NL: Bauern fordern mehr staatliche Hilfe

Der niederländische Bauernverband (LTO) hat angesichts der negativen Auswirkungen des Ukraine-Krieges von der Haager Regierung eine stärkere Unterstützung gefordert und auf die Förderungen in anderen EU-Ländern verwiesen. In einem Brief an Landwirtschaftsminister Henk Staghouwer kritisierte der Verband, es sei unklug zu warten, während die Nachbarländer Hunderte von Millionen Euro für ihre Landwirte und Gärtner reservierten. Ferner müssten die Auszahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vorgezogen werden.
Der LTO plädiert zudem für eine Senkung der Verbrauchssteuer auf Diesel. Viele EU-Mitgliedstaaten hätten bereits vorübergehend die Steuern auf Kraftstoffe und Strom gesenkt, darunter Österreich, Frankreich, Italien, Belgien, die Slowakei, Slowenien, Spanien und Schweden.
Derweil seien die Dieselpreise in den Niederlanden steuerbedingt immer noch höher als in vielen anderen europäischen Ländern. Eine Angleichung könnte beispielsweise mit „rotem Diesel“ erfolgen. Ausserdem fordert der LTO in dem Schreiben, den landeseigenen GAP-Krisenfonds mit nationalen Kofinanzierungsmitteln von derzeit 8,1 Mio Euro (8,3 Mio. Franken ) auf 24,3 Mio Euro (25 Mio. Franken) aufzustocken. Auch andere EU-Mitgliedstaaten wie Deutschland und Belgien würden ihre Krisenfonds verdreifachen.
Zudem verwies der Bauernverband auf Polen, das kürzlich die Genehmigung für eine staatliche Beihilferegelung über insgesamt 836 Mio Euro (862 Mio. Fanken) erhalten habe. Damit könnten die Landwirte dort mit bis zu 7500 Euro (7700 Franken) je Betrieb unterstützt werden. Spanien, Griechenland, Frankreich, Finnland und Rumänien bereiteten ebenfalls Maßnahmenpakete für ihre Agrarbranchen vor.

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