Die Unternehmen Parmareggio, Hersteller von Parmigiano Reggiano Käse, und Agriform, Hersteller von Grana Padano, wollen mit Wirkung zum 1. Januar 2021 fusionieren. Die Entscheidung des Kartellamtes darüber soll spätestens zum 31. Dezember vorliegen. Mit dem Zusammenschluss würde laut Angaben der beiden Firmen ein 550 Mio Euro umsatzstarkes Unternehmen entstehen, das einen Großteil seines Absatzes im Ausland tätigt. Von den derzeitigen Gesamterlösen sind etwa 200 Mio Euro dem Export zuzuschreiben. Das neue Unternehmen würde es auf insgesamt 20 Käsereien und rund 2 000 Rohmilchlieferanten beringen. Zu beschließen bleibt Medienberichten zufolge noch der Name des neuen Unternehmens und die Führung. Dabei dürfte die doch sehr unterschiedliche Marktpositionierung der zwei Partner eine wesentliche Rolle spielen: Parmareggio erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 408 Mio Euro, Agriform einen von 175 Mio Euro. Im Zuge der Fusion erhält Agriform eine qualifizierte Minderheitsbeteiligung mit zusätzlichen Gesellschaftsvereinbarungen, die einen Ausgleich bei der Führung und außerordentlichen Beschlüssen garantieren sollen. „Die bis jetzt von unseren zwei Unternehmen erzielten Ergebnisse lassen uns zuversichtlich in die Zukunft blicken“, erklärte Parmareggio-Chef Ivano Chezzi. Die Fusion werde die Positionierung der zwei Käsesorten auf dem heimischen wie auch auf dem internationalen Markt stärken. Ein besonderes Augenmerk dürfte dabei auf den ausländischen Märkten liegen. Parmareggio erwirtschaftete im vergangenen Jahr ein Fünftel seines Umsatzes im Export, Agrifom mehr als die Hälfte. Mittels der vereinten Kräfte sollen auch die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie schneller wieder wettgemacht werden. Agriform hat im ersten Halbjahr 2020 beim Absatz ein Minus von 10 % hinnehmen müssen. Die Verkäufe von Parmareggio legten mengenmäßig zwar um 5,5 % zu; die Erlöse verringerten sich aber dennoch um 4,5 %. (AgE)