Ernährungsindustrie fordert priorisierte Gasversorgung

Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) hat für den Fall einer Gasmangellage gemäß der Notfallstufe des Notfallplans Gas von der Bundesregierung die „Priorisierung der Ernährungsindustrie und der zugrundeliegenden Lebensmittellieferkette“ gefordert. Trotz aller Einsparbemühungen könnten viele technische Prozesse im Rahmen der industriellen Herstellung von Nahrungsmitteln kurzfristig nicht ohne Gas auskommen, betonte die BVE am  30. Juni in Berlin. Die Unternehmen seien dazu bereit, ihrer Verantwortung in dieser Situation gerecht zu werden. Doch selbst mit dem größten unternehmerischen Engagement – was auch die Bereitschaft zu großen finanziellen Risiken beinhalte – lasse sich Gas „in so kurzer Zeit nicht substituieren“. Daher müsse die Sicherung der Ernährungsversorgung Vorrang haben. Ein starkes Signal der Branche in der aktuellen Energiekrise sieht der stellvertretende BVE-Hauptgeschäftsführer Peter Feller in dem Interesse an der Klimaschutzkampagne der BVE, in deren Rahmen betriebliche Optimierungsmöglichkeiten beim Energiesparen aufgezeigt werden. Mit dem Online-Seminar „Carbon Footprints für Unternehmen und Produkte“ habe diese jetzt die Marke von mehr als 1 500 Teilnehmern geknackt, berichtete Feller. Die Unternehmen suchten mit Hochdruck nach Lösungen, um den Energieverbrauch zu senken und Einsparpotentiale zu heben. Bereits seit einigen Jahren investierten die Lebensmittelhersteller viel Zeit und Geld in Effizienzsteigerungen, aber der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Unsicherheit bei der Gasbelieferung hätten den Druck enorm verstärkt. (AgE)

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