Dem aktuellen Ranking der Rabobank für das Jahr 2019 zurfolge rückte das Deutsche Milchkontor (DMK) mit einem Umsatz von rund 5,8 Mrd. € vom 13. Platz im Vorjahr auf den elften Rang vor. Derweil verteidigte der Müller-Konzern mit einem Umsatz von schätzungsweise 4,4 Mrd. € den 20. Platz. Die Schweizer Nestlé und die französische Lactalis führen nach Angaben der niederländischen Banker mit einem Gesamtumsatz von 19,7 Mrd. € beziehungsweise 18,8 Mrd. € – wie in den Vorjahren unangefochten – auch das Ranking 2019 an, die US-Genossenschaft Dairy Farmers of America (DFA) verbesserte sich mit einem Erlös von 18 Mrd. € um drei Plätze auf den dritten Rang. Dazu hat vor allem die Übernahme des Unternehmens Dean Foods beigetragen, das 2018 noch auf dem elften Platz rangierte. In der Folge rutschte der französische Konzern Lactalis mit einem Erlös von 16,3 Mrd. € auf den vierten Rang.
Unterdessen rückte das chinesische Molkereiunternehmen Yili mit einem Umsatz von 11,6 Mrd. € vom achten auf den fünften Platz vor und verdrängte hier die niederländische FrieslandCampina mit einem Erlös von 11,3 Mrd. € auf den siebten Platz. Die neuseeländische Fonterra verschlechterte sich mit 11,8 Mrd. € um zwei Ränge auf Platz sechs. Dagegen rückte die chinesische Mengniu mit 10,3 Mrd. € um zwei Plätze auf den achten Rang vor. Es folgt die dänisch-schwedische Arla Foods mit 10,5 Mrd. €, die zuvor noch Platz sieben belegt hatte. Auch die kanadische Saputo stieg ab, und zwar mit 10,1 Mrd. € auf den zehnten Platz. Neu in der Rangliste der weltgrößten Molkereiunternehmen ist die indische Gujarat Co-operative Milk Marketing Federation, die ihren Umsatz 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 4,9 Mrd. € steigerte und damit auf dem 16. Platz landete. Nach Angaben der Rabobank hat die Genossenschaft ihre Milcheinkäufe und Verarbeitungskapazitäten in den vergangenen Jahren stetig ausgeweitet, neue Märkte erschlossen und neue Produkte lanciert.
Wie die niederländischen Fachleute weiter ausführen, erhöhten sich die gesamten Erlöse der Top-20-Molkereien im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2018 um 6,5 Prozent auf 188,9 Mrd. €. In Dollar gemessen habe sich aber nur ein „moderates“ Plus von 1,3 Prozent ergeben. Dazu hätten Wechselkurseffekte, Preissteigerungen und ein gebremstes organisches Wachstum der wichtigsten Produktkategorien beigetragen. Gleichzeitig habe sich die Zahl der Unternehmensfusionen und Übernahmen im gesamten Sektor nur um drei auf 115 erhöht. Davon seien allein 64 auf Europa entfallen. Im ersten Halbjahr 2020 seien indes nur 52 Geschäfte zustandegekommen, was auf die Corona-Krise zurückgeführt wird. In der Folge dürfte sich das Umfeld für Übernahmen und Fusionen 2021 verbessern. Allerdings erwartet die Rabobank für das kommende Jahr nur ein unterdurchschnittliches Wachstum der Milchproduktion in den meisten der wichtigen Exportländer. Diese Einschätzung begründen die niederländischen Fachleute mit höheren Erzeugungskosten durch strengere Umweltanforderungen. Erschwerend hinzu kämen ein schwächeres Wirtschaftswachstum in China und eine coronabedingte weltweite Rezession. Deshalb bestehe für die Unternehmen die Gefahr sinkender Gewinne. (AgE)