In Spanien hat die zum Verbraucherministerium gehörende Agentur für Lebensmittelsicherheit und Ernährung (AESAN) einen Bericht mit neuen Empfehlungen für eine nachhaltige Ernährung veröffentlicht, die erstmals auch Umweltwirkungen berücksichtigen. Laut den neuen Leitlinien sollen die Spanier in der Woche maximal dreimal oder weniger Fleisch verzehren, bisher lautete die Empfehlung zwei- bis viermal. Dabei sei Geflügel und Kaninchen zu priorisieren und rotes sowie verarbeitetes Fleisch zu minimieren. Es wird zudem empfohlen, den täglichen Verzehr von Milchprodukten zu verringern, und zwar von zwei bis vier Portionen auf gar keine bis drei. Stattdessen wird dazu aufgefordert, mindestens viermal in der Woche Hülsenfrüchte zu konsumieren. Lebensmittel wie Kichererbsen und Linsen sollten die „Hauptquelle für pflanzliches Protein in der Ernährung sein, da sie die geringste Umweltbelastung verursachen“, heißt es in dem Bericht. Auch der vermehrte Verzehr von Obst, Gemüse und Fisch sowie die Verwendung von Olivenöl beim Kochen und viel Wasser beim Trinken werden empfohlen. Verbraucherminister Alberto Garzón von der linken Podemos-Partei, der zu Jahresbeginn die Fleischwirtschaft mit negativen Äußerungen gegen sich aufgebracht hatte, begrüßte die neuen Leitlinien für die Ernährung. Diese seien nicht nur „ein nützliches Instrument für Fachleute und Familien, um einen besseren Lebensstil zu erreichen“, sondern würden auch „einen Übergang zu nachhaltigeren Ernährungssystemen“ ermöglichen und dazu beitragen, „das Risiko chronischer Krankheiten zu verringern“, so der Minister. Die mediterrane Ernährung müsse sich durch positive Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt auszeichnen. Die biologische Vielfalt und die Ökosysteme müssten geschützt und Treibhausgasemissionen gesenkt sowie möglichst regionale Produkte verzehrt werden. (AgE)