Kurz und knapp

2021-06-22: 9. Außenwirtschaftstag der Agrar- und Ernährungswirtschaft

Schon jetzt haben das Bundeslandwirtschaftsministerium, das Außenministerium und die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE) den Termin für ihren 9. Außenwirtschaftstag der Agrar-und Ernährungswirtschaft bekanntgegeben. Die gemeinsame Veranstaltung findet am 22. Juni 2021 im Auswärtigen Amt in Berlin statt. Der Außenwirtschaftstag ist nach Angaben der Veranstalter für international tätige Unternehmen aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft die wohl wichtigste Netzwerkplattform in Deutschland. Dort träfen sich Fachexperten aus dem In- und Ausland mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Politik und der Außenwirtschaftsförderung, um sich über praxis- und branchenrelevante Informationen zu ausgewählten Zielmärkten und Außenwirtschaftsthemen auszutauschen. Eine Einladung sowie weitere Informationen und eine Programmübersicht sollen im Frühjahr 2021 folgen. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 15. Juli

Nach einer kurzfristigen Unterbrechung hat der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland wieder eingesetzt. Laut Schnellberichterstattung der ZMB ging das Milchaufkommen in der 27. Woche um 1,0 % zurück. Die Milchmenge war damit um 0,4 % höher als in der Vorjahreswoche.
Die Preise für flüssigen Rohstoff haben sich zuletzt nach einem kurzfristigen Rückgang wieder befestigt. Industrierahm und Magermilchkonzentrat werden aktuell etwas fester gehandelt.
Die Lage am Markt für Magermilchpulver ist von der Ferienzeit geprägt und entsprechend ruhig. Viele Marktteilnehmer haben ihre Sommerferien angetreten oder stehen kurz davor, was zu einer weiteren Beruhigung der Aktivitäten geführt hat. Vor allem werden bestehende Aufträge abgewickelt. Hier und da gehen noch kurzfristige Anfragen ein. Das verfügbare Angebot bei den Herstellern ist gering, da die Mengen überwiegend im Vorfeld verkauft wurden. Eher sind derzeit Händler als Anbieter aktiv. Die Nachfrage kommt derzeit überwiegend aus dem europäischen Binnenmarkt. Am Weltmarkt besteht hingegen in den meisten Importregionen Zurückhaltung. Außerdem hat sich der Dollarkurs zuletzt für die EU-Exporteure ungünstig entwickelt.
Für das vierte Quartal werden weiter Verhandlungen innerhalb des Binnenmarktes geführt. Es kommen aber nur wenige Neuabschlüsse zu Stande, da die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern überwiegend auseinander gehen. Bei ruhigem Geschäftsverlauf wird von leicht schwächeren Preisen bei Magermilchpulver in Lebensmittelqualität berichtet, wobei nur wenig Geschäfte zum Abschluss kommen. Für Futtermittelware werden bei sehr geringem Angebot höhere Preise gefordert.
Das Geschäft mit Vollmilchpulver verläuft ebenfalls ferienbedingt ruhig. Es kommen aber immer wieder einzelne kleinere Geschäfte zu Stande. Die Preise bewegen sich in Deutschland stabil auf dem Niveau der Vorwochen. Am Markt für Molkenpulver hat das Angebot an Futtermittelware etwas zugenommen. Bei zurückhaltender Nachfrage für die Kälbermast haben die Preise etwas nachgegeben. Das Kaufinteresse für Molkenpulver in Lebensmittelqualität wird unterschiedlich, aber zumeist als ruhig beurteilt. Die Preise bewegen sich weiter auf dem Niveau der Vorwochen. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta.de)

IGMilchbarometer: Ende Juni knapp stabil bei 32,8 Cent

Ende Juni 2020 reduziert sich das aus den Börsenkursen der zukünftigen 12 Monate berechnete IGMilchbarometer, ein Orientierungswert für Milcherzeuger*, gegenüber Mai leicht um 0,1 Cent auf 32,8 Cent pro kg Milch. Die leichte Veränderung resultiert aus Preissteigerungen an der EEX-Börse für die in den zukünftigen zwölf Monaten gehandelte Butter (+4,3%) bei zugleich Preisrückgängen beim Magermilchpulver (-3,1%).
Dass sich die Kurve des IGMilchbarometers im Juni im Vergleich zum Vormonat nahezu seitwärts entwickelt hat, drückt laut der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IG Milch) die in den Märkten bestehenden Unsicherheiten aus. Die gesunkene Nachfrage am Weltmarkt nach Magermilchpulver aber auch Butter wirken im Markt preisdämpfend. Der schwächer gewordene Dollar-Euro-Wechselkurs senkt die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Ware, insbesondere bei Magermilchpulver. Demgegenüber sinkt die Anlieferungsmenge an Milch in Europa, was vorerst stabilisierend wirkt.
(*Hinweis: Ein Orientierungswert, der Tendenzen am Milchmarkt, aber keine echten Milchauszahlungspreise aufzeigt
Das IGMilchbarometer soll Milcherzeuger bei der aktuellen Einschätzung der künftigen Marktsituation unterstützen. Die Werte des IGMilchbarometers basieren auf dem gleitenden Durchschnitt der ife Börsenmilchwerte, die auf der Grundlage der EEX Börsenpreise für Butter und Magermilchpulver für die jeweils nächsten 12 Monate am letzten Notierungstag eines Monats vom ife Institut in Kiel im Auftrag des Deutschen Raiffeisenverbandes e. V. und der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IG Milch) berechnet werden. Definiert sind die Werte für eine Rohmilch ab Hof des Milcherzeugers mit 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß und ohne Mehrwertsteuer.
Die Werte des Barometers geben nicht die künftige Entwicklung des Milchauszahlungspreises einer bestimmten Molkerei wieder, sondern stellen die externen Einschätzungen der Markteilnehmer an der Warenterminbörse beim Terminhandel mit Butter und Magermilchpulver dar.) (Elitemagazin)

Lebensmittelverband wehrt sich gegen foodwatch-Vorwürfe zum Nutri-Score

Der Lebensmittelverband Deutschland hat Behauptungen der Verbraucherorganisation foodwatch zurückgewiesen, er arbeite an einer „Verwässerung des Nutri-Score“. Zuvor hatte foodwatch erklärte, interne Dokumente des Max-Rubner-Instituts (MRI) würden belegen, dass der Lebensmittelverband „mit Hochdruck“ daran arbeite, die Berechnungsgrundlagen der Nährwertkennzeichnung Nutri-Score zu verändern und dabei mit „unwissenschaftlichen Forderungen“ operiere. Der Lebensmittelverband Deutschland wies darauf hin, dass er seine Forderungen zur Nachbesserung des Nutri-Score bereits Ende 2019 öffentlich gemacht habe. Von „Hochdruck“ oder „internen Vorgängen“ könne daher keine Rede sein. Ein zentrales Anliegen sei dabei gewesen, dass die Nutri-Score-Bewertungen gängigen Ernährungsempfehlungen entsprächen und ihnen vor allem nicht widersprechen dürfe. Der Verband betonte in diesem Zusammenhang, dass sein zentrales Anliegen, Widersprüche zu allgemeinen Ernährungsempfehlungen aufzulösen, vom MRI in unveröffentlichten Dokumenten grundsätzlich und weitgehend unterstützt worden sei. Dies betreffe zum Beispiel die Forderungen, mehr Pflanzenöle zu berücksichtigen, Vollkornprodukte differenziert zu betrachten, energiefreie Getränke mit Wasser gleichzustellen und ungesättigte Fettsäuren zu berücksichtigen. Manche Forderungen seien allerdings auch nicht unterstützt worden, räumte der Lebensmittelverband ein, so die nach einer Berücksichtigung von Kartoffeln als Gemüsekomponente oder nach einer besseren Bewertung von Saftschorlen. Überdies habe das Max Rubner-Institut in einer Stellungnahme vom 2. Dezember 2019 erneut klargestellt, dass die erweiterte Nährwertkennzeichnung der Differenzierung innerhalb einer Produktgruppe diene und keine Orientierung über die Ausgewogenheit der gesamten Ernährung gebe. Der Lebensmittelverband Deutschland arbeitet nach eigener Darstellung auch nicht daran, den Nutri-Score-Algorithmus „aufzuweichen“. Nach seiner Auffassung sollten begründete Forderungen nach Anpassungen des Algorithmus vielmehr von einem unabhängigen wissenschaftlichen Gremium beraten werden, das aus Vertretern all jener Mitgliedstaaten besteht, die den Nutri-Score empfehlen wollen, und in denen vergleichbarer Änderungsbedarf angemeldet worden ist. (AgE)

Österreich: Höhere Beihilfen im Schulmilchprogramm

Im österreichischen Schulmilchprogramm werden die Beihilfen erhöht, um den Kindern und Jugendlichen die tägliche Portion Milch künftig zu einem günstigeren Preis anbieten zu können. Die entsprechende Änderung der Verordnung „Schulprogramm für landwirtschaftliche Erzeugnisse“ hat die Wiener Regierung jetzt erlassen. Wie das Landwirtschaftsministerium in Wien mitteilte, soll es ab dem kommenden Schuljahr eine Erhöhung der Beihilfen für Milch, laktosefreie Milch, Joghurt, Butter- und Sauermilch von 40 Euro je 100 kg auf dann 60 Euro je 100 kg geben. Dadurch werde die 250 ml umfassende Schulmilchportion für Kinder und Jugendliche durchschnittlich um 5 Cent günstiger. Ressortchefin Elisabeth Köstinger kündigte außerdem an, die „Schnuppermilch-Aktion“, bei der sämtliche Kosten für eine Woche übernommen würden, von der ersten Schulstufe auf alle weiteren Stufen der Volksschule auszuweiten. „Milch aus heimischer Produktion schmeckt, ist gesund und unterstützt unsere Bäuerinnen und Bauern“, erklärte Köstinger. In den vergangenen Jahren hätten rund 2 400 Kindergärten und Schulen mit zusammen rund 65 000 Kindern an dem Programm teilgenommen. (AgE)

Ukraine exportiert weniger Milch

Die Ukraine hat im ersten Halbjahr 2020  weniger Milcherzeugnisse im Ausland vermarktet, während die Entwicklung bei den Importen umgekehrt ausfiel, wie das staatliche Zollamt am 14. Juli mitteilte. Von Januar bis Juni 2020 wurden rund 2 550 t Käse ausgeführt; das entsprach im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 einem Minus von 22,7 %. Auch der betreffende Warenwert verringerte sich, und zwar um 17,1 % auf 9,8 Mio $ (8,5 Mio Euro). Zudem wurden 5 890 t Butter im Ausland verkauft, was einem Rückgang um 90 % entsprach. Der Erlös hierfür schrumpfte um 80 % auf 26,49 Mio $ (23,2 Mio Euro). Für die Ausfuhr von kondensierter Milch und Sahne verzeichneten die Statistiker für das erste Halbjahr 2020 eine Einschränkung um 35,1 % auf insgesamt 14 310 t. Dafür wurden 29,85 Mio $ (26,1 Mio Euro) eingenommen; das bedeutete ein Minus von 36 %.  Dagegen erhöhten sich die Käseeinfuhren um 150 % auf 20 990 t. Die Butterimporte beliefen sich auf 7 000 t, nach nur 548 t im Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren an Milch und Sahne wurden um 170 % auf 46 000 t ausgedehnt (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8761 Euro). (AgE)

Kakaovermahlung wegen Corona deutlich rückläufig

Die Corona-Krise hat ihre Spuren auch in der Kakao- und Schokoladenindustrie hinterlassen. Wie der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am 16. Juli in Bonn mitteilte, haben die elf von der Bohne aus arbeitenden Unternehmen in Deutschland, die mit ihren Produktionsstätten am Meldeverfahren teilnehmen, im zweiten Quartal 2020 nur insgesamt 78 885,2 t Kakao vermahlen; das waren 16,3 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Als Begründung für diese negative Entwicklung führt der BDSI an, dass die für viele Süßwarenhersteller wichtigen Absatzkanäle wie Kauf- und Warenhäuser sowie Süßwarenfachgeschäfte wegen der coronabedingten Einschränkungen über viele Wochen geschlossen gewesen seien. Auch die Europäische Kakaoorganisation (ECA) in Brüssel meldete für den Zeitraum Januar bis März 2020 einen Rückgang der Vermahlung. Demnach wurden EU-weit nur 314 108 t Rohkakao verarbeitet; dies entspricht gegenüber dem Vorjahresquartal einem Minus von 8,9 %. Unterdessen zeichnet sich eine Verteuerung des Rohstoffs in wichtigen Herkunftsländern ab. Dem BDSI zufolge verlangen Ghana und die Elfenbeinküste ab Oktober 2020 je Tonne Kakao einen Aufschlag von 400 $ (353 Euro) – das so genannte Living Income Differential (LID). Mit dieser Initiative wollen die beiden Regierungen höhere und stabilere Preise für Kakaoproduzenten erreichen und das Gesamteinkommen der Bauernfamilien maßgeblich steigern. Missbräuchliche Kinderarbeit als ein Ergebnis der Armut solle damit ebenfalls zurückgehen. Die beiden westafrikanischen Länder produzieren mehr als 60 % des weltweiten Kakaos. Laut dem Vorsitzenden der BDSI-Fachsparte Schokoladewaren, Aldo Cristiano, trägt der Bundesverband das Ziel der Regierungen, die Einkommen der Bauern mit dieser Sonderabgabe zu verbessern. „Allerdings muss zwingend sichergestellt werden, dass die Preisaufschläge tatsächlich bei den Kakaobauern – und nur dort – ankommen und nicht für andere Maßnahmen verwendet werden“, betonte Cristiano (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8827 Euro). (AgE)

Belgien: Landwirte mit Milk Trading Company an der EEX erfolgreich

Die belgische Milk Trading Company (MTC) hat in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich Erzeugermilchpreise an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig abgesichert. Wie die Consulting DLV in Beringen jetzt von der Hauptversammlung der Genossenschaft berichtete, gelang es im betreffenden Zeitraum, einen durchschnittlichen Erzeugerpreisaufschlag von 2,44 Cent/l Milch zu realisieren. Gleichzeitig seien die Milchpreisschwankungen geglättet worden. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie seien sogar Aufschläge von bis zu 7 Cent/l erzielt worden. Die Genossenschaft sichere die Milchpreise ihrer Mitglieder mit Futures auf Magermilchpulver und Butter ab. Laut DLV ist die Zahl der MTC-Genossenschaftler in den vergangenen zwölf Monaten um 45 auf 208 gestiegen; davon wirtschafteten zwei Drittel in Belgien und der Rest in den Niederlanden. Die belgischen Betriebe erzeugten pro Jahr durchschnittlich 1,45 Mio l Milch, während es auf niederländischer Seite 1,65 Mio l seien. Die gesamte Jahresproduktion der Genossenschaft belaufe sich zurzeit auf 320 Mio l. Abgesichert werde der Milchpreis aber nur für 80 Mio l, um das Risiko angemessen zu streuen. Gegründet wurde die MTC im Juli 2018 mit Unterstützung der DLV als Reaktion auf die wegen der Abschaffung der Milchquote in der Europäischen Union erwarteten Erhöhung der Preisschwankungen am Milchmarkt. Laut DLV hat sich das Marktwissen der beteiligten Landwirte durch ihr Engagement am Terminmarkt deutlich verbessert; das helfe ihnen, auch den physischen Markt besser einzuschätzen. Neue Genossenschaftsmitglieder seien stets willkommen, so das Beratungsunternehmen. (AgE)

Milcherzeugungskosten zu 30 Prozent nicht gedeckt

Steigende Milcherzeugungskosten bei gleichzeitig nachgebenden Erzeugerpreisen haben im April 2020 die Kostendeckung bei den Milchbauern weiter sinken lassen. Diesen Missstand hat die Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Milch Board am 15. Juli bei der Vorstellung aktueller Ergebnisse des Milch Marker Index beklagt. Demnach sind im Bundesgebiet die durchschnittlichen Milcherzeugungskosten im April gegenüber Januar um 0,83 Cent/kg auf 46,76 Cent/kg gestiegen, vor allem wegen teurerem Zukauffutter infolge der Trockenheit. Gleichzeitig ist in diesem Zeitraum der Auszahlungspreis für Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß um 0,56 Cent/kg auf 32,68 Cent/kg gesunken. Damit fehlten den Erzeugern zuletzt 14,1 Cent/kg oder 30 % zur Vollkostendeckung; die ohnehin schon unzureichende Preis-Kosten-Ratio ging von 72 % im Januar auf 70 % im April zurück. Bereits am Dienstag vergangener Woche hatte sich die MEG Milch Board mit einem offenen Brief an Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gewandt und sie darin für Äußerungen gegenüber der Presse gerügt. In der „Passauer Neuen Presse“ hatte die Ressortchefin mit Blick auf die Corona-Krise erklärt, dass der Milchpreis im Freistaat im April bei rund 34 Cent/kg und damit auf einem Durchschnittsniveau gelegen habe. Verglichen mit der Auszahlungsleistung von weniger als 23 Cent/kg in der Milchpreiskrise 2016 und den wieder anspringenden Märkten wäre „es unredlich, von einer Krise zu reden“, so Kaniber. Die MEG Milch Bord wies jedoch darauf hin, dass die pagatorischen Kosten der Milcherzeugung in Bayern von 2018 bis April 2020 immer über 34 Cent/kg gelegen hätten und die Erzeuger bei Berücksichtigung von kalkulatorischen Kosten draufzahlen würden, von Gewinnen ganz zu schweigen. Die jetzige Unterdeckung der Milcherzeugungskosten von 30 % liege nicht mehr weit entfernt vom Krisenjahr 2016 mit 34 % im Jahresmittel. Es gebe somit eine Dauerkrise, aus der man nur mit einem Systemwechsel aus dem immer „billiger und mehr“ herauskomme. Es würden Rahmenbedingungen benötigt, die den Milcherzeugern über den Markt eine faire Entlohnung ihrer Leistungen, auch im ökologischen und sozialen Bereich, ermöglichten. Den Weg dorthin beschreibt der MEG zufolge die „RoadMap Milch & Markt“, die unter anderem eine verpflichtende vertragsgebundene Milchvermarktung vorsieht. (AgE)

Arla verlagert Produktion von Karstädt nach Upahl

Aus wirtschaftlichen Gründen wird die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods im kommenden Jahr ihre gesamte Milchverarbeitung von der kleinen brandenburgischen Molkerei in Karstädt in das größere Milchwerk Upahl in Mecklenburg-Vorpommern verlagern. Wie Arla am 14. Juli mitteilte, wird die Milchpulverproduktion in Karstädt Ende 2020 eingestellt. Im ersten Quartal seien nur noch Restarbeiten am Standort geplant. Den 19 dort beschäftigten Mitarbeitern werde betriebsbedingt zum 31. März 2021 gekündigt. Bereits Mitte Februar hatte Arla nach eigenen Angaben die Verlagerung den betroffenen Mitarbeitern mitgeteilt und auch öffentlich gemacht. In kürzlich abgeschlossenen Gesprächen mit dem Betriebsrat konnten ein Interessenausgleich und ein Sozialplan für alle Mitarbeiter erarbeitet werden. Man habe sich zur Schließung des kleinen Standorts entschlossen, um eine effiziente und wettbewerbsfähige Milchpulverproduktion zu gewährleisten und reagiere damit auch auf die rückläufige Milchmenge in der Region seit 2017, erläuterte die Molkereigenossenschaft. Man habe verschiedene Optionen für den Fortbestand der Molkerei in Karstädt geprüft, jedoch keine wirtschaftlich tragfähige Lösung finden können. Zu gering seien dort im internationalen Vergleich die Kapazitäten, um Magermilchpulver wirtschaftlich produzieren zu können. Zudem hätte der Standort Investitionen benötigt, um seinen technischen Standard auf den neuesten Stand zu bringen. Dagegen verfügt laut Arla das deutlich größere Werk in Upahl über ausreichend Kapazitäten, um die Milchmenge von derzeit jährlich rund 95 Mio kg aus Karstädt zu verarbeiten, und dies ohne Zusatzinvestitionen. Als Genossenschaft sei es oberstes Ziel, den Mitgliedern einen wettbewerbsfähigen Milchpreis auszuzahlen und das Geschäft zukunftssicher weiterzuentwickeln, betonte Arla. Dabei spiele effizientes Wirtschaften in der Produktion eine zentrale Rolle. Nach der Schließung des Werks in Karstädt werde die Milch aus der Region von den Arla-Milchsammelwagen direkt in das Werk in Upahl gebracht, so dass sich für die Arla-Landwirte rund um Karstädt keine Änderungen ergäben. (AgE)

Preisdifferenz zwischen konventioneller Milch und Biomilch wächst

Die Erzeugerpreise für Biomilch sind von Januar bis Mai 2020 recht stabil geblieben; die Auszahlungspreise für konventionell erzeugte Milch gerieten dagegen zuletzt deutlicher unter Druck. Laut Daten des Verbandes Bioland auf Grundlage einer Erhebung bei bundesweit 40 Ökomolkereien wurden im Mai 2020 für ein Kilogramm ökologisch erzeugte Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof im Bundesmittel 47,1 Cent gezahlt; das waren nur 0,4 Cent weniger als zu Jahresbeginn. Im konventionellen Bereich war hingegen im gleichen Zeitraum ein Rückgang von 33,2 Cent/kg auf 31,5 Cent/kg, also 1,7 Cent/kg, zu verzeichnen. Im ersten Quartal waren die Auszahlungsleistungen der konventionellen Molkereien noch leicht gestiegen; im April und Mai mussten die Milchbauern aber einen Abschlag von insgesamt 1,9 Cent/kg hinnehmen. Neben saisonalen Gründen hat dazu laut der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) die Schwäche an den Produktmärkten infolge der Corona-Krise beigetragen. Der Biomilchsektor hat offenbar die Corona-Verwerfungen weniger deutlich zu spüren bekommen, was an der geringeren Bedeutung des Außer-Haus-Verzehrs und des Exports liegt. Der Preisabstand zwischen Milch aus ökologischer und konventioneller Erzeugung ist seit Jahresbeginn von 14,3 Cent/kg auf 15,6 Cent/kg gewachsen. In den Jahren 2018 und 2019 waren es jeweils rund 14 Cent/kg. Im Krisenjahr 2016 schmierten die konventionellen Milchpreise auf ein Niveau von nur noch 26,7 Cent/kg ab, während die Ökomilch damals im Schnitt mit 48,2 Cent/kg vergütet wurde. Daraus resultierte der bisher größte Abstand von 21,5 Cent/kg. Die Biomilchpreise geben zwar seit 2018 aufgrund des größeren Rohmilchangebots tendenziell nach, doch in Krisenzeiten zeigen sie eine größere Stabilität als die Preise im konventionellen Bereich. (AgE)

Ireland: Danone Wexford certified carbon neutral

In Ireland, Danone’s facility in Wexford is the first baby formula production site in the world to be certified carbon neutral by the Carbon Trust, an independent global climate change and sustainability consultancy. This is a step towards achieving Danone’s goal of zero net carbon emissions by 2050. Danone Wexford employs 350 people. Danone employs a total of almost 700 people in Ireland. Wexford produces leading brands for consumers in 41 countries around the world. The plant sources 100 percent renewable electricity and uses a biomass boiler powered by sustainable wood fuels. This has resulted in 10.000 tons of CO2 savings compared to the plant’s emissions in 2010, representing a 70% reduction in its direct carbon footprint, whilst doubling its production volumes since then. Since the end of 2019 the remaining direct carbon emissions of the plant have been fully offset with Gold Standard certificates. All waste from production processes or packaging materials is recovered.

Ireland: milk volume 2019

The Irish National Milk Agency reports that in 2019 Irish dairy farms supplied a volume of 7986 million litres milk to dairies. This was an increase of 401 million litres or five percent compared to 2018. Of the supplied milk 95 percent was processed for dairy products, five percent was processed for liquid consumption. Of the farm milk 78 percent was supplied from March till September and 22 percent from October to February.

Ireland: figures showing dairy development

Ireland had in 2019 a number of 16146 dairy farms. In 2019 average dairy farm had 80 cows. To compare: in 2010 average Irish dairy farm had 64 cows. In 2019 the average milk production per hectare was 11799 litres. The average dairy stocking rate has increased from 1.90 livestock units per hectare in 2010 to 2.09 livestock units in 2019. The average family farm income was 66570 euro, which was nine percent more than in 2018, according to Teagasc.

Finland: dairy – COVID-19 development

In Finland, the producer price of milk has remained stable during and after COVID-19. The price level will remain slightly above last year’s price level. The amount of dairy products consumed by the restaurant and catering sectors has been clearly lower than normal in the spring. However, the growth in demand for consumer packaged dairy products has supported the dairy sector. Exports of milk powder have increased. The export of milk powder has focused on the export of value-added powder. Therefore, the average price of exported milk powder has risen significantly. Exports of cheese and butter, on the other hand, have fallen sharply.

Finland: date regarding milk consumption

In Finland milk in 2019 milk consumption fell by about five per cent from the previous year. The same happened in 2018. The consumption of skimmed milk decreased by almost eight per cent, low fat milk by about four per cent and whole milk by one per cent. In total, an average of 102 liters of milk was used per capita last year. The proportions of use of different types of milk remained unchanged: 57 percent skimmed milk, 30 percent low fat milk and just over 10 percent whole milk. On average, consumption of dairy products either fell slightly or remained unchanged. Consumption of sour milk, yogurt and cream decreased by a few percent. Consumption of other milk-based fresh products, such as flavored curds, increased. In 2019, a total of 148 kilogram of liquid dairy products were used per capita, which is about four percent less than in the previous year. Cheese consumption decreased slightly and was about 25 kilogram per capita. The consumption of butter was also slightly less than in the previous year, 3.3 kilogram per capita.