FAO-Generaldirektor: Frieden schaffen und Lebensmittelkrise verhindern

Kriege und die Klimawandel sind die Hauptursachen für Ernährungskrisen. Darauf hat der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Dr. Qu Dongyu, am 28. September beim Treffen der Landwirtschaftsminister der G20 auf der indonesischen Insel Bali hingewiesen. Deshalb sei es wichtig, Frieden zu schaffen, die Klimakrise zu bewältigen und damit die Widerstandsfähigkeit der internationalen Agrar- und Ernährungssysteme zu stärken. Die steigenden Lebensmittelpreise hätten „verheerende Auswirkungen“ auf die weltweite Ernährungssicherheit. Außerdem seien die Betriebsmittelpreise für die Landwirte sehr hoch, so der Generaldirektor. Derweil hätten sich zwar die Prognosen für die Weizen- und Sojabohnenmärkte verbessert, aber die Voraussagen für Mais, Reis und Düngemittel deuteten weiterhin auf Versorgungsengpässe und erhebliche Schwankungen hin. Qu lobte die in Istanbul vereinbarte Initiative zum Export von russischem und ukrainischem Getreide über die Schwarzmeerhäfen. Allerdings müsse der Zugang der schwächsten Länder zu Nahrungsmitteln noch verbessert werden. Deshalb habe die FAO eine Fazilität zur Finanzierung von Nahrungsmittelimporten (FIFF) vorgeschlagen, die es 62 einkommensschwächeren Ländern ermöglichen solle, ihren dringenden Bedarf zu finanzieren. Diese Nettoimporteure von Nahrungsmitteln mit einer Bevölkerung von insgesamt fast 1,8 Milliarden Menschen müssten sich im Gegenzug verpflichten, mehr in nachhaltige Agrarsysteme zu investieren. Darüber hinaus müssten Düngemittel von kriegsbedingten Sanktionen ausgenommen und effizienter eingesetzt werden. „Wir müssen vermeiden, dass aus einer Krise beim Zugang zu Nahrungsmitteln auch eine Krise bei der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln wird“, warnte der FAO-Generaldirektor. Mittelfristig erforderlich seien außerdem mehr Wissenschaft und Innovationen, Investitionen in die Infrastruktur zum Abbau von Ungleichheiten und die Verringerung von Nahrungsmittelverlusten und -verschwendung. Zu den längerfristigen Strategien gehörten die Verbesserung der Frühwarnsysteme zur Steigerung der Produktivität, die Beschleunigung des Handels und die Suche nach innovativen Lösungen zur Bewältigung der Versorgungsengpässe bei anorganischen Düngemitteln, so Qu. (AgE)

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