Im Rahmen des „Milchdialogs“, zu dem der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) eingeladen hatte, haben sich mehrere Erzeugerverbände und Organisationen auf ein gemeinsames Positionspapier verständigt. Wie der BDM am 20. August mitteilte, sind in diesem wichtige politische Zielsetzungen und Handlungsnotwendigkeiten zusammengefasst, um die Erzeuger zu stärken und in die Lage zu versetzen, die großen betrieblichen und politischen Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Dazu gehört unter anderem eine Abkehr der EU-Agrarpolitik von der Ausrichtung auf eine globale Wettbewerbsfähigkeit über Billigpreise, eine Stärkung der Marktstellung von Milchviehhaltern, existenzsichernde Marktpreise sowie eine angemessene Entlohnung von Umwelt- und Tierwohlleistungen. Bei internationalen EU-Handelsabkommen müssten die hiesigen hohen Standards gelten. Unterzeichnet wurde das Positionspapier vom BDM, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Land schafft Verbindung Deutschland (LsV), European Milk Board (EMB), den Freien Bauern und den großen Milcherzeugergemeinschaften MEG Milch Board, MEG NRW und MEG Rheinland-Pfalz sowie der neu gegründeten Bauern und Land Stiftung. „Wir freuen uns, dass es uns – bei all unseren unterschiedlichen Ansätzen – gelungen ist, uns auf diese wesentlichen Punkte zu einigen“, erklären die Teilnehmer des Milchdialogs. Bei der anstehenden EU-Agrarministerkonferenz oder den Sitzungen der Zukunftskommission Landwirtschaft sowie weiteren Anlässen werde über die Ausgestaltung der Zukunft der Landwirtschaft entschieden. Da sei die gemeinsame Positionierung der Interessensvertretungen der Landwirte mit Blick auf die kommenden politischen und betrieblichen Herausforderungen ein wichtiges Signal aus dem Berufsstand an die Politik. Dem AbL-Bundesvorstandsmitglied Elisabeth Waizenegger zufolge verdeutlicht das Papier, dass „die Bäuerinnen und Bauern einen Umbau in der Agrar- und Außenhandelspolitik wollen, die die Billigstrategie durchbricht und den Höfen ein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht“. Die Landwirte seien bereit, gesellschaftliche Anforderungen für mehr Tierwohl, Klimaschutz, Artenvielfalt, Gewässerschutz und Luftreinheit zu erfüllen, wenn die zusätzlichen Leistungen honoriert würden. (AgE)