Frankreich: Produktionswert der Landwirtschaft erneut gesunken

In Frankreich ist der Wert der Agrarproduktion 2020 zum zweiten Mal in Folge gesunken. Das geht aus der vorläufigen Bilanz des staatlichen Statistikamtes (INSEE) hervor.
Demnach dürfte der Wert der von den französischen Landwirten in diesem Jahr bereitgestellten Waren und Dienstleistungen rund 74,6 Mrd. € ohne Subventionen erreichen; gegenüber 2019 würde das einem Minus von 2,1 % entsprechen.
Die Bruttowertschöpfung verliert gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich 5,4 % an Wert und geht auf 30,2 Mrd. € zurück; zu Faktorkosten soll die Bruttowertschöpfung je selbständigem Landwirt um 4,7 % schrumpfen.
An betrieblichen Subventionen erhielten die Landwirte in diesem Jahr nach Angaben des INSEE insgesamt rund 7,9 Mrd. € und damit 4,5 % weniger als 2019. Sowohl die pflanzliche als auch die tierische Produktion haben 2020 der vorläufigen Bilanz zufolge den Vorjahreswert unterschritten.
Der Produktionswert der Pflanzenproduktion wird auf 43,4 Mrd. € veranschlagt; das entspräche einem Minus von 3,1 %. Die im Schnitt um 1,6 % gestiegenen Preise konnten die um 4,6 % verringerte Produktionsmenge nicht kompensieren.
Deutlich bemerkbar haben sich die klimatischen Herausforderungen des Jahres im Getreideanbau gemacht. Der Wert der Getreideproduktion ist nach Einschätzung der Statistiker um 12,1 % auf 9,5 Mrd. € zurückgegangen, maßgeblich dafür war die um 18,7 % verkleinerte Ernte, der nur um 8,1 % höhere Preise gegenüberstanden.
Auch die Obstbauern haben unter klimatischen Widrigkeiten gelitten, insbesondere der milde Winter und Frosteinbrüche im Frühjahr ließ die Produktionsmenge um 9,3 % schrumpfen. Allerdings haben die Preise für Obst und Gemüse von der Corona-Pandemie und den Einschränkungen des öffentlichen Lebens profitiert und sind um 13,0 % beziehungsweise 13,4 % angezogen. Einen gegenteiligen Effekt hatte die Pandemie allerdings auf den Kartoffelmarkt, wo insbesondere der Wegfall der Außer-Haus-Verpflegung die Preise um 14 % hat einbrechen lassen.
Den Wert der diesjährigen Veredlungsproduktion beziffert das INSEE vorläufig auf 26,2 Mrd. € und damit 1,0 % unter dem Vorjahr. Einen leichten Anstieg der Produktionsmenge um 0,4 %, der laut den Statistikern vornehmlich auf Milch und Eier zurückzuführen ist, stehen dabei um 1,3 % niedrigere Erlöse gegenüber.
Der Produktionswert der Viehproduktion soll insgesamt um 1,6 % auf 11,0 Mrd. € zurückgehen, was überwiegend mit den um 1,4 % gesunkenen Preisen begründet wird. Im Geflügelsektor hielten sich eine um 0,7 % gesteigerte Produktionsmenge und um 0,7 % gesunkene Preise die Waage; der betreffende Produktionswert wird gegenüber dem Vorjahr unverändert auf 4,7 Mrd. € veranschlagt.
Bei Milch und anderen Veredlungsprodukten dürfte die Erzeugung wertmäßig um 0,7 % auf 10,5 Mrd. € geschrumpft sein; hier konnten die um 1,5 % abgesenkten Preise nicht durch die um 0,8 % ausgeweitete Produktionsmenge kompensiert werden. (Topagrar.com)

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