Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 6. Oktober

Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland ist zuletzt kurzfristig unterbrochen worden. Nach dem starken Rückgang in der Vorwoche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB in der 38. Woche wieder 0,3 % mehr Milch. Das Vorjahresniveau wurde weiter deutlich um 2,3 % unterschritten. In Frankreich war die Milchmenge gleichzeitig ebenfalls etwas umfangreicher als in Vorwoche und der Rückstand gegenüber der Vorjahreswoche hat sich dort auf 2,8 % verringert. Bis Mitte November geht das Milchaufkommen in Deutschland erfahrungsgemäß jahreszeitlich bedingt zurück. Die Preise für flüssigen Rohstoff an den Spotmärkten haben bei geringer Verfügbarkeit weiter angezogen. Sahne und Magermilchkonzentrat werden erneut zu höheren Preisen gehandelt.
Am Markt für Magermilchpulver sind erneut festere Tendenzen zu beobachten. Das Angebot ist weiter sehr gering. Für die Zeit bis zum Jahresende sind die Molkereien überwiegend ausverkauft und können in der Regel keine Mengen mehr anbieten. Vielmehr ist man bemüht, die bestehenden Kontrakte fristgerecht zu erfüllen. Die Abwicklung der Geschäfte ist durch die Knappheit von Containern und Frachtraum erschwert, was einen größeren zeitlichen Vorlauf notwendig macht.
Unsicherheit besteht darüber, wie sich das Milchaufkommen in den kommenden Monaten weiter entwickeln wird. Aufgrund der knappen Versorgungslage nimmt das Bedürfnis bei den Kunden in der EU und in Drittländern zu, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Damit steigt die Kaufbereitschaft und gleichzeitig die Zahlungsbereitschaft. Für das erste Quartal wird die zurückhaltende, abwartende Haltung, die in den vergangenen Wochen zu beobachten war, zunehmend aufgegeben. Es werden inzwischen mehr Abschlüsse konkret verhandelt.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittel- und Futtermittelqualität sind weiter gestiegen, wobei Futtermittelware kaum angeboten wird. In laufenden Verhandlungen werden erneut höhere Preise gefordert.
Die Nachfrage nach Vollmilchpulver trifft auf ein geringes Angebot. Bei der geringen Verfügbarkeit von Rohstoff und hohen Kosten im Zukauf ist die Herstellung nicht lukrativ. Die Preise sind in Bewegung nach oben und es werden höhere Preise aufgerufen.
Die Lage am Markt für Molkenpulver ist weiter stabil. Lebensmittelware wird in normalem Rahmen nachgefragt und die Preise bewegen sich in der Bandbreite der Vorwochen. Futtermittelware wird bei unveränderten Preisen ohne besondere Impulse nachgefragt. Sehr fest sind nach wie vor die Preise für Molkenkonzentrat. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta.de)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.