Vorschläge des Deutschen Bauernverbandes zur Ernährungssicherung

Der Deutsche Bauernverband (DBV) unterbreitet in einem Papier Vorschläge zur Sicherung der heimischen und internationalen Versorgung mit Nahrungsmitteln. Darin stellt er fest, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine massive negative Folgen für die Welternährung hat und auch in Europa zur Verteuerung von Nahrungsmitteln beiträgt. Neben den bestehenden Herausforderungen wie dem Klimawandel und dem Erhalt der Biodiversität rücke damit die Ernährungs- und Versorgungssicherheit wieder stärker in den Fokus. Deutschland und die EU haben nach Auffassung des DBV als agrarische Gunststandorte und als große Getreideexporteure eine globale Mitverantwortung für die weltweite Versorgung mit Nahrungsmitteln. Dieses Potential gelte es nachhaltig auszuschöpfen. Konkret empfiehlt der Bauernverband in seinem Vorschlagspapier die Einstufung der Gasversorgung für die Ernährungs- und Landwirtschaft als systemrelevant im Notfall einer Versorgungskrise. Dringend erforderlich ist nach seiner Überzeugung auch die Flexibilisierung der Förderung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2023, insbesondere was die Vorgaben für den Fruchtwechsel und die Brachen angeht. Ungeachtet der aktuellen Regierungspläne zur Krisenhilfe erneuert der DBV zudem seine Forderung nach dem Einsatz der Mittel aus dem EU-Agrarkrisenfonds zur Beitragssenkung in der Landwirtschaftlichen Unfallversicherung (LUV). Der Verband spricht sich darüber hinaus für ein Liquiditätsförderprogramm aus, im Rahmen dessen zinsfreie Betriebsmittelkredite vor allem für Dünge- und Futtermittel sowie Treibstoff vergeben werden sollten. Mit Blick auf die Preisexplosion bei Düngemitteln wird eine kartellrechtliche Prüfung der Preissetzung auf dem Düngemittelmarkt empfohlen. Ferner sollte die Deckelung der Düngung in Roten Gebieten auf 80 % des Nährstoffbedarfs für gewässerschonend wirtschaftende Betriebe bei Vorlage der einzelbetrieblichen Düngebilanz entfallen. (AgE)

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