Bei der Auktion von Milchprodukten an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) am 4. Februar sind die Preise für Milchpulver stark unter Druck geraten. Analysten machten dafür das Coronavirus und mögliche Absatzprobleme in China verantwortlich. Der Preis für Vollmilchpulver brach im Schnitt aller Qualitäten und Liefertermine gegenüber der vorherigen Handelsrunde vom 21. Januar um 6,2 % auf 3 039 $/t (2 746 Euro) ein. Dabei verzeichneten die vorderen Fälligkeiten März und April die stärksten Abschläge. Neuseeland ist der größte Anbieter von Vollmilchpulver in China, und Einkäufer aus der Volksrepublik sind an der GDT sehr aktiv. Bei der jüngsten Versteigerung haben sie sich jedoch zurückgehalten. Angesichts der Befürchtung, dass das Coronavirus und die Maßnahmen gegen seine Ausbreitung die Käufe in China beeinträchtigen würden, seien die Märkte nervös, erläuterten Experten. Ein Fonterra-Sprecher hatte erst kürzlich in den Medien gewarnt, dass ein deutlicher Verbrauchsrückgang in China Konsequenzen für den Umsatz des Molkereikonzerns haben werde. Auch Magermilchpulver wurde bei der jüngsten GDT-Auktion mit einem deutlichen Abschlag gehandelt, und zwar von durchschnittlich 4,2 % auf 2 907 $/t (2 627 Euro). Zudem kam es im Vergleich zur vorherigen Handelsrunde bei Buttermilchpulver und wasserfreiem Milchfett zu Preisrückgängen von 5,2 % beziehungsweise 4,5 %. Butter ließ sich im Schnitt für 4 258 $/t (3 848 Euro) verkaufen, was eine geringe Wertsteigerung von 0,2 % gegenüber der Versteigerung vor zwei Wochen bedeutete. Deutlich stärker, nämlich um jeweils 6,0 %, zogen die Preise für Labkasein und Cheddarkäse an. Letzterer erlöste im Mittel aller Kontrakte 4 302 $/t; das war das höchste Niveau seit Anfang Juni 2019. Der zusammenfassende Preisindex aller acht gehandelten Produkte an der GDT ging gegenüber der vorherigen Versteigerung um 4,7 % zurück. Maßgeblich dafür waren die Abschläge der umsatzstarken Produkte Voll- und Magermilchpulver (Umrechnungskurs 1$ = 0,9037 Euro). (AgE)