw materials that are grown by dairy farmers. RFC is looking for about 30 dairy farmers for this. RFC works together with animal feed producer and arable farming cooperative Royal Agrifirm for this purpose. RFC is already producing several non-cow or plant based vegetable dairy substitutes.

The Netherlands: doctoral research study at the university of Utrecht regarding cows being lame

In Holland a doctoral research study at the university of Utrecht indicates that on Dutch dairy farms at the start of the dry period 36 percent of the cows has been lame, 41 percent at the end of the dry period, 50 percent four weeks after calving and 54 percent eight weeks after calving.

Finland: purchase reason „animal welfare“

In Finland a recent study shows that animal welfare is the fourth most important reason to choose organic products for Finns who buy organic products. In 2020 it was in seventh place as a purchase reason. Now 67 percent of Finns believe that in organic production there is more investment in animal welfare than in conventional production.

2023-02-11 Infoveranstaltung in Kempten

Unter dem Motto „Zukunft jetzt gestalten – wann sonst?“ findet am Samstag, 11. Februar 2023, die Informationsveranstaltung zur Fortbildung zum Molkereimeister und -techniker an der Molkereischule Kempten statt. Die Teilnehmer haben die Wahl zwischen persönlicher Teilnahme am LVFZ-Kempten oder als live-Stream per Web-Konferenz. Wer Interesse an weiteren Details über mögliche Zusatzqualifikationen und Ausbildereignungs- und Führungsqualifikationen hat, meldet sich bis Freitag, 3. Februar 2023, unter: Staatliche Fach- und Technikerschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Milch-wirtschaft und Molkereiweisen, Auf dem Bühl 84, 87437 Kempten, Telefon 08161/8640-1738, E-Mail: ines.heidel@lfl.bayern.de
Die Zugangsdaten zum Online-Meeting werden nach der Anmeldung verschickt.
Weitere Infos unter: technikerschule-Kempten.bayern.de

UK: chairman and Arla Foods Managing Director Mr. Ash Amirahmadi takes on role of Chair of the UK Dairy Roadmap

In the United Kingdom Dairy UK chairman and Arla Foods Managing Director Mr. Ash Amirahmadi has taken on the role of Chair of the UK Dairy Roadmap. He takes over the reins of the Roadmap from NFU Dairy Board Chair Michael Oakes. The UK Dairy Roadmap is a cross-industry initiative founded in 2008 that works across the whole dairy supply chain to drive forward the sustainability of the entire UK dairy sector, from farm to fork whilst ensuring the continued prosperity of the industry, and the provision of safe, affordable, nutritious and sustainable climate-friendly dairy produce for years to come. In 2021, the UK Dairy Roadmap raised its ambitions for the UK dairy sector as a whole to achieve Net Zero.

Sweden: research on virtual fencing of livestock

The Swedish agricultural university SLU is researching the virtual fencing of livestock. In the project, the animals are taught to obey the signals given by a collar when they approach the invisible gps fence of the pasture, which the farmer has determined with his mobilephone. The collar first gives a sound signal, and then a small electric shock if the animal does not turn back. The technology is not alloweyd yet in Sweden, but it has attracted a lot of interest and research continues.

Welternährungsprogramm warnt vor globaler Nahrungsmittelkrise

Vor einer im kommenden Jahr und in deren Folge vor einer Massenmigration hat der Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley, gewarnt. Schon die Klimakrise und die Corona-Pandemie hätten Millionen Menschen zusätzlich in den Hunger getrieben. Nun habe der russische Angriff auf die Ukraine, „dem Brotkorb der Welt“, die Lage dramatisch verschärft, beklagte Beasley am 19. Oktober vor dem Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages. Während bei seinem Amtsantritt im April 2017 rund 80 Millionen Menschen akut vom Hungertod bedroht gewesen seien, habe sich diese Zahl auf jetzt 345 Millionen erhöht. Jahrelange Erfolge bei der Hungerbekämpfung seien zunichte gemacht worden. Der WPF-Chef appellierte an die Staatengemeinschaft, mehr Geld zur Verfügung zu stellen, um die Versorgungssicherheit in den betroffenen Ländern zu sichern und Hungersnöte, Destabilisierung und Massenflucht zu verhindern. Es sei zehnmal günstiger, vor Ort für eine regelmäßige Versorgung mit Schulessen zu sorgen, als sich später um Geflüchtete zu kümmern. Schon zwei Tage zuvor hatte sich Österreich anlässlich des Welternährungstages zu diesem Schritt entschlossen und seinen Beitrag zum Welternährungsprogramm deutlich erhöht. Während bisher pro Jahr rund 1,6 Mio Euro im Rahmen der internationalen Nahrungsmittelhilfe zur Verfügung gestellt wurden, werden die Beiträge für die Jahre 2023 bis 2025 auf jährlich 20 Mio Euro angehoben. Bundeskanzler Karl Nehammer, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Außenminister Alexander Schallenberg begründeten ihre Entscheidung damit, dass durch den Ukraine-Krieg das Thema Lebensmittelversorgung in den weltweiten Fokus gerückt sei. Ein aktueller Bericht der Vereinten Nationen (UN) zeige, dass die Zahl der weltweit an Hunger leidenden Menschen eine Rekordhöhe erreicht habe. (AgE)

Arla erhöht Milchgeld um Zuschlag für Klimaschutz

Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods führt im kommenden Jahr für ihre Lieferanten einen Nachhaltigkeitszuschlag beim Milchgeld ein. Wie das Unternehmen am 7. Oktober erklärte, sollen die Landwirte auf der Basis eines Punktesystems für bestimmte Maßnahmen zur Senkung ihrer Treibhausgas-(THG)-Emissionen bis zu drei Cent/kg Milch zusätzlich erhalten. Damit werde der bereits bestehende Zuschlag von einem Cent/kg Milch ergänzt, den die Milcherzeuger für die Übermittlung ihrer Klimacheckdaten erhalten. Bezogen auf die aktuelle Milchmenge der Genossenschaft entspreche dies in der Summe bis zu 500 Mio. € pro Jahr. Maßgebliche Nachhaltigkeitsaspekte sind laut Arla unter anderem die Futter-, Eiweiß- und Düngemitteleffizienz, Güllelieferungen zur Erzeugung von Biogas, die Biodiversität, „Carbon Farming“, die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen und der Einsatz von „entwaldungsfreiem“ Sojafutter. Ziel sei es, den THG-Ausstoß der Höfe – gemessen in CO2-Äquivalenten bis 2030 im Vergleich zu 2015 – um insgesamt 30 Prozent zu senken, so das Unternehmen. Um denselben Prozentsatz will der Konzern seine THG-Emissionen bei den externen Logistikdienstleistungen und Verpackungen reduzieren. In der Produktion, bei der eigenen Logistikflotte und bei der Energienutzung sollen es sogar 63 Przent weniger sein. Im Jahr 2050 will das Unternehmen klimaneutral wirtschaften. In Deutschland liefern mehr als 1 400 Landwirte an Arla. Hier gehört das Unternehmen mit zwei großen Milchwerken in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern sowie der Deutschland-Zentrale in Düsseldorf zu den „Top 5“ in der Molkereibranche. (AgE)

The Netherlands: derogation permit from EU will be lost

Holland will lose the derogation permit from the EU. For 2022 situation will be the same as last two years for which farms need to have at least 80 pasture and on sandy and loess soils they are allowed to use 230 kilogram nitrogen out of manure and on other soils 250 kilogram. Without derogation this will become 170 kilogram in 2026, after 220 kg in 2023; 210 kg in 2024 and 190 kg in 2025. Also current with derogation, use of phosphate fertilizer is forbidden. When pasture is renewed 50 kilogram nitrogen less is allowed, when pasture is changed to land for maize 65 kilogram less nitrogen is allowed. Manure has to be injected in the soil, however on peat and clay soils manure can be added with trailing shoe technology but with the condition that this is only allowed with a temperature below 20 degrees Celsius. Because dairy farms that loose derogation have to dispose the surplus of manure it will cost them tens of thousands euro per year. The government has announced to compensate farms for this but it is unclear how much and under what conditions.

Deutsches Milchkontor wertet die Initiative Milch als Erfolg

Beim Deutschen Milchkontor (DMK) wertet man die Initiative Milch (IM) rund anderthalb Jahre nach ihrem Start als Erfolg, plädiert aber für eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung der Kommunikationsplattform. „Aktuell haben wir ein Jahresbudget von nur 5 Mio Euro, um 80 Millionen Verbraucher von den Vorzügen des Rohstoffs Milch und den daraus hergestellten Produkten zu überzeugen“, berichtete der Leiter Unternehmensstrategie bei der DMK GmbH, Dr. Philipp Inderhees, beim Zukunftsforum des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), das am 9. September auf Gut Havichhorst bei Münster stattfand. „Es sollte uns allen zu denken geben, ob wir nicht ein ganz neues Miteinander, ganz neue Impulse brauchen“ so der Appell von Inderhees an die eigene Branche. An die jährlich 5 Mio Euro müsste eigentlich noch eine oder zwei Nullen gehängt werden, um im Wettbewerb um die Verbrauchergunst eine durchschlagende Wirkung zu erzielen. Was die finanzielle Ausstattung von Kommunikationsmaßnahmen angehe, könne das Agribusiness viel von anderen Branchen lernen, so der DMK-Manager. Zusätzliche Marketinganstrengungen seien allein deshalb notwendig, um zusätzliche Anforderungen an die Lieferkette zu einem möglichst großen Teil über den Produktpreis finanziert zu bekommen. Dies stoße angesichts einer hohen Inflation und teurer Energie mehr und mehr an Grenzen, was sich auch bei Milcherzeugnissen an Wanderungsbewegungen vom Supermarkt zum Discounter, vom Markenprodukt zur Handelsmarke und von Bio zu konventionell zeige.
Der Vorstandsvorsitzende der Agravis Raiffeisen AG, Dr. Dirk Köckler, sprach sich dafür aus, den Deutschen Raiffeisenverband (DRV) als politische Spitzenorganisation der Genossenschaften künftig verstärkt dazu zu nutzen, neue und andere Narrative über Lebens- und Futtermittel aufzubauen und zu bedienen. Gleichzeitig müsse der landwirtschaftliche Berufsstand über die Landesbauernverbände und den Deutschen Bauernverband (DBV) in Berlin und Brüssel aktiv werden und selbst Themen besetzen. Als Beispiele nannte Köckler die zuletzt aufgeflammte „Teller-Trog-Debatte“, in der sein Haus als großer Mischfutterhersteller für den Hunger in Teilen Afrikas verantwortlich gemacht worden sei – erwiesenermaßen völlig zu Unrecht. „Auch vor dem Hintergrund der Knappheit fällt es uns nicht schwer, mit den Wirklichkeiten zu argumentieren. Das ist Handwerk“, stellte Köckler klar. Im Rückblick bezeichnete es der heutige Agravis-Chef als Fehler, seinerzeit als junger Landwirt am liebsten „keine Mark“ an die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) bezahlt haben zu wollen. „Die Unternehmen der deutschen Agrarwirtschaft haben es nach dem Aus der CMA versäumt, sich selbst im Marketing zu positionieren“, räumte Köckler ein und verwies auf letztlich gescheiterte Bestrebungen, auf anderen Wegen Geld für ein gemeinschaftliches Marketing einzusammeln. „Da haben wir noch einen Fehler im System“, zeigte er sich auf Gut Havichhorst selbstkritisch. (AgE)

Anuga: Guter Anmeldestand im Rahmen der Frühbucheraktion – Frühbucherrabatt noch bis zum 30. September 2022

Die Lebensmittel- und Getränkebranche ist in Bewegung – und ebenso ihre Weltleitmesse Anuga. Aktuell wegbrechende Absatzmärkte sowie die Suche nach neuen Geschäftspotenzialen, stockende Lieferketten, klimatologische Entwicklungen und damit einhergehende Diskussionen um Energie und Rohstoffe fordern die Lebensmittel- und Getränkebranche mehr denn je heraus. Weltweit führende, exportorientierte Fachmessen wie die Anuga bieten dabei die Möglichkeit, neue Geschäftskontakte zu knüpfen und persönliche, vertrauensvolle Kundenbeziehungen aufzubauen. Noch bis zum 30. September 2022 können sich ausstellende Unternehmen ihren Stand zum Frühbucherpreis sichern und zum Start der Platzierungen dabei sein.
„Uns ist es wichtig, mit der Anuga in diesen herausfordernden Zeiten eine internationale Plattform zur Präsentation und vor allem zum Austausch zu bieten. Persönliche Begegnungen sind wichtiger denn je und dies wird uns auch aus unserer Ausstellerschaft gespiegelt. Rund um die zehn Fachmessen der Anuga herrscht Aufbruchstimmung. Und diese Signale erreichen uns auch aus der Politik, so dass wir uns freuen, zur Eröffnung der Anuga den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir begrüßen zu dürfen“, erklärt Stefanie Mauritz, DIrector Anuga.
Stimmen von Ausstellenden der Anuga Meat oder Anuga Chilled & Fresh Food wie „bei uns im Haus stehen die Zeichen auf Anuga“ oder „die Teilnahme an der Anuga ist gesetzt“ bestätigen das Vertrauen in die weltgrößte Fachmesse der Ernährungswirtschaft. Auch bei der Anuga Drinks und Anuga Hot Beverages laufen Gespräche mit Top-Marken, die nach vielen Jahren erstmalig wieder Interesse an der Anuga zeigen. Im Bio-Segment setzen die Anbieter im Rahmen der Anuga Organic darauf, über den Fachhandel hinaus eine breitere Zielgruppe an Einkäufern zu erreichen.
„In der Anuga Fine Food spüren wir zudem deutlich, dass Länder und Unternehmen die Anuga nutzen wollen, um neue Absatzmärkte zu erschließen, nachdem Märkte wie Russland und die Ukraine weggebrochen sind. Zur Anuga Dairy freuen wir uns neben innovativen Einsteigern der Branche 2023 wieder das vollumfängliche Angebot der nationalen und internationalen Molkereiindustrie präsentieren zu können. Die in 2021 erstmalig vorgestellte Dairy Alternatives Area wird 2023 ausgebaut. Und bei der Anuga Bread & Bakery sind bereits nahezu alle relevanten Player wieder an Bord“, resümiert Mauritz zum bisherigen Anmeldestand.
Die weiterentwickelte Anuga Out of Home (vormals “Anuga Culinary Concepts“) wird erstmals auch neue Ausstellergruppen, etwa aus Delivery bzw. To-Go-Segment, mit an Bord haben.

Schweiz: Emmi meldet trotz Umsatzsteigerung schwächeres Ergebnis

Der Schweizer Molkereikonzern Emmi hat im ersten Halbjahr 2022 trotz deutlich höherer Erlöse Einbußen beim Ergebnis hinnehmen müssen. Die Gruppe erwirtschaftete einen Umsatz von 2,016 Mrd sfr (2,09 Mrd Euro); das waren 7,0 % mehr als in der Vorjahresperiode. Dennoch verschlechterte sich das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 16,1 % auf 108,6 Mio sfr (112,8 Mio Euro). Der Reingewinn ging um gut ein Fünftel auf 78,1 Mio sfr (81,1 Mio Euro) zurück. Die Konzernführung begründete dies mit hohen Inputkosten bei gleichzeitig verzögerten Verkaufspreiserhöhungen. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet sie jetzt mit einem inflationsgetriebenen, leicht höheren Wachstum von 5 % bis 6 % sowie einem etwas tieferen Ergebnis. Der Vorstandschef der Emmi-Gruppe, Urs Riedener, erklärte, dass die eingeleiteten Verkaufspreiserhöhungen ihre Wirkung entfalteten. Er sei zuversichtlich, dass die für 2022 revidierten Ziele erreicht würden. Treiber für den Umsatzzuwachs im Berichtshalbjahr war laut Emmi primär das Auslandsgeschäft und hier vor allem die Entwicklung in Brasilien, Mexiko und Tunesien, aber auch in den USA und Spanien. Positiv wirkten sich außerdem die anhaltende Dynamik bei Markenkonzepten sowie die Erholung im Food Service- und Industriekundenbereich aus. Das Geschäft der Division Americas, welche die USA, Brasilien, Spanien, Tunesien, Chile, Mexiko und Kanada umfasst, legte laut Konzernangaben im Halbjahresvergleich vor allem preisbedingt um 19,6 % auf fast 799 Mio sfr (829 Mio Euro) zu. Ende 2021 hatte die Emmi-Gruppe den amerikanischen Käsehersteller Athenos übernommen, die Nummer eins im US-Fetamarkt. Weniger erfreulich verlief aus Sicht der Schweizer zuletzt das Geschäft der Division Europa, die Deutschland, Italien, Niederlande, Frankreich, Großbritannien und Österreich abdeckt. Aufgrund negativer Akquisitions- und Währungseffekte gingen die Umsätze hier um 1,1 % auf 348 Mio sfr (361 Mio Euro) zurück. Der Heimatmarkt von Emmi, die Division Schweiz, erzielte einen Nettoerlös von 808 Mio sfr (839 Mio Euro), was ein Plus von 0,8 % bedeutete. Der Anteil des Inlandgeschäfts am Konzernumsatz verringerte sich um 2,4 Prozentpunkte auf 40,2 %. Es zeichnet sich ab, dass die Division Americas in Kürze bei den Erlösen den Heimatmarkt von Emmi überholen wird. Das Schweizer Geschäft des Molkereiunternehmens wurde zuletzt durch einen verstärkten Importdruck im Einzelhandel aufgrund der Euro-Schwäche gebremst. (Umrechnungskurs: 1 sfr = 1,0383 Euro) (AgE)

Germany: DMK dairy farms may temporarily stop producing VLOG milk

In Germany the biggest dairy cooperative DMK offers dairy farms that are producing VLOG milk temporary the possibility to stop this. This because of the short of non-GMO feed for cows since the Ukraine war. Important conditions for meeting the VLOG standard are that participating dairy farmers give their cows feed that is free from gene technology. Additionally participants apply full outside grazing at their farms. Also, the dairy processor has to guarantee that VLOG milk is processed in a separate milk stream. Dairy farms that produce according to the VLOG standard receive an extra reward on their milk.