Das Milchaufkommen bewegte sich gegen Ende Mai in Deutschland noch am saisonalen Höhepunkt. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die Molkereien in der 21. Woche 0,3 % mehr Milch auf als in der Vorwoche. Damit wurde das Vorjahresniveau um 1,1 % überschritten. Erfahrungsgemäß geht das Milchaufkommen üblicherweise ab der vierten Maiwoche saisonal zurück. In Frankreich wurde das Vorjahresniveau zuletzt um 1,6 % unterschritten. Die Preise für Industrierahm und Magermilchkonzentrat sind vor Pfingsten gestiegen. Nach dem langen Pfingstwochenende ist der Handel zunächst ruhig angelaufen. Die Nachfrage nach Versandmilch von italienischer Seite hat angezogen.
Die Lage am Markt für Magermilchpulver ist als ruhig und fest zu bezeichnen. Überwiegend wird berichtet, dass die Aktivitäten, was neue Abschlüsse betrifft, aktuell recht ruhig sind. Dies wird darauf zurückgeführt, dass viele Marktakteure die Pfingsttage für einen Kurzurlaub genutzt haben oder noch nutzen. Für den Juni und auch für das dritte Quartal stehen die Produktionsmengen aber ohnehin weitestgehend unter Kontrakt, so dass das verfügbare Angebot ohnehin sehr gering ist.
In der Lebensmittelindustrie besteht nach wie vor Kaufinteresse für sehr langfristige Termine. Hier gehen aber die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern weiterhin auseinander und es kommen aktuell nur wenige Abschlüsse zu Stande. Für die Private Lagerhaltung wurden in der Woche bis zum 31. Mai 2020 EU-weit 989 t angemeldet. Damit belaufen sich die Anmeldungen seit dem 7. Mai 2020 insgesamt auf 5.787 t. Für den Weltmarkt wird ebenfalls über einen ruhigen Geschäftsverlauf berichtet. Nachfragen gehen weiterhin aus China ein, wohingegen aus den arabischen Ländern seit dem Ende des Ramadans bislang kaum neue Impulse zu verzeichnen sind. Diese werden aber kurzfristig erwartet.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität sind zuletzt bei der geringen Verfügbarkeit weiter gestiegen. Auch Futtermittelware wird zu festeren Preisen gehandelt.
Sehr ruhig ist der Markt für Vollmilchpulver. Die Nachfrage ist zurückhaltend. Dies gilt für den europäischen Markt und noch stärker für Anfragen vom internationalen Markt. Die Preise bewegen sich weiter in der Bandbreite der Vorwoche und sind innerhalb der EU uneinheitlich. Bei Molkenpulver ist eine kontinuierliche Nachfrage nach Futtermittelware vorhanden, wobei sich die Preise zuletzt etwas schwächer entwickelt haben. Die Nachfrage nach Lebensmittelware ist je nach Destination unterschiedlich. Das Kaufinteresse aus China wird als gut eingeschätzt. Bei Lebensmittelware sind die Preise uneinheitlich. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/Preisermittlung Dauermilchwaren)