Ernährungswirtschaft muss erneut Umsatzrückgang hinnehmen

Die Corona-Pandemie hat auch im Mai kräftig auf die Erlöse der deutschen Ernährungswirtschaft gedrückt. Nach Angaben der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) verzeichnete die Branche im Berichtsmonat im Vergleich zum Mai 2019 einen Umsatzrückgang von etwa 8 % auf rund 14,2 Mrd Euro. Diese negative Entwicklung war laut Bundesvereinigung auf sinkende Absatzzahlen zurückzuführen, die um 9,1 % hinter dem Vorjahreswert zurückblieben. Die Erzeugerpreise im In- und Ausland legten dagegen um 1,4 % zu. Wie aus dem am Dienstag vergangener Woche (4.8.) veröffentlichten BVE-Konjunkturreport weiter hervorgeht, wurden im Mai Lebensmittel im Wert von rund 4,5 Mrd Euro exportiert; dies entsprach gegenüber dem Vorjahresmonat einem Rückgang um gut 11 %. Der mengenmäßige Absatzrückgang im Ausland lag im Vorjahresvergleich bei 10,9 %. Wie schon im März und im April zeigten sich zudem auch im Folgemonat die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Produktion: Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex der deutschen Ernährungsindustrie sank gegenüber Mai 2019 um 13,3 %. Unterdessen zeigten sich laut BVE weiterhin leichte Erholungstendenzen in der Stimmungslage der Lebensmittelhersteller. Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex lag für Juli bei 11,9 Punkten; das waren 2,8 Punkte mehr als im Mai. Mit einem Saldo von 6,8 Punkten fiel die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage allerdings etwas schlechter aus als noch im Vormonat. Dagegen korrigierten die Unternehmen ihre Geschäftserwartungen für die nächsten Monate erneut nach oben, und zwar um 6,1 Punkte auf einen Saldo von 17,2 Punkten. Die Verbraucherstimmung verbesserte sich in der Julierhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sogar deutlich. Dabei legten sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung zu. Der Konsumklimaindex der GfK erreichte im Juli 2020 minus 9,4 Punkten und erhöhte sich damit im Vormonatsvergleich um 9,2 Punkte. In Anbetracht der positiven Entwicklung der drei Indikatoren rechnet das Marktforschungsunternehmen mit einer weiteren Verbesserung der Verbraucherstimmung und prognostiziert für August einen Indexwert von minus 0,3 Punkten. (AgE)

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