Viele Landwirte wünschen sich besonders in Zeiten niedriger Milchpreise mehr Einfluss auf die Preisgestaltung. Die Nutzung von Warenterminbörsen macht genau das möglich. Milcherzeuger können anhand der Einschätzungen zu den Preisentwicklungen ihre Milchpreise für die kommenden Monate absichern. Dazu brauchen sie allerdings die Sicherheiten, die an der Börse im aktiven Handel benötigt werden und die Liquidität binden. Außerdem müssen zunächst Konten angelegt und anschließend die Kontrakte gemanaged werden.
Am praktikabelsten ist es für Landwirte, wenn Molkereien die Tätigkeiten an der Börse übernehmen und sie ausschließlich entscheiden müssen, ob sie bestimmte Milchpreise absichern möchten oder nicht. Inzwischen haben mehrere deutsche Molkereien börsenbasierte Festpreismodelle umgesetzt. Die Milchverarbeiter leiten die Festpreise von den Preisen an der Terminbörse für die kommenden Monate ab und bieten ihren Lieferanten monatlich Festpreise an, in die sie den Abzug für ihre Kosten direkt mit reingerechnet haben.
Nimmt ein Landwirt einen Festpreis für z.B. kommenden Oktober an, so kennt er für die abgesicherte Milchmenge bereits seinen tatsächlichen Auszahlungspreis. Dabei können weder der Landwirt noch seine Molkerei zu diesem Zeitpunkt wissen, ob dieser Milchpreis verglichen mit dem Oktober-Auszahlungspreis der Molkerei niedriger oder höher liegen wird. Daher benötigt der Milcherzeuger Entscheidungshilfen. Außerdem muss er die möglichen Marktentwicklungen abwägen können.
Um das notwendige Börsenwissen zu erlangen, bietet das ife Institut in Kiel gemeinsam mit der Börse EEX, mit dem Deutschen Bauernverband, dem Deutschen Raiffeisenverband und dem Finanzdienstleister StoneX Online-Seminare an. Die Landwirtschaftliche Rentenbank fördert die Reihe. (topagrar.com)