Die Milchanlieferung an die deutschen Molkereien ist Ende Juli saisonal bedingt weiter gesunken. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die deutschen Molkereien in der 31. Woche 0,5 % weniger Milch als in der Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde im Schnitt um 2,3 % übertroffen. In Frankreich bewegte sich das Milchaufkommen gleichzeitig um 2,5 % über dem Vorjahresniveau. Für die laufende Woche ist aufgrund der tropischen Temperaturen mit einem stärkeren Rückgang der Rohstoffverfügbarkeit zu rechnen.
Witterungsbedingt ist das Angebot an flüssigem Rohstoff abnehmend, während gleichzeitig die Nachfrage für die Herstellung von Frischprodukten zunimmt. Dies gibt den Preisen an den Spotmärkten Auftrieb, der bei Industrierahm stärker ausgeprägt ist als bei Magermilchkonzentrat.
Am Markt für Magermilchpulver wird aktuell über eine Belebung der Gespräche zwischen den Marktbeteiligten berichtet. Vor allem für Exportware gehen wieder mehr Anfragen ein. Ob kurzfristig auch mehr Abschlüsse daraus resultieren werden, bleibt im Moment noch abzuwarten. Die Gebote der Interessenten liegen meist etwas unter den letzten Abschlüssen.
Aufgrund der Schwäche des US-Dollars hat sich die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Ware im internationalen Vergleich verschlechtert. Am Binnenmarkt ist die Lage weiter ferienbedingt ruhig, zumal in mehreren europäischen Ländern die Urlaubszeit aktuell in ihrer Hochphase ist. Dennoch werden bereits Gespräche für das vierte Quartal geführt. Hier sind die Verkäufer eher abwartend, da die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern weiterhin auseinanderliegen. Die Verkaufsbereitschaft der Anbieter ist etwas unterschiedlich, insgesamt aber begrenzt, da für die nächste Zeit umfangreiche Aufträge vorhanden sind.
Die Preise für Magermilchpulver sind uneinheitlich und bewegen sich in einer weiten Spanne. Im Schnitt haben sie zuletzt etwas nachgegeben. Futtermittelware wird bei ruhiger Nachfrage etwas schwächer gehandelt.
Bei Vollmilchpulver sind die Aktivitäten ferienbedingt weiter ruhig. Es kommen aber immer wieder kleinere Abschlüsse am Binnenmarkt zu Stande, während die Exportmöglichkeiten begrenzt sind. Die Preisforderungen tendieren in Deutschland stabil, zumal die Erlösmöglichkeiten am Rohstoffmarkt derzeit anziehen.
Die Lage am Markt für Molkenpulver ist von ruhiger Nachfrage bei etwas schwächeren Preisen gekennzeichnet. Die Preise für Futtermittelware haben in der vergangenen Woche bei ausreichendem Angebot erneut etwas nachgegeben. In den letzten Tagen hat eine Stabilisierung auf dem niedrigerem Niveau stattgefunden. Bei Lebensmittelware ist das Kaufinteresse ebenfalls vergleichsweise gering und es wird von leicht schwächeren Preistendenzen berichtet. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta.de)