Weltmarktpreise für Agrarprodukte setzen Abwärtsbewegung fort

Die Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Produkte sind im September den sechsten Monat in Folge im Mittel gesunken. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am 7. Oktober in Rom mitteilte, ging der von ihr berechnete Preisindex im vergangenen Monat gegenüber August um 1,1 Prozent auf 136,3 Punkte zurück. Der Vorjahreswert wurde damit aber noch um 5,5 Prozent übertroffen. Zu dem Rückgang trug erneut vor allem die Entwicklung bei den Pflanzenölen bei, deren Subindex im Vormonatsvergleich um 6,6 Prozent nachgab. Der FAO zufolge verbilligten sich Palm-, Soja-, Sonnenblumen- und Rapsöl. Für Preisdruck beim Palmöl hätten insbesondere die unverändert hohen Lagerbestände in Kombination mit der saisonal steigenden Erzeugung in Südostasien gesorgt. Rapsöl habe sich angesichts der Aussicht auf eine reichliche globale Produktion im laufenden Wirtschaftsjahr deutlich verbilligt. In dieselbe Richtung habe beim Sonnenblumenöl das zunehmende Angebot von Schwarzmeerware bei einer gleichzeitig zurückhaltenden Nachfrage gewirkt. Für ihren Zuckerpreisindex meldet die FAO für den September gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 0,7 Prozent. Als wesentliche Gründe dafür werden unter anderem optimistische Prognosen für die brasilianische Erzeugung angeführt. Allerdings sei der Weltzuckermarkt weiterhin recht knapp versorgt gewesen, heißt es. Derweil verlor der Milchpreisindex im Monatsvergleich 0,6 Prozent. Nach Angaben der Experten in Rom machte sich hier vor allem die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar bemerkbar, denn Milchprodukte würden am Weltmarkt in Dollar gehandelt. Außerdem sei die Nachfrage nach mittelfristig lieferbarer Ware „begrenzt“ gewesen. Der FAO-Fleischpreisindex bewegte sich im September im Vergleich zum August um 0,5 Prozent nach unten. Dabei verbilligte sich nach Angaben der Organisation wegen Wechselkurseffekten vor allem Schaffleisch. Auch die Rindfleischpreise hätten nachgegeben, und zwar wegen des umfangreichen brasilianischen Exportangebots. Dagegen hätten die Notierungen für Schweinefleisch weiter zugelegt, was mit dem geringen Schlachtschweineangebot in der EU begründet wird. Derweil ergab sich für den FAO-Getreidepreisindex im September gegenüber dem Vormonat ein Plus 1,5 Prozent. Als Auslöser wird unter anderem die zunehmende Unsicherheit der Marktakteure mit Blick auf die Fortsetzung der Schwarzmeergetreide-Initiative über den November hinaus genannt. Zudem habe die trockene Witterung in argentinischen und US-amerikanischen Weizenanbaugebieten für Unterstützung gesorgt. Ferner wurde von flotten EU-Weizenexporten berichtet; gleichzeitig habe die Nachfrage am Binnenmarkt der Gemeinschaft zugenommen. (AgE)

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