Anfang September setzte sich in Deutschland der saisonale Rückgang der Milchanlieferung fort. Nach dem Ende der Hitzewelle von Ende August ist keine Erholung, sondern lediglich eine Abschwächung des Rückgangs eingetreten. Die Molkereien erfassten in der 36. Woche laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,6 % weniger Milch als in der Vorwoche. Damit wurde die Vorjahreslinie um 1,1 % unterschritten. In Frankreich bewegte sich die Milchanlieferung zuletzt auf Vorwochenniveau und war um 0,7 % umfangreicher als in der Vorjahreswoche.
In der zweiten Septemberwoche sind die Preise am Rohstoffmarkt erneut gestiegen. Nach der Monatsmitte haben sich die Preise für Industrierahm bei etwas verbessertem Angebot auf hohem Niveau stabilisiert, auch wenn die absoluten Höchstwerte nicht mehr anzutreffen sind. Magermilchkonzentrat erzielt bei anhaltend geringem Angebot unverändert feste Preise. Versandmilch stellt weiter eine attraktive Verwertung dar.
Am Markt für Magermilchpulver wird die Nachfrage überwiegend als weiterhin gut eingeschätzt. Nach Ende der Ferienzeit gehen noch Anfragen für Lieferungen vor dem Jahresende ein. Die Verfügbarkeit an freien Mengen ist gering, da im Vorfeld umfangreiche Kontrakte geschlossen worden sind und zusätzlich die Milchanlieferung niedriger ausfällt als erwartet. Bestehende Kontrakte werden kontinuierlich abgerufen. Für längerfristige Abschlüsse werden weiter Gespräche geführt. Hier ist das Verkaufsverhalten aktuell eher abwartend, da die Unsicherheit in Bezug auf die weitere Entwicklung der Rohstoffverfügbarkeit und die Preisentwicklung zugenommen hat. Außerdem sind auch hier schon einige Verträge in den Büchern. Die Exporte der EU auf den Weltmarkt haben in den ersten sieben Monaten von 2019 mit 606.133 t ein neues Rekordniveau erreicht und waren damit um 28 % umfangreicher als im Vorjahreszeitraum. Im Juli beliefen sich die Ausfuhren auf mehr als 91.000 t und waren damit die höchsten im bisherigen Jahresverlauf. Es wird über weitere Exportanfragen berichtet.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität sind erneut etwas gestiegen. Futtermittelware wird ebenfalls etwas fester gehandelt, wenngleich hier von ruhiger Nachfrage berichtet wird.
Der Markt für Vollmilchpulver hat sich teilweise beruhigt. Vorrangig finden Geschäfte innerhalb des Binnenmarktes statt, da die Konkurrenzfähigkeit der EU am Weltmarkt weiterhin eingeschränkt ist. Die Preise werden als stabil bis leicht fester eingeschätzt.
Die Lage am Markt für Molkenpulver wird als stabil und ruhig beschrieben. Lebensmittelware hat sich zuletzt überwiegend auf stabilem Niveau behauptet. Es bestehen weiterhin Exportmöglichkeiten. Die Preise bewegen sich überwiegend auf dem Niveau der Vorwochen. Weiterhin recht ruhig ist der Markt für Futtermittelware. Auch hier wird von stabilen Preisen berichtet. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)