Die hohen Temperaturen in Deutschland haben die Milchanlieferungen Mitte August stärker zurückgehen lassen. Laut Schnellberichterstattung der ZMB wurden in der 33. Woche 2,5 % weniger Milch erfasst als in der Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde damit um 1,9 % unterschritten. Dem Vernehmen nach haben auch die Gehalte an Inhaltsstoffen spürbar nachgelassen. Für die vergangene Woche berichten die Molkereien über einen weiteren deutlichen Rückgang des Milchaufkommens.
Die Hitzewelle hat zu einer verringerten Rohstoffverfügbarkeit und gleichzeitig einem erhöhten Bedarf für die Herstellung von Milchfrischprodukten geführt. In der Folge haben die Preise für Industrierahm und Magermilchkonzentrat im Laufe der vergangenen Woche kräftig angezogen. Aktuell sind sie auf dem hohen Niveau stabil.
Am Markt für Magermilchpulver in Deutschland haben sich festere Tendenzen durchgesetzt. Mit dem nahenden Ende der Sommerpause haben sich die Aktivitäten zuletzt belebt. Es hat sich aber noch kein normales Niveau eingestellt. Es gehen wieder mehr Anfragen bei den Werken ein, die teilweise auch zu Abschlüssen führen. Auch vom Weltmarkt kommen Anfragen, obwohl aus den USA günstigere Offerten vorliegen. Offensichtlich besteht aber teilweise eine Präferenz für europäische Ware. Die Verfügbarkeit von freier Ware ist begrenzt.
Durch den starken hitzebedingten Rückgang des Milchaufkommens in den letzten Wochen hat sich das Angebot zuletzt zusätzlich verringert. Die Werke haben bereits vor der Hitzewelle über eine gute Auftragslage verfügt und waren entsprechend zurückhaltend mit Angeboten. Diese Entwicklung hat sich nun noch verstärkt. Die niedrigsten Preise der vergangenen Wochen sind inzwischen Vergangenheit. Bei aktuellen Anfragen werden höhere Preise gefordert. Für Lebensmittel- und für Futtermittelware werden festere Preise erzielt. Das Kaufinteresse für Futtermittelware ist weiter vergleichsweise ruhig.
Der Geschäftsverlauf bei Vollmilchpulver ist von geringen Umsätzen gekennzeichnet. Die Produktion ist derzeit gering, da andere lukrativere Verwertungsoptionen bestehen. Es kommen kleinere Abschlüsse am Binnenmarkt und vereinzelt auch kleinere Exportgeschäft zu Stande. Die Preise bewegen sich weiter auf dem Niveau der Vorwochen.
Bei Molkenpulver ist ein ruhiges Marktgeschehen zu beobachten. Lebensmittelware trifft auf eine ruhige Nachfrage. Die Preise bewegen sich weiter in der Bandbreite der Vorwoche. Futtermittelware wird zu stabilen Preisen ruhig gehandelt. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)