Coronakrise belastet Biomilch-Markt kaum

Während im konventionellen Bereich viele Molkereien noch mit dem Verkaufsrückgang durch die Corona-Krise zu kämpfen haben, zeigt sich der Bio-Milchsektor weiterhin krisenfest. Der Grund ist die geringe Bedeutung des Außer-Haus-Marktes bei Bio-Milch und ein eher marginales Exportgeschäft. Allerdings gibt es auch Bio-Molkereien, für die der Export ein wichtiges Standbein ist. Diese mussten kurzfristig statt der Auslandsmärkte verstärkt die Inlandsnachfrage bedienen.
Das Angebot an Bio-Milch aus deutscher Erzeugung zeigte sich bei den Anlieferungsmengen im April gedrosselt. So ist der erste Schnitt beziehungsweise der erste Weideaufwuchs in diesem Jahr in den meisten Regionen deutlich unterdurchschnittlich ausgefallen. Teilweise mussten die Betriebe schon auf das eingelagerte Winterfutter zurückgreifen, weil der zweite Aufwuchs noch zu klein war. Der zweite Aufwuchs erreichte zwar mit den Niederschlägen im Mai und Juni größere Erträge, kam aber für manche Betriebe zu spät. Daher dürfte der saisonale Anlieferungshöhepunkt im Mai und Juni bei Weitem nicht so hoch ausfallen wie in normalen Jahren. Die Futterknappheit dürfte sich bis ins nächste Jahr hinein auswirken.
Von Januar bis April 2020 haben die Anlieferungen an Bio-Kuhmilch der deutschen Erzeuger um knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Während im Februar die Bio-Milchmenge noch im oberen einstelligen Bereich gewachsen ist, waren es zuletzt nur noch 3,5 Prozent. Im Vergleich zu 2019 fällt die Zunahme der deutschen Bio-Milchproduktion bisher verhaltener aus.
Die Nachfrage nach Bio-Milch ist zu Corona-Zeiten so groß, dass die derzeitigen Mengen problemlos am Markt unterkommen. Einzelne Molkereien können sich auch wieder die Aufnahme von Umstellungsbetrieben von ihrer Warteliste vorstellen. Auch bei Heumilch und Milch von Demeter-Milch hat die gute Nachfrage wieder Chancen für Neueinsteiger eröffnet. (Topagrar.com)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.