Kurz und knapp

Russland: Digitale Kennzeichnung von Milchprodukten wird Pflicht

In Russland wird in diesem Jahr schrittweise die obligatorische Kennzeichnung von Milchprodukten mit digitalen DataMatrix-Codes eingeführt. Damit wollen die staatlichen Aufsichtsbehörden den Warenstrom vom Hersteller zum Verbraucher verfolgen und so die Verbreitung von gefälschten, minderwertigen Waren eindämmen. Am 1. Juni beginnt die Kennzeichnungspflicht für Käse und Eiscreme, am 1. September folgen Produkte mit einer Haltbarkeit von mehr als 40 Tagen und am 1. Dezember diejenigen mit kürzerem Verfallsdatum. Landwirte, die ihre Milchprodukte selbst vermarkten, haben eine Fristverlängerung bei der Kennzeichnung bis zum 1. Dezember 2022 erhalten. Für Milcherzeugnisse mit einem Gewicht von weniger als 30 g sowie für Babynahrung und Spezialnahrung wird keine Kennzeichnung eingeführt. Wie das russische Landwirtschaftsministerium laut der Nachrichtenagentur TASS mitteilte, sind die meisten Käse- und Eiscremehersteller bereit, etikettierte Produkte ab Anfang Juni anzubieten; viele Produzenten hatten sich schon zuvor im System registriert und an einem Testlauf teilgenommen. An jeder für den russischen Markt bestimmten Wareneinheit oder deren individueller Verpackung ist ein zweidimensionaler DataMatrix-Code anzubringen. Dieser enthält detaillierte Angaben zum Produkt, wie Ort, Datum und Uhrzeit der Herstellung, Material, Größe, Haltbarkeit, Preise sowie weitere Informationen zum Warenumlauf. Die Verbraucher können dann direkt im Laden per Smartphone-App überprüfen, ob Waren echt und legal im Umlauf sind. Die Germany Trade & Invest (GTAI) wies darauf hin, dass auch deutsche Exporteure die Kennzeichnungspflichten zu beachten hätten. Derzeit könnten jedoch nur russische juristische Personen die DataMatrix-Codes direkt vom Betreiber CRPT erwerben. Deutsche Unternehmen, die eine juristische Person in Russland hätten, könnten sich über ihre russische Tochterfirma oder Repräsentanz beim System „Chestny ZNAK“ anmelden und dann die digitalen Codes beantragen. Ansonsten bleibe nur die Suche nach einem russischen Distributor oder Logistikdienstleister, der die Codes an den deutschen Hersteller weiterleite. Hierbei sei auf eine sorgfältige Auswahl des russischen Partners zu achten, denn dieser erhalte Zugang zu sensiblen Informationen wie Absatzmengen und Preisen. (AgE)

USA gehen gegen kanadische Importquotenregelung für Milchprodukte vor

Erstmals wird es in der jungen Geschichte der 2020 neu in Kraft getretenen nordamerikanischen Freihandelsvereinbarung, dem USA-Mexiko-Kanada-Abkommen (USMCA), zu einem Streitschlichtungsverfahren kommen. Wie US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack am 25. Mai mitteilte, hat das Büro der US-Handelsbeauftragten Dr. Katherine Tai die Einberufung eines Streitbeilegungsgremiums eingeleitet, weil sich die USA bei der Zuteilung von kanadischen Milchzollkontingenten im Rahmen des USMCA-Abkommens benachteiligt sehen. „Dies ist ein wichtiger Schritt für die amerikanische Landwirtschaft und den US-Milchsektor, die Vorteile des USMCA auch voll auszuschöpfen“, erklärte Vilsack. Die Streitschlichtung werde dazu beitragen, dass Kanada seine Verpflichtungen einhalte und den Verbrauchern im Nachbarland der Zugang zu hochwertigen US-Milchprodukten ermöglicht werde. Die US-Milchbauern hätten das Recht, die im Rahmen des Abkommens vereinbarten wirtschaftlichen Möglichkeiten zu nutzen, betonte der Minister. Vorgesehen ist im USMCA, das den US-Milchverarbeitern über Importquoten ein eingeschränkter Zugang zum ansonsten weitgehend abgeschotteten Markt in Kanada für 14 Produkte, wie Milchpulver, Sahne, Eis oder Käse, gewährt wird. Dem US-Handelsbüro (USTR) zufolge wurden diese Zollkontingente jedoch nicht ordnungsgemäß zugeteilt, unter anderem, weil ein Teil davon an kanadische Verarbeiter ging. Dies beschränkte zu Unrecht die US-Exportmöglichkeiten. Bereits im Dezember 2020 wurden vom Handelsbüro Konsultationen mit Ottawa geführt, die jedoch kein befriedigendes Ergebnis brachten. Kanadas Handelsministerin Mary Ng reagierte auf das beantragte Streitschlichtungsverfahren mit Enttäuschung. Sie sei der Überzeugung, dass Kanada „in voller Übereinstimmung“ mit dem Abkommen seine Zollquotenverpflichtungen einhalte. Die Bildung eines Streitgremiums im Rahmen des USMCA dürfte etwa 30 Tage dauern. Innerhalb von 120 Tagen soll dann ein erster Bericht vorgelegt werden. Weiter 30 Tage später, also Ende November, könnte dann der Abschlussbericht fertig sein. (AgE)

Fonterra stellt Rekordmilchpreis in Aussicht

Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat seinen Milchlieferanten für die am 1. Juni beginnende Saison 2021/22 Hoffnung auf sehr gute Auszahlungspreise gemacht. Wie die Molkereigenossenschaft am (26. Mai mitteilte, wird der Preis für ein Kilogramm Milchfeststoff laut der Eröffnungsprognose zwischen 7,25 NZ $ (4,27 Euro) und 8,74 NZ$ (5,15 Euro) liegen, im Mittel also bei 8,00 NZ$ (4,71 Euro). Der bisher höchste Eröffnungsmilchpreis einer Saison lag bei 7,00 NZ$ (4,12 Euro); für die laufende Saison wurden zuletzt im Spannenmittel 7,55 NZ$ (4,44 Euro) angegeben. Endgültig festgelegt wird die Auszahlungsleistung für 2020/21 erst im September. Dem Unternehmen zufolge sorgen die konjunkturelle Verbesserung der Weltwirtschaft und die im Verhältnis zum Angebot starke Nachfrage für Milchprodukte für den positiven Ausblick. „Die weltweite Nachfrage nach Milchprodukten, insbesondere nach neuseeländischen, wächst weiter“, erklärte Fonterra-CEO Miles Hurrel. Dabei sei China führend, da sich seine Wirtschaft stark erhole. Zudem scheine das Wachstum der globalen Milchproduktion verhalten und die Versorgung mit dem für Neuseeland wichtigen Produkt Vollmilchpulver begrenzt zu sein. „Wir erwarten, dass sich die Vollmilchpulverpreise in naher Zukunft auf dem aktuell hohen Niveau halten werden“, so Hurrell. Allerdings gebe es mittelfristig auch Risiken. Dazu zählten die Folgen der Corona-Pandemie, die noch nicht vorbei sei, Wechselkursschwankungen, Änderungen der Angebots- und Nachfragesituation oder die Auswirkungen geopolitischer Spannungen. Aufgrund der Unwägbarkeiten habe die Genossenschaft die Spanne bei der Milchpreisprognose für 2021/22 bewusst sehr weit gefasst. Hurrell wies zudem darauf hin, dass die höheren Milchpreise die Inputkosten der Genossenschaft erhöhten und bestehende Verträge eine zügige Weitergabe an Kunden verhinderten. Dies habe im Geschäftsjahr 2020/21 bereits im dritten Quartal die Gewinnmargen belastet und werde das auch im vierten tun.

In den ersten neun Monaten des noch bis zum 31. Juli laufenden Geschäftsjahres 2020/21 verzeichnete Fonterra einen Rückgang beim Verkaufsvolumen um 1,1 % auf 3,05 Mio t und beim Umsatz von 3,3 % auf 15,49 Mrd NZ$ (9,11 Mrd Euro). Doch bei den entscheidenden Zahlen des normalisierten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde eine Verbesserung um 17,7 % auf 959 Mio NZ$ (564 Mio Euro) und beim bereinigten Gewinn nach Steuern sogar ein Plus von 60,8 % auf 587 Mio NZ$ (345 Mio Euro) erzielt. Einen großen Anteil an der positiven Entwicklung hatte das florierende Geschäft mit China einschließlich Taiwan und Hongkong. Dort legte das EBIT gegenüber den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 um 30 % auf 457 Mio NZ$ (269 Mio Euro) zu. „Unser herausragender Performer ist weiterhin China“, hob Hurrel hervor und verwies auf deutliche Zugewinne im dortigen Foodservicebereich und die zuletzt gestiegenen Bruttomargen. Dagegen war das EBIT im asiatisch-pazifischen Raum um 10 % auf 224 Mio NZ$ (132 Mio Euro) rückläufig, was am schwachen Geschäft mit Ingredienzien lag. Lobend hob der Fonterra-CEO hervor, dass die Betriebskosten der Molkereigenossenschaft seit Jahresbeginn um 5 % gesunken seien und der Schuldenabbau die Zinslast in den ersten drei Quartalen um 69 Mio NZ$ (41 Mio Euro) gedrückt habe (Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,5883 Euro). (AgE)

FrieslandCampina steigt in Russland aus – Molkerei Ehrmann übernimmt

Wie die Unternehmen  in einer gemeinsamen Presseinformation bekanntgaben, haben sie sich auf einen entsprechenden Vertrag zur Übernahme der russischen FrieslandCampina-Tochtergesellschaft Campina LLC durch Ehrmann verständigt. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Durch die Transaktion wird Ehrmann 100%-iger Eigentümer von Campina LLC mit 650 Mitarbeitern einschließlich den Vermögenswerten und vertraglichen Verpflichtungen. Ehrmann wird auch die bisherige FrieslandCampina-Molkerei in Stupino in der Umgebung von Moskau managen. Dort werden laut Ehrmann jährlich rund 90 Mio. kg Milch verarbeitet. Die Marken Fruttis und Nezhny werden von Ehrmann in Russland weiter vertrieben. Der Vorstandsvorsitzende der Ehrmann SE, Christian Ehrmann, sagte dazu: „Diese Übernahme passt zur Strategie von Ehrmann, mit lokal produzierten, starken Marken den Marktanteil in Russland zu erhöhen.“ Roel van Neerbos, Geschäftsführer von FrieslandCampina Food & Beverage, erläuterte: „Diese Desinvestition erfolgt im Rahmen der angekündigten Strategie von FrieslandCampina, seine Position in verschiedenen Märkten zu überprüfen.“ Der Vertrag bedarf der Genehmigung der russischen Kartellbehörden sowie der Behörden in Kasachstan, Usbekistan und Weißrussland. Die Unternehmen erwarten, dass die Transaktion Ende Juni 2021 abgeschlossen sein wird.

 

Analysten rechnen längerfristig mit hohen Milchpreisen

Die neuseeländische Molkereigenossenschaft Fonterra wird voraussichtlich Ende Mai ihre erste Milchpreisprognose für die im Juni beginnende Saison 2021/22 veröffentlichen. Im Vorfeld rechnen einige Banken mit Auszahlungsperspektiven, die noch über den hohen Preisen für die laufende Saison liegen könnten. Bisher erwartet Fonterra für 2020/21 einen Milchpreis – ohne die Vergütung von Genossenschaftsanteilen – von 7,60 NZ$ (4,50 Euro) je Kilogramm Milchfeststoff; das wäre das zweithöchste Milchgeld der Firmengeschichte. Die Analysten verschiedener Finanzinstitute gehen in ihren aktuellen Prognosen davon aus, dass Fonterras Auszahlungsleistung 2021/22 zwischen 7,30 NZ$/kg (4,32 Euro) und 8,00 NZ$/kg (4,75 Euro) liegen könnte. Das neuseeländische Geldhaus BNZ erwartet dabei ein Niveau von 7,80 NZ$/kg (4,62 Euro), also einen leichten Anstieg gegenüber 2020/21. „Wir gehen davon aus, dass sich die Milchpreise auf einem recht hohen Niveau halten werden“, erklärte BNZ-Analyst Doug Steel. Zwar könne es nach dem starken Preisanstieg auf den Produktmärkten in den kommenden zwölf Monaten auch wieder schwächere Phasen geben, doch dürfte der Anreiz zur Ausweitung der Milchproduktion durch höhere Milchpreise geringer als in anderen Jahren ausfallen. Steel verwies insbesondere auf die weltweit gestiegenen Futterkosten. „Höhere Produktionskosten für die Wettbewerber auf der Nordhalbkugel machen eine aggressive Reaktion der globalen Milchproduktion auf die derzeit hohen Milchpreise weniger wahrscheinlich“, erläuterte der Experte. In Neuseeland selbst dürfte zudem die künftige Milcherzeugung durch Umwelteinschränkungen gebremst werden. Der Agrarökonom der Westpac-Bank, Nathan Penny, geht ebenfalls von überdurchschnittlichen Milchpreisen in der Saison 2021/22 aus. Er erwartet in seiner Fonterra-Milchpreisprognose für das Kilogramm Milchfeststoff sogar ein Niveau von 8,0 NZ$ (4,73 Euro). Normalerweise würden die Erzeuger in Neuseeland wegen des hohen Milchgeldes die Produktion deutlich hochfahren, doch sei dies augenblicklich wegen zunehmender Auflagen schwierig, so Penny. Den Analysten zufolge nehmen in Europa und den USA die Milchkuhbestände ab, und nach dem Ende von Corona-Auflagen sollte die globale Nachfrage wieder zunehmen, was die Preise stütze. Vieles hänge jedoch von der Nachfrageentwicklung in China ab (Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,5919 Euro). (AgE)

Milcherzeugung im ersten Quartal rückläufig

Den Molkereien in Deutschland wurde im ersten Quartal 2021 weniger Kuhmilch von ihren Erzeugern angeliefert als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Laut Daten der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) ging das Gesamtaufkommen um 230 900 t oder 2,8 % auf 8,05 Mio t zurück. Zu berücksichtigen ist hierbei allerdings, dass es 2020 einen Schalttag gab, auf den sich rechnerisch etwa 1,1 Prozentpunkte des Rückgangs zurückführen lassen. Für das geringere Rohstoffangebot waren ausschließlich die verringerten Anlieferungen von konventionell erzeugter Kuhmilch der heimischen Milchbauern verantwortlich. Diese fielen mit 7,55 Mio t um 246 800 t oder 3,2 % kleiner aus als in den ersten drei Monaten 2020. Dagegen nahmen die Anlieferungen von Biomilch erneut zu, und zwar um 6 755 t oder 2,2 % auf 309 650 t. Auch die aus dem Ausland an deutsche Molkereien gelieferten Milchmengen legten im Vorjahresvergleich zu; sie stiegen um 9 110 t beziehungsweise 5,2 % auf 185 140 t. Auffällig an den BLE-Daten ist, dass der Rückgang der konventionellen Milchanlieferungen in Ostdeutschland mit einem Minus von 4,7 % ausgeprägter war als in Westdeutschland mit 2,8 %. Auf der anderen Seiten war der Zuwachs bei der Andienung von Biomilch in den neuen Bundesländern mit 3,8 % höher als der im alten Bundesgebiet mit 2,1 %. Letztlich erfassten die Molkereien aber in allen Bundesländern im ersten Quartal 2021 weniger Milch als im Vorjahreszeitraum. Am stärksten war dabei der Rückgang bei der konventionell erzeugten Milch in Sachsen-Anhalt mit 5,8 %, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen mit jeweils 5,7 %. Im milchreichsten Bundesland Bayern haben die Molkereien 3,6 % weniger Rohstoff verarbeitet, während sich der Rückgang in Niedersachsen auf 3,0 % belief. Schleswig-Holstein und die zusammengefassten Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland wiesen mit jeweils 1,5 % den geringsten Rückgang beim Milcheingang auf. In den Monaten April und Mai lagen die Milchanlieferungen in Deutschland der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zufolge näher an der Vorjahreslinie, so dass sich der Rückstand auf die Vorjahresmenge verkürzt haben dürfte. (AgE)

Preise für Milchprodukte halten ihr Niveau

Die Preise und Notierungen für Standardmilchprodukte haben sich in der vergangenen Woche in Deutschland und am Weltmarkt kaum bewegt. Während die Milchanlieferungen hierzulande ihrem saisonalen Höhepunkt entgegenstreben, gilt das für die Nachfrage nicht unbedingt. Nach Angaben Verbandes der Milcherzeuger Bayern (VMB) dämpften zuletzt die für Mai zu kühlen Witterungsbedingungen den Absatz. So sei nicht nur der Verkauf von Grillkäse hinter den Erwartungen zurückgeblieben; auch die Nachfrage für Rahm und Eiscreme sei verhaltener als sonst zu dieser Jahreszeit ausgefallen. Nach Angaben der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten waren die Absatzmengen von Blockbutter zuletzt eher gering, obwohl eine gewisse Nachfrage vorhanden war. Die Notierungsspanne der losen Ware wurde am 19. Mai am unteren Ende um 5 Cent auf 3,95 Euro/kg heraufgesetzt; der obere Wert blieb mit 4,00 Euro/kg unverändert. Bei der weiterhin recht ordentlich gefragten Päckchenbutter wurde der obere Notierungspreis um 5 Cent auf 4,05 Euro/kg nach unten korrigiert, während der untere Schwellenwert stabil blieb. Der Verkauf von Hartkäse erfolgte laut Kemptener Börse stetig zu unveränderten Preisen. Bei der Spezialität Rohmilch-Emmentaler konnte wegen des zu geringen gemeldeten Handelsvolumens jedoch keine Notierung erfolgen. Schnittkäse war laut Börse vor Pfingsten vom Lebensmitteleinzelhandel gut nachgefragt. Auch die Industrie habe einen erhöhten Bedarf gehabt. Beim Export seien gewisse Impulse durch Corona-Lockerungen in Südeuropa und der Ankunft erster Touristen zu spüren. Insgesamt entspreche das Schnittkäseangebot aber weitgehend dem Bedarf. Deshalb blieb die Notierung für die Brotware unverändert. Bei Gouda und Edamer im Block wurde die Notierung in Hannover dagegen um 5 Cent auf 3,15 Euro/kg bis 3,35 Euro/kg heraufgesetzt. Die Milchpulverpreise sind in den vergangenen Wochen und Monaten in Deutschland stetig gestiegen. So verteuerte sich Magermilchpulver in Lebensmittelqualität seit Jahresbeginn um 16,1 %, Vollmilchpulver um 18,5 % und Molkenpulver sogar um rund 30 %. Für einige Produkte müssen die Käufer so tief in die Tasche greifen wie seit einigen Jahren nicht mehr. Vergangene Woche legte der Preisauftrieb jedoch eine Pause ein; die Verkaufserlöse bei allen Milchpulverarten blieben laut Kemptener Börse stabil. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) liefen die Geschäfte meist in ruhigen Bahnen und es kamen nur wenige Neuabschlüsse zustande. Dazu trügen auch die Feiertagswochen und Pfingstferien bei. Im Drittlandsexport wirke der Anstieg des Eurokurses gegenüber dem US-Dollar nachteilig. Aufgrund der guten Auftragslage bei den Herstellern und den umfangreich zu beliefernden Kontrakten war aber kein Überangebot am Markt vorhanden. Vor den Sommerferien erwarten die Analysten aus Berlin noch eine Marktbelebung. An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) haben sich die Preise Mitte Mai ebenfalls kaum verändert und konnten damit ihr meist überdurchschnittliches Niveau halten. Bei der Auktion am 18. Mai schwächte sich der zusammenfassende Preisindex der sechs gehandelten Standardmilchprodukte gegenüber der vorherigen Handelsrunde von Anfang Mai um 0,2 % ab. Neuseeländische Analysten werteten die nach einem vorherigen Anstieg seit Anfang März anhaltende Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau als positiv und zeigten sich bezüglich der Milchpreisentwicklung für die anstehende Saison 2021/22 optimistisch (Markt+Meinung 5). Bei der aktuellen Handelsrunde setzte sich jedoch erst einmal die Preiskorrektur bei Butter fort; sie wurde im Mittel aller Laufzeiten mit einem durchschnittlichen Abschlag von 2,2 % auf 4 929 $/t (4 059 Euro) gehandelt. Der Preisvorsprung auf die Kemptener Notierung ist damit arg zusammengeschmolzen. Vollmilchpulver ließ sich an der GDT im Schnitt für 4 123 $/t (3 395 Euro) verkaufen; das waren lediglich 0,2 % weniger als Anfang Mai. Magermilchpulver erklomm dagegen mit einem um 0,7 % auf 3 447 $/t gestiegenen Auktionspreis ein neues Mehrjahreshoch. Mehr Geld als vor zwei Wochen mussten auch die Käufer von Cheddarkäse bezahlen, dessen Durchschnittswert für die gehandelten Kontrakte um 1,0 % auf 4 321 $/t (3 484 Euro) anzog (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8235 Euro). (AgE)

Bundesweite Videoclips zum Internationalen Tag der Milch

Zum Internationalen Tag der Milch am 1. Juni hat die Gemeinschaft der Milchwirtschaftlichen Landesorganisationen (GML) ein gemeinsames Video auf den Weg gebracht, in dem Milchfans ihre regionalen Milchspezialitäten vorstellen. Am neuen Milchclip haben sich acht Landesorganisationen der Milch aus neun Bundesländern beteiligt, und zwar aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz/Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen. Gezeigt wird in den Videos aus den Bundesländern jeweils ein regional-typisches Gericht aus leckeren Milchprodukten. „Von der Küste bis zu den Bergen – in Deutschland leben auf etwa 60 000 Milchviehbetrieben knapp 4 Millionen Kühe“, erläuterte der GML-Vorsitzende Jan Heusmann. Mit den Clips solle dargestellt werden, wie unglaublich vielseitig und in den regionalen Küchen kulinarisch verwurzelt die Milch sei. Zu sehen ist der Kurzfilm ab dem 1. Juni auf der Seite www.milchwirtschaft.com und den Social-Media- und Web-Auftritten der beteiligten Organisationen. Ab dann haben auch die Zuschauer bis zum 15. Juni Zeit, ihren Lieblingsclip zu wählen und an einem Gewinnspeil teilzunehmen, bei dem als Preis auch ein Urlaub auf dem Bauernhof winkt. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen (LV Milch NRW) wies darauf hin, dass in dem Bundesland die Milch nicht nur am internationalen Tag, sondern eine ganze Woche lang gefeiert werde, in diesem Jahr im Kreis Steinfurt. Unter anderem werde dabei der bekannte Fernsehkoch Björn Freitag am 29. Mai auf dem Milchradweg im Kreis Steinfurt unterwegs sein. Dabei werde er zwei Milchkuhbetriebe besuchen, mit Familien zusammen Erfrischungen und Snacks mit Milch und Milchprodukten zubereiten und sich in der Privatmolkerei Naarmann dem Thema Kaffee und Milch widmen. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) will am Tag der Milch Schulen in der Grafschaft Bentheim mit einer „Rollenden Milchbar“ überraschen. In dieser Region sei der amtierende „Beste Milcherzeuger Niedersachsens“ zu Hause. Die Familie Börger in Wietmarschen habe ihren Kuhstall im Vorfeld des Internationalen Tags der Milch mehrfach für Videoproduktionen von Künstlern verschiedenen Genres geöffnet. (AgE)

IAMO sieht steigende Risiken für die weltweite Ernährungssicherheit

Das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) in Halle warnt vor einer zusätzlichen Gefährdung der globalen Ernährungssicherheit durch die Folgen der Corona-Pandemie. Wie IAMO-Direktor Prof. Thomas Glauben und der Wissenschaftler Maximilian Heigermoser am 19. Mai erklärten, verstärken sich entsprechende Entwicklungen seit Ende 2020. Die Seefrachtraten für Massengutfrachter, die im internationalen Agrarhandel zuvorderst zum Einsatz kämen, hätten zuletzt ein Elfjahreshoch erreicht. Außerdem habe sich der von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) berechnete globale Nahrungsmittelpreisindex seit Mitte 2020 kontinuierlich aufwärts bewegt. Nach Ansicht der beiden Wissenschaftler muss der interregionale Handel funktionieren, um einer Nahrungsmittelkrise vorzubeugen. Zudem forderten sie ein Mehr an internationaler Kooperation. Rufe nach regionaler Selbstversorgung oder gar planwirtschaftlich anmutenden Systemänderungen der Agrarproduktion, wie sie etwa in der EU zu vernehmen seien, gefährdeten dagegen die Ernährungssicherheit vor allem in importabhängigen Regionen. Mit Blick auf die agrarökonomische Forschungsagenda müssten in Zukunft die Preisbildung, Funktionsweise und Organisation von Seefrachtmärkten verstärkt in den Fokus rücken, denn gerade im Agrarhandel stellten Frachtkosten einen bedeutenden Kostenfaktor dar, erklärten Glauben und Heigermoser. (AgE)

„Ernährungsreport 2021“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums

Nachfolgend veröffentlichen wir den diesjährigen „Ernährungsreport 2021“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums, den Ressortchefin Julia Klöckner am 19. Mai vorgestellt hat. Unter der Überschrift „Deutschland, wie es isst“ werden in dem Bericht die Ergebnisse einer zu Jahresbeginn durchgeführten Telefonumfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa zu den Ernährungsgewohnheiten in Deutschland zusammengefasst. Demnach bleibt für die Verbraucher beim Lebensmitteleinkauf der Geschmack weiterhin das Hauptkriterium. Im Vorjahresvergleich an Bedeutung gewonnen haben bei der Kaufentscheidung aber Produktsiegel. Der Anteil derjenigen, die häufig oder sehr häufig mit Siegeln gekennzeichnete Produkte kaufen, ist 2021 im Vorjahresvergleich um 15 Prozentpunkte auf 66 % gestiegen. Für 82 % der Deutschen ist die regionale Herkunft wichtig, für 78 % die Saisonalität und für jeden Zweiten der Preis. Wie aus dem Report weiter hervorgeht, ist der Anteil von Vegetariern in der Bevölkerung 2021 im Vorjahresvergleich von 5 % auf 10 % nach oben gegangen, der Anteil von Veganern von 1 % auf 2 %. Insgesamt legen 30 % der Befragten vegetarische oder vegane Produkte öfter mal in den Einkaufswagen, wobei die Neugier das wichtigste Kaufmotiv ist. Das Vertrauen in Lebensmittel ist laut den Umfrageergebnissen 2021 auf hohem Niveau gestiegen. Insgesamt 83 % der Deutschen vertrauen voll und ganz oder eher in die Sicherheit der hierzulande angebotenen Lebensmittel; im Vorjahr waren es 74 %. Deutlich erhöht haben sich 2021 auch die Ansprüche an die Landwirtschaft. So ist 73 % der Befragten eine artgerechte Haltung der Tiere wichtig; das sind 7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Faire Löhne halten 69 % der Befragten für zentral, den Umweltschutz 57 % und den Emissionsschutz 54 %. (AgE)

Internationale Milchpreise nahezu unverändert

Auf der Handelsplattform Global Dairy Trade sank der Durchschnittspreis für Milchprodukte in dieser Woche um 0,2 % auf 4.150 $/t.
Der Durchschnittspreis über alle Produkte und Zeiträume beim Global Dairy Trade sank in der 20. KW e um 0,2 % auf 4.150 $/t. Der Global Dairy Trade-Preisindex ist damit um 3 Punkte auf 1.287 Punkte gesunken. Die Preise für Butter (-2,2 % auf 4.929 $/t), Vollmilchpulver (-0,2 % auf 4.123 $/t) und wasserfreies Milchfett (-0,1 % auf 5.730 $/t) sind gesunken. Bei den Preisen für Lactose (+1,6 % auf 1.251 $/t), Cheddar (+1,0 % auf 4.321 $/t) Magermilchpulver (+0,7 % auf 3.447 $/t) gab es ein Plus. Für Süßmolkenpulver sind keine Preise verfügbar. Buttermilchpulver wurde nicht verhandelt. Die gehandelte Menge lag mit 21.140 t unterhalb des Niveaus der vergangenen Auktion (22.020 t). (topagrar.com)

EU: sales volume of vegan „dairy“ drinks

In the EU in 2020 sales of vegan ‘dairy’ drinks had a value of 1.6 billion (10*9) euro. This was 23 percent more than in 2019. With a value of 396 million most of them were sold in Germany. Sales of vegan ‘yogurt’ increased 22 percent to 405 million euro. Biggest growth was realized in Germany: 44 percent to a total value of 127 million euro. EU sales of vegan ‘cheese’ 62 percent to 60 million euro. With 44 million euro Germany was the biggest vegan ‘cheese’ market. Source: EU Smart Protein Project.

France: Bel and Lactalis – talks regarding shareholding

The France headquartered private dairy Bel and the France headquartered private dairy Lactalis have entered exclusive talks to sell Royal Bel Leerdammer NL, Bel Italia, Bel Deutschland, the brand Leerdammer and all related rights, and Bel Shostka Ukraine, in return for Lactalis’s 1591472 Bel shareholding (23.16% Bel equity stake). Following the transaction, Lactalis will hold a 0.90 percent stake in Bel. As of December 31, 2020, Leerdammer and Bel Shostka Ukraine revenues were approximately 500 million euro, of which 350 million euro Leerdammer revenues, while operating earnings were approximately 25 million euro.

France: high court’s decision om labelling of dairy products

The French high court has decided that the obliged labelling of dairy products with the land of origin is illegal. This after earlier the European Court decided that France is not allowed to oblige dairies to write the country of origin of milk on the packing. According to the European Court this obligation is only allowed when there is a clear relation between the country of origin and the quality of the milk.

Austria: numer of dairy farms decreases

In Austria in 2020 the number of dairy farms fell 3.8 percent to 24650 farms. The number of dairy cows hardly changed on 525000 head, average 21 cows per farm. Average milk production per cow increased 0.2 percent to 6458 kilogram. Average milk delivery per farm increased from 131900 to 137300 kilogram. Average milk yield was 58750 euro which was 6.2 percent more than in 2019.

Germany: ife data March/February

In Germany in March compared to February 2021 the raw material or compound value of milk at farm increased 2.8 eurocent to 35.7 eurocent per kilogram milk with 4.0 percent fat and 3.4 percent protein (exclusive VAT). This is 3.6 eurocent more than in the same month last year.
The highest future price of milk for the next 18 months on the Kieler Börsenmilchwert European Energy Exchange is the price for September 2021 at 38.8 eurocent. The lowest future price is the price for July 2022 until October 2022 at 37.5 eurocent.

Belgium: numer of dairy farms in Flanders decreases

In Flanders, the northern part of Belgium with the most dairy cattle, the number of dairy farms has schrinked to less than 4000. In 2020 Flanders housed 3994 dairy farms, 114 less than in 2019. In Flanders the average somatic cell count of delivered milk was 191000 cells per millilitre, the bacterial counts was 8900 colony forming units per millilitre. Average 98 percent of the farms meets the highest Flanders quality standards.