Käse-Rückruf wegen Ecoli-Bakterien

Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) informiert, sind gleich fünf Produkte einer französischen Marke aus dem Verkehr gezogen worden. In einer Mitteilung der französischen Firma „Fromagerie Dongé“ heißt es, der Käse werde „wegen Verdacht auf Kontamination mit unerwünschten Bakterien (Escherichia coli STEC)“ zurückgerufen. Der Käse wird auch bei Rewe verkauft.
Der Hersteller rät Kundinnen und Kunden dringend davon ab, den Käse zu verzehren. Bei Verzehr drohen Blutungen und schwere Nierenkomplikationen.
Diese Sorten des Käse „Brie de Meaux“ sind vom Rückruf betroffen:
Brie de Meaux Excellence 3/4 ff
Brie de Meaux Xavier David
Brie de Meaux Xavier David Aff44j
Brie de Meaux AOC Donge BB 3/4Aff
Brie de Meaux LRDC 3/4 Holz
(fr.de)

Gegen Vorgaben für Lieferverträge

 

Die milchpolitischen Pläne des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) stoßen in der Branche auf Kritik. Das Landvolk Niedersachsen spricht sich gegen eine nationale Anwendung von Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) und damit Vorgaben für eine vertragliche Gestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien aus. „Bei einer vorherigen Preisfestlegung werden die Molkereien bei einem volatilen Markt, wie es der Milchmarkt ist, Sicherheitsabschläge machen müssen“, gab der Vorsitzende des Milchausschusses im Verband, Manfred Tannen, zu bedenken. Bei einer Mengenregulierung werde der Weltmarkt mit Milch aus Ländern wie den USA die fehlenden Mengen kompensieren. „Beides schwächt die Marktposition deutscher Milcherzeuger“, warnte Tannen. Landvolk-Vizepräsident Frank Kohlenberg befürchtet mehr Bürokratie für Erzeuger und Verarbeiter, sollte das BMEL seine Pläne umsetzen. Der gewünschte Effekt der höheren Verhandlungsmacht werde jedoch ausbleiben.
Anstatt den Fokus auf die Lieferbeziehungen zu legen, wünscht sich das Landvolk vom Bund Ansätze, „die der Breite der Milcherzeuger helfen und nicht nur Betriebe mit Nischenkonzepten“. Als ein Beispiel wird die Förderung von Anlagen zur Futter- und Güllelagerung genannt, weil diese Investitionen zum Wasserschutz für Rinderhalter oftmals wirtschaftlich nur schwer darstellbar seien. Nötig sei außerdem eine optimierte Förderung für die Futterbau- und Grünlandbetriebe in benachteiligten Gebieten. Oberstes Ziel einer zukunftsfähigen Milchviehhaltung müsse sein, höhere Haltungs- und Umweltstandards umzusetzen, ohne dass dabei die Wettbewerbsfähigkeit der Milchwirtschaft gefährdet werde. Dazu gehöre auch, dass die Weidehaltung in der Haltungsform 4 verbleibe. (AgE)

Milchanlieferungen nicht zu üppig

ie Rohmilchanlieferungen in Deutschland waren Anfang März entgegen dem üblichen saisonalen Anstieg um 0,2% rückläufig. Die erfasste Rohstoffmenge lag laut der Schnellberichterstattung der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) auch knapp unter der Vorjahreslinie, und zwar um 0,4%. Der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten zufolge bestehen bei den Molkereien derzeit keine Überhänge; die Produkte können problemlos abgesetzt werden. Mit den wärmeren Temperaturen wird gewöhnlich mehr Rohmilch für den Frischebereich benötigt, was die Verfügbarkeit für andere Produkte verknappt. Nach Einschätzung der Börse könnte dies zulasten der Käseherstellung gehen, die 2024 bisher höher als in der vergleichbaren Vorjahresperiode ausfiel. Der Käsemarkt wird derzeit von Analysten als recht ausgeglichen beschrieben, weshalb sich an den amtlichen Notierungen für Schnitt- und Hartkäse in Kempten und Hannover nichts änderte.
Bei der gut nachgefragten Päckchenbutter wurde in Kempten am Mittwoch 13. März der untere Notierungswert im Nachgang zu den neu verhandelten Kontraktpreisen mit dem Lebensmitteleinzelhandel um 15 Cent auf 5,84 Euro/kg angehoben; der obere blieb mit 6,00 Euro/kg stabil. Damit liegt das Spannenmittel von 5,92 Euro/kg wieder über dem der Blockbutter mit 5,85 Euro/kg. Die Notierung für die lose Butter wurde nämlich um 10 Cent auf 5,80 Euro/kg bis 5,90 Euro/kg zurückgenommen, weil die Nachfrage wegen der vergleichsweise hohen Preise zurückhaltender ausfiel. Der Verkauf von Päckchenbutter dürfte nach Einschätzung von Marktbeteiligten durch das Ostergeschäft weiter zunehmen; danach sollte der Absatz durch den Beginn der Spargelzeit weitere Impulse erhalten.
„Problemprodukt“ blieb Mitte März das Magermilchpulver. Die Käufer verhielten sich überwiegend abwartend, und die Verkaufspreise bei Neuabschlüssen gaben weiter nach. Das lag auch an den derzeit sehr günstigen Angeboten von Magermilchkonzentrat am Sportmarkt. Hinzu kommt, dass die Drittlandsexporte aktuell eher schleppend verlaufen, da die Kaufbereitschaft während des Ramadans in muslimisch geprägten Ländern verhaltener ist. Laut den Angaben der Kemptener Börse gaben die Preise für lebensmitteltaugliches Magermilchpulver zuletzt im Schnitt um rund 4 Cent auf 2,40 Euro/kg bis 2,575 Euro/kg nach. Für das Kilogramm Futtermittelware musste ein Nachlass von 8 Cent auf 2,22 Euro bis 2,25 Euro gewährt werden.
Das Angebot von Vollmilchpulver wird laut ZMB durch den knapp versorgten Fettmarkt begrenzt; die Preise dafür blieben stabil. Molkepulver in Futtermittelqualität wurde der Kemptener Börse zufolge mit einem durchschnittlichen Abschlag von 3 Cent in der Spanne von 0,68 Euro/kg bis 0,70 Euro/kg gehandelt. Beim Verkauf an die Lebensmittelindustrie gingen die Erlöse im Schnitt um 1 Cent auf 0,89 Euro/kg bis 1,01 Euro/kg zurück. (AgE)

Ernährungsindustrie: Geschäftserwartung weniger trüb

 

Die Sorgen vor einem konjunkturellen Rückgang haben im Februar weiterhin die Stimmung in der heimischen Lebensmittelindustrie belastet. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) am 13. März berichtete, verringerte sich der Saldo des aktuellen ifo-Geschäftsklimaindex im Februar 2024 gegenüber dem Vormonat um 0,3 Punkte auf 96,8 Punkte und lag damit weiterhin leicht unter der neutralen Marke von 100. Zwar verschlechterte sich im Einzelnen die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage deutlich, nämlich um sechs auf 94 Punkte. Dagegen hellte sich die Geschäftserwartung für die nächsten sechs Monate aber deutlich auf und kam auf 99,6 Punkte. Weiterhin gedrückt war indes die Verbraucherstimmung: Der Konsumklimaindex verringerte sich laut dem Marktforschungsinstitut GfK im Februar 2024 zum Vormonat um 4,2 Punkte auf minus 29,6 Zähler. Für März prognostizierten die GfK-Konsumforscher einen nur leichten Anstieg ihres Barometers um 0,6 Punkte auf minus 29 Punkte.
Im Rückblick auf den Dezember 2023 berichtete die BVE von erneuten Absatzeinbußen der deutschen Ernährungsindustrie. Laut ihres Konjunkturreports ging der Absatz der Lebensmittelhersteller verglichen mit dem Vorjahresmonat um 5,2% zurück. Mit einem Minus von 5,9% fiel der relative Rückgang im Auslandsgeschäft dabei noch stärker aus als im Inland, wo der Absatz um 4,9% sank.
Der Gesamtumsatz der Branche lag im Berichtsmonat laut BVE-Angaben bei rund 18,6 Mrd. Euro, womit dieser nominal um 4,1% kleiner ausfiel als im Dezember 2022. Im Inland erwirtschaftete die Branche dabei Erlöse von 12,5 Mrd. Euro und verfehlte damit den Vorjahresmonatswert um 3,1%. Mit dem Exportumsatz ging es um 6,3% nach unten; die Branche erlöste im Ausland insgesamt noch rund 6,1 Mrd. Euro. (AgE)

 

Inflation – Nahrungsmittel wieder Bremser

 

Die Zeiten stark steigender Lebensmittelpreise sind vorüber: Erstmals wirkten sie im Februar sogar wieder als Inflationsbremse. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 12. März auf Basis der endgültigen Daten bestätigte, mussten die Verbraucher im Mittel nur 0,9% für Nahrungsmittel mehr bezahlen als im Februar 2023. Das war ein deutlicher schwächerer Anstieg als die allgemeine Inflationsrate von 2,5%, die damit erstmals seit November 2021 unterschritten wurde. Gegenüber dem Vormonat Januar sanken die Lebensmittelpreise im Schnitt um 0,5%. Günstiger als zwölf Monate zuvor wurden im Berichtsmonat insbesondere Produkte aus der Warengruppe Gemüse sowie Molkereierzeugnisse mit einem Abschlag von 6,8% beziehungsweise 5,1% angeboten. Bei Speisefetten und -ölen fiel der Preisrückgang mit 0,9% moderat aus. Schaf- und Geflügelfleisch kosteten jeweils rund 2,5% weniger als im Februar 2023; bei Butter und Margarine belief sich der Preisnachlass auf 3,5% beziehungsweise 6,5%.
Auf der anderen Seite mussten die Verbraucher für Güter der Warengruppe Zucker, Marmelade und Süßwaren im Vorjahresvergleich noch einen Aufschlag von 9,9% bezahlen, wobei die Preise für Schokolade und Speiseeis im zweistelligen Prozentbereich anzogen. Der Preisanstieg bei Obst mit 5,7% und bei Brot einschließlich Getreideerzeugnissen mit 3,5% war ebenfalls überdurchschnittlich. Deutlich tiefer in die Tasche greifen als im Februar 2023 mussten die Konsumenten beim Einkauf von Kartoffeln sowie Mineralwasser und Säften, die jeweils gut 10% mehr kosteten. Spitzenreiter bei der Teuerung im Vorjahresvergleich blieb Olivenöl mit 50,8%. Verantwortlich dafür ist das knappe Angebot aufgrund trockenheitsbedingter Ernteausfälle in Südeuropa.
Wird indes nicht der Vorjahresmonat, sondern der Februar 2022 als Referenz herangezogen, dann haben sich die Nahrungsmittel in Deutschland im Mittel insgesamt um 22,9% verteuert. Diese Inflation wurde durch die Kaufkraftgewinne in Form von Lohnsteigerungen nicht voll ausgeglichen. Bei der zweijährigen Betrachtung kehrt sich außerdem gegenüber dem Jahresvergleich einiges um: So liegen dann Molkereierzeugnisse und Eier mit einer Verteuerung von durchschnittlich 29,4% nicht mehr im Inflationsranking hinten, sondern vorn, während Obst mit 13,6% einen unterdurchschnittlichen Preisanstieg verzeichnete. Das gilt dann auch für Gemüse mit 11,6%, während sich Brot und Getreideerzeugnisse überdurchschnittlich, nämlich um 28,5% verteuerten. Ganz vorn liegt bei der zweijährigen Betrachtung abermals Olivenöl mit einem Preisaufschlag von 77,4%, dicht gefolgt von Zucker mit 72,4%. (AgE)

Internationale Preise für Milchprodukte sinken um 2,3 %

An der internationalen Handelsplattform für Milchprodukte „Global Dairy Trade“ ist der Durchschnittspreis über alle Produkte und Zeiträume um 2,3 % gefallen. Der durchschnittliche Preis lag bei 3.630 $/t. Der Preisindex sank um 26 Punkte auf 1.112 Punkte. Das ist der erste Preisrückgang seit Ende November. Auch die gehandelte Menge lag mit 21.235 t erneut unter dem Niveau der Auktion von vor zwei Wochen (24.306 t, entspricht -12,6 %).
Die Preise entwickelten sich unterschiedlich. Im Preis gesunken ist das mengenmäßig am meisten gehandelte Produkt Vollmilchpulver (-2,8 % auf 3.286 $/t), ebenso Magermilchpulver (-5,2 % auf 2.640 $/t), Butter (-1,0 % auf 6.461 $/t) und Mozzarella (-0,4 % auf 3.945 $/t). Dagegen im Preis gestiegen ist Cheddar-Käse (+4,0 % auf 4.277 $/t), Buttermilchpulver (+3,7 % auf 2.504 $/t), Butteröl (+1,4 % auf 6.637 $/t) und Laktose (+4,8 % auf 818 $/t).

Deutscher Milchexport gestiegen

 

Die höhere Rohmilchanlieferung in Deutschland hat 2023 auch vermehrte Exporte von Milchprodukten ermöglicht. Wie die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) auf Basis von vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) mitteilte, nahm die Ausfuhr des wichtigsten Exportgutes Käse gegenüber 2022 um rund 6% auf das Rekordniveau von 1,4 Mio. Tonnen zu. Die größten Auslandskunden blieben Italien, die Niederlande und Frankreich. In Drittländer wurden laut ZMB 207.000 Tonnen deutscher Käse geliefert, rund 5% mehr als im Vorjahr.
Kräftig gestiegen ist der Auslandsabsatz von loser Milch und Rahm, und zwar um fast 30% auf 1,35 Mio. Tonnen. Die Ausfuhr von Kondensmilch legte um etwa ein Fünftel auf 334.000 Tonnen zu. Die Exportmengen an Mager- und Molkepulver bewegten sich etwas über dem Vorjahresniveau, die an Milchfrischprodukten und Vollmilchpulver etwas darunter. Laut den vorläufigen Daten von Destatis ist der gesamte Ausfuhrwert von Milcherzeugnissen im Vergleich zu 2022 trotz der teils deutlich höheren Mengen um etwa 340 Mio. Euro oder 3% auf 11,60 Mrd. Euro gesunken, da niedrigere Verkaufspreise als im Rekordpreisjahr 2022 erzielt wurden.
Derweil brachten die jüngsten Kontraktverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) offenbar nur mäßig höhere Verkaufspreise. Die amtliche Notierung für Päckchenbutter an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde am 6. März erwartungsgemäß heraufgesetzt, allerdings nur am oberen Spannenwert. Dieser wurde um 17 Cent auf 6,00 Euro/kg angehoben, während der untere Wert mit 5,69 Euro/kg unverändert blieb. So ist die Päckchenbutter im Mittel immer noch preiswerter als die Blockbutter, obwohl die Notierung dafür um 4 Cent auf 5,90 Euro/kg bis 6,00 Euro/kg herabgesetzt wurde. Die Nachfrage für Butter wurde unterdessen als weiterhin sehr gut beschrieben. Für Hart- und Schnittkäse blieben die Notierungen bei einem weitgehend ausgeglichenen Markt stabil.
Der Markt für Magermilchpulver wurde hingegen als uneinheitlich beschrieben. In der Summe tendierten die Verkaufspreise dafür laut der Kemptener Börse schwächer. Die lebensmitteltaugliche Ware wurde mit einem Abschlag von rund 5 Cent gehandelt und erlöste zwischen 2,45 Euro/kg und 2,60 Euro/kg. Für Futtermittelware ging es um 3 Cent auf 2,30 Euro/kg bis 2,33 Euro/kg bergab. Laut ZMB hat das Kaufinteresse, insbesondere für Lieferungen im zweiten Quartal, nachgelassen. Am Weltmarkt dämpfte der bevorstehende Ramadan die Nachfrage in den muslimischen Ländern. Keine Bewegung gab es bei den Preisen für Vollmilchpulver. Auch der Verweis der Hersteller auf den festen Markt für Milchfett zog nicht. Molkepulver wurde im Großen und Ganzen ebenfalls zu unveränderten Konditionen gehandelt. Der ZMB zufolge war hier die Lebensmittelware am Weltmarkt gut gefragt und erzielte dort vergleichsweise hohe Preise.
Bei der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) setzte sich der positive Preistrend aber nicht fort. Zuvor waren die Preise seit Anfang Dezember 2023 in sechs Handelsrunden stetig gestiegen, und zwar insgesamt um 12,8%. Am Dienstag (5.3.) fiel der Preisindex aller gehandelten Milcherzeugnisse gegenüber der Auktion vor zwei Wochen jedoch um 2,3%. Am stärksten ging es mit den Preisen für Magermilchpulver nach unten, nämlich im Schnitt aller gehandelten Lieferkontrakte um 5,2% auf 2.434 Euro/t. Das bisherige Jahresplus wurde damit nahezu vollständig aufgezehrt.
Beim umsatzstärksten GDT-Produkt Vollmilchpulver gingen die Erlöse im Mittel um 2,8% auf 3.030 Euro/t zurück; das entsprach in etwa dem Niveau von Anfang März 2023. Geringer fiel der Abschlag bei der Butter mit 1,0% auf 5.957 Euro/t aus. Das Fettprodukt ist im langfristigen Vergleich immer noch teuer; das Vorjahresniveau an der GDT wird noch um fast ein Drittel übertroffen. Für Buttermilchpulver, Cheddar und Lactose legten die GDT-Preise gegenüber der vorherigen Versteigerung zwischen 3,7% und 4,8% zu. (AgE)

 

Milchlieferbeziehungen: BMEL will Vorgaben festlegen

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) will die Milcherzeuger im Markt stärken. Ein Mittel dafür sieht das Ressort in staatlichen Vorgaben für die Gestaltung von Milchlieferbeziehungen mit den Molkereien. Das geht aus dem Vier-Punkte-Plan „Zukunftsfähige Milchviehhaltung“ hervor, den das Ressort am 4. März vorgelegt hat. Demnach wird Deutschland künftig Artikel 148 der Brüsseler Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) zur Gestaltung der Lieferbeziehungen anwenden. Der Artikel bietet für den Sektor Milch und Milcherzeugnisse die Möglichkeit, eine Vertragspflicht mit bestimmten Bestandteilen national festzulegen, etwa dass in einem schriftlichen Vertrag Preise und Liefermengen geregelt sein müssen. Genossenschaftliche Molkereien sind nach Ministeriumsangaben nur dann von der Vertragspflicht ausgenommen, wenn deren Satzungen oder Lieferordnungen Bestimmungen enthalten, die eine ähnliche Wirkung haben. Genossenschaften, die Anforderungen des Artikels 148 GMO in ihrer Satzung oder Lieferordnung nicht erfüllen, müssen nachsteuern. Als Voraussetzung für eine nationale Anwendung des Artikels 148 muss dem BMEL zufolge die Verordnung zur Stärkung der Organisationen und Lieferketten im Agrarbereich (AgrarOLkV) geändert werden.
Zudem sollen laut dem Agrarressort künftig über Marktmaßnahmen mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Milcherzeugung gefördert werden. Den Hebel dazu sieht man in Artikel 210a GMO. Dieser Artikel enthält laut Ministerium seit der letzten EU-Agrarreform eine Ausnahmevorschrift vom Kartellverbot für übergesetzliche Nachhaltigkeitsstandards in der Lebensmittelversorgungskette. Demnach ist es möglich, Absprachen zu höheren Preisen zu treffen, wenn Nachhaltigkeitsstandards erfüllt werden, die über das gesetzlich verpflichtende Niveau hinausgehen. Wie das BMEL hierzu erläutert, haben Erzeuger damit die Möglichkeit, höhere Kosten für Umwelt- und Tierschutz entlang der Wertschöpfungskette weiterzugeben und über höhere Erzeugerpreise abzudecken. Das Bundeslandwirtschaftsministerium möchte diese Möglichkeit besser bekannt machen. Mit einer Informationsveranstaltung soll die Branche ermutigt werden, diese Möglichkeiten zu nutzen.
Der Ministeriumsplan für die Milch sieht ferner vor, Milchviehbetriebe bei der Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) stärker zu berücksichtigen. Um dies zu ändern, wird erneut eine Öko-Regelung für intensiver genutztes Grünland mit Weidetierhaltung ins Gespräch gebracht. Im Rahmen der Zweiten Säule drängt das Ministerium darauf, tiergerechte Haltungsverfahren wie Sommerweidehaltung, Haltung in Gruppen oder im Laufstall und mit Weide stärker zu fördern. Für die GAP nach 2027 bekräftigt das BMEL sein Ziel, bisherige Zahlungen in eine Honorierung für Gemeinwohlleistungen wie Klima, Umwelt-, Natur- und Tierschutz umzuwandeln. Schließlich sollen die Forschung in eine nachhaltigere Milcherzeugung intensiviert und die Züchtung robuster Nutztierrassen unterstützt werden. Die Züchtung bildet für das Ministerium ein Schlüsselelement, um künftige Herausforderungen bewältigen zu können. Gesunde Tiere bedeuteten höhere Produktivität und Erlöse bei einer geringeren Umweltbelastung. (AgE)

Fonterra bietet CO2-Rechner an

 

Die neuseeländische Molkereigenossenschaft Fonterra bietet ihren Kunden als erstes Unternehmen der Branche einen Emissionsrechner für die bei ihr gekauften Milchprodukte an. Auf der Webseite der eigenen Marke NZPM kann für unterschiedliche, in Neuseeland herstellte Molkereiprodukte bei frei wählbaren Mengen der Fußabdruck in CO2-Äquivalenten abgerufen werden. Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2023 und umfassen die Emissionen auf den Milchfarmen und in dem Molkereiunternehmen. Die Kunden können auch die voraussichtlichen Emissionswerte für die Produkte im Jahr 2030 erfahren, wobei die Annahme zugrunde gelegt wird, dass Fonterra bis dahin seine Reduktionsziele erreicht hat. Laut dem Rechner verursachte 2023 beispielsweise die Herstellung eines verkaufsfähigen Liters UHT-Milch 1,4 Kilogramm CO2-Äquivalente, bezogen auf jeweils einem Kilogramm waren es bei Cheddarkäse und Butter 5,9 beziehungsweise 7,9 Kilogramm CO2-Äquivalente und bei Vollmilchpulver 9,5 Kilogramm.
Nach mehreren Zwischenschritten will die Molkereigenossenschaft bis 2050 netto emissionsfrei wirtschaften. „Wir arbeiten daran, durch unsere Nachhaltigkeitsleistungen eine engere Verbindung zu unseren Kunden aufzubauen und dadurch mehr Wertschöpfung für die Milcherzeuger zu erzielen“, erläuterte Fonterras Nachhaltigkeitsdirektorin Charlotte Rutherford. Die in den Produktionsstätten und auf den Farmen gewonnenen Nachhaltigkeitsdaten seien wichtig für die Kunden. „Wir wissen, dass wir bei vielen unserer Abnehmer einen großen Teil ihrer Scope-3-Emissionen ausmachen“, erklärte Rutherford. Die Käufer könnten nun durch die aktuellen Emissionsprofile für einzelne Produkte den CO2-Fußabdruck einschätzen oder sich diesen für die eigene Nachhaltigkeitsberichterstattung bestätigen lassen. (AgE)

DGE-Empfehlungen – Fleisch- und Milchbranche: „Angstmacherei“ und lebensfremd

 

Erwartungsgemäß sehr kritisch haben die Fleisch- und die Milchwirtschaft auf die neuen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) reagiert. Diese hat bekanntlich ihre Ernährungsempfehlungen überarbeitet und rät jetzt aus Gesundheits- und Umweltgründen zu einem niedrigeren Verzehr von Fleisch und Wurst sowie Milchprodukten als bislang. Der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) wirft der DGE indes „Angstmacherei“ vor, wenn sie die Produktion von tierischen Lebensmitteln wie Milch, Eiern und Fleisch pauschal als umweltbelastend bezeichne und von erhöhtem Risiko für die Entstehung von Krankheiten spreche. „Eine ausgewogene Ernährung mit regelmäßigem Verzehr tierischer Produkte ist für den gesamten Organismus und vor allem für den Knochenbau eines Menschen unerlässlich“, betonte VDF-Hauptgeschäftsführer Steffen Reiter am 5. März in Bonn.
Nach Einschätzung des Milchindustrie-Verbandes (MIV) entsprechen die neuen DGE-Empfehlungen nicht der Lebensrealität der Menschen. Unter Umständen müsse sogar mit Defiziten bei der Nährstoffversorgung gerechnet werden, denn gerade Milch und Milchprodukte seien „eine hervorragende Nährstoffquelle und punkten natürlicherweise mit wertvollem Eiweiß, Kalzium, Jod, Vitamin D oder Vitamin B12“.
Der MIV stellte fest, dass sich die Verbraucher gemäß den neuen DGE-Empfehlungen aus den drei Optionen, einem Glas Milch, einer Scheibe Käse und einem Joghurt, zukünftig nur noch zwei Produkte am Tag aussuchen dürften. „Das wird den wenigsten schmecken“, resümierte der Verband. So müssten zum Beispiel, um die tägliche Kalziumlücke zu decken, zukünftig deutlich größere Mengen an grünem Gemüse verzehrt werden. Dies möge in einem mathematischen Modellierungsmodell rein rechnerisch darstellbar sein. „In der Realität schaffen es die Menschen aber jetzt schon kaum, die DGE-Empfehlungen, wie zum Beispiel ‚5 Portionen Obst und Gemüse am Tag‘, umzusetzen“, so der MIV.
Der VDF wies darauf hin, dass die DGE selbst schreibe, dass eine erwachsene Person täglich etwa 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht benötige, bei 70 Kilogramm Gewicht also etwa 56 Gramm Protein. „Fleisch ist eine hervorragende Quelle, um sich einfach und kalorienarm mit einer ausreichenden Menge an Protein und anderen Nährstoffen wie Vitamin B12 zu versorgen“, gab Reiter zu bedenken. So könne der tägliche Proteinbedarf allein durch 250 Gramm Rinderfilet gedeckt werden, während, man dafür über 2 Kilogramm grüne Bohnen essen müsste.
Die Empfehlungen der DGE sind laut Reiter aber auch ein Problem für die Selbstversorgung. Er verwies darauf, dass Deutschland bereits heute etwa 80% seines Obstes und 64% seines Gemüses importieren müsse. „So viel Erbsen, Linsen, Sonnenblumen und Apfelbäume können in Deutschland gar nicht angepflanzt werden, um die Menschen sattzubekommen“, stellte Reiter klar. Deutschland müsste also noch mehr Lebensmittel importieren, und die heimischen Äcker könnten ohne Dünger von Nutztieren nur noch einen Bruchteil dessen liefern, was möglich wäre. Zudem müssten zusätzliche Transportmittel auf der Straße und in der Luft berücksichtigt werden, was zu steigenden Treibhausgasemissionen führen würde. (AgE)

LTO fürchtet Einkommenseinbußen durch strengeren Tierschutz

 

Der niederländische Bauernverband (LTO) warnt davor, die nationalen Tierschutzvorschriften für die Landwirtschaft über das EU-Anforderungsniveau hinaus zu verschärfen. Das Vorgehen im eigenen Land sollte vielmehr auf die tierschutzrechtlichen Entwicklungen in der Union abgestimmt werden. Für den kommenden Herbst würden nämlich neue Vorschläge der EU-Kommission zur Ausgestaltung des Tierschutzrechts erwartet, stellte der LTO fest. Damit reagierte er auf aktuelle Debatten im niederländischen Parlament. Der kommissarische Landwirtschaftsminister Piet Adema hatte am 1. März einen Änderungsantrag zu einer geplanten Novelle des niederländischen Tierschutzgesetzes eingebracht.
Die einzelnen Maßnahmen seien der Branche bekannt und würden hier und da bereits in Vermarktungskonzepten angewendet, erklärte der LTO zu dem Antrag. Dafür erhielten die Bauern Preisaufschläge. Wenn diese höheren Anforderungsniveaus aber gesetzlich vorgeschrieben würden, dürften die Abnehmer dafür keinen Aufpreis mehr bezahlen. Die Folge wären Einkommenseinbußen für die Landwirtschaft. Der Beitrag des Marktes und der Vermarktungskette sei eine der entscheidenden Voraussetzungen für den Erfolg des angestrebten Übergangs. Es sei die Aufgabe der Regierung, hier konkretere Vereinbarungen zu treffen, forderte der Bauernverband.
Nach den Vorstellungen von Adema sollen im Rahmen eines ersten Maßnahmenpakets in den Niederlanden bis 2030 strengere Ausführungsbestimmungen (AMvB) gelten, die keine größeren finanzielle Konsequenzen für die Landwirte haben. Anschließend könnte ein zweites Maßnahmenpaket greifen, das allerdings umfangreichere Investitionen in die Anpassung von Ställen bis zum Jahr 2040 erfordere, erklärte der Minister. Die betreffenden Entscheidungen sollten der Folgeregierung überlassen werden. Es bestehe nämlich die Gefahr, dass die niederländischen Verbraucher wegen der dann notwendigen Preisanhebungen mehr Fleisch und entsprechende Produkte aus anderen Ländern konsumieren könnten. Gleichzeitig würde es für die niederländischen Schlachtunternehmen schwieriger, Fleisch in anderen Ländern zu verkaufen. Diese Risiken könnten nicht auf den niederländischen Steuerzahler abgewälzt werden, so Adema.
Grundlage der angepeilten Verschärfung des niederländischen Tierschutzgesetzes ist eine Gesetzesänderung, die von der Partei für die Tiere (PvdD) schon vor Längerem eingebracht wurde und die im Juli 2024 in Kraft treten soll. Diese sieht vor, dass Tiere nicht mehr an Tierhaltungssysteme angepasst werden dürfen, sondern dass die Systeme so angepasst werden müssen, dass die Tiere ihr natürliches Verhalten zeigen können. Die Novelle nennt keine konkreten Maßnahmen, zielt aber sinngemäß darauf ab, Einschränkungen des natürlichen Verhaltens der Tiere und tierschutzkritische Eingriffe wie das Enthornen, das Kupieren von Schwänzen und das Schnabelkürzen zu verbieten. Anpassungen an das natürliche Verhalten könnten zudem Auslaufmöglichkeiten, mehr Quadratmeter Fläche pro Tier und die Haltung von Jungtieren beim Muttertier erfordern.
Unterdessen dauert die Debatte über die tierschutzrechtlichen Änderungen im niederländischen Parlament an, wie die Fachzeitschrift „Boerderij“ berichtete. Die PvdD zeigte sich am Montag (4.3.) mit der von Adema genannten Übergangsfrist bis 2040 für die Umsetzung tiergerechter Haltungsbedingungen einverstanden. Neue Ställe müssten aber sofort den strengeren Anforderungen entsprechen, forderte die PvdD-Abgeordnete Esther Ouwehand. Außerdem sprach sie sich dagegen aus, entsprechende Vorgaben per AMvB und nicht per Gesetz zu regeln. Auch Selbstverpflichtungen der Branche würden wohl kaum etwas verbessern. Beispielsweise sei das Schwanzkupieren bei Ferkeln bereits seit 20 Jahren verboten, aber immer noch gängige Praxis, gab Ouwehand zu bedenken.
Derweil sprachen sich mehrere Parteien für die Einrichtung einer unabhängigen Behörde aus, die die Fortschritte beim Tierschutz kontrollieren soll. Beobachter des politischen Geschehens in Den Haag erwarten, dass die Kammer in der Woche vom 11. bis 15. März über die zahlreichen Änderungsideen abstimmt. (AgE)

 

Frankreich: Bauernproteste gehen weiter

Auch in Frankreich ist vorerst kein Ende der Bauernproteste in Sicht. Das hat der französische Bauernverband (FNSEA) deutlich gemacht. Man werde weiterhin Aktionen durchführen, erklärte Verbandspräsident Arnaud Rousseau 3. März gegenüber dem Fernsehsender BFM TV. Auf der politische Ebene sei die Arbeit noch nicht abgeschlossen. Die Landwirte erwarteten konkrete Verbesserungen für ihre Betriebe. Rousseau zufolge ruft der Verband nicht zu nationalen Aktionen auf. Aber in jedem Département stehe es den Bauern frei, selbst die Initiative zu ergreifen. Laut FNSEA-Vizepräsident Jérome Despey hat die Branche erwartet, dass Staatspräsident Emmanuel Macron einen klaren Kurs für die künftige Agrarpolitik vorgibt. Stattdessen sei der Dialog von verbalem Schlagabtausch und fehlender Wertschätzung für die Branchenorganisationen geprägt gewesen.
Auch die kleineren Landwirtschaftsverbände dürften erst mal keine Ruhe geben. Am 1. März organisierte die Coordination Rurale (CR) überraschend eine Protestaktion auf der Prachtstraße Champs Élysées in Paris. Etwa 100 Landwirte demonstrierten vor dem Triumphbogen. Medienberichten zufolge blieb die Aktion friedlich, trotzdem kam es zu mehr als 60 Festnahmen. An anderen Orten in der Hauptstadt wurden Ringstraßen und Autobahnausfahrten blockiert.
Von anderen Seiten gerät die Regierung nun ebenfalls unter Beschuss. Eine Allianz aus Gewerkschaften der landwirtschaftlichen Bildung wies auf die Kluft zwischen Haushaltskürzungen und Versprechen an die Landwirtschaft hin. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hatte kürzlich angekündigt, im Budget des Landwirtschaftsministeriums Mittel für die Bereich agrartechnische Ausbildung sowie Hochschullehre und Agrarforschung um 8,6 Mio. Euro beziehungsweise 3,9 Mio. Euro zu kürzen. Laut den Gewerkschaften wird das etwa 200 Arbeitsplätze im Bereich der Ausbildung betreffen. Zugleich treibt die Regierung die Arbeit an ihrem Gesetz über die Zukunftsorientierung der Landwirtschaft (PLOA) voran, dass unter anderem eine Stärkung der Ausbildung und auch der Forschung vorsieht. Landwirtschaftsminister Marc Fesneau hatte unter anderem in Aussicht gestellt, mindestens 250 zusätzliche Lehrkräfte einzustellen.
Auch im Landwirtschaftsministerium und seinen nachgeordneten Behörden scheint der Druck zu steigen. Nach einem Austausch zwischen Gewerkschaften und Führungspersonal äußerten sich die Arbeitnehmervertreter unzufrieden. Für Unmut unter den Beschäftigten sorgt offenbar vor allem, dass die Politik den Landwirten eine Auszahlung aller Beihilfen bis zum 15. März versprochen hat.
Wenn schnelle und effiziente Abläufe versprochen würden, müssten zunächst schnelle und effiziente IT-Systeme angeschafft werden, erklärten die Gewerkschaften. Sie warnten vor erheblichen Arbeitsbelastungen und Unzufriedenheit. Die Stimmung unter den Mitarbeitern lasse sich mit den Worten „Unsicherheit und Frustration“ beschreiben.
Die Gewerkschaften erneuerten ihre Forderung nach einer Kommunikationskampagne. Sie sehen die Führungsebene des Agrarressorts in der Pflicht, die Landwirte über einen realistischen Zeitplan für die Zahlung der Beihilfen aufzuklären. Es könne nicht Aufgabe der Verwaltungsmitarbeiter sein, die Landwirte zu informieren und sich mit Unverständnis und Wut auseinandersetzen zu müssen. (AgE)

Ziele für weniger Verpackungsmüll

 

Die Verpackungen in der Europäischen Union sollen sicherer und nachhaltiger werden. Zugleich soll weniger Verpackungsmüll anfallen. Darauf haben sich am 4. März Kommission, Rat und Europaparlament im Trilog verständigt. Demnach müssen zukünftig alle Verpackungen wiederverwertbar sein. Auch sollen schädliche Stoffe auf ein Minimum reduziert und die Menge an unnötigen Verpackungen verringert werden. Damit die EU-Verpackungsnovelle in Kraft treten kann, steht jetzt noch die formelle Zustimmung des Europaparlaments sowie des Rates aus. Eine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten gilt allerdings als nicht sicher. Italiens Regierung ist gegen die neuen Regelungen. Zudem droht erneut eine Enthaltung Deutschlands, da die FDP sich bereits gegen die geplante EU-Verordnung ausgesprochen hat. Grüne und SPD sind dafür.
Die Trilog-Partner verständigten sich auf konkrete Zielvorgaben für die Verpackungsmengen. So soll das Gesamtaufkommen bis 2030 um 5%, bis 2035 um 10% und bis 2040 um 15% sinken. Dabei stehen vor allem die Kunststoffverpackungsabfälle im Fokus. Vorgesehen ist, dass bestimmte Einwegplastikverpackungen für unverarbeitetes Frischobst und -gemüse, für Lebensmittel und Getränke, die in Cafés und Restaurants abgefüllt und konsumiert werden, ab dem 1. Januar 2030 verboten werden. Darunter fallen auch Einzelportionen, wie beispielsweise für Gewürze, Soßen, Sahne und Zucker.
Zudem soll der Verkauf von sehr leichten Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke von weniger als 15 Mikron stark eingeschränkt werden. Ein Mikron entspricht dem Tausendstel eines Millimeters. Ausnahmen soll es für diese Taschen nur dann geben, wenn es aus hygienischen Gründen als erforderlich erachtet oder wenn dadurch die Verschwendung von Lebensmitteln vermieden wird. Weiterhin genutzt werden dürfen solche Kunststofftaschen als Primärverpackung für lose Lebensmittel.
Auf Druck des Europaparlaments wurde ein Verbot für die „ewigen Chemikalien“ in Verpackungen mit Lebensmittelkontakt durchgesetzt. Als bekanntes Beispiel hierfür gelten die Per- und Polyfluoralkyl-Stoffe (PFAS) sowie Bisphenol A. Des Weiteren einigten sich die Verhandlungsführer darauf, dass für Verpackungen von alkoholischen und alkoholfreien Getränken bis spätestens 2030 ein verpflichtender Recyclinganteil von mindestens 10% gelten soll. Ausgenommen davon bleiben sollen allerdings Behältnisse für Milch, Wein, aromatisierten Wein und Spirituosen. Den Mitgliedstaaten soll zudem unter bestimmten Bedingungen gestattet werden, die Regelung zum Recycling erst ab 2035 anzuwenden.
Endverkäufer von Getränken und Speisen zum Mitnehmen im Bereich der Gastronomie wären nach der Trilog-Einigung spätestens ab 2030 verpflichtet, den Verbrauchern die Möglichkeit zu bieten, ihre eigenen Behälter mitzubringen. Außerdem wird empfohlen, 10% der Produkte in wiederverwendbaren Verpackungen anzubieten.
Die Berichterstatterin des Europaparlaments von der liberalen Fraktion Renew Europe (RE), Frédérique Ries, begrüßte die Einigung. „Zum ersten Mal setzt die EU in einem Umweltgesetz Ziele zur Reduzierung des Verpackungsverbrauchs, unabhängig vom verwendeten Material, fest“, hob Ries hervor. Sie forderte die Industrie, Mitgliedstaaten und Verbraucher auf, ihren Teil zum Kampf gegen überflüssige Verpackungen beizutragen. Das Verbot von „ewigen Chemikalien“ in Lebensmittelverpackungen bezeichnete die Belgierin als „großen Sieg“ für die Gesundheit der europäischen Verbraucher. (AgE)

 

Holland: private dairy Ausnutria closes factory

In Holland the private dairy Ausnutria which is a daughter company of the China headquartered dairy Ausnutria will close its factory in Ommen whereby 79 jobs will be lost. In the city of Kampen Ausnutria is adapting the organization, which will result in the loss of 11 jobs and the creation of four new jobs. In addition, the work of 13 employees will be outsourced to an external party. Both proposed decisions are a result of changing market conditions and a recalibration of its business strategy, according to Ausnutria. After strikes the unions and Ausnutria have reached an agreement on a social plan.

Holland: projcet regarding relationship between milk production and feed balance

In Holland the dairy farmers project Home Made Protein shows that feeding cows more than 25 kilogram concentrates per 100 kilogram produced milk is less profitable. This because feeding more concentrates displaces the protein produced on the farm. The project also shows that the feed balance, which is the difference between feed costs and milk yields, does not standard increase with a higher milk production. When the feed balance is expressed per 100 kilograms of standard milk there is no relationship between milk production and the feed balance.

Holland: Value4Dairy Consortium boosts dairy productivity and sustainability in Nigeria

The Holland initiated Value4Dairy Consortium has received a 5 million USD grant from the Bill & Melinda Gates Foundation. The consortium which is led by the Dutch dairy cooperative Royal FrieslandCampina will use this money to boost dairy productivity and sustainability in Nigeria. The four partners in the Value4Dairy Consortium are: FrieslandCampina WAMCO (a subsidiary of FrieslandCampina and Nigeria’s leading dairy company); Agrifirm (a Holland based global cooperative that operates in the animal nutrition and crop farming business). Barenbrug (a Holland based grass and forage seed company), and URUS (a USA headquartered global leader in artificial insemination, genetics, and herd management systems).

Holland: research on energy content of grass from pastures

In Holland practical research by weekly analyses of fresh grass from pastures during three years done by Wageningen University & Research shows that the energy content of grass in the spring can be accurately predicted up to the longest day. During the three years of research the development of the energy content in the grass was always the same. Further after the longest day the energy content between different years became more divers.

Holland: data regarding average somatic cell count of farm milk

In Holland in 2023 the average somatic cell count of farm milk was 203000 cells per millilitre. In the previous year 2022 this was 209000 cells. The bacteria count was 13700 bacteria per millilitre which was 14300 in the previous year. The average urea content was 20.2 gram per 100 millilitre milk. In the previous year this was 20.0 gram.

Holland: prevention of barn fires causes high costs for farmers

In Holland the government wants mandatory inspection of electrical installations and solar power installations on livestock farms to prevent barn fires. Smaller farms must let do this every five years, larger farms every three years. From 175 cows onwards a dairy farm is mentioned large. The costs of the inspections depend on the number of square meters of barn and the number of control cabinets and solar power installation present. They vary from 700 euro to 5400 euro per inspection. In addition to the electrical inspections, livestock farms must have an annual fire safety inspection carried out. The costs of this are 2000 euro per inspection. A re-inspection costs average of 2700 euros. Farmers organizations oppose against this high costs for farmers.