Sind verunreinigte und gesundheitsgefährdende Lebensmittel in den Umlauf gekommen, ist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als Krisenkoordinator gefragt. Schnelle und zielgerichtete Maßnahmen sind dann nötig, um Schäden oder gar Todesfälle in der Bevölkerung zu verhindern. Genau dies ist jetzt in einer Übung am 25. und 26. April unter Leitung des BVL realitätsnah geübt worden. Simuliert wurde die Kontamination von Wurstwaren mit Hepatitis-E-Viren, die nach dem Verzehr bereits zu Krankheitsausbrüchen geführt haben. Beteiligt waren zudem das Bundeslandwirtschaftsministerium, die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE), das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie die Bundesländer Hessen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Ziel der letztlich erfolgreich abgeschlossenen Übung war es laut BVL, die Effizienz der Abläufe und Strukturen zur schnellen und zielgerichteten Ereignis- und Krisenbewältigung zu prüfen. Eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen Lagebewältigung kommt dabei dem zügigen und reibungslosen Austausch relevanter Daten und Informationen zu. Den Behörden des gesundheitlichen Verbraucherschutzes steht hierfür ein behördeninternes Dokumentenmanagementsystem zur Verfügung, dessen Nutzung sich im Test bewährt hat. Ein weiterer Fokus des Tests lag auf der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Hierfür wurden unter anderem Anfragen von Medien sowie der Bevölkerung simuliert. Auch die Krisenkommunikation über verschiedene Kanäle, einschließlich der sozialen Medien, wurde geprobt. Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung werden Krisensimulationen laut BVL bereits seit 2005 regelmäßig in unterschiedlicher Übungstiefe, Beteiligung und fachlicher Ausrichtung durchgeführt. Dabei wurden Strukturen, Abläufe und Kommunikationswege unter realitätsnahen Bedingungen immer weiter optimiert. (AgE)