Mit einem Rekordumsatz hat die Hochwald-Gruppe das vergangene Geschäftsjahr abgeschlossen. Nach Angaben des Unternehmens summierten sich die Erlöse 2022 auf 1,975 Mrd Euro; das waren 384 Mio Euro oder 24 % mehr als im Jahr davor. Vom Gesamtumsatz wurden 308,4 Mio Euro beziehungsweise 16 % beim Export in Drittländer erzielt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 2022 insgesamt 127,4 Mio Euro und übertraf den Vorjahreswert deutlich, nämlich um 19,3 Mio Euro. Ausgehend von der Erlöswicklung der ersten Monate des laufenden Jahres geht der Milchverarbeiter für 2023 von einem Umsatz unter dem Niveau des vergangenen Jahres aus. Der Milchpreis auf Jahresbasis lag im Berichtsjahr nach Angaben von Hochwald mit 53,1 ct/kg etwa 0,1 ct/kg unter dem Bundesschnitt. Für 2023 erwartet das Unternehmen wieder einen überdurchschnittlichen Auszahlungspreis. Ein wichtiger Meilenstein war für die Hochwald-Gruppe im Geschäftsjahr 2022 die Inbetriebnahme des Molkereistandorts in Mechernich. Seit Oktober ist das Werk mit dem Schwerpunkt auf haltbare Produkte voll betriebsbereit. Die Summe der getätigten Investitionen stieg auch deshalb auf 187,5 Mio Euro. Ein Auf und Ab in enormer Geschwindigkeit habe das Jahr 2022 geprägt und wirke im Jahr 2023 weiter, fasste Hochwald die Geschäftsentwicklung zusammen. Die weltweit schon ab Sommer 2021 rückläufige Milchmenge – verbunden mit den Unsicherheiten infolge des Ukraine-Krieges – habe zu einer noch nie da gewesenen Preisexplosion auf den Milchmärkten geführt. Molkereiprodukte hätten sich in Deutschland um fast 20 % verteuert, und auch international seien die Preise gestiegen. Der Milchverarbeiter hat im vergangenen Jahr die Strategie „Hochwald 2020“ vollendet und widmete sich nach eigenen Angaben in der ersten Jahreshälfte 2023 der Überarbeitung der Strategie. Mit „Prepared for tomorrow, Vorbereitet für morgen“ will sich das Unternehmen den veränderten Herausforderungen stellen. Die Ausrichtung auf die „weiße Linie“ werde ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit bleiben, genauso wie die Internationalisierung, hieß es. Nachholbedarf gebe es bei der Optimierung der Fettverwertung. Auf der Vertreterversammlung schied Anton Streit aufgrund des Erreichens der Altersgrenze als Aufsichtsratsvorsitzender der Hochwald Milch eG aus. Er war seit 1992 Mitglied in dem Gremium und hatte seit 2010 den Vorsitz inne. In der konstituierenden Sitzung wurde Georg Wilsmann zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. (AgE)