Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland setzt sich weiter fort. In der 24. Woche haben die deutschen Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,7 % weniger Milch erfasst als in der Woche zuvor. Gegenüber der Vorjahreswoche bedeutet das einen Rückstand um 1,0 %. Die aktuell hohen Temperaturen dürften sich zusätzlich dämpfend auf das Milchaufkommen auswirken. In Frankreich wurden gleichzeitig 1,1 % weniger Milch angeliefert als im Vorjahr um die gleiche Zeit.
Am Markt für flüssigen Rohstoff hat sich die Nachfrage nach Sahne zuletzt belebt, während das Interesse an Magermilchkonzentrat nachgelassen hat. Sahne wurde zu festeren Preisen gehandelt. Magermilchkonzentrat hat hingegen leicht nachgegeben.
Die Aktivitäten am Markt für Magermilchpulver haben sich im Vergleich zu den Vorwochen eher weiter beruhigt. Dies wird auf den Beginn der Ferienzeit einerseits und die Verunsicherung über die weiteren Aussichten andererseits zurückgeführt. Die Urlaubsmöglichkeiten scheinen nach den zwei vergangenen Corona-Jahren im laufenden Jahr intensiver als üblich genutzt zu werden, was bereits in den vergangenen Wochen zum ruhigen Marktverlauf mit beigetragen hat.
Am europäischen Markt wie auch am Weltmarkt ist die Nachfrage derzeit ruhig und die Käufer agieren abwartend, obwohl die Deckung für das vierte Quartal noch eingeschränkt sein dürfte. Es besteht eine hohe Unsicherheit, wie sich Angebot und Bedarf vor dem Hintergrund der weltweit hohen Inflation und der Energieversorgung und -preise im Winter in Europa entwickeln werden. Auch die Rahmenbedingungen wie Kreditlinien, Beschaffung von Verpackungsmaterial und die Transporte gestalten sich weiterhin schwierig. Die Werke wickeln weiter die bestehenden Verträge ab und verfügen in Deutschland über eine gute Auftragslage.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität sind nach wie vor uneinheitlich und werden überwiegend als etwas schwächer eingeschätzt. Das Kaufinteresse für Futtermittelware ist aktuell ruhig bei schwächeren Preisen.
Bei Vollmilchpulver ist das Marktgeschehen ebenfalls ruhig. Derzeit sind die Einkäufer wenig aktiv. Am internationalen Markt liegen aus anderen Regionen der Welt günstigere Offerten vor. Die Preisforderungen der vergangenen Wochen für deutsche Ware lassen sich zunehmend schwieriger durchsetzen, während über günstigere Angebote aus anderen EU-Ländern berichtet wird.
Am Markt für Molkenpulver ist ein ausreichendes Angebot vorhanden. Futtermittelware wird zurückhaltend nachgefragt und die Preise haben zuletzt nachgegeben. Lebensmittelware ist uneinheitlich und hat jüngst ebenfalls im Preis nachgegeben.
(Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)