Nach Einschätzung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) sind die Agrarmärkte trotz der Corona-Krise weiterhin ausreichend versorgt. Wie die Förderunion am 20. März in Berlin erklärte, ist es nun aber wichtig, die Funktion der Lieferketten im EU-Binnenmarkt sicherzustellen. Das Ausmaß der jüngsten Lkw-Staus unterstreiche die Bedeutung des freien Warenverkehrs für die Versorgungssicherheit und die Wohlfahrt in der Union. Unterdessen hätten die Hamsterkäufe nicht zu steigenden Lebensmittelpreisen geführt. Besorgniserregend sei vielmehr der Preiseinbruch an den Rohölmärkten, in dessen Sog die Pflanzenölnotierungen geraten seien. So habe der Kassapreis für Rapsöl in Rotterdam bis zum 18. März auf 690 Euro/t nachgegeben; das seien 135 Euro/t weniger als vier Wochen zuvor. Auch Soja- und Palmöl hätten sich deutlich verbilligt, und zwar um 95 Euro/t auf 605 Euro/t beziehungsweise um fast 150 Euro/t auf 551 Euro/t. Nachhaltig erzeugte und treibhausgasoptimierte Biokraftstoffe aus Rapsöl seien ein wichtiger Pfeiler für einen wirtschaftlich erfolgreichen Rapsanbau, betonte die UFOP. Deshalb sei die EU-Kommission gerade jetzt gefordert, ihren Regelungsrahmen auszuschöpfen: Rapsölkraftstoff müsse als Alternativkraftstoff für die Land- und Forstwirtschaft ebenso wie der fossile Dieselkraftstoff auch in den kommenden Jahren steuerlich gefördert werden können, um eine Absatzperspektive zu haben. Das bei der Biokraftstoffherstellung anfallende gentechnikfreie Rapsschrot trage als wichtigste heimische Eiweißquelle ebenfalls zur Dekarbonisierung des Agrarsektors bei und sei ein sichtbarer Beitrag für regionale Wertschöpfung und Transparenz im Sinne der „Farm-to-Fork-Strategie“ der EU-Kommission. (AgE)