Fonterra beendet Russlandgeschäft

Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra wird sich vollständig aus Russland zurückziehen. Wie der weltweit größte Milchexporteur am 21. März mitteilte, werden nach der Einstellung des Exports von Milchprodukten Ende Februar nun auch Geschäftsstellen und Firmenbeteiligungen in Russland aufgegeben. Fornterras CEO, Miles Hurrell, zufolge, habe der erste Schritt nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine darin bestanden, die Sicherheit des Teams in Russland zu gewährleisten und die Lieferung von Produkten nach Russland auszusetzen. Nach sorgfältiger Abwägung der Auswirkungen auf die Mitarbeiter und langfristigen Pläne für den russischen Markt werde das Unternehmen das Büro in Moskau schließen und sich aus unserem Joint-Venture Unifood zurückziehen. Fonterra exportierte bisher eine recht kleine Menge an Produkten nach Russland, vor allem Butter, was etwa ein Prozent der jährlichen Ausfuhren ausmachte. Angesichts der gegenwärtig starken Nachfrage nach neuseeländischen Milchprodukten sei das Unternehmen zuversichtlich, die das Produkt auf andere Märkte umverteilen können.
Vor Ort gab es zuletzt sieben Beschäftigte in der Moskauer Geschäftsstelle und 35 Mitarbeiter beim Joint-Venture-Unternehmen Unifood in St. Petersburg, welches in der Herstellung und dem Vertrieb von Käse und Butter tätig ist. Der Präsident des neuseeländischen Bauernverbandes (FF), Andrew Hoggard, hatte vergangene Woche Fonterra dazu aufgerufen, sich vollkommen aus Russland zurückziehen. „Es wird ziemlich sinnlos sein, in Russland Geschäfte zu machen, weil das Land im Grunde zu einem Pariastaat wird – das Geld, das wir dort investiert haben, ist wahrscheinlich verloren. Fonterra sollte es aufgeben“, so Hoggard. Für die Fonterra-Aktionäre sei die russische Investition nicht groß und Kleinkram im Vergleich zu den Summen, die Fonterra durch ihre Investments in China verloren habe. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg meinte Hoggard: „Wenn sie Teil dieses Planeten sein wollen, müssen sie ihren kleinen Diktator loswerden“, und bezog sich dabei auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin. (AgE)

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