Lokale Lebensmittelkreisläufe als Trend

. „Lokale Lebensmittel-Kreisläufe“ gehören zu einem der wichtigsten Trends der Ernährungsbranche im Zeithorizont bis 2035. Zu diesem Schluss kommt das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), das die wichtigsten Trends im Lebensmittelbereich erforscht hat. Wie das ISI am Dienstag vergangener Woche 12. November berichtete, hat der Direktverkauf von Landwirten an Kunden zu verschiedensten Innovationen wie Abonnements für Essenskisten mit saisonalen Produkten oder von Bauernhöfen betriebenen Online-Shops geführt. Diese Innovationen verfügten über etliche Vorteile, darunter die Frische der Produkte, einen geringeren Verpackungsmüll oder geringere Umweltschäden durch den entfallenden Lebensmitteltransport. Aus Klima- oder saisonalen Gründen könne es aber vorkommen, dass Verbrauchern der Zugang zu manchen Lebensmitteln verwehrt bleibe, so die Forscher. Gleichwohl könnten die lokalen Lebensmittelkreisläufe dazu beitragen, die Nahrungsmittelproduktion bis 2035 von zentralen Strukturen auf dezentrale und teilweise autonome Ernährungssysteme umzustellen. Eine weitere zentrale Forschungsfrage ist dem ISI zufolge, wie sich der Ressourcenverbrauch im globalen Ernährungssystem reduzieren lässt. Der Trend zu Verringerung von „Lebensmittelabfällen und Verschwendung“ wird aus Sicht der Wissenschaftler dabei eine wichtige Rolle spielen. Die hohe Menge an Lebensmittelabfällen in den Industrieländern, die sich auf rund ein Drittel der jährlichen globalen Nahrungsmittelproduktion, also etwa 1,3 Mrd t, belaufe, zeige die Ineffizienz des globalen Ernährungssystems auf. Im Hinblick auf das „Essen der Zukunft“ geht der Trend laut ISI hin zu alternativen Proteinen. Rein pflanzliche Fleischalternativen, Produkte auf Insektenbasis oder mittels modernster Biotechnologien hergestelltes Fleisch könnten notwendig sein, um den Proteinbedarf einer wachsenden Weltbevölkerung zu decken. Daneben müssten sich die Produktionssysteme und das Verbraucherverhalten ändern. Vor allem der hohe Fleischverzehr pro Person stelle eine Herausforderung dar. Der Trend könnte zu einer Koexistenz von Fleisch- und alternativen Proteinindustrien führen, die sich gegenseitig ergänzten. (AgE)

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