England: Milcherzeuger erhalten mehr Zeit für Reduzierung des CO2-Fußabdrucks

Der starke Anstieg der Betriebskosten bremst die Klimaschutzanstrengungen der britischen Milchwirtschaft. Wie die Organisation „UK Dairy Roadmap Group“ mitteilte, sollen Landwirte, die an entsprechenden Maßnahmen teilnehmen, mehr Zeit erhalten, um die im November 2021 festgelegten CO2-Emissionssenkungsziele zu erreichen. Begründet wird dieser Schritt mit dem zunehmenden Kostendruck in der Landwirtschaft, in dessen Folge Maßnahmen zum Klimaschutz in der Prioritätenliste „nach unten rutschen“. Der „UK Dairy Roadmap Group“ gehören der britische Milchbranchenverband Dairy UK, der englische Bauernverband (NFU) und die Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) an. Den Farmern wird jetzt bis Juni 2023 die Zeit gegeben, eine Kohlenstoffbilanz für ihren Betrieb zu erstellen. Ursprünglich sollten sie diese bis Dezember 2022 vorlegen. „Wir sind uns des äußeren Drucks, dem unsere Mitglieder derzeit ausgesetzt sind, sehr bewusst“, erklärte die Umweltmanagerin von DairyUK, Emma Gregson. Gleichwohl appellierte sie an alle Landwirte, „so bald wie möglich“ ein CO2-Audit in ihren Betrieben durchzuführen. Dies sei nicht nur für den Klimaschutz wichtig, sondern auch, um die Effizienz im Unternehmen zu verbessern. Dies könne in einer Zeit steigender Preise und Produktionskosten von „unschätzbarem Wert“ sein. Der Leiter für die milchwirtschaftliche Entwicklung bei der AHDB, Nic Parsons, sieht in der Effizienz den Schlüssel sowohl für die Widerstandsfähigkeit der Betriebe als auch für die Nachhaltigkeit. Langfristiges Ziel der „Dairy Roadmap“ ist es, bis 2050 die milchwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen auf null zu senken. Dies soll über Verbesserungen der Produktivität und Ressourceneffizienz, neue Technologien, Umstellungen in den Bereichen Tiergesundheit und Tierschutz, Fütterung, Düngemittel sowie allgemeine Managementpraktiken in den Betrieben erreicht werden. Im Vereinigten Königreich machen die landwirtschaftlichen Emissionen etwa 10 % des gesamten Ausstoßes von Treibhausgasen im Land aus, wovon in der Milchwirtschaft etwa 3 % freigesetzt werden. (AgE)

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