Italien hat seinen Widerstand gegen die Einführung der Nährwertampel Nutri-Score auf europäischer Ebene nochmals bekräftigt. Wie Landwirtschaftsministerin Teresa Bellanova anlässlich des informellen Agrarratstreffens in dieser Woche in Koblenz klarstellte, wird ihr Land weiterhin den Weg der eigens entwickelten Kennzeichnung „NutrInform Battery“ verfolgen. Dieses System berücksichtige den täglichen Bedarf an Nährstoffen und biete dem Verbraucher nützliche Informationen, um ihn bei einer gesünderen Ernährung zu unterstützen, so die Ressortchefin. Die „NutrInform Battery“ gibt die Kalorien sowie die Gehalte an Fett, gesättigten Fetten, an Zucker und Salz an und setzt diese ins Verhältnis zum täglichen Bedarf.
Laut der Sozialdemokratin besteht in dieser Frage unter anderem mit Frankreichs Landwirtschaftsminister Julien Denormandie keine Übereinstimmung, da Paris die Nährwertampel bevorzuge. Bellanovas Klarstellung dürfte die Bemühungen von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner nach einem einheitlichen EU-weiten Vorgehen bei der Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln erschweren.
Die Italienerin kritisiert unter anderem die Nutri-Score-Einstufung traditioneller Nahrungsmittel und will daher Erzeugnisse mit geschützter Herkunftsangabe von einer Kennzeichnungspflicht ausnehmen. Wichtige Bestandteile der traditionellen Ernährung wie extra natives Olivenöl dürften nicht mit einer roten Ampel versehen werden, betonte Bellanova.
Große Übereinstimmung besteht der römischen Ministerin zufolge allerdings bei der Forderung nach einer verpflichtenden Angabe des Ursprungslandes. In dieser Frage sei man sich unter anderem mit Frankreich einig. Nach einem bilateralen Gespräch mit Denormandie erklärte Bellanova, dass man die EU-Kommission in dieser Frage so schnell wie möglich „zu mutigen“ Entscheidungen auffordern wolle. Auch Klöckner ließ auf dem Agrarratstreffen Sympathien für transparentere Angaben zum Ursprungsland erkennen. AgE