FAO will Führungsrolle bei der Gestaltung der Nahrungsmittelsysteme

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) will bei der angestrebten effizienteren, widerstandsfähigeren und nachhaltigeren Gestaltung der globalen Ernährungssysteme eine Führungsrolle übernehmen. Das hat FAO-Generalsekretär Dr. Qu Dongyu am 23. September auf der Abschlussveranstaltung des Ernährungssystem-Gipfels der Vereinten Nationen (UN) in New York angekündigt. Dort wurde erstmals ein umfassender Ansatz für die Umgestaltung der Agrar- und Ernährungssysteme verabschiedet. UN-Generalsekretär António Guterres forderte die Regierungen und Partner dazu auf, die von ihnen eingegangenen Verpflichtungen zur Erreichung der insgesamt 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu erfüllen. Zu den künftigen fünf Schlüsselbereichen zählte Guterres die Ernährung aller Menschen, die Förderung naturbasierter Lösungen und gerechter Lebensbedingungen, menschenwürdige Arbeit, die Stärkung der Widerstandsfähigkeit sowie die Unterstützung von Umsetzungsmaßnahmen. Ein starker Fokus soll laut Qu künftig auf der Stärkung der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik liegen. Zudem seien „mehr und gezieltere sowie nachhaltigere Investitionen“ notwendig. Die FAO schätzt, dass umgerechnet 35 Mrd Euro bis 43 Mrd Euro an jährlichen Investitionen für gezielte Maßnahmen erforderlich sein werden, um den Hunger bis 2030 zu beenden. Der Präsident des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), Gilbert F. Houngbo, gab zur Umgestaltung der Lebensmittelsysteme zu bedenken, dass zunächst die Frage der Finanzierung geklärt werden müsse. Er forderte, hierzu neue Mechanismen vorzuschlagen, um die Ressourcen auf Länderebene zu erhöhen und die nationalen Wege zu unterstützen. Zugleich müsse aus Altbekanntem ausgebrochen werden, um den Ländern mehr Mittel zur Verfügung zu stellen. Der Präsident vom Naturschutzbund Deutschland (NABU), Jörg-Andreas Krüger, betonte mit Blick auf den Ernährungsgipfel, es bestehe ein direkter Zusammenhang zwischen der Nahrungsmittelproduktion, dem Konsumverhalten sowie dem Artensterben und der Erdüberhitzung. Der World Wide Fund For Nature (WWF) sieht die Welt an einem Scheideweg. (AgE)

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