EMB pocht weiterhin auf Kriseninstrument für den Milchmarkt

Das European Milk Board (EMB) hat seine Forderung nach einem Kriseninstrument für die europäische Milchpolitik erneuert. Gebraucht werde ein Instrument wie das von ihm vorgeschlagene Marktverantwortungsprogramm (MVP), erklärte das EMB am 16. September anlässlich der belgischen und französischen Veranstaltungen zur Erinnerung an die europäischen Milchstreiks der Jahre 2008 und 2009. Preiseinbrüche müssten unterbunden werden, so dass die Milchproduktion nicht weiter mit einem „schmerzhaften Verlustgeschäft“ gleichgesetzt werden müsse und die Landwirtschaft insbesondere auch der Jugend wieder eine Perspektive bieten könne. Laut EMB sind in den vergangenen elf Jahren im Milchsektor zwar Anstrengungen zur Verbesserung der Situation unternommen worden. Trotzdem sei immer noch sichtbar, was passiere, wenn unzureichend reagiert werde. Nach wie vor gebe es bei der Milch drastische Preiseinbrüche. Familienbetriebe verschwänden zunehmend, obwohl sozial- und klimapolitisch eindeutig klar sei, wie wichtig diese Familienstrukturen seien. Das MVP ist den Verbandsangaben zufolge ein Instrument für den europäischen Milchsektor, das Marktungleichgewichte verhindern soll. Eine Kombination aus Marktbeobachtung und -reaktion ermögliche es, drohende Krisen zu erkennen und mit einem mehrstufigen Programm zu reagieren, um eine gravierende Kostenunterdeckung zu verhindern. Konkret sieht das vom EMB vorgeschlagene Modell vor, die Milchmenge in einer Krise temporär so anzupassen, dass sich die einbrechenden Milchpreise erholen können. Flexibel an die Marktlage abgestimmt, könnten dann verschiedene Stufen, wie beispielsweise ein freiwilliger Lieferverzicht, aktiviert werden. Nach Überzeugung des Verbandes könnte ein solches Marktverantwortungsprogramm Wertschöpfungsverluste verhindern, die die Erzeuger ansonsten massiv schwächen würden. (AgE)

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