Arla verlagert Produktion von Karstädt nach Upahl

Aus wirtschaftlichen Gründen wird die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods im kommenden Jahr ihre gesamte Milchverarbeitung von der kleinen brandenburgischen Molkerei in Karstädt in das größere Milchwerk Upahl in Mecklenburg-Vorpommern verlagern. Wie Arla am 14. Juli mitteilte, wird die Milchpulverproduktion in Karstädt Ende 2020 eingestellt. Im ersten Quartal seien nur noch Restarbeiten am Standort geplant. Den 19 dort beschäftigten Mitarbeitern werde betriebsbedingt zum 31. März 2021 gekündigt. Bereits Mitte Februar hatte Arla nach eigenen Angaben die Verlagerung den betroffenen Mitarbeitern mitgeteilt und auch öffentlich gemacht. In kürzlich abgeschlossenen Gesprächen mit dem Betriebsrat konnten ein Interessenausgleich und ein Sozialplan für alle Mitarbeiter erarbeitet werden. Man habe sich zur Schließung des kleinen Standorts entschlossen, um eine effiziente und wettbewerbsfähige Milchpulverproduktion zu gewährleisten und reagiere damit auch auf die rückläufige Milchmenge in der Region seit 2017, erläuterte die Molkereigenossenschaft. Man habe verschiedene Optionen für den Fortbestand der Molkerei in Karstädt geprüft, jedoch keine wirtschaftlich tragfähige Lösung finden können. Zu gering seien dort im internationalen Vergleich die Kapazitäten, um Magermilchpulver wirtschaftlich produzieren zu können. Zudem hätte der Standort Investitionen benötigt, um seinen technischen Standard auf den neuesten Stand zu bringen. Dagegen verfügt laut Arla das deutlich größere Werk in Upahl über ausreichend Kapazitäten, um die Milchmenge von derzeit jährlich rund 95 Mio kg aus Karstädt zu verarbeiten, und dies ohne Zusatzinvestitionen. Als Genossenschaft sei es oberstes Ziel, den Mitgliedern einen wettbewerbsfähigen Milchpreis auszuzahlen und das Geschäft zukunftssicher weiterzuentwickeln, betonte Arla. Dabei spiele effizientes Wirtschaften in der Produktion eine zentrale Rolle. Nach der Schließung des Werks in Karstädt werde die Milch aus der Region von den Arla-Milchsammelwagen direkt in das Werk in Upahl gebracht, so dass sich für die Arla-Landwirte rund um Karstädt keine Änderungen ergäben. (AgE)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.