Angesichts der deutlichen Unterversorgung des Schweizer Milchmarktes mit heimischer Butter haben die Schweizer Milchproduzenten (SMP) eine Anhebung der Milcherzeugerpreise gefordert. Die aktuelle Marktlage zeige mit aller Deutlichkeit, dass Milchfett auf dem Schweizer Markt stark gesucht sei, erklärten die SMP am Dienstag vergangener Woche (3.11.). Nach den Regeln des Marktes sei deshalb eine Preiserhöhung für die Milch in diesem Umfeld logisch und überfällig, damit Anreize für eine höhere Inlandproduktion entstünden. Die Butterpreise sind laut SMP in der Schweiz im Juli 2020 flächendeckend um rund 50 Rappen (47 Cent) pro Kilogramm erhöht worden. Gleichzeitig habe die Butternachfrage weiter zugenommen, wobei Covid-19 diese Entwicklung wohl noch verstärkt habe. Zur Sicherstellung der Marktversorgung müssten im laufenden Jahr weit mehr als 5 000 t Butter importiert werden; das entspreche mehr als 10 % des Gesamtkonsums. Diese Menge sei letztmals 2007 überschritten worden, hob der Verband hervor. Für die Milchproduzenten, insbesondere im Molkereimilchbereich, sei deshalb eine Preisverbesserung gerechtfertigt. Auch die teilweise weit verbreiteten Marktabzüge müssten in dieser Situation wegfallen. Die SMP wies ferner darauf hin, dass ab dem 1. Januar 2021 die Fettstützung beim Export über die Fonds der Branchenorganisation Milch (BO Milch) abgebaut werde. Zentral für die Milchproduzenten sei, dass dies durch den Absatzmarkt getragen werde. Es gehe darum, mehr Rohstoff in der inländischen Butterproduktion zu verwenden, anstatt verarbeitete Produkte zu einem niedrigen EU-Preis zu exportieren. Begrüßt wurde von den SMP, dass die Marke „Die Butter“ ab Ende Oktober 2020 wieder ausschließlich nur Schweizer Butter enthalten dürfe. Nun gelte es sicherzustellen, dass dies auch in Zukunft Bestand habe. Die Verbraucher erwarteten schließlich in diesen Verpackungen ausschließlich heimische Butter (Umrechnungskurs: 1 sfr = 0,935 Euro). (AgE)