Natürlichkeit entscheidend bei der Bewertung von Lebensmitteln

Wie „natürlich“ Lebensmittel sind, spielt eine zentrale Rolle bei der Wahrnehmung derselben und der Beurteilung, inwieweit sie der Gesundheit dienen. Bereits Jugendliche und junge Erwachsene achten sehr auf die Natürlichkeit von Nahrungsmitteln. Das ist zumindest das Ergebnis einer Studie des Max-Planck-Instituts (MPI) für Bildungsforschung und der Universität Aarhus, die in der Fachzeitschrift „Journal auf Experimental Psychology: Applied“ erschienen ist. Wie das MPI am 18. Januar berichtete, haben sich in der Studie zudem Gemeinsamkeiten in den Urteilen von Jugendlichen und Fachleuten gezeigt. „Für alle Gruppen war ein zentraler Faktor bei der Wahrnehmung der Lebensmittel, wie natürlich sie sind. Lebensmittel, die wenig verpackt waren, wenig Zusatzstoffe enthielten und kaum verarbeitet waren, wurden als ähnlich und zusammengehörig wahrgenommen“, erklärte Studienleiter Thorsten Pachur vom MPI für Bildungsforschung. Die Natürlichkeit sei zentral bei der Beurteilung gewesen, wie gesund die Lebensmittel seien. Je höher die Ausprägung auf der Natürlichkeitsdimension sei, desto gesünder sei ein Lebensmittel eingestuft worden. Diese einfache Regel bei der Beurteilung der Gesundheit habe sich nicht nur bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gezeigt, die Ernährungsexperten seien ihr offenbar ebenfalls gefolgt. Insgesamt hätten die Gesundheitseinschätzungen der Jugendlichen, der jungen Erwachsenen und der Fachleute viele Ähnlichkeiten aufgewiesen. Äpfel, Wasser, Bananen und Milch seien als sehr gesund wahrgenommen worden, sonnengetrocknete Tomaten und Müsliriegel hätten im mittleren Bereich gelegen und für Schokoladenriegel und Kekse habe es niedrige Gesundheitswerte gegeben. Neben diesen Parallelen zeigten sich dem MPI zufolge aber auch Diskrepanzen zwischen den Teilnehmergruppen. Einzelne Lebensmittel wie Orangensaft und Fischstäbchen seien von den Jugendlichen deutlich gesünder eingeschätzt worden als von den Experten. Zudem habe es einen Unterschied bei der Streuung der Antworten gegeben. Während sich die Experten in der Beurteilung der Lebensmittel meist recht einig gewesen seien, habe es bei den Jugendlichen teils erhebliche Unterschiede bei den Antworten gegeben. Dies deute darauf hin, dass ein Teil der 13- bis 16-Jährigen eher uninformiert gewesen sei und bei einigen Antworten geraten habe. (AgE)

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