Die industriellen Hersteller von Speiseeis in Deutschland haben im vergangenen Jahr nach der Lockerung von Corona-Maßnahmen wieder bessere Geschäfte gemacht. Wie der Eis Info Service (E.I.S) des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am 27. April mitteilte, stieg der Absatz von Speiseeis gegenüber 2021 um 2,5 % auf 553,3 Mio l, der Umsatz wegen der höheren Produktionskosten und Preise sogar um 13,4 % auf 2,65 Mrd Euro. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch legte um rund 200 g auf 8,1 l zu, was rechnerisch 116 Kugeln Eis entspricht. Hierin enthalten ist neben dem industriell hergestellten Eis von 6,5 l auch eine Schätzung für Eisdielen-Eis sowie Soft-Eis von 1,6 l. Hauptursache für die Absatzbelebung waren laut E.I.S. die warmen und trockenen Sommermonate Juli und August 2022 sowie die sonnenreiche Hochdruckphase bis in den November hinein. Besonders stark gestiegen ist 2022 der Außer-Haus-Verkauf von Speiseeis. Hier wuchs die Menge der Markeneishersteller in der Gastronomie um 42,5 %, der Abverkauf von Klein-Eisen wie Eis am Stil an Tankstellen, Bahnhöfen oder Kiosken um 17,8 %. Laut dem Verband machte sich die Normalisierung des Verzehrverhaltens nach dem Wegfall der pandemiebedingten Einschränkungen besonders bemerkbar. Allerdings liegt der Außer-Haus-Verkauf von Speiseeis mit 51,6 Mio l noch immer erheblich unter dem Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019 von 67,8 Mio l. Den mit Abstand größten Teil des Speiseeises verzehrten die Deutschen aber mit 501,7 Mio l auch 2022 zu Hause. „Trotz hoher Inflation ist der Genuss von Speiseeis bei den Verbrauchern als kleine Auszeit vom Alltag unverändert beliebt“, stellte Geschäftsführer der Fachsparte Markeneis im BDSI, Ernst Kammerinke, fest. Die Kategorie Speiseeis sei auf Wachstumskurs, denn auch in Krisenzeiten schätzen die Verbraucher Genussmomente mit Eis. (AgE)