Den Wert der Milch emotionaler kommunizieren

Eine intensivere und zugleich emotionalere Kommunikation zum Thema Milch ist für mehr Akzeptanz bei den Konsumenten unabdingbar. Dies war die übereinstimmende Überzeugung der Teilnehmer des ersten Sonntagstalks am  25. Oktober auf Facebook, der im Rahmen der von den Landesvereinigungen Milch in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen getragenen Initiative „Dialog Milch“ stattfand. Wie die Landesvereinigung aus Nordrhein-Westfalen mitteilte, stellte der Autor des Buches „Zwischen Bullerbü und Tierfabrik“, Andreas Möller, fest, dass aus seiner Sicht Milch und die Vielzahl der Milcherzeugnisse von den Konsumenten zwar geliebt würden, deren Produktion aber keine Wertschätzung mehr finde. Deshalb plädierte er dafür, die Landwirtschaft – wie auch andere Wirtschaftszweige – an modernen Entwicklungen teilhaben zu lassen. „Nur die Landwirtschaft soll so sein wie in Ostpreußen um 1900. Das ist der Blick, den ich anprangere“, erklärte Möller. Der Moderator des Sonntagstalks, Hans Wortelkamp, berichtete, dass in Österreich eine Handelskette Landwirte regelmäßig in Supermärkte einlade, um den Konsumenten aus erster Hand nicht nur sachliche Informationen, sondern über Geschichten auch emotionale Einblicke in die Erzeugung zu vermitteln. Milchbauer Basti Bützler aus der Nordeifel könnte sich gut vorstellen, auch im heimischen Supermarkt zu berichten, wie das in seinem Betrieb so laufe. „Wir Landwirte haben nichts zu verbergen“, erklärte Bützler. Der Tierarzt und Vorstandsmitglied von Slowfood Deutschland, Dr. Rupert Ebner, sieht bei vielen Verbrauchern einen Widerspruch zwischen Kopf und Bauch. Ein Slogan, wie „Die Milch macht’s“ von der ehemaligen Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) sei heute zu wenig. Dem Wert der Milch und ihrer Inhaltsstoffe werde das nicht gerecht. Es brauche stattdessen ein glaubwürdiges Marketing, und das erfordere, dass auch die Produktionsbedingungen dahinter dem entsprächen, was die Werbung erzähle. (AgE)

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