Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 27. April

Der saisonale Anstieg der Milchanlieferung hat in Deutschland Mitte April bei freundlichen Witterungsverhältnissen wieder eingesetzt. In der 15. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,4 % mehr Milch als in der Vorwoche. Die Milchanlieferung war damit um 2,5 % niedriger als in der Vorjahreswoche. In Frankreich lag die Milchmenge zuletzt um 2,0 % unter dem Vorjahresniveau. Am Markt für flüssigen Rohstoff ist eine Beruhigung eingetreten. Die Preise für Industrierahm, Magermilchkonzentrat und Rohmilch haben etwas nachgegeben. Bei Magermilchpulver ist die Marktlage nach Ostern weiterhin teilweise beruhigt und außerdem uneinheitlicher geworden. In der Lebensmittelindustrie am europäischen Binnenmarkt besteht noch hoher Bedarf für die kommenden Quartale, was teilweise zu entsprechenden Anfragen führt. Für den Weltmarkt wird weiterhin von einer ruhigeren Nachfrage berichtet, wenngleich Marktbeteiligte für den Rest des Jahres aufgrund der beschränkten Verfügbarkeit von Futtermitteln mit einem eher gedämpften Milchaufkommen in den Exportregionen der Welt rechnen.
Für die Importeure ist es allerdings herausfordernd, die starken Preissteigerungen auf die nachgelagerten Stufen weiterzugeben, was vermutlich zu der aktuellen Beruhigung mit beiträgt. Zusätzlich sind die Lieferketten wieder stärker gestört, seit in China wieder größere Lockdowns verhängt worden sind. Die Situation erschwert die Abwicklung von Lieferungen, da Container und Schiffsraum wieder knapper geworden sind. Die Abgabebereitschaft bei den Werken ist aktuell unterschiedlich. Teils hat sie etwas zugenommen. Teils ist das Angebot aber unverändert knapp, insbesondere wenn der bestehende Kundenstamm die Versorgung sichern will. Dies hat auch Auswirkungen auf das Preisgefüge bei Lebensmittelware, das je nach Auftragslage uneinheitlicher geworden ist. Bei Futtermittelware hat sich die Situation für die Einkäufer mit der zuletzt höheren Verfügbarkeit von preisgünstigerem Konzentrat etwas entspannt.
Die Lage am Markt für Vollmilchpulver ist nach den Osterfeiertagen recht ruhig. Die Preise in Deutschland tendieren bei geringem Angebot weiter stabil.
Das Marktgeschehen bei Molkenpulver ist aktuell etwas uneinheitlich. Während für Lebensmittelware stabile Preise erzielt werden, wird Futtermittelware erneut etwas schwächer gehandelt.(Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta.de)

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