Biomilcherzeugung nicht kostendeckend

Die Biomilcherzeuger in Deutschland haben im vergangenen Wirtschaftsjahr zumindest nach Berechnungen der Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Milch Board keine kostendeckende Erlöse erzielt. Wie die MEG am 15. November mitteilte, lagen nach vorläufigen Zahlen zum Biomilch-Marker-Index (Bio-MMI) die durchschnittlichen Produktionskosten für ein Kilogramm Ökomilch im Bundesgebiet 2020/21 bei 64,39 Cent, während sich der mittlere Milcherzeugerpreis für eine Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß nur auf 48,66 Cent/kg belief. Zur Vollkostendeckung fehlten den Biomilchbauern demnach 15,73 Cent/kg oder 24 %. Damit hat sich die Situation der MEG zufolge gegenüber 2019/20 mit einer Lücke von 17,2 Cent/kg beziehungsweise 27 % nur unwesentlich verbessert. „Die Biomilchzeugung war in den letzten Jahren für zahlreiche Betriebe ein Weg, den verheerenden Marktentwicklungen für konventionelle Milch zu entfliehen“, erklärte MEG-Vorstand Frank Lenz. Doch die Ergebnisse des Bio-MMI seien eher ernüchternd. Er sieht darin eine Gefahr für den Biomilchmarkt, denn wer als Biobetrieb am Markt bleiben wolle, müsse investieren. Er brauche eine passende Milchleistung, bestes Grundfutter und müsse Tiergesundheit und Tierwohl auf hohem Niveau halten. „Wird dies alles nicht durch den Biomilchpreis abgedeckt, ist die Wirtschaftlichkeit der Biobetriebe schnell infrage gestellt“, so Lenz. Dies habe fatale Auswirkungen auf den beabsichtigten ökologischen Umbau der Landwirtschaft und die umstellungswilligen Betriebe. Vor Jahren habe der Erzeugerpreis für Biomilch vom konventionellen Milchmarkt entkoppelt werden können. Jetzt führe das leider dazu, dass der Preis für konventionelle Milch steige, für Biomilch jedoch nicht, obwohl dies angesichts steigender Produktionskosten dringend nötig sei, um solide wirtschaften zu können und ökologisch zukunftsfähig zu sein, beklagte der MEG-Vorstand. Er rief die Ökomilcherzeuger dazu auf, höhere Milchpreise einzufordern. Die Deckung der Erzeugungskosten sei auch im Biobereich eine fundamentale Forderung der Produzenten. Bioprodukte seien Premiumprodukte, die für Naturschutz und Tierwohl stünden; dafür würden „faire Erzeugerpreise“ benötigt. (AgE)

Fonterra prognostiziert Rekordmilchpreis

Mehrere Banken mit Agrargeschäft in Neuseeland haben bereits ihre Prognosen für das Milchpreisniveau in der laufenden Saison 2021/22 nach oben korrigiert; nun ist mit Fonterra der weltweit größte Exporteur von Milchprodukten nachgezogen. Das genossenschaftliche Unternehmen teilte am Dienstag vergangener Woche (26.10.) mit, dass es einen Auszahlungspreis für das Kilogramm Milchfeststoff zwischen 7,90 NZ$ (4,87 Euro) und 8,90 NZ$ (5,48 Euro) erwartet. Im Vergleich zur Prognose zu Saisonbeginn Anfang Juni liegt das jetzige Spannenmittel mit 8,40 NZ$ (5,17 Euro) um 0,40 NZ$ (25 Eurocent) höher. Das bereits überdurchschnittliche Niveau der Vorsaison würde damit um 11,4 % übertroffen und wäre gemeinsam mit dem Jahr 2013/14 das höchste in der Geschichte des Unternehmens. Laut Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell ist die Anhebung der prognostizierten Spanne für den Erzeugermilchpreis 2021/22 ein Ergebnis der anhaltenden Nachfrage nach neuseeländischen Milchprodukten im Vergleich zum eher begrenzten Angebot. In den vergangenen Monaten habe es zwar eine nachlassende Nachfrage aus China gegeben, dafür sei sie in anderen Regionen aber stark gewesen. Auf der Angebotsseite werde ein nur unterdurchschnittliches Wachstum des weltweiten Milchangebots aufgrund der gestiegenen Futterkosten erwartet, beispielsweise in den USA und in Europa. „Diese Angebots- und Nachfrageentwicklung stützt das derzeitige Preisniveau, und eine höhere Rate abgeschlossener Kontrakte gibt mehr Sicherheit“, so Hurrell. Der Fonterra-Manager hob hervor, dass der Anstieg des Rohmilchpreises die Inputkosten der Molkerei erhöhen werde; die aktuelle Gewinnprognose für 2021/22 bleibe jedoch unverändert. Insgesamt würden mit dem anvisierten Milchpreis in dieser Saison rund 13 Mrd NZ$ (8,0 Mrd Euro) über das Milchgeld in den ländlichen Raum fließen. Hurrell wies aber auch darauf hin, dass es noch früh in der Saison sei und sich die Lage ändern könne. „Es gibt eine Reihe von Faktoren, die wir genau im Auge behalten und die sich auf die Nachfrage auswirken könnten“, so der Geschäftsführer. Dazu gehörten die anhaltenden Auswirkungen von Covid-19 auf die globalen Märkte, der wachsende Inflationsdruck, die Volatilität der Wechselkurse, die Witterungsbedingungen in Neuseeland sowie die möglichen Auswirkungen geopolitischer Probleme (Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,6160 Euro). (AgE)

France: biggest producer of organic milk in the EU

France has in the first five months of 2021 taken over de first position of biggest producer of organic milk in the EU. In the first five month in France the organic milk production increased 11.0 percent to 546 million kilogram while organic milk production in Germany increased 3.2 percent to 537 million kilogram. In Denmark organic milk production increased 4.9 percent, in Finland 4.8 percent, in Sweden 3.3 percent and in Austria 0.5 percent. (Quelle: ZMB)

Belgium: milk production increases

Belgian dairy farmers produced in 2020 a volume of total 4.2 billion (10*9) kilogram milk. In 2019 they produced for the first time more than 4 billion kilogram. Last ten years production increased one billion kilogram. In the northern part Flanders average production per farm was in 2020 742000 kilogram in the southern part Wallonia this was 485000 kilogram.

BfR-Verbrauchermonitor über Lebensmittelzusatzstoffe erschienen

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin hat jetzt einen „BfR-Verbrauchermonitor 2021 – Spezial Zusatzstoffe in Lebensmitteln“ herausgegeben. Demnach ergab eine repräsentative BfR-Umfrage, dass 55 % der Bevölkerung versuchen, Zusatzstoffe beim Kauf von Lebensmitteln zu vermeiden. Laut BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel sorgen sich viele Menschen über mögliche gesundheitliche Folgen und fühlen sich gleichzeitig nicht gut über Zusatzstoffe informiert. „Lebensmittelzusatzstoffe werden in Europa streng geprüft. Nur wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen bei der vorgesehenen Verwendung nicht zu erwarten sind, dürfen sie eingesetzt werden“, stellte Hensel klar. Dem BfR zufolge werden Zusatzstoffe Lebensmitteln aus technologischen Gründen zugesetzt. So beeinflussten beispielsweise Farbstoffe das Aussehen, Emulgatoren die Konsistenz und Süßungsmittel den Geschmack eines Lebensmittels. Diese Eigenschaften hätten die meisten Befragten als wichtig oder sehr wichtig eingestuft. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer habe aber das wahrgenommene gesundheitliche Risiko von Zusatzstoffen größer als deren Nutzen eingeschätzt. Dies gelte vor allem für Süßungsmittel, Farbstoffe und Geschmacksverstärker. Befürchtet würden vor allem mögliche Unverträglichkeiten sowie die Förderung von Krebs und Übergewicht. Derweil schätze die Bevölkerung ihr Wissen über Lebensmittelzusatzstoffe als gering ein. Sogar häufig eingesetzte Zusatzstoffe seien vielen nicht bekannt. Die Publikation kann im Internet kostenlos heruntergeladen werden. (AgE)

The Netherlands: RFC – members council agreed with revised financing system

The Holland headquartered dairy cooperative Royal FrieslandCampina its members council has agreed with a revised financing system. At the heart is the linking of a significant part of members’ capital to their milk deliveries through delivery certificates and a cooperative solution for the future tradability of free member bonds. This is to reduce the imbalances in members’ capital commitment caused by an ageing membership. In addition, it will also improve the quality of the company’s equity as a result of the issuance of the delivery certificates. The revised member financing system will take effect as of 1 January 2022. From 1 January 2022, the cooperative will be issuing its member dairy farmers with delivery certificates worth 8 euros per 100 kilos of milk delivered. The quantity of milk delivered in the period from 1 October 2020 until 30 September 2021 will be used to determine the first issue of delivery certificates. Members who have less than 8 euros per 100 kilos of milk in fixed member bonds and/or member certificates will be able to make use of a deferred payment scheme of up to 12 years. This will be an interest-free, deferred payment obligation for the member of the cooperative. During the first eight years, repayment will take place on the basis of the supplementary cash payment received by the members as part of the retained earnings policy. Special arrangements will be made for members who are carrying out a business takeover as part of their business succession and who do not have sufficient funds to pay for the delivery certificates. Members and former members will continue to be able to finance the company through free member bonds.

Denmark: Arla builds commercial dairy farm in Nigeria

The Denmark headquartered dairy cooperative Arla will build a commercial dairy farm in Nigeria. On the farm Arla will also train local dairy farmers to support the development of the Nigerian dairy sector as part of the country’s efforts to increase local food production. The 200 hectare farm is scheduled to open in 2022 will have housing for 400 dairy cows, modern milking parlours and technology, pastures and living facilities for 25 employees. Over time, the farm is expected to produce over 10 tonnes of milk per day which will be processed by Arla’s dairy plant in Kaduna State. Nigeria is among the fastest growing nations in the world. Its population is set to reach close to 400 million people by 2050 and there is already growing consumer demand for affordable dairy nutrition in the country. The Nigerian dairy sector is, however, currently only able to supply less than 10 per cent of the country’s demand for dairy products, a gap that is expected to grow in line with the growth of its population. Since 2017, Arla has been the lead business partner in a partnership to develop a sustainable dairy value chain in Nigeria together with The Danish Agricultural and Food Council, Danish Agricultural Knowledge Center Seges, Care Denmark, the Nigerian pastoralist organization CORET, and the dairy farm cooperative MILCOPAL. The Milky Way Partnership programme is supported by the Danish Ministry of Foreign Affairs.

Haltungsform-Kennzeichnung kommt auch für Milchprodukte

Milch und daraus hergestellte Produkte wie Käse und Joghurt können ab 2022 äquivalent zu Frischfleisch mit dem vierstufigen Haltungsform-Kennzeichen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) versehen werden. Wie die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung am 1. Juli mitteilte, haben sich darauf die in der Initiative Tierwohl (ITW) engagierten Unternehmen des LEH verständigt. „Dass die Haltungsform Verbrauchern künftig nicht nur bei Puten-, Hähnchen-, Schweine- und Rindfleisch, sondern auch bei Milch und Milchprodukten ermöglicht, Tierwohl in eine schnelle Kaufentscheidung einzubeziehen, ist ein entscheidender Schritt“, erklärte ITW-Geschäftsführer Robert Römer. Bei Fleisch habe sich gezeigt, dass das Haltungsform-System des Handels inzwischen zur Standardorientierung beim Tierwohl geworden sei. „Das ist auch für die Kennzeichnung von Milch und Milchprodukten das erklärte Ziel“, so Römer. Bereits jetzt seien die Kriterien im Kennzeichnungssystem des LEH für die Haltung von Milchvieh definiert, wenn es darum gehe, das Fleisch dieser Tiere für den Endverbraucher nach dem Tierwohlniveau einzustufen. Künftig würden die aktualisierten Kriterien nun für Milch und Fleisch gleichermaßen gelten. Kürzlich hatte Aldi angekündigt, ab 2030 bei Frischfleisch nur noch die Haltungsstufen 3 und 4 mit Außenklimastall beziehungsweise Freilaufhaltung zu listen. In der Landwirtschaft stieß das jedoch auf Skepsis, weil Fragen zur Finanzierung oder der notwendigen Anpassung des Bau- und Umweltrechts noch ungeklärt sind. (AgE)

Milchpulverpreise in Deutschland geben leicht nach

Der Markt für Milchprodukte in Deutschland war in der vergangenen Woche weiterhin von einer ferienbedingt abgeschwächten Nachfrage geprägt. Wie der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) berichtete, konnten aber die Exportgeschäfte etwas ausgedehnt werden. Die Milchfettvermarktung präsentiere sich im saisonalen Vergleich freundlich. Nach Angaben der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse in Kempten vom 21. Juli war die Nachfrage nach geformter und loser Markenbutter „normal“ beziehungsweise „ruhig“. Dennoch wurde die Notierung für die lose Ware am Mittwoch am unteren Ende um 10 Cent auf 3,70 Euro/kg herabgesetzt, aber am oberen Ende bei 3,90 €/kg belassen. Indes blieben die Kemptener Notierungen für Hartkäse unverändert. Der Börse zufolge wurde Emmentaler sehr gut abgesetzt. Beim Schnittkäse wurde die Obergrenze der amtlichen Notierung in Hannover für Brotware im Zuge der guten Nachfrage aber um 5 Cent auf 3,45 €/kg angehoben; die Untergrenze verharrte dagegen auf dem Vorwochenniveau von 3,20 €/t. Fast durchweg leichter entwickelten sich die Kemptener Notierungen im Milchpulversegment. Bei der Notierungsspanne für Magermilchpulver als Futtermittelware wurden am unteren und oberen Ende Abschläge von jeweils 3 Cent auf 2,38 €/kg sowie 2,41 Euro/kg vorgenommen. Ware für die Lebensmittelindustrie notierte für 2,45 €/kg bis 2,53 €/kg, nach zuvor 2,50 €/kg bis 2,62 €/kg. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) in Berlin beruhigten sich die Aktivitäten am Markt für Magermilchpulver zuletzt, nachdem in den Wochen zuvor kurzfristig mehr Abschlüsse zustande gekommen waren. Für Süßmolkenpulver in Futtermittelqualität verzeichnete die Notierungskommission einen Nachlass im Mittel von 1 Cent auf 0,92 Euro/kg bis 0,94 Euro/kg. Die Notierung für Sprühware in Lebensmittelqualität gab am unteren Ende um 1 Cent auf 1,07 Euro/kg nach, am oberen Ende um 2 Cent auf 1,12 Euro/kg. Am Weltmarkt standen die Milchpulverpreise bei der Auktion an der Global Dairy Trade (GDT) am Dienstag weiter unter Druck. Für Magermilchpulver ging es im Vergleich zum 6. Juli um 5,2 % auf durchschnittlich 2 971 $/t (2 525 Euro) abwärts. Vollmilchpulver verbilligte sich um 3,8 % auf 3 730 $/t (3 170 Euro) (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8499 €). (AgE)

Sommerflaute am Milchmarkt

Beim Absatz von Milchprodukten in Deutschland macht sich die Ferienzeit immer stärker bemerkbar; die Nachfrage hat sich Anfang Juli abgeschwächt. Wie der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) berichtete, hat sich insbesondere der Bedarf an Milchfett zuletzt spürbar verringert. Sowohl Päckchenbutter als auch Blockbutter seien bei den Herstellern nur noch in einem geringen Umfang abgerufen worden. Diese Markteinschätzung teilte auch die Süddeutsche Butter- und Käsebörse und sprach von einem ruhigen Marktverlauf. Die amtliche Notierung für die lose Ware wurde am 7. Juli in Kempten am unteren Ende um 5 Cent auf 3,80 Euro/kg gesenkt, am oberen um 1 Cent auf 3,94 Euro/kg. Bei der abgepackter Butter gab der untere Notierungswert nach dem kürzlichen Abschluss der Kontraktverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel um 2 Cent auf 4,04 Euro/kg nach, und der obere Wert blieb mit 4,20 Euro/kg unverändert. Die Abgabepreise der Hersteller von Hart- und Schnittkäse änderten sich in der vergangenen Woche hingegen nicht; folglich blieben die Notierungen in Kempten und Hannover stabil. Der Markt wurde insgesamt als ausgeglichen beschrieben. Bei Milchpulver setzte sich vergangene Woche das ferienbedingt ruhige Marktgeschehen fort. Die Mengen an Magermilchpulver aus laufender Produktion wurden vorwiegend genutzt, um bestehende Kontrakte zu bedienen. Laut Zentraler Milchmarktberichterstattung (ZMB) war am Weltmarkt nur wenig Nachfrage zu spüren und der Export durch knappen Frachtraum begrenzt. Die lebensmitteltaugliche Ware konnte zu stabilen Preisen zwischen 2,50 Euro/kg und 2,62 Euro/kg abgesetzt werden; bei Futtermittelware erfolgte ein Abschlag von 2 Cent auf 2,43 Euro/kg bis 2,45 Euro/kg. Beim Verkauf von Vollmilchpulver mussten die Hersteller ihren Spitzenpreis im Vorwochenvergleich um 3 Cent auf 3,27 Euro/kg senken; der Minimumpreis blieb mit 3,20 Euro/kg jedoch stabil. Auf unveränderter Basis wurde auch Molkenpulver für die Lebensmittelindustrie abgerechnet, während beim Verkauf von Futtermittelware ein durchschnittlicher Nachlass von 1 Cent auf 0,97 Euro/kg bis 0,99 Euro/kg gewährt wurde.
Am Weltmarkt gerieten die Preise für Standardmilcherzeugnisse bei der jüngsten Auktion an der Global Dairy Trade (GDT) stärker unter Druck als in Deutschland. Der zusammenfassende Index aller sieben gehandelten Produkte gab am 6. Juli gegenüber der Versteigerung von Mitte Juni um 3,8 % nach; das war der sechste und stärkste Rückgang in Folge. Mitverantwortlich dafür war ein Preisminus beim umsatzstärksten Produkt Vollmilchpulver im Mittel aller Lieferkontrakte um 3,0 % auf 3.864 $/t (3.269 Euro). Noch stärker ging es für Magermilchpulver mit einem Wertverlust von 7,0 % auf 3.126 $/t (2.644 Euro) nach unten. Trotz der jüngsten Korrekturen liegt der Vorsprung auf den Vorjahrespreis bei Vollmilchpulver aber noch bei 20 % und bei Magermilchpulver bei 16 %. Mit einem deutlichen Abschlag von 9,2 % auf 3.949 $/t (3.340 Euro) wurde bei der GDT-Auktion im Vergleich zu Mitte Juni Cheddarkäse gehandelt; er fiel auf ein neues Jahrestief. Gleiches galt für Butter, deren Preis sich im Mittel aller Kontrakte um 3,2 % auf 4.458 $/t (3.771 Euro) abschwächte. Nachgebende Preise an der GDT sind in dieser Jahreszeit bei steigender Milcherzeugung auf der Südhalbkugel nicht ungewöhnlich. Die verkaufte Menge an der GDT nahm gegenüber der vorherigen Auktion um fast 13 % auf 24.278 t zu. Analysten zeigten sich deshalb entspannt und hoben hervor, dass Nachfrage vorhanden sei. Die Kunden würden jedoch die Spitzenpreise des Frühjahres nicht mehr zahlen wollen (Umrechnungskurs: 1$ = 0,8459 Euro). (AgE)

Molkereien und Haushalte sind die größten Lebensmittelverschwender

In Dänemark fallen jedes Jahr schätzungsweise mehr als 800 000 t an vermeidbaren Lebensmittelabfällen an. Das ist das Ergebnis der ersten umfassenden Erhebung zu dieser Problematik, die Landwirtschaftsminister Rasmus Prehn und Umweltministerin Lea Wermelin in dieser Woche vorgestellt haben. Wie aus den Daten hervorgeht, liegt die gesamte Lebensmittelverschwendung bei jährlich 814 000 t. Davon entfallen auf die Lebensmittelindustrie rund 385 000 t, wobei die Molkereien dabei mit 218 000 t den Löwenanteil verursachen. Laut Report gehen in der Landwirtschaft jedes Jahr 44 000 t und in Restaurants 42 000 t verzehrsfähiger Nahrungsmittel verloren. Die Verluste im Großhandel belaufen sich auf 96 000 t. Einen beachtlichen Posten machen allerdings auch die privaten Haushalte aus, wo jährlich gut 250 000 t an eigentlich noch nutzbaren Lebensmitteln im Müll landen. „Lebensmittelverschwendung macht keinen Sinn – und das schon gar nicht in der Lebensmittelbranche“, erklärte Prehn bei der Vorstellung der Studienergebnisse. Er sieht aber in der Lebensmittelkette eine große Bereitschaft für Veränderungen. Mit den konkreten Daten will der Minister eine neue Debatte zur Reduzierung vermeidbarer Lebensmittelverluste anstoßen. (AgE)

DMK bleibt in Corona-Pandemie stabil

Die DMK Group hat im vergangenen Jahr trotz großer Herausforderungen durch die Corona-Pandemie stabile Geschäftsergebnisse erzielt. Wie Deutschlands größtes Molkereiunternehmen am 14. Juni mitteilte, blieb der Umsatzrückgang gegenüber 2019 mit 182 Mio Euro oder 3,1 % auf 5,59 Mrd begrenzt, während der Konzernüberschuss mit 24,9 Mio Euro sogar leicht über dem Vorjahresniveau von 24,5 Mio Euro lag. Zudem konnte die Eigenkapitalquote bei 33,8 % gehalten werden. Die durchschnittliche Auszahlungsleistung einschließlich aller Zuschläge lag laut DMK stabil bei 32,05 Cent/kg und war „regional wettbewerbsfähig“. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) betrug der bundesweite Durchschnittspreis für konventionelle Kuhmilch 2020 mit tatsächlichen Inhaltsstoffen 33,56 Cent/kg, und bei der Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß waren es 32,84 Cent/kg. Das waren jeweils rund 0,85 Cent weniger als 2019. Mit ihrem Strategiekurs DMK 2030 sieht sich die Molkereigenossenschaft für künftige Krisen, Marktschwankungen sowie neue, sich bietende Chancen gut aufgestellt. „2020 hat uns coronaseitig gefordert, aber nicht vom Kurs abgebracht“, betonte DMK-Geschäftsführer Ingo Müller. Mit dem ersten Corona-Lockdown habe es schlagartig ein nahezu vollständig wegbrechendes Geschäft im Food-Service gegeben, während die Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels explosionsartig gestiegen sei. Lieferketten hätten, auch wegen der Schließung von Grenzen, kurzfristig umorganisiert werden müssen. „Die DMK Group hat sich dabei aktiv durch die Pandemie gesteuert und ist zuverlässig ihrem Auftrag nachgekommen, die Bevölkerung sicher mit Lebensmitteln zu versorgen“, hob Müller hervor. Ihm zufolge beeinflusst die Pandemie auch 2021 den Milchmarkt durch ein verändertes Konsumverhalten. Das laufende Jahr sei auf den Produktmärkten jedoch besser als erwartet gestartet, was Zuversicht erlaube. Für die DMK sei der strategische Umbau aber noch nicht abgeschlossen und weitere Projekte der „Vision 2030“ würden vorangetrieben, so der Geschäftsführer. So werde beispielsweise im Markt für Babynahrung großes Potential gesehen. Deshalb werde die Organisationsstruktur in diesem Bereich derzeit schlagfertiger gemacht. Zudem sei die Internationalisierung ein wichtiger Pfeiler der DMK-Zukunftsstrategie. (AgE)

Moderater Milchpreisanstieg trotz saisonal höherer Anlieferungen

Der saisonale Höhepunkt der Milchanlieferungen in Deutschland ist überschritten; bis November dürfte die Rohmilchmenge nun in der Tendenz abnehmen. Eher ungewöhnlich ist in diesem Jahr, dass sich die Erzeugerpreise auch in Zeiten des hohen Milcheingangs befestigen konnten. Nach vorläufigen Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) lag der durchschnittliche Preis für eine Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im April bei 34,0 Cent/kg und damit um 0,7 Cent über dem Vormonat, in dem es bereits eine Preiserhöhung von 0,5 Cent gegeben hatte. Das im Vorjahresvergleich geringere Milchaufkommen, eine gute Nachfrage und der Anstieg der Preise am Produktmarkt hätten dazu geführt. Bis zur Jahresmitte werden laut Experten weitere Zuwächse beim Milcherzeugerpreis erwartet, die aus Sicht der Milchbauern aufgrund der gestiegenen Futter- und anderer Kosten auch dringend notwendig seien. Am Markt für Milchprodukte war in der vergangenen Woche dagegen eher wenig Preisbewegung. Die Notierung für Päckchenbutter an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse wurde am vergangenen Mittwoch (9.6.) am oberen Spannenende um 6 Cent auf 4,20 Euro/kg heraufgesetzt, während die schwach gefragte Blockbutter dagegen im Spannenmittel 4 Cent verlor und in den Grenzen von 4,00 Euro/kg bis 4,07 Euro/kg notiert wurde. Im Hartkäsesegment war Emmentaler laut Börse sehr gut gefragt, die Notierung änderte sich jedoch nicht. Bei Emmentaler aus Rohmilch wurde der obere Spannenwert um 70 Cent auf 5,80 Euro/kg zurückgesetzt. Bei einem ausgeglichenen Markt blieben die Notierungen für die Schnittkäsesorten Gouda und Edamer in Hannover ebenfalls weitgehend stabil. Angesichts eines ruhigen Geschäftsverlaufs kam auch der Preisanstieg für Magermilchpulver laut Kemptener Börse zum Stillstand. Die Käufer am Weltmarkt verhielten sich eher abwartend, und im EU-Binnenmarkt würden hauptsächlich bestehende Kontrakte bedient, erläuterte die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB). Am Vollmilchpulvermarkt traf ein begrenztes Angebot auf eine schwache Nachfrage. Die Verkäufer mussten etwas Zugeständnisse machen, weshalb der untere Wert der Preisspanne um 2 Cent auf 3,23 Euro/kg sank. Für Molkenpulver in Lebensmittelqualität gab es der ZMB zufolge eine stetige Nachfrage; die Verkaufspreise erhöhten sich laut Kemptener Börse im Schnitt um 1 Cent auf 1,11 Euro/kg bis 1,16 Euro/kg. (AgE)

Branchenvereinbarung zum Milchsektor unterzeichnet

Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser hat die „Branchenvereinbarung zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Tiergesundheit und Verbesserung der Wertschöpfung in den Milchviehbetrieben in NRW“ mit ihrer Unterzeichnung am 1. Juni in Kraft gesetzt. Bereits zuvor hatten alle beteiligten Parteien, konkret der Landeskontrollverband NRW, die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV), die Rinder Union West, die Tierärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe sowie der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV), das Papier unterschrieben. Man sei sich darin einig, dass vor allem die Themenfelder Kälbervermarktung, Nutzungsdauer der Milchkühe sowie Gesundheit und Fitness der Kühe und ihrer Nachkommen besonderer Aufmerksamkeit bedürften, heißt es in der Vereinbarung. Vor diesem Hintergrund wolle man den Wissenstransfer in die Landwirtschaft, etwa zu den Chancen und Möglichkeiten einer einzelbetrieblichen Verlängerung der Zwischenkalbezeit in Beständen mit entsprechender Milchleistung und Laktationskurve sowie einer Verlängerung der Nutzungsdauer, verbessern. Ferner solle über den gezielten Einsatz von gesextem Sperma zur Erzeugung hochwertiger weiblicher Zuchttiere informiert werden, ebenso über den Einsatz von Sperma von Fleischrinderrassen zur Erzeugung rahmiger, fleischbetonter Kreuzungskälber, über die Etablierung praxistauglicher Verfahren zur Stärkung der Kälbergesundheit sowie über die Herdentypisierung und den damit in Verbindung stehenden Zuchtfortschritt. Mit der Vereinbarung erklären sich die Landwirtschaftskammer, die Rinder-Union West und der Landeskontrollverband NRW bereit, zur Verbesserung der Tiergesundheit von Milchkühen gemeinsam einen jährlichen Bericht über den Fortschritt bei der Etablierung funktionaler Zuchtmerkmale wie Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit, Euter- und Klauengesundheit sowie Stoffwechselstabilität zu erstellen.
Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat zugesagt, im Rahmen der Möglichkeiten ihrer Lehr- und Versuchsbetriebe die genannten Maßnahmen und Empfehlungen modellhaft umzusetzen. Zur effektiven Nutzung vorhandener betrieblicher Tiergesundheits- und Managementdaten gelte es, digitale Managementhilfen wie „Tierwohl-Apps“ in der Praxis voranzubringen, heißt es in der Vereinbarung. Es erscheine sinnvoll, die Daten der amtlichen Preisfeststellung des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) für das Monitoring bei Bedarf zur Verfügung zu stellen. Seitens des LANUV könnten die gemeldeten Rinder je Kategorie und Handelsklasse jährlich zur Verfügung gestellt werden. Die Vereinbarung wurde vor dem Hintergrund der nordrhein-westfälischen Nutztierstrategie geschlossen, die eine nachhaltige und tierwohlgerechte sowie ökonomisch zukunftsfähige Nutztierhaltung anstrebt. „Wir haben in den zurückliegenden Jahren maßgebliche Schritte zur Verbesserung des Tierschutzes in der Nutztierhaltung eingeleitet“, betonte Heinen-Esser. Die Strategie solle die Milchbauern darin unterstützen, neue Wege zu gehen. Verbraucher wünschten sich langlebige Kühe, keine neuen Rekorde über Hochleistungskühe. (AgE)

Internationale Milchpreise nahezu unverändert

Auf der Handelsplattform Global Dairy Trade sank der Durchschnittspreis für Milchprodukte in dieser Woche um 0,2 % auf 4.150 $/t.
Der Durchschnittspreis über alle Produkte und Zeiträume beim Global Dairy Trade sank in der 20. KW e um 0,2 % auf 4.150 $/t. Der Global Dairy Trade-Preisindex ist damit um 3 Punkte auf 1.287 Punkte gesunken. Die Preise für Butter (-2,2 % auf 4.929 $/t), Vollmilchpulver (-0,2 % auf 4.123 $/t) und wasserfreies Milchfett (-0,1 % auf 5.730 $/t) sind gesunken. Bei den Preisen für Lactose (+1,6 % auf 1.251 $/t), Cheddar (+1,0 % auf 4.321 $/t) Magermilchpulver (+0,7 % auf 3.447 $/t) gab es ein Plus. Für Süßmolkenpulver sind keine Preise verfügbar. Buttermilchpulver wurde nicht verhandelt. Die gehandelte Menge lag mit 21.140 t unterhalb des Niveaus der vergangenen Auktion (22.020 t). (topagrar.com)