Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 8. Juni

 

 

 

 

 

In Deutschland hat inzwischen der saisonale Rückgang der Milchanlieferung eingesetzt. In der 21. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,6 % weniger Milch als in der Vorwoche. Die Milchmenge war damit um 2,0 % niedriger als in der Vorjahreswoche. Es wird außerdem über ungewöhnlich niedrige Gehalte an Inhaltsstoffen in der angelieferten Milch berichtet. In Frankreich hat sich der Rückstand der Milchanlieferung zur Vorjahreslinie zuletzt weiter auf 2,3 % vergrößert. An den Märkten für flüssigen Rohstoff sind eine verringerte Verfügbarkeit und wieder festere Preistendenzen zu beobachten. Für Industrierahm, Magermilchkonzentrat und Versandmilch werden nach dem Rückgang in der Zeit nach Ostern wieder höhere Preise erzielt.
Am Markt für Magermilchpulver ist weiter eine abwartende Haltung, insbesondere der Verkäufer, zu beobachten. Da das Milchaufkommen in den meisten europäischen Ländern und auch in wichtigen Drittländern aktuell rückläufig ist, nimmt die Verunsicherung über die Warenverfügbarkeit in der zweiten Jahreshälfte zu. Auch über die weitere Entwicklung der Gaspreise und damit der Trocknungskosten in Europa besteht eine hohe Unsicherheit. Die Verkäufer verfügen nach wie vor über eine gute Auftragslage und sind mit Verkäufen der vergleichsweise geringen noch freien Mengen vorsichtig. Die günstigeren einzelnen Partien sind mit der Erholung der Preise für Magermilchkonzentrat aus dem Markt verschwunden. Auf Käuferseite ist aktuell ebenfalls eine gewisse Zurückhaltung festzustellen. Im Vergleich zu den Vorwochen ist dem Vernehmen nach eine leichte Belebung eingetreten, wobei vor allem von Händlern mehr Kaufinteresse signalisiert wird. Vom Weltmarkt kommen derzeit nur kleinere, aber keine größeren Impulse. Es wird erwartet, dass es zu einer stärkeren Belebung kommt, wenn die Lockdowns in China weiter gelockert werden und eine stärkere Belebung des öffentlichen Lebens dort eintritt.
Das Preisgefüge bei Magermilchpulver in Lebensmittelware ist weniger uneinheitlich als in den Vorwochen und hat sich insgesamt befestigt, wobei vor allem am unteren Ende der Preisspanne Anhebungen stattgefunden haben. Für Futtermittelware werden ebenfalls wieder festere Preise erzielt.
Bei Vollmilchpulver besteht Kaufinteresse innerhalb der EU für die zweite Jahreshälfte. Zuletzt sind weitere Aufträge zu Stande gekommen. Die Preise tendieren stabil bis fest. Am Weltmarkt ist die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Ware aktuell merklich eingeschränkt.
Am Markt für Molkenpulver haben sich wieder festere Tendenzen durchgesetzt. Futtermittelware wird inzwischen wieder zu festeren Preisen gehandelt. Lebensmittelware erzielt bei konstant vorhandener Nachfrage ebenfalls etwas festere Preise. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)

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