Ernährungsindustrie sorgt sich um Energie- und Rohstoffversorgung

Die deutsche Ernährungsindustrie ist seit 2021 in die größte Rohstoffkrise seit dem Zweiten Weltkrieg geraten. Mit der Corona-Pandemie hätten sich Agrarrohstoffe, Verpackungen, Energie aber auch der Transport massiv verteuert, nun verschärfe der Ukraine-Krieg die Situation drastisch und führe zu weiteren Rohstoffengpässen und extremen Kostensteigerungen, machte die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) am 11. März deutlich. Die Politik müsse jetzt alle Maßnahmen prüfen, die für eine Entspannung der Märke sorgen und die Ernährungssicherheit gewährleisten, forderte BVE-Geschäftsführerin Stefanie Sabet. Dazu gehöre etwa, dass die internationalen Agrar- und Lebensmittelmärkte offen gehalten, der Handel erleichtert sowie die Kapazitäten in der Lebensmittelerzeugung nach allen Möglichkeiten ausgeschöpft anstatt eingeschränkt würden.„Nur durch ein ausreichendes Rohstoffangebot könnten auch weltweit bezahlbare Preise sichergestellt werden, betonte Sabet. Die Nachhaltigkeitsziele, etwa des Green Deals, sollten weiter verfolgt, aber alle jetzt wirksam werdenden Maßnahmen auf die Resilienz der Lebensmittellieferketten hin überprüft werden. Die Branche stehe hinter den Maßnahmen der europäischen Politik und ihrer Bündnispartner und sei bereit, einen Preis zu zahlen. Allerdings seien die Belastungsgrenzen der Unternehmen erreicht und es brauche dringend Entlastungen, um die Versorgungssicherheit nicht zu gefährden. „Die rasant steigenden Preise bei Rohstoffen können nicht allein von der Ernährungsindustrie getragen werden“, so Sabet. Dass die Ernährungsindustrie auch in einer Krisensituation die Versorgung sicherstellen könne, habe sie bereits zu Beginn der Corona-Pandemie bewiesen. Neben den explodierenden Rohstoffpreisen sei nun vor allem die Energieversorgung einer der größten Unsicherheitsfaktoren. „Am meisten belastet die Unternehmen die fehlende Planungssicherheit bei Kosten und Verfügbarkeit von Energie“, berichtete die BVE-Geschäftsführerin. Sie fordert von der Bundesregierung im Fall von Energieengpässen eine klare Priorisierung der Lebensmittelproduktion. Jeder Energieversorger in Deutschland müsse wissen, dass Nahrungsmittelhersteller systemrelevant seien und auch bei Knappheitslagen beliefert werden müssten. Die Politik habe sicherzustellen, so Sabet, dass im Jahresverlauf immer genügend bezahlbare Energie zur Verfügung stehe. (AgE)

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