Irland: Bauernverband fordert Begründung für Milchpreis

Der Milchpreis in Irland entfernt sich zunehmend von dem europäischen Preistrend. Der irische Bauernverband verlangt deshalb von den Molkereien eine Erklärung und feste Zusagen.
Tom Phelan, der Vorsitzende des Irischen Bauernverbandes (IFA), hat die Molkereien aufgefordert zu begründen, warum die Milchpreise in Irland so stark unter das europäische Niveau gefallen sind. Das geht aus einer Meldung des Bauernverbandes hervor.

„Die durchschnittlichen Renditen auf dem EU-Milchmarkt, Spot und Futures nahmen in den letzten Wochen zu. Friesland Campina, eine der größten europäischen Genossenschaften, die grenzüberschreitend Milch kauft, hat ihren Preis von 35 €/100 kg (30,57 c/l irisches Äquivalent) für die Monate Juli bis September gehalten“, so Phelan. Für die Molkerei Arla, die in mehreren Mitgliedstaaten Milch kaufe, sei der September der 8. Monat der Stabilität gewesen. Er frage sich deshalb, warum irische Genossenschaften seit Anfang 2019 die Milchpreise mehrmals senkten.
„Die europaweit anerkannte monatliche LTO-Milchpreisüberprüfung wird von der niederländischen landwirtschaftlichen Organisation LTO veröffentlicht und umfasst drei irische Genossenschaften, Dairygold, Glanbia und Kerry“, so Phelan. Im letzten Jahr habe sich die Kluft zwischen dem Durchschnitt der LTO-Überprüfung und dem Durchschnitt der drei irischen Genossenschaften von 1,3 €/100 kg im Juli 2018 auf 3,6 €/100 kg im Juli 2019 vergrößert.
Die irischen Milchpreise seien mehr als die meisten gefallen und der Preis der Genossenschaften habe sich von den europäischen Preistrends entfernt. Deshalb fordere der Bauernverband von den Genossenschaften feste Zusagen zu den Milchpreisen für den Rest des Jahres.
(Topagrar.com)

Russische Milchproduktion legt wohl weiter zu

In Russland zeichnet sich für das laufende Jahr ein erneuter moderater Anstieg der Milcherzeugung ab. Landwirtschaftsminister Dmitrij Patruschew veranschlagte die betreffende Menge am 11. September in Moskau auf voraussichtlich 31 Mio t; das wäre im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 1,2 %. „Bislang haben wir in diesem Jahr 18,5 Mio t Milch produziert“, stellte der Ressortchef bei einem Arbeitstreffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin fest. Zum Produktionswachstum trage das besondere Interesse des Staates an der Entwicklung der heimischen Milchindustrie bei, betonte Patruschew. Nach Daten des Föderalen Statistikamtes (Rosstat) war die Milchproduktion in Russland bereits 2018 gestiegen, und zwar im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % auf 30,61 Mio t. Der Minister hob hervor, dass die Milchpreise im laufenden Jahr in Russland nicht so stark geschwankt hätten wie sonst. In der Vergangenheit seien die Preise häufig in der Periode von März bis August besonders volatil gewesen; in einigen Regionen seien in diesem Zeitraum mitunter Änderungsraten von bis zu 25 % verzeichnet worden, so Patruschew. (AgE)

London rechnet bei einem No-Deal mit Versorgungsengpässen

Die britische Regierung rechnet bei einem Brexit ohne Abkommen mit der Europäischen Union, einem sogenannten „No-Deal“, mit Engpässen in der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. Das geht aus einem Vorbereitungspapier hervor, das Premierminister Boris Johnson auf Druck des Londoner Unterhauses am 11. September veröffentlicht hatte. Unter der Bezeichnung „Yellowhammer“ wird in dem Papier aufgeführt, was im schlimmsten Fall die Konsequenzen eines ungeordneten Austritts aus der Europäischen Union sein könnten. Neben „Protesten und Störungen der öffentlichen Ordnung“ kann es nach Einschätzung der Regierung zu einer unzureichenden Versorgung der Bevölkerung vor allem mit frischen Lebensmitteln kommen. Ein Grund dafür seien beispielsweise drohende Verzögerungen beim Grenzverkehr. Außerdem bestehe das Risiko, dass Panikkäufe die Nahrungsmittelknappheit noch verschlimmerten. Eine Unterversorgung wird auch bei Medizinprodukten sowohl für den Human- als auch für den Veterinärbereich befürchtet. In deren Folge könnten Tierkrankheiten bei Tieren ausbrechen, die auch die menschliche Gesundheit beeinträchtigen könnten, heißt es in den Yellowhammer-Papieren. Zudem werden in den britischen Gewässern Konflikte mit europäischen Fischern über Fangrechte befürchtet. Laut Darstellung der Präsidenten der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA), Joachim Rukwied, und der ländlichen Genossenschaften (COGECA), Thomas Magnusson, fürchten vor allem die irischen Rindfleischerzeuger einen Markteinbruch; zugleich haben die Erzeuger auf dem Festland Angst vor einer Schwemme irischen Rindfleischs auf ihren Märkten. Vor besonders große Probleme seien allerdings die Erzeuger frischer Lebensmittel wie Obst- und Gemüse gestellt, erklärten die beiden Präsidenten. Sorgen machten sich vor allem Produzenten in den Niederlanden, aus Belgien sowie aus Spanien. Ob es dem Premier Johnson noch gelingen kann, wie angekündigt vor dem 31. Oktober einen No-Deal abzuwenden, bleibt indes fraglich. Für Diskussionen sorgte ein älterer Vorschlag der EU-Kommission, der Nordirland nach einem Austritt in der Zollunion halten würde. So könnte der in London ungeliebte Back-Stop verhindert werden. Eine Zustimmung der Briten dazu gilt allerdings als unwahrscheinlich. Trotz eines entsprechenden Unterhausvotums hatte Johnson eine Verlängerung der Brexitfrist über dem 31. Oktober hinaus abgelehnt. (AgE)

AbL: Mercosur „zementiert“ Exportoffensive der Milchwirtschaft

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hat die Bundesregierung aufgefordert, das geplante Mercosur-Freihandelsabkommen der Europäischen Union abzulehnen. Der AbL-Landesvorsitzende in Niedersachsen, Ottmar Ilchmann, kritisierte am 11. September in Hamm, dass das Abkommen die Exportoffensive in der Milchwirtschaft zementiere. „Dass die Milchbäuerinnen und -bauern nicht automatisch an dieser Exportoffensive verdienen, zeigen die aktuell desaströsen Milchpreise“, so Ilchmann. Das Deutsche Milchkontor (DMK), das als größtes Molkereiunternehmen in Deutschland auf den Export setze, zahle gerade einmal 30 Cent/l Milch. Das seien im Bundesvergleich mit die „schlechtesten“ Preise; derweil lägen hier die Kosten der Milcherzeugung bei mehr als 40 Cent/l. Außerdem seien für die Exportoffensive Sojaimporte aus den Mercosur-Ländern vonnöten, gab Ilchmann zu bedenken. Die Folgen seien dort oft Regenwaldabholzung und Menschenrechtsverletzungen durch Vertreibung. Laut AbL fordern unterdessen die Milchbauern in Argentinien, ihre Branche von dem Abkommen auszunehmen. Zudem fürchteten Milcherzeuger in Uruguay um ihre Absatzmargen im Nachbarland Brasilien. Das Abkommen konterkariere also nicht nur die ökologisch gebotene Verkürzung von Lieferketten, sondern auch die regionale Integration im Mercosur. Nach Ansicht der AbL-Bundesvorsitzenden Elisabeth Fresen sollte im Welthandel ein kostendeckender Erzeugerpreis „als soziales Qualitätskriterium eingezogen“ werden. So könnte ein Preisdumping verhindert werden, das in erster Linie bäuerliche und klimaverträgliche Strukturen gefährde und zerstöre. „Welthandel muss wirksam sozial und ökologisch qualifiziert sein. In der europäischen Agrarpolitik ist die Exportoffensive durch eine Qualitätsstrategie abzulösen“, forderte Fresen. Das geplante Abkommen der EU mit Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay sieht unter anderem eine gegenseitige Öffnung des Milchmarktes vor. Die Folge wäre die zollfreie Einfuhr von jährlich 30 000 t Käse sowie 10 000 t Milchpulver und 5 000 t Babynahrung. (AgE)

LfL startet mit 34 Azubis ins Ausbildungsjahr

Insgesamt 34 Jugendliche haben Anfang September ihre Berufsausbildung bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) begonnen. Wie diese am 9. September mitteilte, absolvieren 16 junge Menschen an den Standorten Achselschwang, Almesbach, Grub, Kringell und Schwarzenau ihre Ausbildung zum Landwirt sowie zwei den Weg zur Hauswirtschafterin. Sieben Jugendliche machen eine Ausbildung zum Pferdewirt in Schwaiganger, während jeweils drei neue Auszubildende in Kempten und Triesdorf zu Milchwirtschaftlichen Laboranten sowie in Starnberg und Nonnenhorn zu Fischwirten ausgebildet werden. Darüber hinaus gibt es zwei neue Azubis im Beruf Feinwerkmechaniker in Freising sowie einen, der in Kitzingen mit der Ausbildung zum Tierwirt der Fachrichtung Geflügelhaltung begonnen habe. Viele der 18 Jungen und 16 Mädchen setzen der LfL zufolge ihre Ausbildung mit der Ausgliederung der Bayerischen Staatsgüter (BaySG) ab dem nächsten Jahr zwar am gleichen Standort, aber unter dem neuen Dach der BaySG fort. LfL-Präsident Jakob Opperer betonte bei der Begrüßung der neuen Mitarbeiter, dass sie sich mit ihrer Ausbildung eine optimale Grundlage verschafften, unabhängig davon, welchen weiteren beruflichen Weg sie gingen. BaySG-Geschäftsführer Dr. Hermann Lindermayer unterstrich die Attraktivität der Ausbildungsbetriebe. Zugleich werde von den Auszubildenden aber auch ein hohes Maß an Lernbereitschaft und Eigeninitiative erwartet. (AgE)

Stöcker: Milchbranche muss sich in gesellschaftliche Diskussion einbringen

Wie bei den anderen Agrarsektoren rücken auch in der Milcherzeugung Fragen der gesellschaftlichen Akzeptanz immer stärker in den Vordergrund. Das ist beim 13. „Forum Milch NRW“ der Landesvereinigung der Milchwirtschaft (LV Milch) Nordrhein-Westfalen deutlich geworden, das unter dem Motto „Lebenselixier Milch – gestern, heute und morgen“ am 4. September in Werl stattgefunden hat. Milch sei hierzulande als selbstverständliches Basislebensmittel etabliert; die Branche tue jedoch gut daran, sich in gesellschaftliche Diskussionen einzubringen und regelmäßig selbst zu reflektieren, erklärte der rheinische Vorsitzende der Landesvereinigung, Hans Stöcker, zum Auftakt des Forums. Nach seiner Darstellung geht es nicht mehr nur um Geschmack, Ernährungswert und Lebensmittelsicherheit; auch Tierwohl, Klima und immer wieder die Frage der Nachhaltigkeit stünden heute im Fokus. In seinem Grußwort ging der Staatssekretär im Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium, Dr. Heinrich Bottermann, auf die Bedeutung der Milcherzeugung und Tierhaltung für die Landwirtschaft und die ländlichen Räume ein. Allerdings sieht auch er die Milch als Teil einer immer stärkeren gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit den Themen Landwirtschaft, Ernährung und Umweltschutz. Beispielsweise werde von immer mehr Bürgern hinterfragt, wie Lebensmittel produziert und wie mit den Tieren und den Ressourcen Wasser, Boden und Luft umgegangen werde. Die Milchwirtschaft habe hier bereits viel erreicht, stellte Bottermann fest. Ein Beispiel dafür sei die Haltung der Kühe in modernen Laufställen mit viel frischer Luft und Kontakt zum Außenklima. Gleichzeitig gebe es aber auch eine Reihe von Herausforderungen, wie ein schwieriges Marktumfeld, Nährstoffüberhänge oder Emissionen, die es zu meistern gelte. Der Staatssekretär betonte, dass die Milchviehhaltung langfristig nur erfolgreich sein könne, wenn sie von der Gesellschaft anerkannt und akzeptiert werde. In diesem Zusammenhang begrüßte er die Aktivitäten der Wirtschaft zur Erarbeitung von Lösungen in einer übergreifenden Sektorstrategie Milch. (AgE)

Ruf nach stärkerer Förderung des Milchexports

Eine stärkere Förderung des Milchexports hat der Vorsitzende der Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein (MEV), Klaus-Peter Lucht, bei der Milchwirtschaftlichen Kundgebung gefordert, die die MEV am 4. September vor der Eröffnung der Norddeutschen Landwirtschaftlichen Fachausstellung und Verbrauchermesse (Norla) in Rendsburg ausrichtete. Angesichts nur begrenzter Zuwachsraten im EU-Markt sei der Export von Agrarprodukten gut, erklärte Lucht. In Schleswig-Holstein könne man sehr effizient produzieren. Daher sei die Politik gefordert, Exportwege zu öffnen. Zudem punkte „Made in Germany“ im Ausland aufgrund hoher Qualitäts- und Sicherheitsstandards. „Wir müssen lernen, über die Milchproduktion eine Geschichte zu erzählen“, so Lucht. Die Iren könnten das doch auch. Kritisch wertete Lucht das aktuelle Ansteigen der Produktionsstandards. Trotz eines absolut nicht kostendeckenden Milchpreises werde auch vom Lebensmitteleinzelhandel eine Produktdiversifizierung befördert. Preisaufschläge für höhere Produktionsauflagen seien jedoch nicht beständig. Der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz, forderte, dass Mehrkosten für steigende Produktionsstandards ausgeglichen werden müssten. Die höhere Umschichtung von EU-Geldern in die Zweite Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) werde daher hoffentlich der Landwirtschaft zugutekommen. Außerdem müsse die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher dadurch erhöht werden, dass ihnen Probleme der Erzeuger und Zielkonflikte aufgezeigt würden. Auch der Geschäftsführer von CM Milch und gleichzeitige Referatsleiter Milch beim Deutschen Bauernverband (DBV), Ludwig Börger, beklagte, dass der Lebensmitteleinzelhandel ständig neue Standards entwickle, um sich gegenüber Wettbewerbern abzusetzen. Es sei ein strukturelles Problem hierzulande, dass vier große Lebensmittelketten den Markt unter sich aufteilten und mit sehr vielen Erzeugergemeinschaften verhandelten, die untereinander in Konkurrenz stünden. Missstände sieht Börger auch im Bereich des Marketing. Der Milchsektor leiste es sich, föderal zu argumentieren“. Dabei hätten nur die Milcherzeugervereinigungen in Westfalen und Niedersachsen ausreichend Mittel für eine schlagkräftige Öffentlichkeitsarbeit. (AgE)

Fuchtel betont Bedeutung der Nährwertkennzeichnung

Der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Hans-Joachim Fuchtel, sieht die erweiterte Nährwertkennzeichnung als einen wichtigen Baustein des ganzheitlichen Ansatzes der Ernährungspolitik seines Hauses. Diese solle es den Verbrauchern leichter machen, sich für eine gesunde Ernährung zu entscheiden, erklärte er am 5. September im Rahmen der Bonner Ernährungstage, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) ausrichteten. Erforderlich sei eine Nährwertkennzeichnung, „die auf den ersten Blick klar und verständlich ist“, stellte der Staatssekretär klar. Für Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner seien die Ergebnisse der derzeit laufenden Verbraucherforschung zur erweiterten Nährwertkennzeichnung maßgeblich. Einen weiteren wichtigen Beitrag zur Förderung eines gesunden Lebensstils der Verbraucher soll Fuchtel zufolge die nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten leisten. Diese Strategie sei das Ergebnis eines intensiven Dialogprozesses zwischen Vertretern der Bundesregierung und der Wissenschaft sowie mit Verbänden aus den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Lebensmittelwirtschaft und Verbraucherschutz. Ziel sei es, vor allem bei Kindern und Jugendlichen den Anteil der Übergewichtigen und Adipösen zu senken. Zudem gehe es darum, die Häufigkeit von ernährungsmitbedingten Krankheiten wie Diabetes mellitus des Typs 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Allerdings garantierten Rezepturänderungen und eine erweiterte Nährwertkennzeichnung allein noch keine gesündere Ernährung. „Wir müssen auch weiterhin auf Ernährungsbildung und -information setzen, um die Ernährungskompetenz der Verbraucher zu stärken“, betonte Fuchtel. Der Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Dr. Hanns-Christoph Eiden, betonte in seiner Einführungsrede, „uns eint das Ziel, den Menschen einen Ernährungs- und Lebensstil nahe zu bringen, mit dem sie gesund bleiben und gesund alt werden können“. Das bedeute aber in sehr vielen Fällen Veränderung. Die Dinge würden nicht besser, wenn alles so weitergehe wie bisher, erklärte Eiden. (AgE)

DMK Group übernimmt DVNutrition vollständig

Die DMK Group und der britische Milcherzeugnishersteller Volac wollen ihre gemeinsame Beteiligung an dem Molkeverarbeiter DVNutrition (DVN) im niederländischen Hoogeveen zum 1. Januar 2020 beenden. Wie der deutsche Molkereikonzern am 5. September in Bremen ankündigte, sollen die Vermögenswerte von DVN vollständig in seinen Besitz übergehen. Das Joint Venture des Tochterunternehmens DOC Kaas und Volac sei erfolgreich gewesen und habe seit 2004 Molkenprotein und laktosebasierte Ingredients produziert, erklärte die DMK Group. Die Partner wollten ihr Geschäft nach der Übernahme in unterschiedliche Richtungen weiterentwickeln. Die Trennung ihrer Aktivitäten werde es beiden Unternehmen ermöglichen, klare und fokussierte Strategien für die Zukunft auf den Weg zu bringen. Die kartellrechtlichen Genehmigungen für das Vorhaben lägen noch nicht vor. Informationen über den Kaufpreis wurden nicht offengelegt. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 4. September

In Deutschland setzt sich der saisonale Rückgang der Milchanlieferung fort. In der 34. Woche erfassten die deutschen Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,4 % weniger Milch als in der Vorwoche. Der Vorsprung zur Vorjahreslinie hat sich leicht auf 0,9 % vergrößert. In Frankreich bewegte sich die Milchanlieferung zuletzt auf Vorwochenniveau und war gleichzeitig um 0,9 % umfangreicher als in der Vorjahreswoche.
Die Märkte für flüssigen Rohstoff tendieren weiter fest und der Rohstoffverkauf stellt eine gute Verwertung dar. Die Preise für Industrierahm haben dem Vernehmen nach bei geringem Angebot erneut angezogen. Für Magermilchkonzentrat und Versandmilch werden anhaltend hohe bis festere Preise erzielt.
Der Markt für Magermilchpulver präsentiert sich Anfang September in fester Verfassung. Die Aktivitäten haben sich zuletzt belebt. Neuabschlüsse kommen eher in begrenztem Umfang zu Stande, was aber auch darauf zurückführen ist, dass der Großteil der laufenden Produktion im Vorfeld verkauft worden ist und damit das verfügbare freie Angebot gering ist. Vor allem werden die bestehenden Kontrakte abgearbeitet und ausgeliefert. Daneben kommen noch neue Aufträge für Lieferungen innerhalb der EU und nach Drittländern zu Stande. Ein gewisser Bedarf besteht noch für das vierte Quartal 2019. Für Termine im kommenden Jahr sind weiter Gespräche im Gang und es kommen auch weitere Abschlüsse zu Stande. Aus verschiedenen Regionen der Welt wird weiteres Kaufinteresse signalisiert. Bei dem aktuell schwachen Eurokurs sind die Anbieter aus der EU weiter konkurrenzfähig am Weltmarkt.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität tendieren aktuell leicht fester als in den vergangenen Wochen. Für Futtermittelzwecke wird vorrangig Ware aus den Interventionsbeständen gehandelt. Auch hier haben sich die Preise etwas fester entwickelt.
Bei Vollmilchpulver ist der Preisrückgang, der sich in den vergangenen Wochen angedeutet hat, gestoppt, wozu der deutliche Preisanstieg für Sahne mit beigetragen hat. Mit der Lebensmittelindustrie konnten weitere Abschlüsse getätigt werden. Auch für Exporte nach Drittländern liegen in gewissem Umfang Anfragen vor. Die Preise sind in Deutschland aktuell stabil und innerhalb der EU weiter etwas uneinheitlich.
Molkenpulver in Futtermittelqualität wurde in der vergangenen Woche etwas schwächer gehandelt und hat sich zuletzt wieder stabilisiert. Lebensmittelware erzielt weiter uneinheitliche, insgesamt aber stabile Preise.Molkenpulver in Futtermittelqualität wurde in der vergangenen Woche etwas schwächer gehandelt und hat sich zuletzt wieder stabilisiert. Lebensmittelware erzielt weiter uneinheitliche, insgesamt aber stabile Preise. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta.de)

Emmi: Sinkender Umsatz

Die schweizer Molkerei Emmi teilte am 28. August mit, dass sie 2019 operativ weniger Gewinn als im Vergleich zum Vorjahr eingefahren habe. Dies liegt laut der Molkerei an dem „rauen Marktumfeld“ und dem „hohen Kostendruck“. Der Umsatz ging um -0,7% auf 1,66 Mrd. (1,53 Mrd. Euro) zurück. Von dem Molkereikonzern war zunächst ein Jahreswachstum von +2-3% angepeilt worden, dieser Wert wurde nun um -0,5 Prozentpunkte nach unten korrigiert. Dies läge insbesondere an den schlechter als gedacht laufenden Geschäften innerhalb Europas. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern von Januar bis Juni 2019 lag um -1,6% unter dem Vorjahresergebnis im gleichen Zeitraum.
Der Geschäftsführer der Molkerei, Urs Riedner, findet das Ergebnis dennoch beachtlich angesichts des Kostendrucks und des „harten Branchenumfelds“. Für ihn sei nun ersichtlich geworden „wie wichtig das Kostensparprogramm ist, das Emmi seit mehr als zehn Jahren stetig ausweitet“. Emmi stellt sich für die zweite Jahreshälfte 2019 auf ein unverändertes Marktumfeld ein. In dieser wettbewerbsintensiven Situation dürfte der Preisdruck durch den Einzelhandel hoch bleiben. Hinzu kommen weitere Risiken, durch den starken Schweizer Franken und der aktuellen politischen Entwicklung. Diesen Entwicklungen tritt die Molkerei auch mit Diversifizierung entgegen. Dazu zählten u.a. vermehrte Exporte außerhalb Europas und die Arbeit in strategischen Nischen, wie z.B. mit

Lebensmittelhersteller bauen Produktion leicht aus

Die deutsche Ernährungsindustrie musste im Juni 2019 einen Umsatzrückgang hinnehmen. Insgesamt erwirtschaftete die Branche 14,5 Milliarden Euro und blieb damit um 3,3 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Sowohl das Inlandsgeschäft als auch der Export entwickelten sich dabei gleichermaßen negativ. Insgesamt wurden im Juli Lebensmittel im Wert von 4,8 Mrd. Euro exportiert, das entspricht einem wertmäßigen Rückgang um 3,2 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Entwicklung ist auf einen mengenmäßigen Rückgang zurückzuführen, während die Verkaufspreise im In- und Ausland anstiegen. So stiegen die Verkaufspreise im Inland um 2,3 Prozent, im Ausland fand eine Teuerung um 2,1 Prozent statt. Die Lebensmittelproduktion konnte hingegen leicht ausgebaut werden, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg leicht um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Vor allem steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten resultiert aus den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Juli 2019 pendelte sich der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel im Vergleich zum Vormonat konstant bei 89,9 Punkten ein. Im Vorjahresvergleich bedeutete dies einen Anstieg um 3,7 Prozent.
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im August 2019 zeigte sich die Stimmungslage bei den Lebensmittelherstellern zuversichtlich, das Saldo des Geschäftsklimas stieg um 2,3 Punkte gegenüber dem Vormonat. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich das Geschäftsklima leicht verbessert, insbesondere die Einschätzung der eigenen Geschäftslage fiel positiver aus. Sowohl die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten als auch die eigene Wettbewerbsposition der Unternehmen auf den Auslandsmärkten außerhalb der EU wurden jedoch schlechter eingeschätzt als noch im Vorjahr.
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Der Index sank im August 2019 erneut und büßte 0,1 Punkte im Vergleich zum Vormonat ein. Damit lag das Konsumklima bei 9,7 Punkten und setzte den leichten Negativtrend der Vormonate fort. Ausschlaggebend für die getrübte Stimmung bei den Verbrauchern waren vor allem stark rückläufige Konjunkturerwartungen und fallende Einkommenserwartungen. Die gestiegene Anschaffungsneigung konnten diesen negativen Trend nicht mehr ausgleichen. Aufgrund der stabilen Situation am Arbeitsmarkt steht für die Konsumenten auch der nachhaltige Genuss im Alltag im Fokus. Besonders höherwertige Qualitätslebensmittel werden weiterhin stark nachgefragt. Eine gemäßigte Teuerung stützt diesen Trend. So stiegen die Lebensmittelpreise im Juli 2019 um 0,3 Prozent, die allgemeinen Verbraucherpreise um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahresvergleich fiel der Preisanstieg mit 1,8 Prozent und 1,1 Prozent ebenfalls moderat aus.

Arla mit leichtem Umsatzplus im ersten Halbjahr

Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods hat im ersten Halbjahr 2019 ihren Umsatz leicht gesteigert und dank des aufgelegten Sparprogramms auch beim Ergebnis zulegen konnte. Wie das Unternehmen am 29. August mitteilte, nahmen die Verkaufserlöse gegenüber der ersten Jahreshälfte 2018 um 2 % auf rund 5,2 Mrd Euro zu. Maßgeblich hierfür seien vor allem ein um 4,6 % höheres Umsatzvolumen bei den strategischen Marken und ein Anstieg der Verkaufspreise gewesen, berichtete der Konzern. Dazu beigetragen hätten aber auch das mengenbasierte Wachstum des Markengeschäfts auf dem internationalen Markt von 10,2 % sowie das Transformations- und Kosteneinsparprogramm Calcium, das mit Einsparungen von 97 Mio Euro bereits im ersten Halbjahr alle Erwartungen übertroffen habe. Im Berichtshalbjahr erzielte Arla zudem einen Nettogewinnanteil von 2,3 %, der damit um 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert lag. Für das gesamte Kalenderjahr peilt der Konzern eine deutliche Ergebnissteigerung an, nämlich einen Jahresüberschussanteil zwischen 2,8 % und 3,2 % bei einem Umsatz zwischen 10,2 Mrd Euro und 10,6 Mrd Euro. Ein „No-Deal“-Brexit könnte sich nach Einschätzung des Unternehmens allerdings negativ auf diese Prognose auswirken. „Die seltene Stabilität auf dem globalen Milchmarkt hat es Arla ermöglicht, auf der Dynamik, die wir 2018 geschaffen haben, aufzubauen“, resümierte Vorstandschef Peder Tuborgh. Nach seiner Darstellung konnte der Konzern im Vergleich zu seinen Konkurrenten die Wettbewerbsfähigkeit steigern und seine Rentabilität verbessern.
Laut dem Deutschland-Chef von Arla Foods, Markus Mühleisen, hat sich auch das Geschäft in der Bundesrepublik im ersten Halbjahr gut entwickelt, wobei der Verkauf wichtiger Markenprodukte und damit auch die Wertigkeit des Gesamtgeschäfts erneut gestiegen sei. Dabei hätten der Absatz der Arla-Biofrischmilch mit 30 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 sowie der von Arla Protein mit 26 % besonders stark zugelegt. Zudem habe Arla Skyr seine Position als „Nummer Eins“ unter den Quark-Markenprodukten mit einem Umsatzplus von 4,2 % verteidigt. Aktuell plant Arla Foods Deutschland nach Angaben von Mühleisen den Ausbau der Marke Hansano, unter deren Dach künftig mehr Produktinnovationen auf den Markt gebracht werden sollen. „Mit Hansano haben wir eine tolle Marke, die in vielen Regionen Norddeutschlands weit verbreitet und beliebt ist. Hier sehen wir mit der neuen Markenpositionierung und neuen Produkten noch viel Potential“, so der Arla-Deutschland-Chef.(AgE)

Schweden: Zu viel Ökomilch am Markt

In Schweden läuft die Produktion von Ökomilch dem Markt davon. Wie die Landwirtschaftsbehörde Jordbruksverket berichtet, haben die schwedischen Bauern im Jahr 2018 ungeachtet der Dürre und Futterknappheit insgesamt 465 000 t und damit 50 000 t beziehungsweise 12 % mehr Biomilch erzeugt als im Jahr zuvor. Der Anteil der ökologisch erzeugten Milch an der Gesamtproduktion stieg auf mehr als 16 %. Im gleichen Zeitraum zog die Erzeugung von Biokonsummilch laut den Behördenangaben jedoch lediglich um 1 % auf 141 400 t an. Deutlich stärker habe die Produktion von ökologischen Rahmprodukten zugelegt, und zwar um 10 % auf 5 900 t. Ein leichtes Minus verzeichneten die Statistiker von Jordbruksverket hingegen beim Biokäse, von dem insgesamt 1 600 t hergestellt worden seien. Unter dem Strich habe im vergangenen Jahr die Verarbeitung und Vermarktung von ökologischen Molkereiprodukten mit der Rohmilcherzeugung nicht Schritt gehalten, bilanzieren die Fachleute. Damit sei auf der Rohstoffseite ein Überangebot aufgelaufen, das sich auch in sinkenden Erzeugerpreisen für ökologisch produzierte Milch niedergeschlagen habe. Die unbefriedigende Erlössituation hat nach Einschätzung der Behörde aber bereits zu einer Angebotsreaktion geführt: In der ersten Jahreshälfte 2019 soll die Biomilcherzeugung nicht mehr über der Vorjahreslinie gelegen haben. (AgE)

Kieler Rohstoffwert für Milch wieder unter der 30-Cent-Marke

Der Kieler Rohstoffwert für Milch ist im August auf ein neues Jahrestief gesunken und lag erstmals seit November 2018 wieder unter der 30-Cent-Marke. Wie aus Berechnungen des Kieler Informations- und Forschungszentrums für Ernährungswirtschaft (ife) hervorgeht, belief sich der anhand der Verwertungsmöglichkeiten über Butter und Magermilchpulver kalkulierte Rohstoffwert für ein Kilogramm Standardmilch ab Hof mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß zuletzt auf 29,8 Cent. Im Vergleich zum Juli gab der Milchwert um 0,6 Cent/kg oder 2,0 % nach; das Vorjahresniveau wurde um 3,9 Cent/kg beziehungsweise 11,6 % unterschritten. Verantwortlich für die jüngste Abnahme des Rohstoffwerts waren den Kieler Analysten zufolge die Preisschwächen am Fettmarkt. Die durchschnittliche Butternotierung an der Kemptener Börse ging im Vergleich zum Juli um 20,20 Euro oder 5,5 % auf 346,80 Euro/100 kg zurück. Das konnte durch den im Mittel um 3,60 Euro beziehungsweise 1,8 % auf 201,90 Euro/100 kg gestiegenen Preis für Magermilchpulver nicht ausgeglichen werden. Das bisherige Jahreshoch des Kieler Rohstoffwertes war bereits zu Jahresbeginn im Januar mit 32,2 Cent/kg Milch erreicht worden. (AgE)

Deutscher Export von Milchprodukten recht stabil

Die deutsche Ausfuhr von Milcherzeugnissen hat im ersten Halbjahr 2019 insgesamt in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes gelegen, obwohl 0,8 % weniger Kuhmilch als Rohstoff zur Verfügung stand. Wie die Export-Union für Milchprodukte am vergangenen Mittwoch (28.8.) mitteilte, konnten die deutsche und die europäische Milchwirtschaft teilweise auch vom Handelsstreit zwischen den USA und China profitieren. Es zeige sich aber, dass die Konkurrenz in anderen attraktiven Exportdestinationen auch über den Preis stärker werde. Die deutschen Exporteure seien daher gefordert, ihre Märkte weiter zielgerichtet zu bearbeiten; sie bauten dabei auch auf die Unterstützung der Politik bei der Erschließung neuer Märkte, betonte die Export-Union. Nach ihren Angaben konnten sich die deutschen Käseverkäufe ins Ausland im ersten Halbjahr 2019 gegenüber der Vorjahresperiode mit einem moderaten Zuwachs von 0,6 % gut behaupten. Schlüsselmärkte außerhalb der Europäischen Union wie die USA, Chile, Japan und Südkorea tendierten dabei schwächer, weshalb der Drittlandsexport insgesamt um 2,8 % auf rund 67 500 t zurückging. Aufgefangen wurde dies durch 1 % höhere Lieferungen innerhalb Europas, zum Beispiel nach Polen, Belgien und die Ukraine. Der Absatz von Trinkmilch und Sahne verzeichnete dagegen nur außerhalb der EU-Grenzen ein Plus, das mit 37 % auf 199 200 t sehr kräftig ausfiel, da vor allem China und die Philippinen mehr Ware bestellten. Dagegen waren die Ausfuhren in europäische Nachbarstaaten um 9 % rückläufig, wobei besonders deutliche Einbußen bei Ländern mit Herkunftskennzeichnung, wie Frankreich, festzustellen waren. Das bisher eher kleine Segment von Joghurtprodukten im Drittlandsexport verzeichnete im ersten Halbjahr ein Absatzplus von 86 % auf 7 200 t bei Naturjoghurt sowie um 6,5 % auf 22 700 t bei Joghurt mit Zusätzen. Rund die Hälfte der Drittlandsware ging dabei nach China.
Bei Magermilchpulver zeigte sich laut der Export-Union ebenfalls ein geteiltes Bild: Die deutschen Ausfuhren innerhalb Europas waren gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 um 9 % rückläufig, dagegen stiegen sie in Drittländer um fast 12 % auf 95 800 t. Dabei legten die nach Asien verschifften Mengen um gut 18 % auf rund 61 100 t zu, wobei China seine Bezüge in Deutschland um 85 % auf 19 100 t ausweitete und Indonesien mit 7 100 t seine Käufe im Vorjahresvergleich fast verdoppelte. Aufgrund des geringeren Absatzes in der EU lag der Gesamtexport von Magermilchpulver aber „nur“ auf dem Vorjahresniveau. Die Molkenpulververkäufe ins Ausland nahmen in der Summe im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2018 um 5,7 % Prozent ab, da insbesondere die Ausfuhren in die Niederlande um mehr als 18 000 t kleiner ausfielen. Der Absatz in Drittländer erhöhte sich jedoch um 14,5 % auf 47 300 t zu, weil wiederum China und Indonesien mehr Ware hierzulande bestellten. Die Butterausfuhren haben sich der Export-Union zufolge in den vergangenen Monaten aufgrund der schwächeren Preise wieder gefestigt; sie lagen aber im Berichtshalbjahr insgesamt um rund 7 % unter dem Niveau der ersten Jahreshälfte 2018. Im Gegensatz zu vielen anderen Milcherzeugnissen waren hierbei auch die Verkäufe in Drittländer rückläufig, und zwar um rund 13 % auf 5 300 t. (AgE)

DMK will „erste Wahl“ für Auszubildende sein

Beim Deutschen Milchkontor (DMK) haben Anfang August 94 neue Auszubildende an 15 Standorten des Unternehmens ihren Start ins Berufsleben begonnen. Wie Deutschlands größte Molkerei am 28. August mitteilte, gibt es bei ihr insgesamt 212 Lehrlinge in 18 verschiedenen Ausbildungsberufen, die sich vom Milchtechnologen über Mechatroniker bis hin zu Industriekaufleuten erstrecken. Bei den Ende August anstehenden „Start-Up-Tagen“ soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden, sich untereinander zu vernetzen und kennenzulernen und ein „Wir-Gefühl“ zu entwickeln. „Wir wollen mit diesem Angebot unseren neuen Kollegen zeigen, dass es auch in einem Konzern wie der DMK Group auf jeden Einzelnen ankommt“, erläuterte Personalchefin Ines Krummacker. Den Berufseinsteigern sei es sehr wichtig, mit ihrer Arbeit einen erkennbaren Beitrag für das Unternehmen zu leisten. Gemäß dem neuen Unternehmensleitbild 2030 – „Die erste Wahl. Ein Leben lang“ – wolle das DMK auch für den beruflichen Nachwuchs die „ersten Wahl“ sein, betonte Krummacker. Um die Sichtbarkeit des umfassenden und spannenden Ausbildungsangebots zu steigern, hat das Unternehmen unter anderem die „Milchbartkampagne“ geschaffen. „In der aktuellen Zeit wird es immer wichtiger, eine qualitativ hochwertige Ausbildung und gute Arbeitsbedingungen zu bieten. Der Fachkräftemangel macht sich, wie in nahezu allen Branchen, auch beim DMK bemerkbar“, berichtete die Personalchefin. Wir müssen also interessant und attraktiv sein und bei der Bewerberansprache die Kanäle berücksichtigen, in denen sie sich bewegen. Für junge Menschen seien Themen wie flexible Arbeitszeitmodelle, Entwicklung, Wertschätzung und Kommunikation auf Augenhöhe wichtig, was berücksichtigt werden müsse, um Auszubildende für das DMK zu begeistern. (AgE)

Fonterra: Zurück zur Kernkompetenz?

Die neuseeländische Molkerei Fonterra schreibt rote Zahlen. Kritiker werfen ihr vor, zehn Jahre die falsche Strategie verfolgt zu haben. Das soll sich laut Financial Times nun ändern.
Die Genossenschaftsmolkerei hat zuletzt Schlagzeilen gemacht, weil sie keine Dividende an ihre Lieferanten auszahlte und im zweiten Jahr in Folge rote Zahlen schreibt. Am 12. September will das Unternehmen seine neue Strategie verkünden. Das meldet die Financial Times.
In den vergangenen zehn Jahren haben der ehemalige Geschäftsführer Theo Spierings und der ehemalige Vorstandsvorsitzende John Wilson versucht, Fonterra von einem Milchverarbeiter zu einem Hersteller höher verarbeiteter Milch- und Markenprodukte zu machen. Das Unternehmen habe 1 Mrd. NZ$ in ein landwirtschaftliches Unternehmen in China, 750 Mio. NZ$ in den Säuglingsnahrungshersteller Beingmate investiert. Hunderte von Millionen Dollar flossen außerdem in lateinamerikanische und australische Molkereiunternehmen, die alle unterdurchschnittlich entwickelt waren und Verluste machten.
Fonterra habe sich zunehmend als internationales Molkereiunternehmen verstanden und diese Perspektive habe die Strategie mehr als zehn Jahre lang bestimmt. „Doch die Umsetzung war bedauerlich“, so Keith Woodford, Berater für Agrar- und Lebensmittelwirtschaft. Er glaubt, dass die Genossenschaft Vermögenswerte verkaufen oder neues Geld von ihren Lieferanten beschaffen muss, um ihre Schulden zu reduzieren. Es sei jedoch schwierig, einen Käufer für die verlustbringenden Geschäfte zu finden.
Das Unternehmen will seine neue Strategie am 12. September zusammen mit den Jahresergebnissen vorstellen. Es kündigte bereits große Veränderung an, einschließlich der Reform der Kapitalstruktur, des Abbaus von Nicht-Kernaktivitäten und der Erhöhung der Transparenz.
Analysten erwarten, dass sich die neue Strategie des Vorstands auf die Kernkompetenz von Fonterra konzentriert: Das Milchverarbeitungs- und Zutatengeschäft in Neuseeland. Aber es bestehe die Gefahr, dass die Landwirte zu einer wachsenden Zahl von Konkurrenten wechseln. Der Marktanteil der Genossenschaft ist bereits von 95 % im Jahr 2001 auf rund 82 % im vergangenen Jahr gesunken. (Topagrar.com)

Indonesien plant höhere Zölle für Milchprodukte

Indonesien plant offenbar, die von der Europäischen Union angedachten Strafzölle für heimischen Biodiesel mit Gegenmaßnahmen zu vergelten. Wie der italienische Landwirtschaftsverband der größeren Betriebe (Confagricoltura) und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in der vergangenen Woche berichteten, will die Regierung in Jakarta die Zölle auf Importe von europäischen Milchprodukten deutlich erhöhen. Das indonesische Handelsministerium reagierte auf Anfragen von AGRA-EUROPE nicht. Laut Confagricoltura haben indonesische Behörden die heimischen Importeure in den vergangenen Tagen aufgefordert, sich nach neuen Lieferanten umzusehen. Zugleich berichteten europäische Exporteure nach Angaben des Verbandes, dass die Erteilung von Lizenzen für die Einfuhr von alkoholischen Getränken verschleppt werde. „Ich hoffe, dass der Streit mit Indonesien in Verhandlungen beigelegt werden kann“, erklärte Confagricoltura-Präsident Massimiliano Giansanti. Allerdings müssten die wirtschaftlichen Interessen mit dem Schutz der natürlichen Ressourcen in Einklang gebracht werden. Die Öffnung der Märkte erfordere ein System globaler Regeln und gemeinsamer Ziele, um sowohl einen besseren Schutz der Umwelt als auch einen freien Wettbewerb zwischen den Unternehmen zu garantieren. Mit Blick auf die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indonesien zeigte sich auch der Europäische Milchindustrieverband (EDA) besorgt. Der Verband begleite die Verhandlungen intensiv; etwaige „Zolldrohungen“ seien dem weiteren Fortgang nicht förderlich, erklärte EDA-Generalsekretär Alexander Anton. Nach seinen Angaben stehen die europäischen Milcherzeugnisse in Indonesien unter einem hohen Wettbewerbsdruck durch Waren aus Neuseeland, die durch ein Freihandelsabkommen „quasi zollfrei“ eingeführt werden könnten. Zugleich seien die Ausfuhren der EU nach Indonesien gerade im Hinblick auf die Diversifizierung der Absatzmärkte und die zu erwartende Verbrauchssteigerung von strategischer Bedeutung.
Laut Anton belief sich der Wert der entsprechenden Exporte 2018 auf 250 Mio Euro. Der Selbstversorgungsgrad mit Milch liegt dem EDA-Generalsekretär zufolge in Indonesien bei knapp unter 50 %, bei einer Bevölkerung von etwa 230 Millionen Menschen und einem jährlichen Verbrauch von 13 l Milchäquivalent pro Kopf. Die EU-Kommission hatte Ende Juli vorgeschlagen, die aus ihrer Sicht unfairen Subventionen für die indonesische Biodieselindustrie mit Einfuhrzöllen auf den Kraftstoff zu sanktionieren. Begründet wird diese Maßnahme mit indonesischen Exportsubventionen für Biodiesel, steuerlichen Vergünstigungen für die dortigen Hersteller sowie künstlich niedrig gehaltenen Preisen für Palmöl, das als Rohstoff für die Kraftstofferzeugung dient. (AgE)

Russland: Import von Milchprodukten kräftig gestiegen

Russland hat seine Einfuhren an Milchprodukten im ersten Halbjahr 2019 deutlich ausgeweitet. Nach Berechnungen der russischen Fachzeitschrift „milknews.ru“ stiegen die betreffenden Importe von Januar bis Juni dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 % auf 3,3 Mio t Milchäquivalente. Gleichzeitig erhöhte sich der Einfuhrwert dieser Warengruppe um 18 % auf mehr als 1,3 Mrd $ (1,2 Mrd Euro). Davon entfielen unter anderem auf Käse und Hüttenkäse insgesamt 40 %, auf Butter, Milchfette und Pasten zusammen 22 % sowie auf Kondensmilch und Rahm in der Summe 16 %. Der Geschäftsführer der russischen Streda Consulting, Alexej Grusdew, begründete das Importwachstum vor allem mit der niedrigen Vergleichsbasis. Im Einzelnen hätten insbesondere die Einfuhren aus Weißrussland zugenommen, weil Russland dort mehr Betriebe zur Lieferungen zugelassen habe als im Jahr zuvor. Außerdem hätten sich die Butterimporte aus Neuseeland im Zuge der niedrigen Weltmarktpreise deutlich erhöht (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9007 Euro). (AgE)