EMB zieht freiwilligen Lieferverzicht der PLH vor

Für einen freiwilligen Lieferverzicht, aber gegen Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung (PLH) von Milchprodukten haben sich die beim European Milk Board (EMB) zusammengeschlossenen Milcherzeuger ausgesprochen. „Die Entscheidung, der Milchkrise mit dem Instrument der Privaten Lagerhaltung zu begegnen und keinen Lieferverzicht auf EU-Ebene zu koordinieren, ist falsch“, erklärte der EMB-Vorsitzende Erwin Schöpges und erteilte damit den am 4. Mai von der EU-Kommission vorgestellten Marktmaßnahmen eine klare Absage. Brüssel hat PLH-Beihilfen für Magermilchpulver, Butter und Käse. Während der EU-Milchmarkt aktuell wieder überschwemmt werde und die Preise auf Talfahrt seien, könne nur eine EU-weite Reduktion der produzierten Milchmenge Entspannung bringen, so Schöpges. Das Einlagern von bereits verarbeiteten Produkten wie Milchpulver, Butter und Käse würde hingegen den Preisdruck für die Erzeuger nicht verringern, da diese Produkte weiter ein Bestandteil des zu hohen Angebots an Milcherzeugnissen seien. Die EU-weiten Milchproteste am 7. Mai rechtfertigte Schöpges damit, dass die Milcherzeuger ihrer Enttäuschung über „die aktuelle fehlerhafte Entscheidung“ von Brüssel Ausdruck verleihen wollten. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), Mitglied im EMB, protestierte unter anderem in Berlin mit einer „über 2 m hohen Milchpyramide aus über 300 Milchpulversäcken“ zwischen Bundestag und Bundeskanzleramt gegen die „unzureichenden Krisenmaßnahmen“. Vielmehr brauche es eine verbindliche EU-weite Reduzierung der Milchüberschüsse, um schnell und wirksam massive Wertschöpfungsverluste für die Milchviehhalter verhindern zu können, erklärte der BDM. Dagegen bezeichnete Bayerns Landwirtschaftsministerin Michela Kaniber die Einlagerungshilfen als „richtigen Schritt“: Die Förderung der Privaten Lagerhaltung von Milchprodukten durch die EU sei die richtige Antwort auf die momentane Situation. (AgE)

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